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Oldenburger

von Michelle Breitenfeld
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Die Oldenburger Pferde aus dem Norden Deutschlands bestechen als talentierte Sportpferderasse mit Leistung und viel sportlichem Erfolg. Doch nicht nur für den Turniersport eignet sich der Oldenburger. Dank seines gutmütigen und ausgeglichenen Charakters macht er auch als Freizeitpferd eine wunderbare Figur und ist daher für Jung und Alt sowie für Amateur und Profi ein geeigneter Partner auf vier Beinen. Alles über Oldenburger Pferde erfährst Du in diesem Artikel.

Wichtige Daten im Überblick

  • Ursprung: Deutschland
  • Hauptzuchtgebiet: Deutschland; Oldenburg
  • Verbreitung: überwiegend in Deutschland
  • Stockmaß: 165 cm – 180 cm
  • Gewicht: 600 kg – 750 kg
  • Erscheinungsbild: sportlich, gut proportioniert, langbeinig
  • Farben: alle Grundfarben, Schecken kommen eher selten vor
  • Haupteinsatzgebiet: Springen, Dressur, Vielseitigkeit, Freizeitpferd, Kutschpferd

Herkunft/ Ursprung der Pferderasse (Zuchtgeschichte)

Die Geschichte dieser heute so geschätzten Pferderasse beginnt im 17. Jahrhundert im Norden Deutschlands, in Oldenburg. Die damaligen Oldenburger Pferde waren weitaus kräftiger gebaut als ihre heutigen Nachfahren und wurden für ihre ausgeprägte Kraft geschätzt. Sie waren beliebte Kutschpferde, die ohne große Anstrengung viel Last bewegen konnten. Graf Anton Günter von Oldenburg und Delmenhorst, der von 1583 bis 1667 lebte und Liebhaber der Oldenburger Pferde war, begann die Zucht bereits damals optisch zu veredeln, ohne dass damit ein Kraftverlust der Rasse einherging. So wurde der Oldenburger im Fundament etwas leichter und eleganter gezüchtet, im Vergleich zu den heutigen, sehr sportlichen Oldenburgern jedoch waren die damaligen Pferde immer noch deutlich schwerer und kräftiger gebaut. Des Weiteren hatten die alten Oldenburger häufig einen sogenannten Ramskopf, bei dem die Nasenpartie des Kopfes leicht nach außen gewölbt ist.

In den 1950er Jahren wurde der alte Oldenburger dann mit Hannoveranern, Holsteinern und vor allem Vollblütern gekreuzt, wodurch sich die Rasse immer mehr zu einem edlen und talentierten Sportpferd entwickelte. Im Jahr 2001 spaltete sich die Zucht der Oldenburger schließlich auf. Der „Springpferdezuchtverein Oldenburg-International e.V.“ trennte sich als eigenständiger Zuchtverband vom bestehenden Oldenburger Verband ab und züchtet seitdem die Rasse „Internationale Oldenburger Springpferde“, die auch über ein eigenes Zuchtbuch verfügt. Es herrscht jedoch bis heute eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden Verbänden, die gemeinsam den Dachverband „Oldenburger Pferdezucht e.V.“ gründeten.

Hier findest du eine Übersicht aller Deutschen-Pferderassen.

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Aussehen (Exterieur) der Oldenburger Pferde

Die Pferde verfügen über diverse Erkennungsmerkmale. Sie besitzen kräftige sowie trockene Gliedmaßen und treten im starken Sportpferdetyp auf. Zudem haben die Tiere einen breiten Rumpf, der eine gute Muskulatur aufzeigt. Oldenburger Pferde verfügen über eine lange Beinpartie, die starkknochig ausgebildet ist. Des Weiteren ist der Rücken bei diesen Pferden überaus kräftig ausgebildet mit einem markant auftretenden Widerrist. In früheren Zeiten besaßen die Oldenburger Pferde einen für diese Rasse kennzeichnenden Ramskopf, der bei dem heutigen Typ jedoch kaum noch auftritt. Der Kopf ist eher trocken und von eleganter Ausgestaltung mit geradem Profil. Die Pferde weisen in der Regel ein Stockmaß zwischen 165 cm und 179 cm auf. Oldenburger Pferde kommen als Schimmel, Braune, Rappen oder Füchse vor. Schecken hingegen findet man nur selten. Der hoch angesetzte Schweif zeugt von der Eleganz der Tiere, die auf die verschiedenen Einzüchtungen zurückzuführen ist.

Oldenburger Pferde: Schimmel

Die Oldenburger Pferde verfügen über diverse Erkennungsmerkmale.

Sind Oldenburger Springpferde?

Die Oldenburger Pferde aus der Zucht der internationalen Oldenburger Springpferde sind ihrer Abstammung nach für den Springsport gezogen und geeignet.

Oldenburger Pferde im Video

Charakter (Interieur)

Die norddeutschen Pferde sind für ihren ausgesprochen gutmütigen Charakter und ihr ausgeglichenes Wesen bekannt. Zudem sind diese Tiere überaus mutig und besitzen ein starkes Gemüt. In der Zucht werden rittige sowie leistungsbereite und –fähige Warmblüter bevorzugt. Die Oldenburger Pferde sollen umgänglich wie auch unkompliziert sein. Darüber hinaus wird in der Zucht eine stabile Gesundheit aber auch Belastbarkeit, besonders beim Einsatz als Sportpferd, gefordert. Beliebt sind die  Pferde vor allem wegen ihres freundlichen Wesens, denn sie bauen eine enge Bindung zu ihrem Reiter auf.

