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Fesselträgerschaden beim Pferd – Ursachen, Symtome & Heilungschancen

von Michelle Breitenfeld
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Anzeige: Ein Fesselträgerschaden beim Pferd bezieht sich auf eine Zerrung, die zu einer Entzündung oder einem Faserriss führen kann. Dies führt in der Regel zu einem längeren Heilungsprozess, oft über mehrere Monate. Für viele Sportpferde bedeutet diese ausgedehnte Pause oft das Ende ihrer sportlichen Karriere. Dennoch sind die Heilungschancen nach einem Fesselträgerschaden sehr positiv. Weitere Informationen zu einem Fesselträgerschaden beim Pferd und warum in diesem Zusammenhang eine Pferde-Krankenversicherung sinnvoll ist, erfährst Du in diesem Artikel.

Fesselträgerschaden: Krankheitssteckbrief

Was ist ein Fesselträgerschaden beim Pferd?

Das Pferd stützt sich während der Bewegung ausschließlich auf die Zehenspitze. Zur Dämpfung ist das Bein im Fesselbereich nach vorne abgewinkelt, um während der Bewegung nach hinten/unten abfedern zu können. Der Fesselträger setzt sich aus einem robusten Band zusammen, das sich unterhalb des Vorderfußwurzels oder unter dem Sprunggelenk befindet. Es verläuft hinter dem Röhrbein und geht in die Gleichbeine über, die wiederum durch kurze Bänder mit dem Fesselbein verbunden sind. Diese komplexe Struktur ermöglicht das Durchfedern in der Bewegung, ohne dass das Fesselgelenk bei jeder Bewegung bis zum Boden durchgedrückt wird. Der Fesselträgerapparat funktioniert dabei wie ein Stoßdämpfer.

Ein Fesselträgerschaden bezieht sich auf eine Entzündung, die durch Zerrung oder Riss aufgrund von Überlastung entsteht. Dabei können die Bandfasern reißen, und auch Ausrisse am Knochen sind möglich.

Wie entsteht ein Fesselträgerschaden?

Unter einem Fesselträgerschaden versteht man eine Zerrung oder einen Riss am Fesselträger bei Pferden, welcher zu einer Entzündung führt.

Ursachen eines Fesselträgerschadens

Die Ursachen für einen Fesselträgerschaden können sehr unterschiedlich sein. Hierzu zählen beispielsweise:

  • Ein zu starkes Einsinken auf zu weichem Boden
  • Überlastung durch einen Sprung (sowohl beim Absprung als auch der Landung möglich)
  • Überlastung in der Galoppade durch Einbeinstütze
  • Stellungsfehler (auch durch falsche Eisen/falsche Hufpflege möglich)
  • Plötzliche Wendungen
  • Erblich bedingte Schwäche der Sehnen
  • Nährstoffmangel
  • Ermüdung der Muskulatur durch falsches Training
  • Trabverstärkungen oder Seitengänge bei Dressurpferden sind ebenfalls oft Auslöser für einen Fesselträgerschaden
  • Ein unkontrollierter Sprung auf der Weide oder auch nur ein Schlag gegen die Boxenwand oder von einem anderen Pferd

In der Praxis hat sich gezeigt, dass vor allem Pferde mit langen Fesseln häufiger von einem Schaden im Fesselträger betroffen sind. Dennoch kann es jedes Pferd treffen, welches beispielsweise falsch oder überfordernd trainiert wird.

Fesselträgerschaden Pferd: Beugeprobe

Bei einem Fesselträgerschaden treten oft Lahmheiten auf. Diagnostiziert wird dies unter anderem mit der sogenannten Beugeprobe.

Symptome: Wie erkenne ich einen Fesselträgerschaden beim Pferd?

Das erste Anzeichen für einen möglichen Fesselträgerschaden manifestiert sich oft in Form von Lahmheit. Wenn diese Lahmheit auch auf weichem Boden besteht, bietet die Durchführung einer Zehenbeugeprobe eine effektive Möglichkeit, der Ursache näher auf den Grund zu gehen. Bei dieser Untersuchung wird das Bein angehoben und in einer stark angewinkelten Position gehalten, etwa für etwa 60 Sekunden. Nach diesem Zeitraum wird das Bein freigelassen, und das Pferd wird sofort auf gerader Strecke angestrabt. Sollte die Lahmheit sich dabei verstärken, ist eine anschließende Ultraschall- und Röntgenuntersuchung sinnvoll, um einen Fesselträgerschaden präzise zu diagnostizieren.

