Der Schweizer Verband Swiss Equestrian schlägt eine Lockerung der strengen Blut-Regel vor. Aktuell führt jegliche Blutung des Pferdes zur sofortigen Disqualifikation. Die geplante Änderung soll das Tierwohl in den Vordergrund stellen, sorgt aber für Kontroversen.
Der Kern der Kontroverse
Ziel der aktuellen Regel ist es, das Tierwohl rigoros zu schützen und jegliche unnötige Härte zu unterbinden. Der Schweizer Verband argumentiert jedoch, dass die Regel in ihrer jetzigen Form oft unverhältnismäßige Folgen hat. Beispielsweise könnten minimale, oberflächliche Wunden, die durch ein versehentliches Streifen am Zaumzeug entstehen, nicht auf eine tierschutzrelevante Misshandlung hindeuten, führen aber dennoch zum Ausschluss.
Was die Schweiz fordert
Der Vorschlag von Swiss Equestrian sieht vor, dem zuständigen Richter oder Tierarzt vor Ort einen Ermessensspielraum einzuräumen. Bei minimalen Verletzungen, deren Ursache eindeutig nicht im unsachgemäßen Einsatz von Hilfsmitteln liegt und die das Wohlbefinden des Pferdes nicht beeinträchtigen, könnte nach einer tierärztlichen Untersuchung und Reinigung die Weiterführung der Prüfung unter Umständen erlaubt werden.
Tierwohl und Glaubwürdigkeit
Befürworter sehen darin eine Stärkung des Tierwohls, da der Fokus auf dem tatsächlichen Zustand des Pferdes und nicht auf einer starren Null-Toleranz-Grenze liege. Kritiker befürchten hingegen, dass eine Aufweichung der Regelung die Glaubwürdigkeit des Sports untergraben und eine Tür für Grauzonen öffnen könnte. Sie betonen, dass gerade die kompromisslose Haltung der Blut-Regel ein wichtiges Signal gegen jegliche Form von Härte sei. Die Debatte wird intensiv geführt, da eine mögliche Anpassung weitreichende Konsequenzen für alle Disziplinen hätte.
Quelle: srf.ch











