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Stallmanagement studieren: So wirst du zur Schlüsselfigur im Pferdebetrieb

von Michelle Breitenfeld
Veröffentlicht: Letztes Update am

Anzeige: Wie du die Fähigkeiten erlangst, größere berufliche Verantwortung im Reitsport zu übernehmen.

Heute beim CHIO in Aachen, von dort ins Flugzeug Richtung Florida und weiter nach Dubai. Mittlerweile reisen Pferde und ihre Pfleger mehr als manche Manager. Allerdings sind der Transport von Pferden und das Managen der entsprechenden Formalitäten nur ein kleiner Teilbereich, welcher in der stetig wachsenden und sich schnell entwickelnden Pferdebranche von enormer Bedeutung ist. Aber was braucht man, um das große Ganze zu managen?

Seit 2024 liefert das Zertifikatsprogramm „Equestrian Stable Management Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Management eines erfolgreichen Pferdesportbetriebs. Der CHIO Aachen CAMPUS und die RWTH International Academy bilden so die Stallmanager von morgen aus – und auch du kannst dazu gehören.

Equestrian Stable Management – Dein nächster Karriereschritt!

Lerne, was echtes Stallmanagement ausmacht – von den Besten der Branche. Starte jetzt dein Zertifikatsprogramm* beim CHIO Aachen CAMPUS & der RWTH Aachen.

*Start am 01.10.2026, Preis ab 4.900€

Stetiger Wandel in der Pferdebranche

Die Pferdebranche hat mit einem Umsatz von etwa 6,7 Milliarden Euro in Deutschland nicht nur ein großes Gewicht, sie befindet sich aktuell im Umbruch: Soziale und ökonomische Trends sowie die wichtigen Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit nehmen zunehmend Einfluss und revolutionieren die gesamte Branche. Das hat Folgen für Pferdebetriebe und ihr Personal: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sie den gestiegenen, neuen Anforderungen gerecht werden und zukunftsorientiert denken. Häufig geht damit auch der Bedarf an mehr hochqualifiziertem Personal einher, das die Herausforderungen in der modernen und globalisierten Reitsportwelt meistern kann.

Wie geht richtiges Stallmanagement? Flughafenbesuch

Der CHIO Aachen CAMPUS als Wissensvermittler

Als größtes Reitturnier der Welt steht der CHIO Aachen für Innovation und Qualität auf höchstem Niveau. Das spiegelt sich bei den Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten des CHIO Aachen CAMPUS wider – so auch beim Zertifikatsprogramm Equestrian Stable Management, das erstmals im April 2024 mit 15 Teilnehmern aus zwölf verschiedenen Nationen gestartet ist.

Der Ablauf auf einem Blick:

Ablauf Stable Management Study

Stallmanagement, Personalplanung, Finanzierung und die perfekte Koordination für Hufschmied und Tierarzt. Ohne einen gut ausgebildeten Stallmanager geht heutzutage nichts mehr. Immer wieder fehlen aber fundierte Weiterbildungsmöglichkeiten, die führende Experten aus verschiedenen relevanten Bereichen zusammenbringen. Der CHIO Aachen CAMPUS und die RWTH International Academy schließen diese Lücke. „Das Zertifikatsprogramm ‚Equestrian Stable Management‘ vermittelt die notwendigen Kenntnisse für ein zukunftsfähiges und modernes Stallmanagement“, sagt Birgit Rosenberg, Leiterin des CHIO Aachen CAMPUS.

Das Programm richtet sich an bildungsinteressierte Berufstätige in der Pferdebranche, zum Beispiel Reitstallbetreiber, Pferdewirte, Pferdepfleger und Bereiter. Als Online-Kurs angeboten, genießen die Teilnehmer den Vorteil, dass sie örtlich und zeitlich flexibel sind. „Darüber hinaus ermöglicht das einzigartige, internationale Netzwerk des CHIO Aachen es den Teilnehmern, im Rahmen vereinzelter Präsenztermine von namhaften Größen des Pferdesports zu lernen und Einblicke in professionelle Betriebe zu erhalten“, erläutert Birgit Rosenberg.

Wie geht richtiges Stallmanagement? Kursraum mit Teilnehmern

Programm-Highlights auf einen Blick:

  • Alles für seinen Traum geben: ein Leben für die Pferde

  • Besuch im weltbekannten Arabergestüt

  • Traum-Praktikum bei Jessica von Bredow-Werndl & Benjamin Werndl

Lerne von den Besten – Interview mit Andrew und Stefanie Hoy

Die Teilnehmer haben nach dem erfolgreichen Abschluss der einzelnen Module die Möglichkeit, ein Praktikum in einem der renommierten Partnerställe des Programms zu absolvieren. Dafür müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein und es erfolgt ein Bewerbungsgespräch.