Weitere Möglichkeiten, welche auf einen Fesselträgerschaden hinweisen können, sind zudem:

  • Ödeme (Schwellungen durch Wassereinlagerungen)
  • Lokal warme Stellen
  • Deutliche Schmerzreaktion bei Druck auf den Fesselträger oder den hinteren Teil der Röhre

Wichtig zu wissen: Diese Symptome können, müssen aber nicht immer auftreten.

Wie äußert sich ein Fesselträgerschaden?

Die häufigsten Symptome für einen Fesselträgerschaden sind Lahmheit, Schwellungen und Ödeme, lokale, warme Stellen sowie eine eindeutige Schmerzreaktion des Pferdes beim Berühren.

Therapie eines Fesselträgerschadens

Obwohl die Diagnose eines Fesselträgerschadens für viele Pferdebesitzer zunächst schockierend ist, sind die Heilungschancen dank verschiedener Therapieansätze und angepasster Fütterung mittlerweile sehr vielversprechend. Als erste Maßnahme nach einem Fesselträgerschaden ist eine sofortige Boxenruhe von entscheidender Bedeutung. Das Pferd darf, nach tierärztlichem Einverständnis, nur im Schritt geführt werden, und eine Auszeit auf der Weide unmittelbar nach der Verletzung ist nicht zu empfehlen, da unkontrollierte Bewegungen den Schaden verschlimmern könnten. Der Tierarzt wird in der Regel nach der Untersuchung einen entzündungshemmenden Wirkstoff verabreichen, der dazu beitragen sollte, die Schwellung abklingen zu lassen.

Zur vollständigen Genesung haben sich neben einem therapeutischen Beschlag, der für einige Pferde sinnvoll sein kann, die folgenden Therapiemethoden als hilfreich erwiesen:

Stammzellentherapie

Die Stammzellentherapie basiert darauf, dass Spenderpferden Knochenmarkflüssigkeit entnommen wird und in den geschädigten Bereich eingespritzt wird. Die Stammzellentherapie bewirkt, dass neues Gewebe entsteht und dies zur Heilung führt. Die Heilungschancen mit dieser Methode sind sehr gut, jedoch handelt es sich auch um eine sehr teure Behandlung. Zudem muss man wissen, dass die Heilung viele Monate in Anspruch nimmt, durch die Selbstheilungskräfte des Körpers aber eine ideale Möglichkeit der „natürlichen“ Heilung darstellt.

Eigenblut Therapie

Bei der Eigenbluttherapie werden Teile des Blutes entnommen und aufbereitet, welche letztendlich dem Pferd direkt in die betroffenen Stellen injiziert werden. Durch die Wachstumsfaktoren, welche im Blut vorhanden sind, regeneriert sich der Körper selbst. Ein deutlich schneller Heilungsprozess, als beispielsweise durch die Stammzellentherapie, ist nicht gegeben. Lediglich den Effekt eines geringeren Narbengewebes und einer besseren Haltbarkeit der neuen Sehnenstrukturen machen diese Therapieform beim Fesselträgerschaden interessant.

Stoßwellentherapie

Bei der Stoßwellentherapie werden ins erkrankte Gewebe am Bein Schalldruckwellen geschickt, welche das Gewebe stimulieren. Die Durchblutung und auch der Zellstoffwechsel werden angekurbelt, wodurch der Heilungsprozess unterstützt wird. Auch eine Linderung der Schmerzen kann dabei erreicht werden.

Fesselträgerschaden: Pferde toben auf Weide

Ein Fesselträgerschaden muss nicht unbedingt beim Reiten entstehen. Es kann auch sein, dass der Fesselträger beim Toben auf der Weide Schaden nimmt.

