Ein Pferd bricht bei einem Schützenumzug in Warendorf zusammen und stirbt. Die Obduktion bringt nun Klarheit: kein Tierschutzverstoß, doch die Diskussion um den Einsatz von Pferden bei Festen nimmt Fahrt auf.
Obduktion bestätigt: Herz-Kreislaufversagen
Beim Schützenumzug Ende August in Warendorf-Hoetmar kam es zu einem tragischen Zwischenfall: Ein Pferd brach während des Festumzugs zusammen und verstarb – direkt vor den Augen zahlreicher Zuschauer. Der Fall löste nicht nur große Betroffenheit, sondern auch Kritik von Tierschützern aus. Nun liegen die offiziellen Untersuchungsergebnisse vor.
Das verstorbene Pferd wurde im Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe untersucht. Der abschließende Bericht liegt dem Kreis Warendorf mittlerweile vor. Ergebnis: Das Tier starb an einem akuten Herz-Kreislaufversagen. Laut Veterinäramt war das Pferd körperlich grundsätzlich für den Einsatz geeignet und an solche Veranstaltungen gewöhnt.
Keine Tierschutzverstöße festgestellt
Trotz der dramatischen Umstände des Todes sieht der Kreis Warendorf keine tierschutzrechtlichen Verstöße. Die Überprüfung durch das Veterinäramt ergab keine Hinweise auf Missstände. Das Verfahren wurde deshalb eingestellt. Für die Behörden ist der Fall damit abgeschlossen – doch die öffentliche Debatte beginnt gerade erst.
PETA fordert Verbot von Pferden bei Festen
Die Tierschutzorganisation PETA hat in Folge des Vorfalls Anzeige beim Kreisveterinäramt erstattet. Sie fordert ein grundsätzliches Verbot von Pferden bei Festen wie Schützenumzügen. Als Fluchttiere seien Pferde dem Stress solcher Veranstaltungen nicht gewachsen. Bereits im Juni war bei einem Schützenfest in Harsewinkel ein weiteres Pferd gestorben – auch dort forderten Tierschützer Konsequenzen. Die Diskussion zwischen Brauchtum und Tierwohl dürfte sich weiter zuspitzen.
Quelle: wdr.de