Namen wie Jessica von Bredow-Werndl und Benjamin Werndl, Beezie und John Madden sowie Andrew und Stefanie Hoy sind nur ein kleiner Auszug aus diesem Netzwerk. Welche Bedeutung das Programm für die Partnerbetriebe hat und warum es wichtig ist, Personal entsprechend weiterzuentwickeln, erklären Stefanie und Andrew Hoy im Interview.

Andrew und Stefanie Hoy betreiben ihren eigenen Reitstall, Somerby Stables, in Großbritannien. Sie sind nicht nur hochdekorierte Vielseitigkeitsreiter, sondern kennen auch die verschiedenen Herausforderungen, die mit der Leitung eines erfolgreichen Reitstalls verbunden sind. In diesem Interview teilen sie ihr langjähriges Wissen.

Während der Turniersaison finden viele Turniere statt, und natürlich ist Ihr Terminkalender als professioneller Reitstall voll. Wie sieht gutes Stallmanagement heutzutage aus?
Andrew Hoy: Es gibt nicht nur eine einzige Sache, die gutes Stallmanagement ausmacht. Es ist eine Kombination aus vielen Faktoren, aber vor allem braucht man gesunde Pferde. Gesunde Pferde bedeutet, dass ihre Pfleger täglich eine angemessene und individuelle Betreuung gewährleisten. Diese können die Pferde nur mit den Ratschlägen pflegen, die sie von Ernährungswissenschaftlern, Physiotherapeuten und Tierärzten erhalten. Hinzu kommt die Pflege der Ausrüstung sowie der Turnierplan, den man für jedes Pferd individuell festlegt.

Die meisten der von Ihnen genannten Dinge erfordern Pferdefachwissen, aber auch Managementkenntnisse.
Andrew Hoy: Ja, auf jeden Fall. Es geht nicht nur um die Zeit, die man mit dem Pferd verbringt, sondern auch um die Zeit, die man damit verbringt, das richtige Programm mit den Zielen und der besten Pflege für jedes einzelne Pferd zusammenzustellen.

Welche Faktoren spielen für Ihr Team zu Hause eine Rolle?
Stefanie Hoy: Es sind viele verschiedene Menschen, die zusammenarbeiten und ihr Fachwissen einbringen. Bei uns gilt: Jeder ist wichtig. Sie alle haben ein Auge fürs Detail und unterstützen sich gegenseitig. Ich denke auch, dass sich die Welt des Pferdesports in den letzten Jahren verändert hat, genauso wie sich die gesamte Arbeitswelt verändert hat. Auch wenn unser Team natürlich kein Homeoffice machen kann, ist es dennoch sehr wichtig, flexibel zu sein, um Menschen an Bord zu holen, egal ob in Vollzeit oder Teilzeit. Niemand kann das alles alleine schaffen, es kann nur funktionieren, wenn wir alle zusammenarbeiten.

Wie organisieren Sie Ihre Mitarbeiter und worauf achten Sie besonders?
Stefanie Hoy: Über allem steht die Kommunikation. Entsprechend ist die wichtigste Eigenschaft, die wir bei jedem Mitarbeiter suchen, die Fähigkeit, im Team zu arbeiten. Dann haben alle unterschiedliche Aufgabenbereiche. Wir haben zum Beispiel Mitarbeiter, die für die Turniere verantwortlich sind, und Mitarbeiter, die für das Geschehen zu Hause zuständig sind, und dann gibt es noch die Hausmeister, die sich um die Anlage kümmern.

Können Sie uns einen kurzen Überblick über Ihre Struktur geben? Wie viele Mitarbeiter sind in welchen Bereichen Ihres Stalls beschäftigt?
Stefanie Hoy: Es gibt neun Mitarbeiter im Stall, dazu einen, der für die Instandhaltung und Pflege der Anlage zuständig ist. Hinzu kommen sechs weitere Mitarbeiter und das Management im Büro. Diese übernehmen ich und ein weiterer Mitarbeiter, der sich um die Rechnungsstellung, die Verwaltung und all diese Dinge kümmert.

Gab es einen Moment, in dem Ihnen klar wurde, dass Sie es nicht mehr alleine schaffen und jemanden brauchen, der Sie in der Verwaltung und im Büro unterstützt?
Andrew Hoy: Als ich 1993 nach Großbritannien gezogen bin und mich entschieden habe, den Sport hauptberuflich auszuüben, wurde mir klar, dass ich jemanden im Büro brauchte. Zu diesem Zeitpunkt stellte ich also Mitarbeiter ein, die sich ausschließlich um die Verwaltung kümmerten. Denn wenn man auf dem Pferd sitzt, muss man sich konzentrieren. Man muss seine Zeit direkt dem Pferd widmen und darf nicht versuchen, ans Telefon zu gehen und mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Dann arbeitet man nicht wirklich mit dem Pferd.

