Auf Schwizers Hof sollen offenbar fremde Pferde fälschlicherweise gepfändet worden sein – während der Springreiter vom Schweizer Elitekader suspendiert wird.
Beschlagnahmte Pferde: Besitzer spricht von Diebstahl
Ein Polizeieinsatz am 19. August 2025 auf dem Hof von Springreiter Pius Schwizer sorgt für erhebliche Irritationen: Mehrere Pferde wurden beschlagnahmt – darunter laut dem französischen Eigentümer Lionel Aboudaram auch zwei, die ihm gehören. Calla und Ferrari de Tilenn seien bereits im Juni 2025 rechtmäßig von ihm erworben worden, samt fristgerechter Dokumentation an das Betreibungsamt. Dennoch wurden die Tiere abtransportiert. Für Aboudaram ist klar: „Das ist nichts anderes als Diebstahl.“
Zuständigkeitschaos: Behörden schieben Verantwortung weiter
Die Staatskanzlei Solothurn betont, das Betreibungsamt sei nicht zuständig für die Klärung von Eigentumsverhältnissen – das müsse ein Gericht entscheiden. Damit wird deutlich: Trotz eingereichter Kaufbelege fühlte sich keine Stelle verantwortlich, die Besitzfrage vor der Beschlagnahmung zu prüfen. Der Fall wirft ernsthafte Fragen zur behördlichen Sorgfalt auf. Während die Tiere laut Behördenangaben in gutem Zustand sind, fordert Lionel Aboudaram ihre sofortige Rückgabe und kündigt rechtliche Schritte an.
Suspendierung aus Elitekader wegen laufendem Verfahren
Bereits einen Tag vor dem Polizeieinsatz wurde bekannt, dass Pius Schwizer vom Schweizer Elitekader Springen suspendiert wurde. Grund sei das laufende gerichtliche Verfahren sowie „finanzielle Unstimmigkeiten“, die nicht mit den Anforderungen an ein Kadermitglied vereinbar seien. Das teilte Swiss Equestrian offiziell mit. Schwizer darf jedoch weiterhin individuell an nationalen und internationalen Turnieren teilnehmen.
Zwischen Krise und Gegenwehr
Pius Schwizer selbst kündigte an, gegen die Suspendierung rechtlich vorzugehen. Die laufenden Ermittlungen, die mögliche fehlerhafte Beschlagnahmung und die sportlichen Konsequenzen werfen einen Schatten auf seine bisherige Karriere. Die nächsten Wochen dürften entscheidend werden – nicht nur für Schwizer, sondern auch für das Vertrauen in die Schweizer Behördenpraxis.
Quelle: blick.ch