Home Springreiten

Springreiten

von ehorses
0 Kommentar

Per Definition handelt es sich beim Springreiten um eine Disziplin des Pferdesports, in welcher die Reiter mit ihren Pferden Hindernisse überwinden müssen. Doch selbstverständlich verbirgt sich hinter diesem Begriff weitaus mehr als diese trockene Definition. Springreiten wird weltweit ausgeübt, es gibt kleine regionale Turniere bis hin zu Weltklasse-Events, die ein Millionenpublikum begeistern. Springreiten ist seit den Olympischen Spielen 1900 in Paris auch eine olympische Disziplin. Alles zu dieser Disziplin im Pferdesport erfährst Du in diesem Artikel.

Die Geschichte des Springreitens

Das Springreiten ist eine relativ junge Sportdisziplin. Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts finden Wettbewerbe und Turniere statt, wenn auch das Überwinden von Hindernissen zu Pferde eine weitaus längere Tradition hat. Es ist zwar nicht verbürgt, aber als sicher anzunehmen, dass Pferd und Reiter ihrer jahrtausendelangen gemeinsamen Geschichte schon immer Hindernisse bewältigten. Doch das waren in der Regel natürliche Hindernisse, wie sie im Gelände vorkommen, also Baumstämme, Steinwälle, Hecken, Bachläufe und Gräben.

Diese Hindernisse mussten auch bei dem im 19. Jahrhundert sehr beliebten Jagdreiten überwunden werden, das hauptsächlich in Irland und England sehr populär war. Die Reitjagden wurden zunächst auf lebendes Wild abgehalten und hinter der Meute geritten. Das bedeutet, dass es zunächst keine festgelegte Strecke gab, die Hundemeute folgte dem flüchtenden Jagdwild, die Reiter folgten der Meute. Was da an Hindernissen in den Weg kam, musste gesprungen werden. Später ging man dazu über, festgelegte Strecken mit eigens aufgestellten Hindernissen zu reiten. An den Hindernissen und an der Strecke fanden sich immer Schaulustige ein, doch es wurde bemängelt, dass die Zuschauer die Reiter eben immer nur an diesem einen Hindernis oder einem kurzen Streckenabschnitt beobachten konnten. So kam man 1864 in Dublin auf die Idee, einen Springparcours zu errichten. Daraus entwickelte sich der moderne Turniersport, der mit zahlreichen spektakulären Events beeindruckt und eine eigene Weltrangliste aufweist.

Eine Frage des Stils

In den frühen Tagen des Springsports nahmen die Reiter über dem Sprung eine heute eher unnatürlich erscheinende Haltung ein: Die Springreiter blieben in der Senkrechten oder lehnten sich gar zurück, das Gesäß fest im Sattel, die Beine weit vorgestreckt und die Füße in den Steigbügeln abstützend. Diese Haltung sollte einen sicheren Sitz garantieren und damit vor Stürzen schützen.

Der Name des Mannes, der den Reitern diesen Ladestock aus dem Rücken zog und damit den Pferden das leichtere und elegantere Springen ermöglichte, ist unvergessen: Frederico Caprilli. Der italienische Rittmeister propagierte gegen Ende des 19. Jahrhunderts den „leichten Sitz“, bei welchem der Reiter mit festem Knieschluss das Gesäß aus dem Sattel hebt und den Oberkörper vorbeugt. So geht er in der Bewegung des Pferdes mit und behindert es nicht über dem Sprung. Schon vor Caprilli wurde dieser Sitz diskutiert, doch erst ihm gelang es durch seine Tätigkeit als Ausbilder in italienischen Kavallerieschulen, den neuen Springstil durchzusetzen. Das Ziel war, dass der Reiter das Pferd entlastet und ihm die Möglichkeit gibt, das natürliche Gleichgewicht zu erhalten, was mit weniger Anstrengung und höheren Leistungen verbunden ist.

