Die neuen FEI-Springregeln stehen kurz vor der Abstimmung. Der International Jumping Riders Club (IJRC) fordert konkrete Anpassungen – und will sicherstellen, dass die Perspektive der Reiter im Zentrum bleibt.
Neue Verwarnungsregel bei Blutungen: Differenzierung statt Automatismus
Ein zentrales Anliegen des IJRC war die Abschaffung der automatischen Disqualifikation bei geringfügigen Blutungen am Pferd. Stattdessen tritt ab 2026 ein gestaffeltes Verwarnungssystem in Kraft. Leichte Blutungen – etwa durch auf die Zunge beißen – werden künftig nicht mehr automatisch sanktioniert, sofern das Wohlergehen des Pferdes nicht gefährdet ist. Bei wiederholten Verwarnungen innerhalb von 12 Monaten drohen jedoch Geldstrafen und eine einmonatige Sperre. Der IJRC empfiehlt, dass ein Tierarzt die Einschätzung der Blutung übernimmt, um Fairness und Pferdewohl zu garantieren.
Wo der IJRC gehört wurde – und wo nicht
Beim Wunsch, Reitern bei strittigen Situationen im Parcours (z. B. Linienführung) das Weiterreiten bis zur Videoauswertung zu ermöglichen, blieb der IJRC ohne Erfolg. Positiv: Bei unklaren Sprüngen über Hindernisse ohne Ständer darf künftig weitergeritten werden – die Entscheidung fällt nach der Runde.
Nicht umgesetzt wurde die Forderung nach zusätzlichen Wildcards für U25-Reiter. Trotz Enttäuschung sieht der IJRC hier weiter großen Handlungsbedarf. Durchsetzen konnte er sich jedoch bei einer gerechteren Preisgeldverteilung (1 % an Platz 13) und bei der Deckelung von Zusatzkosten auf Turnieren – ein wichtiger Schritt für finanzielle Fairness im internationalen Sport.
Regelprozess läuft weiter: Nächste Frist am 26. August
Noch bis zum 26. August haben nationale Verbände Zeit, Feedback zum aktuellen Entwurf abzugeben. Der finale Vorschlag folgt im Oktober, die Abstimmung über die neuen Regeln findet am 7. November bei der Generalversammlung statt. Für den IJRC ist klar: Reiterstimmen müssen gehört werden – nicht nur jetzt, sondern dauerhaft.
Quelle: ijrc.org