Eine hochkarätige Woche in Spruce Meadows endet mit Drama und Glanz: Deutschland scheitert im Nationenpreis hauchdünn am Titel, während Scott Brash zehn Jahre nach seinem Grand Slam erneut Geschichte schreibt.
Pech am letzten Sprung: Deutschland wird Zweiter hinter Großbritannien
Im Nationenpreis von Spruce Meadows in Calgary entschied am Ende ein einziger Fehler über Sieg oder Niederlage: Richard Vogel war als letzter Reiter für das deutsche Team an der Reihe, doch eine Stange am allerletzten Sprung fiel – und kostete Deutschland die Titelverteidigung. Mit insgesamt vier Fehlerpunkten landete das Team auf dem zweiten Platz hinter Großbritannien, das durch Donald Whitakers fehlerfreie Schlussrunde den Sieg sicherte. Für das britische Team war es der elfte Erfolg bei diesem prestigeträchtigen Nationenpreis – für Deutschland blieb es beim verpassten zwölften Titel.
Zuvor hatten Christian Kukuk mit Cepano Baloubet, Sophie Hinners auf Iron Dames Singclair und Daniel Deußer mit Gangster v/h Noddevelt in beiden Umläufen teils makellose Runden gezeigt. Nur Kukuk leistete sich im zweiten Umlauf einen Abwurf, bevor das Schicksal am letzten Sprung besiegelt wurde.
Hochspannung bis zum Schluss – Großbritannien siegt souverän
Während bei Deutschland am Ende die Nerven nicht hielten, bewies das britische Team starke Nerven: Trotz eines schwächeren Auftritts von Mathew Sampson (8 Fehler) überzeugten Ben Maher, Joseph Stockdale und Donald Whitaker mit starken Runden. Besonders Whitakers fehlerfreie Schlussrunde machte den Unterschied.
Platz drei ging an das Team der USA, das ebenfalls auf vier Strafpunkte kam, aber eine langsamere Gesamtzeit hatte als Deutschland. Nur sechs von elf Mannschaften qualifizierten sich überhaupt für den zweiten Umlauf – darunter nicht Kanada, Frankreich, Österreich oder die Niederlande.
Scott Brash gewinnt Rolex Grand Prix – und nimmt Kurs auf nächsten Grand Slam
Es war ein Déjà-vu der besonderen Art: Zehn Jahre nach seinem historischen Grand-Slam-Sieg triumphierte Scott Brash erneut beim Rolex Grand Prix in Spruce Meadows. Im Stechen setzte er sich mit Hello Jefferson gegen Lokalmatador Kyle King durch – nach zwei Umläufen, in denen kein Reiter fehlerfrei geblieben war. Brash legte im Stechen mit 46,97 Sekunden fehlerfrei vor – King war schneller, riss aber eine Planke. Der Brite sicherte sich damit nicht nur den prestigeträchtigen Titel, sondern auch 1,65 Millionen US-Dollar Preisgeld – und startet als neuer „Live Contender“ erneut seine Grand-Slam-Mission.
Deutsche Reiter solide – Deusser bester auf Rang sechs
Daniel Deußer zeigte mit Otello de Guldenboom eine starke Leistung: In Runde eins fehlerfrei, in Runde zwei mit zwei Abwürfen – das bedeutete am Ende Rang sechs. Jörne Sprehe (Platz 8) und Sophie Hinners (Platz 10) konnten sich ebenfalls in der Top 10 platzieren.
Christian Kukuk (Checker) und Richard Vogel (United Touch S) verpassten die zweite Runde denkbar knapp durch Zeitfehler bzw. einen Fehler am vorletzten Sprung. Für eine Schrecksekunde sorgte der Schweizer Martin Fuchs, der mit Leone Jei stürzte – beide blieben zum Glück unverletzt.
Quelle: spring-reiter.de