Den Beweis für die Richtigkeit seiner These trat Caprilli im Jahre 1902 an, wo er mit 2,08 Metern einen neuen Hochsprungrekord aufstellte. Dieser wurde in den folgenden Jahren mehrfach gebrochen. Im Jahre 1949 gelang dem chilenischen Offizier Alberto Larraguibel mit seinem Hengst Huaso die Überwindung eines Hindernisses mit der schier unglaublichen Höhe von 2,47 Metern. Dieser Weltrekord ist bis heute ungebrochen und stellt damit einen der längsten ungebrochenen Sportrekorde dar.

Wann kann man mit dem Springreiten anfangen?

Als Grundlage gilt der ausbalancierte Sitz. Erst wenn der Reiter sicher den leichten Sitz in allen Gangarten beherrscht, sollte er einen Sprung anreiten. Dass dieser zunächst eine sehr niedrige Stange oder ein Cavaletti sein sollte, versteht sich von selbst. Mit steigender Sicherheit werden die Anforderungen erhöht.

Pferderassen beim Springreiten

Rein theoretisch sind alle Pferde in der Lage, Hindernisse zu überspringen. Doch nicht jedes Pferd ist für den Einsatz im Parcours geeignet. Der Mensch begann schon früh, Pferde zu züchten und sie an die von ihm vorgesehen Aufgaben anzupassen. So entstanden die schweren Rassen, die im Mittelalter das Gewicht von Ritter und Rüstung zu tragen hatten, oder die schweren Zugpferde, die in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt wurden und teilweise auch heute noch werden. Für die Damen wurden leichtere, zierliche Pferde eingesetzt, für die rasche Übermittlung von Nachrichten mussten schnelle Pferde gezüchtet werden. So gibt es heute eine verwirrende Vielzahl an Rassen. Die Palette reicht vom Minipferd Falabella, das nur etwa 65 Zentimeter groß wird, über diverse Pony- und Großpferderassen bis hin zum Shirehorse, das stattliche 2,05 Meter aufweist.

Springreiten: Pferdeherde auf Weide

Die meisten Springpferde gehören den Warmblutschlägen an.

Nun gibt es zwar Spezialrassen, die sich für bestimmte Einsatzgebiete eigenen, wie beispielsweise die englischen Vollblüter für die Rennbahn oder die Lipizzaner für die Hohe Schule. Eine spezielle „Springpferderasse“ gibt es jedoch nicht. Seit jeher wurden Pferde, die sich im Springparcours bewährt hatten, mit Tieren verpaart, die ebenfalls erfolgreich im Sport eingesetzt worden waren. So wurden die Anlagen weitergegeben, das Talent, der Körperbau. Doch das ist nicht rassespezifisch. Die meisten Springpferde gehören den Warmblutschlägen an. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass ein gewisser Vollblutanteil von Nutzen ist. So werden immer wieder Vollblüter zur Blutauffrischung eingekreuzt.

Ausschlaggebend für den Erfolg im Parcours ist nicht die Rasse, sondern Körperbau, Springtalent und – nicht zu vergessen – der Charakter. Ein Springpferd muss starke Nerven und ein ausgeglichenes Temperament aufweisen, ohne jedoch eine „Schlafmütze“ zu sein. Dann ist die Rasse nebensächlich.

Ausbildung eines Springpferdes – Anfänge & Gymnastizierung

Es hat glücklicherweise ein Wandel stattgefunden, man ist vielfach davon abgekommen, die jungen Pferde zu früh an den Springsport heranzuführen. Das alte Sprichwort „Ein Jahr länger Fohlen, zehn Jahre länger Pferd“ hat nichts an Bedeutung verloren. Die jungen Pferde müssen behutsam auf ihre Aufgaben vorbereitet werden. Zunächst beginnt die Ausbildung an der Longe, wo das Pferd lernt, sich in allen Gangarten auszubalancieren, später kommt das Gewicht des Reiters hinzu. Nun folgt die Grundausbildung auf dem Platz oder in der Halle. Durchaus üblich ist es, junge Pferde freispringen zu lassen. Hierbei lernen sie beim Überwinden niedriger Hindernisse das Taxieren und die Balance. Auch das Traben über am Boden liegende Stangen gehört zur Ausbildung.

