Im Landkreis Tübingen wurde erstmals seit Jahren wieder die Equine Infektiöse Anämie (EIA) festgestellt – ein Fall mit gravierenden Folgen für Tierhalter in ganz Baden-Württemberg.
EIA-Ausbruch bei Tübingen bestätigt
Ein Pferd im Landkreis Tübingen ist positiv auf die Equine Infektiöse Anämie (EIA) getestet worden. Es handelt sich um den ersten bekannten Fall in Baden-Württemberg seit 2017. Die Behörden reagierten umgehend mit einer Stallquarantäne, Untersuchungen im Umfeld des betroffenen Betriebs sowie der Rückverfolgung möglicher Tierkontakte. Inzwischen sind auch Kontaktbetriebe in weiteren Landkreisen in den Fokus gerückt – das Seuchengeschehen wird landesweit überwacht.
Was ist EIA und wie gefährlich ist sie?
Die Equine Infektiöse Anämie ist eine Virusinfektion, die durch blutsaugende Insekten wie Bremsen, aber auch über verunreinigte Instrumente übertragen werden kann. Infizierte Pferde bleiben lebenslang Träger des Virus. Die Erkrankung kann akut, chronisch oder symptomlos verlaufen – in vielen Fällen treten Fieber, Blutarmut oder Ödeme auf. Eine Heilung ist nicht möglich. Aus diesem Grund sehen die deutschen Vorschriften in der Regel die Tötung des infizierten Tieres vor, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Strenge Maßnahmen und hohe Verantwortung
EIA gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Ein bestätigter Fall zieht automatisch die Einrichtung eines Sperrbezirks nach sich. Pferde dürfen den betroffenen Betrieb nur mit negativem Testergebnis verlassen. Impfungen gegen das Virus sind nicht zugelassen. Für Pferdehalter bedeutet das eine besondere Verantwortung: Regelmäßige Tests, konsequente Hygienemaßnahmen und Insektenabwehr sind zentrale Bausteine der Prävention. Auch die Dokumentation von Pferdebewegungen spielt eine wichtige Rolle, um im Ernstfall schnell handeln zu können.
Quelle: swr.de