Gibt es einen bestimmten Bereich, in dem Sie den größten Bedarf in der Pferdesportwelt oder vielleicht auch in Ihrem Stall sehen?
Stefanie Hoy: Ich denke, hier kommt das Equestrian Stable Management Programm ins Spiel. Es trifft genau einen Bereich, der lange Zeit sehr vernachlässigt wurde. Natürlich gibt es hier in Großbritannien Schulen im Reitsportbereich, aber die Absolventen verfügen nicht über genügend Berufserfahrung. Die Perspektive, zu wissen, wie ein Spitzensport-Reitstall geführt wird, ist äußerst wertvoll. Ich denke, dass das Programm genau hier die Lücke schließt, die in der Branche wirklich besteht. Es ist eine Mischung aus Managementaspekten und praktischem Wissen darüber, was es wirklich braucht, um einen solchen Reitstall zu führen.

Was ist Ihrer Meinung nach der wichtigste Aspekt dieses Programms?
Stefanie Hoy: Ich denke, die Zeit, die die Teilnehmer im Partnerstall verbringen. Denn alle Ställe, die an dem Programm teilnehmen, gehören in ihrer jeweiligen Disziplin wirklich zur Weltspitze. Wenn man eine Liste der besten Reitställe der Welt erstellen würde, wären es genau diese Partnerställe. Sie sind die Branchenführer, die seit Jahrzehnten die Standards setzen. Es spielt keine Rolle, in welchem dieser Ställe die Teilnehmer landen oder um welche Disziplin es sich handelt – in diesen Monaten lernen sie, was es braucht, um im Stallmanagement erfolgreich zu sein.

Was hilft den Teilnehmern noch in ihrer Karriere?
Stefanie Hoy: Es gibt beispielsweise Workshops zu den Themen Finanzen und Personalwesen. Nach Abschluss dieser Workshops ist man natürlich noch kein vollwertiger Personalfachmann, aber es ist gut, sich ein allgemeines Verständnis dieser Themen anzueignen.

Im Video erhältst du weitere Einblicke in das Programm:

Ablauf und zeitlicher Aufwand des Equestrian Stable Management

Innerhalb eines halben Jahres werden sechs Module aus den Themenfeldern „Equestrian Management“ und „Horse Performance“ absolviert. Hinzu kommen Experten-Runden und Live-Talks, Module zu Personalwesen und Finanzen runden das Profil ab. Alle Unterrichtseinheiten finden in Englisch statt. Anschließend können Teilnehmer sich für ein weiteres halbes Jahr tiefergehende theoretische Ausbildung oder ein sechsmonatiges Praktikum in einem der weltbekannten Partnerställe bewerben. „Absolventen haben dann die einzigartige Möglichkeit, sich mit einer akademischen Qualifikation von der Masse abzuheben und künftig mehr Verantwortung im Betrieb übernehmen sowie Abläufe professionalisieren zu können“, sagt Birgit Rosenberg.

In diesem Video bekommst du außerdem einen Einblick in Veronikas Alltag beim Training mit Jessica von Bredow-Werndl in Aubenhausen.

Ausführliche Informationen und die Anmeldung findest du hier: 

Was der CHIO Aachen CAMPUS noch zu bieten hat

Seit seiner Gründung 2020 steht der CHIO Aachen CAMPUS für exklusive Trainingsmöglichkeiten und fundierte Weiterbildung im Reitsport. Auf dem traditionsreichsten Turniergelände der Welt in der Aachener Soers wird Pferdesport gefördert, Wissen vermittelt und Kompetenz geschaffen. Und das an 365 Tagen im Jahr.

Wie geht richtiges Stallmanagement

Im Rahmen von Lehrgängen und Live-Trainings geben Coaches wie Marcus Ehning, Isabell Werth und Ingrid Klimke ihr Wissen weiter, auch die Kleinsten werden bereits ans Pferd herangeführt. Ein weiterer Fokus ist die Nachwuchsförderung auf Top-Niveau, unter anderem mit dem Exzellenz-Programm, das jungen Talenten in der Dressur und im Springen den Weg in den Spitzensport ebnet.

Das ganze Jahr über finden an rund 100 Tagen Veranstaltungen statt, die Reiter, Pferde und den Reitsport allgemein fördern. Auf dem traditionsreichen Turniergelände in der Soers gibt es eine weltweit einzigartige Infrastruktur mit unterschiedlichsten Trainings- und Wettkampfstätten – indoor wie outdoor. Der CHIO Aachen CAMPUS nutzt diese Möglichkeiten, um dem Pferdesport ein ganzjähriges Zuhause zu geben – stets verbunden mit dem jährlichen Highlight, dem Weltfest des Pferdesports, CHIO Aachen.

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