Wie viel kostet ein Oldenburger Fohlen?

Die Kosten für ein Oldenburger Fohlen hängen sehr stark von dessen Abstammung ab. Ab ca. 5000 € aufwärts ist dem Kaufpreis kaum eine Grenze gesetzt.

Verwendung des Oldenburgers

In der heutigen Zucht der Pferde wird von dem ehemals kräftigen Wirtschaftspferd, das für das Ziehen von Wagen vorgesehen war, Abstand genommen. Inzwischen ist ein Sportpferd erwünscht, das hervorragende Eignungen mit sich bringt. So findet man das ausgeglichene und leistungsfähige Warmblut überwiegend in den Disziplinen Springen und der Dressur. Die Gangarten sollen von den Pferden raumgreifend und taktmäßig ausgeführt werden, dabei ist eine elastische und ausdrückliche Bewegung aus der Hinterhand gewünscht. Insbesondere im Springsport lässt sich die Intelligenz der Oldenburger Pferde beobachten, da sie in der Regel sehr geschickt und behutsam die Hindernisse überspringen.

Besonderheiten der Oldenburger Pferde

Heute umfasst die Zucht der  Pferde rund 310 Hengste und etwa 8.400 Stuten. Eines der bekanntesten und erfolgreichsten Pferde dieser Warmblüter ist der Hengst Donnerhall, der in den 1980er Jahren einige große Erfolge verbuchen konnte. Darüber hinaus war auch sein Nachwuchs in ausgesprochen siegreich. Die wichtigsten Ereignisse in der Zucht dieser Rasse waren die erste staatlich angeordnete Hengstkörung, die sich im Jahr 1820 ereignete. Daraufhin folgten im Jahr 1861 die Einführung des Stammregisters und 1897 die Gründung von zwei Zuchtverbänden. 1923 wurden beide zu dem noch heute agierenden Verband der Züchter des Oldenburger Pferdes e.V. zusammengefasst. Auf Grund der sich wandelnden Umstände und der Anpassung des Pferdetyps entwickelte sich der heute bekannte Sportpferdetyp aus dem früheren Arbeitspferd.

Ein besonderes Merkmal des Oldenburgers ist die Verwendung von zwei unterschiedlichen Brandzeichen, welche die Zweiteilung der Zucht verdeutlichen. Bei der offiziellen Eintragung erhalten Oldenburger aus der Springpferdezucht das Kürzel OS, Pferde aus der Zucht des Oldenburger Verbandes tragen das Kürzel OL in ihren Papieren. Das Brandzeichen des Oldenburger Pferdes ist ein O mit einer aufgesetzten Krone. Ist dieses Brandzeichen um ein im O stehendes S ergänzt, so stammt dieses Pferd aus der Zucht der internationalen Oldenburger Springpferde. Diese Pferde sind natürlich besonders für den Einsatz im gehobenen Springsport gezüchtet und eignen sich für den Einsatz als Turnierpartner für Profisportler.

Oldenburger Pferde - Portrait

Der Oldenburger ist oftmals ein Sportpferd.

Wofür sind Oldenburger Pferde geeignet?

Oldenburger werden als Pferde für den großen Sport gezüchtet und haben besonders für die Sparten Springen und Dressur sehr viel Talent. Ihr gutmütiger Charakter lässt sie aber auch als gehobene Freizeitpferde infrage kommen.

Bekannte Pferde der Rasse (im Sport, in Film/ Fernsehen)

Die Oldenburger Pferdezucht hat unzählige, hocherfolgreiche Sportpferde hervorgebracht, von denen einige zu den begehrtesten Vererbern weltweit gehören. Ein Beispiel dafür ist der Hengst Donnerhall, zweimaliger Mannschaftsweltmeister in der Dressur und Vater zahlreicher Dressurpferde im Spitzensport. Zu seinen Ehren wurde sogar eine Bronzestatue in der Oldenburger Fußgängerzone aufgestellt.

Auch Sandro-Boy, der 2006 unter Marcus Ehning im Springen den Weltcup gewann, ist ein Oldenburger. Die Oldenburger Stute Weihegold erlangte unter ihrer Reiterin Isabell Werth einige Silber- und Goldmedaillen auf den größten Turnieren dieser Welt in der Sparte Dressur.

Der Oldenburger Zuchtverband in Vechta

Der Oldenburger Zuchtverband ist ein Dachverband, der alle Oldenburger Züchter vereint und dem Austausch von Wissen und Erfahrungswerten unter den Oldenburger Züchtern dient, ebenso wie er Anlaufstelle für Kontakte in die Welt der Oldenburger bietet. Der Verein ermöglicht das Gelingen der Balance zwischen den beiden eigenständigen Ausprägungen der Oldenburger Zucht, aufgeteilt in Dressur und Springen, und einer dennoch vom Konsens angetriebenen Zusammenarbeit, die die Tradition der Oldenburger Zucht wahrt.

Wie alt werden Oldenburger Perde?

Bei richtiger Haltung und Pflege können Oldenburger rund 25 bis 30 Jahre alt werden.

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