Fesselträgerschaden beim Pferd: Kosten und Versicherungsmöglichkeiten

Trotz dieser Therapiemaßnahmen kann ein Fesselträgerschaden beim Pferd eine langwierige und anspruchsvolle Verletzung darstellen, die nicht nur zu erheblichen sportlichen Einschränkungen führt, sondern auch intensive tierärztliche Betreuung erfordert. Die Behandlung eines Fesselträgerschadens beinhaltet oft einen langen Heilungsprozess und Rehabilitation, was finanziell belastend sein kann. Aus diesem Grund empfehlen wir Dir eine Pferde-Krankenversicherung, da sie die Tierarztkosten erheblich abdecken kann. Diese Versicherung bietet nicht nur finanzielle Sicherheit für die Behandlung von Verletzungen wie Fesselträgerschäden, sondern ermöglicht auch eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung. Damit wird nicht nur die Gesundheit Deines Pferdes, sondern auch Deine finanzielle Stabilität geschützt.

Wir empfehlen Dir in diesem Zusammenhang die Pferde-Krankenversicherung der Uelzener Pferdeversicherung. Sie gewährt Schutz für den Fall, dass Dein Pferd erkrankt oder eine Verletzung erleidet. Die Uelzener Pferdeversicherung übernimmt dabei alle Kosten für ambulante und stationäre Behandlungen sowie alle chirurgischen Eingriffe bis hin zur Unterbringung in einer Tierklinik.

Alle Vorteile einer Pferde-Krankenversicherung für Dich auf einen Blick:

  • Behandlungen, einschließlich Kosten für Arzneimittel, Diagnostik und Verbandsmaterial, können mit einer Erstattung von 100 % ohne Jahreslimit erfolgen.
  • Die Erstattung gilt für jede Pferderasse und jedes Pferdealter ab dem 3. Lebensmonat, basierend auf dem 2-fachen Satz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT).
  • Kostenerstattung für ambulante und stationäre Behandlungen bei Krankheit, Unfall und Operationen mit zeitlich unbegrenzter Vor- und Nachbehandlung.
  • Vorsorgemaßnahmen, wie Impfungen sind mit einer Erstattung von 100 € pro Versicherungsjahr abgedeckt.

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Nicht nur im Fall eines Fesselträgerschadens ergibt eine Pferde-Krankenversicherung Sinn. Denn egal, ob Magen-Darm-, Atemwegs-Erkrankungen, weiteren Verletzungen oder Lahmheit – Durch eine Pferde-Krankenversicherung musst Du Dir im Falle eines Unfalls oder einer Krankheit keine Sorgen um finanzielle Belastungen machen und kannst Dich voll und ganz auf die Genesung Deines Pferdes konzentrieren.

Im Video erhältst Du einen Einblick in die Uelzener Pferdeversicherung:

Fütterung/Homöopathie

Die genannten Therapien sind bereits effektive Ansätze zur Bewältigung eines Fesselträgerschadens, doch die richtige Fütterung darf keinesfalls vernachlässigt werden. Es ist grundsätzlich ratsam, eine Anamnese in Bezug auf die Nährstoffversorgung durchzuführen. Eine Haaranalyse bietet sich beispielsweise als Methode an. Ein Mangel an essenziellen Nährstoffen kann den Heilungsprozess verzögern, da dem Körper wichtige Bausteine zur Reparatur fehlen.

Pferde, die beispielsweise durch Turniere, falsches Training oder zu frühes Einreiten gestresst sind, weisen oft einen Mangel an Nährstoffen wie Magnesium, Mangan, Selen, Kupfer und Zink auf. Eine präzise Futtermittelberechnung kann dabei helfen, die benötigte Menge an Nährstoffen in Relation zum Körpergewicht zu bestimmen. Der Tierarzt ist in diesem Zusammenhang ein kompetenter Ansprechpartner oder kann auf Experten im Bereich Futtermittel verweisen.

Kräuter und Homöopathie

Auch im Bereich der Homöopathie bzw. im Bereich der Kräuter gibt es Möglichkeiten, das Pferd mit einem Fesselträgerschaden zu unterstützen. 

Nährstoffe, die dem Fesselträger zugutekommen, befinden sich beispielsweise in der Spirulina Alge. Kieselerde ist für die Sehnen ein wichtiger Unterstützer und Grünlippmuscheln sorgen für eine Stärkung der Sehnen und Bänder. 