Unerlässlich für das Springpferd ist die solide Ausbildung in der Dressur. Das Springpferd muss im Parcours an den Hilfen des Reiters stehen, was bedeutet, dass es dem Reiter auf kleinste Signale gehorcht. Nur so kann es im Wettbewerb, wo es um Bruchteile von Sekunden geht, noch das eine Quäntchen herausreißen, das den Sieg ausmacht. Aus diesem Grund werden erfolgreiche Springpferde nicht nur im Springen trainiert, sondern werden immer wieder auch dressurmäßig geritten und weiter gefördert. Die Dressur hat in diesem Fall nichts mit dem Begriff des Abrichtens eines Tieres zu tun, sondern dient unter anderem der Gymnastizierung. Das Pferd erhält sich seine Beweglichkeit und Wendigkeit.

Die jungen Pferde werden systematisch an die bunten und vielgestaltigen Hindernisse gewöhnt, die im Parcours auf sie warten. Sie starten in Wettbewerben, die ihrem Alter angemessen sind und werden mit zunehmender Reife in schwerere Prüfungen geschickt. Zwischendurch darf aber durchaus einmal ein Ausritt oder ein Trainingsritt im Gelände eingelegt werden. Das fördert die Trittsicherheit und die Nervenstärke, die für das Springpferd später, wenn es in großen Wettbewerben mit Tausenden von Zuschauern startet, sehr wichtig ist.

Das Springpferd und seine Eigenschaften

Athlet und Arbeiter, mit Mut und natürlicher Springveranlagung – das Springpferd muss das nötige körperliche Vermögen, aber auch Wesensstärke mitbringen, um Hindernisse mutig anzugehen.

Exterieurs

Pferde dieser Disziplin sollte eine ausgeprägte Athletik, kräftige Konstitution sowie ein natürliches Springvermögen und gute Aktionen zeigen, um das Überspringen der Hindernisse mit der nötigen Harmonie, aber auch mit Rhythmus und Gleichklang zu absolvieren. Ein nicht zu tief angesetzter Kopf und eine genügend gewinkelte Hinterhand sind ebenso wichtig wie eine kräftige, lange Schulterpartie und feine Gelenke. Erwünscht sind zudem eine lange, schräge Kruppe, eine stabile Oberlinie, ein kräftiger und klarer Widerrist sowie ein Rücken von guter Länge. Als vorteilhaft erweisen sich auch eine tiefe, breite Brust und eine gute Gurtentiefe. Hinsichtlich des Stockmaßes muss ein Springpferd nicht zwangsläufig eine Idealgröße erfüllen, denn der nötige Mut zur Überwindung großer Hindernisse lässt weitere Eigenschaften wie Größe, Rasse und Körperbau oftmals in den Hintergrund treten. Dennoch ist der Großteil der Springpferde um die 165 bis 172 Zentimeter groß.

Interieur

Wer sich für ein Springpferd interessiert, sollte bei der Auswahl auf die erforderliche Springfreude, aber auch auf weitere Interieurmerkmale achten. Von Bedeutung sind ein gutes Konzentrations- und Reaktionsvermögen, Leistungs- und Lernbereitschaft sowie Nervenstärke und Disziplin. Ebenso nicht fehlen sollte ein gewisses Maß an Temperament und Kampfgeist sowie eine ausgewogene Mischung aus Kühnheit und vorsichtigem Springen.

Die Grundgangarten beim Springpferd

Mit Blick auf die Grundgangarten sollte das Springpferd einen gelösten und raumgreifenden Schritt zeigen, bei dem sich das Hinausfußen der Hinterhufe über die Trittsiegel der Vorderhufe ausreichend weit darstellt. Der Trab sollte federnd und schwungvoll mit abhebenden Hufen sein. Für das Springen entscheidend ist aber vor allem der Galopp, der frisch und vorwärts gerichtet sowie im natürlichen Gleichgewicht und ohne Schwerpunktverlagerung auf die Vorhand absolviert werden sollte.

