Ab 2026 haben Dressurreiter in internationalen Grand-Prix-Prüfungen bis Drei-Sterne-Niveau die Wahl zwischen Kandare und Trense. Eine Neuerung, die für Diskussionen sorgt und den Sport flexibler machen soll.
Wahlfreiheit im Viereck: Kandare im Grand Prix nicht mehr Pflicht
Der Weltreiterverband FEI hat eine bedeutsame Änderung im Regelwerk der Dressur beschlossen: Ab dem 1. Januar 2026 ist die Kandare in internationalen Grand-Prix-Prüfungen bis einschließlich Drei-Sterne-Niveau (CDI3* und CDIO3*) nicht mehr verpflichtend. Dressurreiter erhalten somit die Wahlfreiheit, ihr Pferd entweder mit der bisher vorgeschriebenen Kandare oder einer einfachen Trense vorzustellen.
Bislang galt die Kandare im Grand-Prix-Sport als fester Bestandteil der vorgeschriebenen Zäumung, die die feinste Kommunikation ermöglichen soll. Die nun verabschiedete Regelanpassung des Artikels 434.2.2.2 des FEI-Regelwerks stellt beide Gebissvarianten gleichberechtigt. Ziel ist es, den individuellen Bedürfnissen der Pferde sowie den Ausbildungswegen mehr Raum zu geben und gleichzeitig die sportlichen Anforderungen unverändert zu lassen.
Das bedeutet die Änderung
Die Neuerung schafft mehr Flexibilität und trägt zur Diskussion um Tierschutz und die öffentliche Wahrnehmung bei. Befürworter sehen darin einen wichtigen Schritt, um den Sport moderner und pferdegerechter zu gestalten. Die Entscheidung, welche Zäumung gewählt wird, liegt künftig allein in der Verantwortung von Reiter und Trainer und soll sich nach dem Wohl des Pferdes richten.
Offene Fragen in der Richterschaft
Es bleibt abzuwarten, wie häufig von der Trensenwahl tatsächlich Gebrauch gemacht wird und wie Richter die nun potenziell unterschiedlichen Ritte bewerten. Die Herausforderung besteht darin, objektiv zu bleiben und die sportliche Leistung unabhängig von der gewählten Zäumung zu beurteilen. Die FEI hofft, durch die gesammelten Erfahrungen der nächsten Jahre weitere Daten für die zukünftige Gestaltung des Regelwerks zu gewinnen.
Quelle: pferd-aktuell.de











