Ein Gericht in Florida hat Eric Lamaze zur Zahlung von über 5,5 Millionen US-Dollar verurteilt. Der Vorwurf: Falschangaben beim Verkauf mehrerer Pferde an die Familie Rein – darunter auch das Olympiapferd Nikka.
Irreführende Pferdeverkäufe: So kam es zum Urteil
Eric Lamaze, kanadischer Olympiasieger im Springreiten, wurde in einem spektakulären Gerichtsverfahren zur Zahlung von 5.525.630 US-Dollar an die Familie Rein verurteilt. Die Familie hatte im Oktober 2023 eine sogenannte Crossclaim gegen ihn eingereicht. Der Vorwurf: Lamaze habe beim Verkauf mehrerer Pferde – darunter das Spitzenpferd Nikka VD Bisschop – Preise künstlich erhöht und Besitzverhältnisse verschleiert. Besonders schwer wog die Anschuldigung, dass er den Anteil der ursprünglichen Miteigentümer von Nikka ohne deren Zustimmung verkauft und sie nur unzureichend entschädigt habe.
Urteilsdetails: Gericht sieht Lamaze in der Verantwortung
Das Gericht entschied, dass Lamaze der Familie Rein sowohl für überhöhte Kaufpreise als auch für Falschangaben zu Eigentumsverhältnissen und Vertragsverletzungen Schadenersatz leisten muss. Zusätzlich wurden Anwaltskosten und Zinsen in erheblicher Höhe angerechnet. Die Gesamtsumme beläuft sich auf mehr als 5,5 Millionen US-Dollar. Lamaze beantragte daraufhin mehrfach Zugang zu seinen eingefrorenen Konten und erklärte, seine finanziellen Mittel seien erschöpft. Wegen der Komplexität des Falls finde er zudem keine Kanzlei, die ihn pro bono vertreten wolle.
Weitere Brisanz: FEI-Sperre und Coaching-Pläne
Für Aufsehen sorgte im Juli ein Social Media-Post des belgischen Stalls Tal Milstein, der Lamaze als zukünftigen Coach ankündigte. Der Beitrag wurde jedoch rasch gelöscht – wohl auch deshalb, weil Lamaze derzeit von der FEI bis zum 11. September 2027 gesperrt ist. Die internationale Reiterliche Vereinigung prüft aktuell, ob seine geplante Coaching-Tätigkeit gegen die Auflagen der Sperre verstößt. Laut FEI liegen bislang keine Hinweise auf entsprechende Verstöße vor.
Ob Lamaze gegen das Urteil Berufung einlegen wird, ist unklar. Der Fall dürfte jedoch Signalwirkung für die gesamte Pferdebranche haben – besonders in Bezug auf Transparenz, Fairness und rechtliche Absicherung bei hochpreisigen Pferdetransaktionen.
Quelle: chronofhorse.com