Von größter Bedeutung ist beim Springpferd aber naturgemäß die Springtechnik und -veranlagung. Ein Basculieren über dem Sprung, bei dem der Rücken sich aufwölbt und eine Dehnungshaltung einnimmt, ist für einen hervorragenden Sprungablauf ebenso erforderlich wie eine Beintechnik mit gut angewinkelten Vorder- und Hinterbeinen.

Was ist wichtig beim Springreiten?

Eine fundierte Ausbildung von Pferd und Reiter ist unerlässlich. Dressurmäßige Arbeit gymnastiziert das Pferd, gelegentliche Trainingseinheiten im Gelände sind sinnvoll. Es muss neben dem reiterlichen Können und der entsprechenden Ausbildung des Pferdes auch eine Harmonie und eine Vertrauensbasis zwischen Pferd und Reiter existieren.

Die Prüfungsformen beim Springreiten

Beim Springreiten gibt es in Deutschland und anderen Ländern verschiedene Prüfungsformen von diesem Pferdesport:

  • Stilspringprüfung
  • Springpferdeprüfung
  • Springprüfung

Man unterscheidet Prüfungsformen nach dem zu beurteilenden Ergebnis. Es gibt Prüfungen, bei denen hauptsächlich der Reiter und seine Einwirkung auf das Pferd beurteilt werden, es handelt sich hierbei um Stilspringen. Bei der Springpferdeprüfung liegt das Hauptaugenmerk auf der Manier des (jungen) Pferdes, Rittigkeit und Ausbildungsstand werden ebenfalls beurteilt. Am bekanntesten sind die Springprüfungen, denn diese werden bis in die höchsten Klassen geritten und können auch am heimischen Fernsehschirm verfolgt werden.

Springprüfungen

Bei den Springprüfungen gibt es viele unterschiedliche Varianten. In den regionalen Turnieren gibt es häufig Springreiterwettbewerbe oder Glücksspringen, die zwar auch vom Wettkampfgedanken getragen sind, wo es jedoch nicht nach Fehlern und Sekundenbruchteilen geht. Diese Wettbewerbe sollen vor allem Einsteiger an den Springsport heranführen. Beim Glücksspringen gibt es fantasievolle Ausführungen. Sehr bekannt ist die Variante, bei der die Teilnehmer den Parcours in der vorgeschriebenen Reihenfolge der Hindernisse absolvieren müssen. Es ist eine feste Zeitvorgabe angesetzt, auf dem Platz liegt diese zwischen 60 und 90 Sekunden, in der Halle bei 45 Sekunden. Nach Ertönen der Startglocke versucht der Teilnehmer, so viele Hindernisse wie möglich zu überwinden, bis die Glocke das Ende des Durchgangs verkündet. Wer schnell ist, kann viele Punkte sammeln, wobei jedoch Abwürfe Fehlerpunkte einbringen. Bei einer anderen Variante sind die Hindernisse nicht nummeriert, sondern die Punkte, die man erreichen kann, sind am Hindernis angezeigt. Einfache Hindernisse bringen weniger, anspruchsvolle Hindernisse entsprechend mehr Punkte. Auch das Punktespringen gehört eher zu den Glücksspringen. Jedes fehlerfrei überwundene Hindernis bringt Punkte, bei Fehlern werden Punkte abgezogen. Auch hierbei wird nach der festgelegten Zeit abgeläutet.

Springreiten: Pferd und Reiter über Sprung von hinten

Springreiterwettbewerbe oder Glücksspringen sollen vor allem Einsteiger an den Springsport heranführen.

Die klassische Springprüfung

Bei den klassischen Springprüfungen geht es darum, einen Parcours von gewisser Länge in vorgeschriebener Zeit fehlerfrei zu überwinden. Die Länge des Parcours, die Anzahl, die Höhe und der Schwierigkeitsgrad der Hindernisse steigt mit der Höhe der Klassen. Bei einem Fehler an einem Hindernis werden Strafpunkte gesammelt, außerdem geht es nach der benötigten Zeit. Wer mehr als die maximal vorgeschriebene Zeit benötigt, kassiert Strafpunkte für Zeitüberschreitung. Wenn mehrere Teilnehmer mit gleicher Punktzahl ins Ziel kommen entscheidet die Uhr: Derjenige mit der schnellsten Runde ist Sieger. Es gibt allerdings auch die Variante mit Stechen. Das bedeutet, dass die Teilnehmer mit gleicher Punktzahl nochmals gegeneinander antreten müssen. Wenn in einem Springen beispielsweise fünf fehlerfreie Ritte zu verzeichnen sind, gibt es fünf Teilnehmer für das Stechen. Nur selten muss der komplette Parcours erneut absolviert werden, in der Regel ist der Stechparcours deutlich kürzer, die Hindernisse allerdings anspruchsvoller.