Aus dem Bereich der Homöopathie werden beispielsweise folgende Mittel empfohlen:

  • Ruta: Wird bevorzugt bei Bänder-, Sehnen– und Knorpelschäden eingesetzt
  • Symphtum: Unterstützt die Heilung von Muskel-, Sehnen– und Bänderrissen
  • Arnica: Wirkt allgemein entzündungshemmend und wundheilend, weshalb Arnica gern bei Prellungen, Stauchungen oder Zerrungen jeglicher Art eingesetzt wird.

Wie lange dauert ein Fesselträgerschaden?

Bis ein Fesselträgerschaden ausgeheilt ist, kann es mehrere Monate dauern. Nachdem die ersten Behandlungen erfolgreich durchgeführt wurden, wird das Pferd für rund drei Monate ausschließlich im Schritt geführt. Erst danach kann mit einer Steigerung von 5 Minuten pro Woche mit dem Traben begonnen werden. Eine Heilungsdauer von 6 bis 12 Monaten ist die Regel.

Nach einem Fesselträgerschaden

Nach einem Fesselträgerschaden ist vor allem Geduld gefragt, bis ein behutsames Wiederantrainieren des Pferdes möglich ist. Die Heilung dieses Schadens kann sich über viele Monate erstrecken. Dennoch ist es wichtig zu bedenken, dass eine vollständige und schonende Genesung dazu beiträgt, dass das Pferd schließlich wieder vollständig gesund wird und normales Training möglich ist. Je nach Schwere der Verletzung sind sogar Turnierteilnahmen wieder im Bereich des Möglichen.

Bewegung

Bewegung nach einem Fesselträgerschaden ist ein Muss, jedoch nur im Schritt. Die Phase des Schritt-Führens kann je nach Schwere der Verletzung und nach Diagnose des Tierarztes gute drei Monate dauern. Unkontrollierte Bewegungen müssen unbedingt vermieden werden. Das Pferd mit Fesselträgerschaden auf die Weide zu stellen, ist daher keine gute Idee. Täglich mehrmals Schritt führen ist hingegen ideal.

Antrainieren

Nach drei Monaten des reinen Schrittführens kann dann oftmals für fünf Minuten im Trab weitertrainiert werden. Eine Steigerung von fünf Minuten im Trab pro Woche ist mehr als ausreichend. Tatsächlich gilt bei einem Fesselträgerschaden, dass das Antrainieren lieber zu langsam als zu schnell stattfinden sollte. Eine falsche Bewegung kann bereits ausreichen, um das Aufbau-Training der letzten Wochen wieder zunichtezumachen. 
Pferde, welche sich im Schritt als lahmfrei zeigen, können beispielsweise auch in einem Aquatrainer wieder aufgebaut werden. Der Wasserwiderstand sorgt nicht nur für ein schonendes Training, sondern ermüdet das Pferd zusätzlich, was vor allem für Tiere gut ist, die ohnehin einen ausgeprägten Sinn für Bewegung haben. Die Psyche leidet oft durch das monatelange Ruhigstellen. Dies muss man immer im Hinterkopf behalten. Arbeite bestenfalls mit Deinem Tierarzt einen geeigneten Trainingsplan aus.

Vorsorge/ Vorbeugen

Ein Fesselträgerschaden kann im Grunde jedem Pferd passieren, hierzu reicht bereits ein falscher Sprung auf der Koppel. Doch folgendes kann dazu beitragen, das Risiko für einen Fesselträgerschaden zu minimieren:

  • Schonendes Training mit sanftem Leistungsaufbau
  • Training auf geeignetem Untergrund (Boden sollte weder zu weich sein, noch Löcher aufweisen)
  • Bereits von Anfang an auf eine gute Fütterung mit allen wichtigen Nährstoffen setzen, damit der Körper mit den wichtigsten Bausteinen versorgt ist, um das „Fundament seines Körpers“ auf einer stabilen Basis stehen zu haben
  • Stärkung des gesamten Pferdekörpers durch gezieltes Training (Reiten durchs Wasser, Ausritte ins Gelände mit Bergauf- und Bergab reiten ect.)



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