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Was macht ein gutes Schulpferd aus?

von FN - Deutsche Reiterliche Vereinigung
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Sie bringen Anfängern nicht nur das Einmaleins im Sattel bei, sondern auch Verantwortungsbewusstsein, Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen. Sie sind Lehrer auf vier Beinen und ohne sie würde es dem Pferdesport wahrscheinlich an Nachwuchs mangeln. Gemeint sind Schulpferde. Ihr Job ist nicht immer leicht: Im Reitschulalltag herrscht oft viel Trubel und die Reiter sind meist noch unerfahren – da passieren auch mal Fehler. Diesen Anforderungen ist nicht jedes Pferd gewachsen. Woran erkennt man ein gutes Schulpferd?

Coole Lehrer mit vier Hufen

Da Reitanfänger zu Beginn noch unsicher und manchmal auch etwas ängstlich sind, ist es wichtig, dass sie sich auf ihren vierbeinigen Partner verlassen können. Ein gutes Schulpferd gibt seinem Reiter Sicherheit und verzeiht auch mal den einen oder anderen Fehler. Pferde, die ein ausgeglichenes Temperament haben und geduldig sind, eignen sich sehr gut dafür. Ein Schulpferd oder auch -pony sollte ein freundliches und sanftes Wesen haben sowie neugierig und kinderlieb sein. Kinder sollten es alleine aus dem Stall oder von der Weide holen können. Es soll sich gut führen lassen. Beim Putzen soll es still stehen und willig die Hufe geben. Ebenfalls wichtig ist, dass es stets motiviert und leistungsbereit ist.

Eine gute Erziehung ist ein Muss für Schulpferde. Die guten „Umgangsformen“ lernt ein Schulpferd am besten durch sorgfältige Bodenarbeit. Dabei lernt ein Pferd dem Menschen zu vertrauen und ihn als ranghöheres Wesen zu akzeptieren. Gerade Reitanfänger und Reitschüler haben noch nicht ausreichend „Pferdesachverstand“ und sind auf ein gut erzogenes Schulpferd angewiesen, das ihnen im Umgang hilft, Vertrauen aufzubauen und Ängste abzubauen. Ein gut erzogenes Schulpferd ist eine Grundlage für ein erfolgreiches reiten lernen.

Nur wer gut ausgebildet ist, kann selbst ausbilden

Die zweite Grundlage für erfolgreiches Reitenlernen ist eine fundierte Ausbildung des Schulpferdes. Für alle im Reitunterricht eingesetzten, vierbeinigen Lehrer ist die Skala der Ausbildung der Maßstab. Das Pferd soll durchlässig und sensibel auf die Hilfen reagieren, damit der Reitschüler ein gutes Bewegungsgefühl entwickeln kann. Das Schulpferd soll losgelassen, gehorsam und geschmeidig die geforderten Aufgaben erfüllen. Reagiert das Pferd zum Beispiel überhaupt nicht auf die Hilfen des Reiters, dann kann ein Anfänger nur schwer lernen, wie diese korrekt ausgeführt werden. Eine gute klassische und vielseitige Ausbildung dient nicht zuletzt auch der Gesunderhaltung des Pferdes und verbessert die Belastbarkeit und Einsetzbarkeit des Schulpferdes.

SchulpferdeNeben Charakter, Erziehung und Ausbildungsstand des Schulpferdes ist auch die Größe des Schulpferdes ein Kriterium, denn die richtige Proportion von Reiter und Pferd ist wichtig. Für sehr junge und kleine Anfänger ist ein Pferd oft zu groß. Kinder mit einer geringen Körpergröße können ein Pferd oft noch gar nicht alleine händeln – Ponys sind dann besser geeignet.

Ein wichtiger Baustein für ausgeglichene, zufriedene Schulpferde ist auch die artgerechte Haltung. Dazu gehören in der Schulpferdehaltung unbedingt ausreichende und regelmäßige freie Bewegung auf der Weide oder dem Auslauf, um die Sicherheit im Reitunterricht zu erhöhen.

Kurzum: Das ideale Schulpferd ist brav, kinderlieb, geduldig, von ausgeglichenem Temperament und solide ausgebildet. Dennoch: Auch das bravste Schulpferd kann sich mal erschrecken. Denn es ist ein Tier und keine Maschine. Aber genau diese Lebendigkeit und auch die Partnerschaft mit einem anderen Lebewesen machen den Reiz und die Faszination des Reitens ja aus.

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