Leistungsstufen beim Springreiten

  • E = Einfach (oder Einsteiger)
  • A= Anfänger
  • L= Leicht
  • M= Mittelschwer
  • S= Schwer
springreiten-reitdisziplin-weißes-springpferd-oxer

Beim Springreiten gibt es verschiedene Leistungsklassen.

Bei den Klassen A, M und S gibt es außerdem noch Klassifizierungen mit Sternen. A* ist etwas leichter als A**, auch bei M gibt es M* und M**, in der Klasse S unterscheidet man gar bis zu S****. Die einzelnen Anforderungen sind in der nachfolgenden Aufstellung zusammengefasst:

Klasse E

Mindestens sechs Hindernisse in der Halle und sieben Hindernisse auf dem Außengelände mit bis zu 85 cm Höhe und Breite, eine zweifache Kombination ist zulässig, aber kein Wasserhindernis.

Klasse A

Die Klasse A* entspricht in etwa der Klasse E, jedoch sind die Hindernisse bis zu 95 cm hoch und breit, es dürfen zwei zweifach Kombinationen enthalten sein. Bei der Klasse A** sind die Hindernisse bis zu 105 cm breit und hoch, ein Wassergraben bis 2,50 m Breite ist zulässig.

Klasse L

Bei Klasse L dürfen maximal sieben bis acht Hindernisse (Halle/draußen) verwendet werden. Die Höhe und Breite beträgt bis zu 115 cm, neben zwei zweifachen Kombinationen ist auch eine dreifache Kombination zulässig, der Wassergraben darf bis zu 3,00 m breit sein.

Klasse M

In der Klasse M* erwarten die Reiter acht beziehungsweise neun Hindernisse (Halle/draußen), darunter dürfen zwei zweifache und eine dreifache Kombination vorkommen, die Höhe und Breite liegt bei maximal 125 cm, der Wassergraben ist bis zu 3,50 m zulässig. Die Klasse M** weist neun bis zehn (Halle/draußen) auf, die maximal 135 cm hoch und breit sein dürfen. Es können beliebig viele zweifache und dreifache Kombinationen gestellt werden, der Wassergraben ist bis 4,00 m breit.

Klasse S

In allen S-Klassen dürfen beliebig viele zweifache und dreifache Kombinationen verwendet werden, die Breite beziehungsweise Tiefe der Hindernisse ist nicht vorgeschrieben. Die *-Klassen der S-Prüfungen unterscheiden sich daher nur in der Anzahl und der Höhe der Hindernisse sowie der Breite des Wassergrabens.

Bei Klasse S* gibt es neun bis zehn Hindernisse (Halle/draußen), die Hindernisse sind bis zu 140 cm hoch, der Graben bis zu 4,10 m breit. In der Klasse S** liegt die Höhe der neun bis zehn Hindernisse bei 145 cm, die Grabenbreite bei 4,30 m. Ab Klasse S*** sind zehn bis elf (Hindernisse (Halle/draußen) erlaubt, der Wassergraben ist bis zu 4,5 m breit. Einzig in der Höhe der Hindernisse unterscheidet sich S*** von S****, denn bei Klasse S*** ist die maximale Höhe bei 150 cm erreicht, während bei S**** Hindernisse bis zu 155 cm zu überwinden sind.

Welche Klassen gibt es beim Springreiten?

Die einzelnen (deutschen) Klasse umfassen E (einfach), A (Anfänger) L (Leicht, (M (Mittelschwer) und S (schwer), wobei es bei den Klassen A, M und S durch Sterne-Einstufungen weitere Graduierungen gibt.

