Ein umgestürzter Strommast beendete das Leben der dreijährigen Stute „Fly“. Für ihre Halter ist nicht nur ein Lebenstraum zerplatzt – es bleiben tiefer Schmerz und offene Fragen zur Sicherheit auf Pferdeweiden.
Ein Albtraum auf der eigenen Weide
In Yorkshire verlor eine Familie ihr geliebtes Pferd durch einen tragischen Unfall: Bei einem Sturm stürzte ein Strommast auf die Weide – die junge Rennstute „Fly“ erlitt einen tödlichen Stromschlag. Die Halter Jo Burke und Alistair Wright, die die Stute gemeinsam mit Freunden gezüchtet hatten, sind am Boden zerstört. Das Tier starb noch auf dem Feld. Ihre Tochter reitet seit dem Vorfall nicht mehr, und selbst Flys Mutter zeigte deutliche Stressreaktionen.
Leidenschaft zerplatzt – Halter fühlen sich allein gelassen
Die Familie hatte über Jahre rund 30.000 € in Aufzucht und Ausbildung investiert – und viel Hoffnung. Die Stute galt als vielversprechend für den Rennsport. Doch die angebotene Entschädigung in Höhe von 23.000 € empfinden sie als respektlos. Sie werfen der zuständigen Stromfirma vor, sich hinter Anwälten zu verstecken und die emotionalen wie finanziellen Folgen zu ignorieren. Besonders erschreckend: Nach dem Unfall hieß es zunächst, zwölf weitere Strommasten auf dem Grundstück seien instabil – später wurde diese Zahl auf drei korrigiert.
Sicherheitsrisiko auch in Deutschland
Der Vorfall wirft die Frage auf: Könnte so etwas auch in Deutschland passieren? Die Antwort ist beunruhigend. Viele ältere Strommasten hierzulande wurden mit sogenanntem Thomasstahl gebaut – einem Material, das mit der Zeit versprödet. Bereits Sturmtief „Lothar“ hatte 1999 zahlreiche solcher Masten umkippen lassen. Zwar wurden seither viele ersetzt, doch es gibt weiterhin Einzelfälle – wie zuletzt in Mecklenburg-Vorpommern, wo ein Mast bei Wartungsarbeiten ein Feld in Brand setzte. Pferdehalter sollten daher besonders nach Stürmen prüfen, ob sich auf oder an ihren Weideflächen gefährdete Strommasten befinden.
Quelle: pferde.de