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Wie bleibt mein Senior fit?

von Michelle Breitenfeld
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Kennst du das Gefühl, wenn dir mit einem Mal bewusst wird, dass dein Pferd schon so viel älter und erwachsener geworden ist? Von jetzt auf gleich wird das Fell auf der Stirn nach und nach weißer, im Umgang werden die Pferde gemütlicher und lassen sich von Artgenossen nicht mehr wie früher zum Spielen animieren.

Wenn das Pferd älter wird und zu den Senioren im Stall gehört, hat es andere Anforderungen als ein jüngeres Pferd. Manche Pferdebesitzer sind der Meinung, dass sie den Tieren einen Gefallen tun und sie komplett in Rente schicken. Allerdings ist ein angepasstes Trainingkonzept viel effektiver und hält deinen Senior fit und gesund.

„Wer rastet, der rostet“ – das gilt auch für Senioren

Pferdesenior fit haltenAuch wenn dein vierbeiniger Senior nicht mehr so fit wie in früheren Tagen ist und ihn das ein oder andere Leiden plagt, ist ein komplettes Einstellen des Trainings nicht ratsam!  Durch Nichts tun, verkümmert die Muskulatur und die Beweglichkeit nimmt zusehend ab. Schließlich kennen die meisten Pferde es regelmäßige Arbeit zu leisten. Natürlich sollte der Senior nicht einfach wie ein junges Pferd weiter trainiert werden, allerdings sind die Tiere froh über Beschäftigung, sie haben gerne eine Aufgabe und zu guter Letzt bleibt der Senior dadurch tatsächlich fitter.

Das richtige Maß an Bewegung

Alte Pferde leiden oft an mehr oder weniger schweren Krankheiten, weswegen die Bewegung in jedem Fall daran angepasst werden sollte. Selbst wenn das Pferd an Arthrose oder Spat leidet, benötigt es Beschäftigung, die sich an den Möglichkeiten des Seniors orientiert. Somit ist er sicherlich nicht mehr für den sonntäglichen Gruppenausritt im Stall gut einsetzbar, da ihn das Tempo und die lange Strecke überfordern können. Viel besser könnt ihr euch neue Aktivitäten suchen, die auch nicht unbedingt ans Reiten geknüpft sind. Vielleicht findet ihr Spaß bei der Arbeit an der Doppellonge oder am Langzügel? Kannst du ihn mit neuen Tricks und Zirkuslektionen bei Laune halten? Oder reicht bereits ein ausgiebiger Spaziergang, um deinen Senior zufrieden zu stellen? All das sind super Alternativen für einen gesunden Senior!

Das richtige Training für einen Senior

Die wichtigste Grundlage für die Gestaltung des Trainings bei einem Senior ist logischerweise die körperliche Fitness und das Wissen umeventuelle Vorerkrankungen. Je nach Veranlagung und Vorgeschichte sind einige Pferde mit über 20 Jahren noch ziemlich fit, haben ausreichend Muskulatur und können durchaus regelmäßige, leichte Arbeit verrichten.
Oft sind ehemalige Sportpferde auch im höheren Alter gut im Training und können durchaus noch länger als Reitpferd eingesetzt werden.

Allerdings solltest du, wenn dein Pferd schon eher ein alter Hase, als ein Jungspund ist, einige Dinge beachten, damit du es nicht überforderst und sich das Training negativ auf die Gesundheit deines Pferdes auswirkt!

  1. Richtig warm reiten
    Da die Muskulatur bei alten Pferden nicht mehr so geschmeidig sind und Gelenke steifer werden, benötigen sie eine längere Aufwärmphase als junge Pferde. Deswegen plane zu Beginn des Trainings rund 15 Minuten Schritt reiten ein, wobei dein Pferd zunächst am langen Zügel gehen darf und du nach und nach Zügel aufnimmst. Baue große gebogene Linien ein, um die Muskulatur aufzuwärmen und geschmeidig zu machen. Nur mit einer korrekten Aufwärmphase kannst du Verspannungen oder sogar Muskelzerrungen vermeiden!
  2. Gestaltung des Trainings
    Wenn du deinen Senior gut aufgewärmt hast, sind gymnastizierende Übungen hilfreich, um die Elastizität aufrecht zu erhalten. Wenn dein Senior fit genug ist, sind kleine Sprünge auch möglich, solange du ihn richtig darauf vorbereitest.
  3. Tipps im Herbst und Winter
    Insbesondere bei kalten Temperaturen sind selbst die fittesten Senioren im Stall eher steif und etwa eingerostet. Mit der richtigen Stalldecke, sowie einer Nierendecke für den Beginn des Trainings, erleichterst du deinem Senior die Arbeit und er kommt besser auf die richtige Temperatur!

Alternativen zum Reiten

Sei es durch Verletzungen, Lahmheiten oder wenn dein Pferd momentan einfach nicht fit ist, heißt es: Reitpause. In dieser Zeit, in der der Sattel im Schrank bleibt, kannst du deinem Pferd trotzdem eine Beschäftigungsmöglichkeit bieten. Auch die Arbeit vom Boden oder an der Hand fordern deinen Senior und er bleibt ausgelastet und fit.

Bei der Arbeit an der Hand kannst verschiedene Übungen, wie Rückwärts richten, Hinter- oder Vorhandwendungen einbauen und den Senior damit im wahrsten Sinne des Wortes auf Trab halten.

Wichtig: Hör auf dein Bauchgefühl

Du kennst dein Pferd wohl am allerbesten! Also hör auf dein Bauchgefühl und wenn dein Senior keinen guten Eindruck macht, solltest du ihm einfach eine Pause gönnen. Ältere Pferde haben mit Temperaturschwankungen, Fellwechsel oder anderen äußeren Einflüssen deutlich mehr zu kämpfen als jüngere Pferde. Außerdem sind die Senioren im Stall oft um einiges starrsinniger und haben ihren ganz eigenen Willen 😉
Deswegen: bleib einfach cool und genieße an so einem Tag die Zeit mit deinem Senior ohne ein besonderes Training. Ausgiebiges Putzen und ein gemütlicher Spaziergang sind ebenso schön!

Wünschst du dir, dass dein Senior fit bleibt und dich noch einige Jahre begleitet? Neben der richtigen Haltung, angepasster Fütterung und Training ist eine langanhaltende Gesundheit grundlegend! Mit einer umfassenden Versicherung bleibt dein Senior bis ins hohe Alter richtig versorgt. Die Absicherung reicht von A bis Z!

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