Die unterschiedlichen Hindernisse im Springreiten

Die bunten Hindernisse auf einem Springparcours können in drei Gruppen unterteilt werden: Steilsprung, Hochweitsprung und Weitsprung. Zu Trainingszwecken werden Cavalettis verwendet. Das sind Stangen, an deren Ende gekreuzte Hölzer angebracht sind. Dadurch können Cavalettis wie eine flache Stange verwendet werden, in anderer Position stellen sie ein sehr niedriges Hindernis dar. Ein Steilsprung, auch Rick genannt, besteht aus zwei Hindernisständern, an denen Auflagen befestigt sind. Auf diesen liegen mehrere Stangen waagerecht auf. Je mehr Stangen aufliegen, desto kompakter wirkt das Hindernis. Anstelle von Stangen werden gelegentlich auch Planken verwendet. Eine einzelne Stange ist für das Pferd schwerer zu taxieren. Sie wird meist nur bei niedrigen Steilsprüngen und beim Freispringen verwendet.

Springreiten: Oxer auf Turnierplatz

Beim Hochweitsprung gibt es den Oxer und die Trippelbarre.

Ein Steilsprung kann durch weitere Elemente ergänzt werden. Beispielsweise werden anstelle der unteren Stangen Heckenelemente oder Mauerteile aus Holzkästen verwendet. Die Mauer an sich gehört auch zu den Steilsprüngen. Ein Weitsprung ist üblicherweise ein Wasserhindernis, also ein Wassergraben. Beim Hochweitsprung gibt es den Oxer und die Trippelbarre. Der Oxer besteht aus vier Hindernisständern, je zwei auf einer Seite sind hintereinander aufgestellt. Das vordere Hindernisständerpaar wird mit Stangen oder Planken bestückt, eventuell auch unterbaut. Auf dem hinteren Paar liegt nur eine Stange auf, die mindestens so hoch wie die obere Stange des vorderen Paares sein muss. Sind beide oberen Stangen in gleicher Höhe angebracht, handelt es sich um einen Carré-Oxer. Die Trippelbarre besteht, wie der Name vermuten lässt, aus drei hintereinander aufgestellten Hindernisständerpaaren. Die waagrecht aufgelegten Stangen steigen in der Höhe an. Eine Sonderform des Hochweitsprungs ist der Schweinerücken. Es handelt sich genau genommen um eine Trippelbarre, doch die Stangen steigen nicht an, sondern die höchste befindet sich in der Mitte, wobei die vordere und die hintere Stange auf gleicher Höhe liegen.

Hinderniskombinationen

Von einer zweifachen oder dreifachen Kombination spricht man, wenn zwei oder drei Hindernisse miteinander kombiniert werden. Der Abstand zwischen den einzelnen Hindernissen ist abhängig von deren Art. Bei Steilsprüngen ist ein Abstand zwischen 7,60 und 8,00 Metern empfohlen. Um das Tempo und die Absprünge in der Kombination richtig taxieren zu können, ist es wichtig, die Distanzen zu kennen. Man rechnet für einen Galoppsprung 7,10 bis 8,00 Meter, für zwei Galoppsprünge gelten 10,40 bis 11 Meter. Selbst wenn zum Überwinden dieses Hindernisses bei der dreifachen Kombination drei Sprünge absolviert werden müssen, gilt die Kombination nur als ein Hindernis. Wenn beispielsweise in einem Parcours der L-Klasse neun Hindernisse aufgestellt werden dürfen, darunter zwei zweifache und eine dreifache Kombination, kann der Parcours insgesamt 14 Sprünge aufweisen.

Wie hoch ist das höchste Hindernis beim Springreiten?

In der schwersten Klasse S**** sind die Hindernisse bis zu 1,55 m hoch. Bei Mächtigkeitsspringen wurde der Weltrekord mit einer Höhe von 2,47 m erreicht.

Beliebte Pferde im ehorses Marktplatz

pop-up-fruehjahrsputz (2)