Home Chacoon Blue mit nur 16 Jahren eingeschläfert – Zuchtwelt trauert um Ausnahmehengst

Chacoon Blue mit nur 16 Jahren eingeschläfert – Zuchtwelt trauert um Ausnahmehengst

von Michelle Breitenfeld
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Der hochklassige Springvererber und Publikumsliebling Chacoon Blue musste Mitte September aufgrund schwerer Hufrehe eingeschläfert werden. Mit ihm verliert die Pferdewelt nicht nur einen Ausnahmehengst, sondern auch einen echten Charakterkopf.

Am 5. Oktober 2025 gab die Deckstation Schockemöhle seinen Tod offiziell bekannt.

Biografie eines Ausnahmetalents

Der Schimmelhengst wurde 2009 geboren, Vater war Chacco‑Blue, Mutter Cindina (v. Cartoon) — gezüchtet von Paul Schockemöhle auf Gestüt Lewitz. Bereits bei der Hengstleistungsprüfung 2016 in Schlieckau beeindruckte er mit der Traumnote 10 im Freispringen und in seiner Springanlage.

Sportliche Errungenschaften

Chacoon Blue machte sich im internationalen Springsport unter Reitern wie Florian Meyer zu Hartum und besonders Philip Rüping einen Namen. Er platzierte sich in Weltranglisten-Springen wie in Kronenberg, Lanaken und Oldenburg. Sein letztes Turnier war im Jahr 2019 in Frankfurt.

Züchterische Bedeutung

Als Vererber war Chacoon Blue höchst erfolgreich: Er brachte über 40 gekörte Söhne hervor. Darunter ist Chaloubino PS, der in der Springpferde-WM Platz 7 erreichte und zweimal Silber im Bundeschampionat gewann (unter Patrick Stühlmeyer). 2024 lieferten seine Nachkommen mit Chacoona Cat (Sophie Hinners) und Chaqueen (David Will) gleich zwei Bundeschampions (Sechs- und Siebenjährige).

Der Vater Chacco‑Blue zählt zu den weltweit führenden Vererbern. Im Stammbaum von Chacoon Blue findet sich darüber hinaus die bewährte Passerkombination Agram × Alex. Über seine Ur‑Urgroßmutter Akelei Z verbindet sich sein Stamm mit der bedeutenden hannoverschen Familie Agenda, aus der zahlreiche gekörte Hengste und erfolgreiche Springpferde stammen.

Umstände des Todes

Im Jahr 2024 wurde Chacoon Blue bereits wegen Koliken operiert. In der Folgezeit stand er nur noch via Tiefgefriersperma zur Verfügung. Im September 2025 erlitt er einen Hufrehe-Schub, von dem er sich nicht mehr erholte – eine Euthanasie war unvermeidlich.

Paul Schockemöhle kommentierte: „Trotz einer zwischenzeitlichen Besserung mussten wir diese schwere Entscheidung im Sinne des Pferdes treffen. Mit Chacoon Blue verlieren wir einen wirklich herausragenden Vererber.“

Bedeutung für Zucht und Zukunft

Der Verlust von Chacoon Blue trifft die Züchter-Szene tief – gerade in einer Zeit, in der bewährte Hengste seltener werden. Seine Nachkommen werden seine Erbe weitertragen, aber sein Einfluss auf Zucht und Sport bleibt unersetzlich.
Für Stutenbesitzer war er zuletzt nur über Tiefgefriersperma verfügbar – sein Gentank existiert weiterhin für zukünftige Anpaarungen.

Quelle: Züchterforum

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