Er war laut, direkt und herzlich – und mit seiner Kamera bei allen großen Turnieren zu Hause: Der legendäre Pferdesportfotograf Karl-Heinz Frieler ist tot. Die Szene trauert um einen, der mehr war als nur ein Fotograf.
Ein Leben für den Pferdesport
Am 19. August 2025 verstarb Karl-Heinz „Kalle“ Frieler im Alter von 71 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit. Der gebürtige Gelsenkirchener war eine Institution im deutschen Pferdesport – nicht nur wegen seiner unzähligen Fotos von Weltklasse-Reitern und Turnieren, sondern auch wegen seiner unverblümten, ehrlichen Art. „Er hatte eine große Klappe – und ein noch größeres Herz“, heißt es von Wegbegleitern. Seine karierten Hemden waren sein Markenzeichen, seine Verlässlichkeit legendär. Für viele war er nicht nur Fotograf, sondern auch Chronist, Kritiker und Freund.
Vom Pott auf die Turnierplätze der Welt
Geboren am 5. Februar 1954 in Gelsenkirchen, blieb Frieler seiner Heimat stets treu: „Einmal Pott, immer Pott“, sagte er einst. Nach einer Ausbildung zum Technischen Zeichner, Wehrdienst und einem Studium in Maschinenbau und Fotodesign gründete er in den 1980er Jahren seine eigene Presse- und Fotoagentur. Ein Zufall führte ihn über ein Gespräch im Fotoladen erstmals auf ein Reitturnier – dort begegnete er direkt Reitsportlegende Reiner Klimke. Es war der Beginn einer außergewöhnlichen Karriere, die ihn zu allen großen Veranstaltungen im In- und Ausland führte. Sein Debüt beim Weltcup-Turnier in Dortmund 1988 war der Auftakt für ein fotografisches Lebenswerk im Dienste des Pferdesports.
Ausgezeichnet für ein Lebenswerk mit Haltung
2003 wurde Frieler beim CHIO Aachen mit der „Silbernen Kamera“ für sein emotionales Foto „Freudentränen“ ausgezeichnet. 2017 ehrte ihn die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) mit dem Deutschen Reiterkreuz in Bronze für seine Verdienste um den Pferdesport. „Kalle Frieler war eine Institution unter den Pferdesportfotografen“, würdigte ihn Dr. Dennis Peiler (FN). Auch Veranstalter wie Philip Rathmann (Baltic Horse Show) betonen: „Er sagte offen seine Meinung – und lag damit oft richtig.“ Frieler fotografierte konsequent jede Prüfung vom ersten bis zum letzten Starter – für ihn zählte das Handwerk, nicht der große Auftritt.
Kalle Frieler hinterlässt eine große Lücke in der Pferdesport-Community. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau Monika, mit der er seit den 1970er Jahren sein Leben in Gelsenkirchen teilte.
Quelle: pferd-aktuell.de