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Olympiasieger Kukuk in der Kritik: Harte Vorwürfe wegen umstrittener Reitweise

von Michelle Breitenfeld
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Ein Video von Springreiter Christian Kukuk beim Abreiten sorgt international für Aufsehen und löst eine hitzige Debatte über Tierschutz und Trainingsmethoden im Spitzensport aus. Die FN und Turnierveranstalter reagieren.

Vorwürfe gegen Olympiasieger Christian Kukuk und die Rolle der Schlaufzügel

Springreit-Olympiasieger Christian Kukuk steht aktuell massiv in der Kritik. Auslöser ist ein Video, das den Reiter beim Training mit seiner Stute Just Be Gentle im Rahmen des Weltcup-Turniers in Verona zeigt. Der kurze Clip, der in den sozialen Medien kursiert, zeigt das Pferd in einer Haltung, die von Tierschützern und Teilen der Reitergemeinschaft als tierschutzwidrig und Hyperflexion (Rollkur) interpretiert wird.

Besondere Empörung ruft der Einsatz des sogenannten blanken Schlaufzügels hervor, also ohne die Verwendung der normalen Zügel. Diese Methode wird von Fachleuten als tierschutzwidrig eingestuft und ist in den Richtlinien der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) nicht gedeckt. Der Schlaufzügel wird missbräuchlich eingesetzt, um das Pferd in eine erzwungene, enge Kopf-Hals-Position zu bringen, was zu Verspannungen und Stress führen kann. Die FN betont, dass das Reiten auf blankem Schlaufzügel nicht den Richtlinien entspricht.

Klare Reaktion von FN und Turnierveranstaltern

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) äußerte sich umgehend zu dem Vorfall. FN-Präsident Martin Richenhagen bezeichnete das Verhalten als inakzeptabel. Er stehe im Austausch mit Kukuk und dessen Mentor Ludger Beerbaum, um sicherzustellen, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt.

Auch die Organisatoren des Stuttgarter Weltcup-Turniers, bei dem Kukuk trotz der Vorwürfe starten darf, bezogen klar Stellung. Andreas Krieg, verantwortlich für das Springen in Stuttgart, kommentierte: Solche Bilder wollen wir hier nicht sehen. Damit distanzierten sie sich deutlich von den gezeigten Trainingsmethoden und betonten, dass im Sinne des Pferdewohls keine Kompromisse gemacht werden dürften.

Kukuks Statement und die Forderung nach klaren Richtlinien

Christian Kukuk selbst nahm die Kritik nach eigenen Angaben ernst und erklärte, dass es bei der Kontrolle durch Offizielle des Weltverbands FEI in Verona keinerlei Beanstandungen am Abreiten oder der Ausrüstung des Pferdes gegeben habe. Dennoch sorgt der Vorfall für einen weiteren Imageschaden im Reitsport, der ohnehin verstärkt unter Beobachtung in der Debatte um das Pferdewohl steht. Experten und Reiter hoffen nun auf eine klare Positionierung des internationalen Verbandes FEI, um für mehr Eindeutigkeit in den Trainingsrichtlinien zu sorgen.

Quelle: welt.de

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