Ein positiver Kokain-Test, eine pikante Begründung und eine klare Strafe: Reiterin Sibylle Vogt erlebt derzeit einen der spektakulärsten Dopingfälle im Galoppsport.
Ungewöhnliche Erklärung nach Kokainfund
Sibylle Vogt, eine der erfolgreichsten Jocketten der Schweiz, ist wegen eines positiven Dopingtests mit Kokain für sechs Monate gesperrt worden. Die Substanz wurde im März 2025 bei einer Kontrolle in Frankreich nachgewiesen – sowohl A- als auch B‑Probe waren positiv. Die 30-Jährige erklärte bei der Anhörung, dass sie die Substanz nicht selbst eingenommen habe. Vielmehr sei der positive Befund auf Geschlechtsverkehr mit einem Mann zurückzuführen, der zuvor Kokain konsumiert hatte.
Keine Milde trotz ungewöhnlicher Umstände
Der französische Galoppsportverband erkannte die Erklärung an, ließ sie jedoch nicht als mildernden Umstand gelten. Die Sperre gilt rückwirkend ab dem 25. Mai. In der Begründung heißt es: Das Ergebnis sei „nicht bestritten und vom Jockey mit Erwägungen ihres Privatlebens erklärt“. Vogt räumte ein, nicht vorsichtig genug gehandelt zu haben, betonte aber, dass sie nichts vom Drogenkonsum ihres Partners wusste. Leistungsdruck habe bei dem Vorfall keine Rolle gespielt.
Nicht der erste Fall dieser Art im Spitzensport
Der Fall erinnert an ähnliche Kontroversen im internationalen Sport: So wurde etwa Tennisspieler Richard Gasquet 2009 nach einem Kokainfund freigesprochen, weil der Kontakt über einen Kuss zustande gekommen sei. Auch andere Athletinnen wie Virginia Fuchs oder Dajana Jastremska konnten mit ähnlichen Argumenten Freisprüche erwirken. Anders bei Vogt: Trotz der ungewöhnlichen Umstände bleibt die Strafe bestehen.
Quelle: spiegel.de
