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Warum werden Islandpferde immer beliebter? – Interview mit Anne Berelsmann

von Johanna Riem
1 Kommentar

Anne Berelsmann hat eine Ausbildung als Jungpferdebereiter für Islandpferde absolviert, ist API-Prüfer und IPZV Trainer B. In dem Interview mit uns erklärt sie, weshalb die Beliebtheit der Islandpferde immer weiter steigt und wodurch sich Islandpferde auszeichnen.

Das Interview mit Anne Berelsmann

Hallo Anne! Was denkst du ist das besondere an Islandpferden?

Das markanteste Merkmal der Islandpferde ist sicherlich, dass sie, zusätzlich zu den drei Grundgangarten, noch über den Tölt und teilweise auch über den Rennpass verfügen. Der Tölt hat die gleiche Fußfolge wie der Schritt, es befindet sich also immer mindestens ein Bein am Boden, so dass der Reiter erschütterungsfrei im Sattel sitzen kann. Geritten wird diese Gangart vom ganz langsamen bis ins hohe Renntempo. Der Rennpass zeichnet sich durch die laterale Fußfolge aus, ähnlich wie beim Kamel.

Hier ist das langsame Tempo unerwünscht; Rennpass wird nur im schnellen Tempo, zumeist im Wettkampfbereich, geritten.  Weiterhin gehören zu den Besonderheiten der Islandpferde vor allen Dingen ihre Robustheit, die Trittsicherheit, das selbstbewusste aber dennoch ausgeglichene Temperament, das dichte Langhaar und bestimmt auch die Farbenvielfalt (alle Farben bis auf Tigerschecken sind erwünscht und vorhanden).

Warum werden Isländer dann deiner Meinung nach immer beliebter?

Islandpferde werden zum Einen immer beliebter, weil sie sich hervorragend als Familienpferd bzw. als typischer „Allrounder“ präsentieren. Es kann für jeden Reitertyp und für jeden Reitstil  das passende Pferd gefunden werden. So kommt es immer wieder vor, dass kleine Kinder mit dem Pferd der Eltern ganz entspannt ausreiten können, obwohl dieses am Tag zuvor noch im Wettkampf gestartet ist. Zum Anderen steigt die Beliebtheit sicherlich mit den unkomplizierten Haltungsbedürfnissen. In einer Zeit, in der sich die Gesellschaft vermehrt um „tiergerechte Haltung“ unserer Nutztiere zu bemühen versucht, kommt es sowohl den Reitern als auch den Pensionsbetrieben entgegen, wenn sich die Pferde für Robust- und Gruppenhaltung eignen und man mehr und mehr von der Boxen- zur Offenstallhaltung übergehen kann.

Erzähl doch mal, was kann man mit Islandpferden alles machen?

Islandpferde eignen sich hervorragend zum Freizeitreiten, v.a.D. für lange Ausritte durch die Natur. Durch den erschütterungsfreien Tölt können auch Reiter mit Rückenbeschwerden problemlos lange Strecken zurück legen. Islandpferde sind nervenstark, verfügen über eine gute Trittsicherheit, Kraft und Kondition. Auch dies sind Merkmale, die ein gutes Freizeitpferd ausmachen. Sie finden allerdings auch eine eben so häufige Verwendung im Turnier- und Fahrsport. Selbst zum Voltigieren werden Islandpferde eingesetzt, solange sie über gut ausgeprägte Grundgangarten verfügen.

Kann man mit Islandpferden auch Turniere reiten? Wenn ja, in welchen Disziplinen?

Ja klar  Islandpferdeturniere finden deutschlandweit statt und unterteilen sich in kleine Hausturniere, offene Sportturniere mit Qualifikationsmöglichkeiten, reine Freizeitturniere (sog. Hestadagar-Wettbewerbe) und deutsche (Jugend-) Meisterschaften. Alle zwei Jahre finden die Weltmeisterschaften statt, zuletzt 2013 in Berlin. Das Angebotsspektrum ist sehr unterschiedlich; zum Einen gibt es die sog. Gangprüfungen, die auf einer Ovalbahn stattfinden. Hier starten ein bis fünf Reiter gleichzeitig und präsentieren ihre Pferde in der jeweils erforderlichen Gangart in der schönsten Form. Hierbei gibt es mittlerweile internationale Vorgaben. Es kommt dabei auf Takt, Ausdruck, Bewegung, Geschmeidigkeit und Rittigkeit an.

Zusätzlich dazu werden verschiedene Rennen ausgeschrieben, z.B. das bereits erwähnte Passrennen. Diese finden jedoch auf einer sog. Passbahn, also einer langen Geraden, statt. Weiterhin gibt es auf den Turnieren die Möglichkeit, an Dressur-, Geschicklichkeit- oder Springprüfungen teilzunehmen.

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1 Kommentar

Astrid Schäfer 20. Februar 2016 - 13:39

Hallo,
wer einmal von dem Virus infiziert wurde kommt nicht mehr davon los.

Es gibt für mich nichts schöneres als Islandpferde zu reiten und zu pflegen.

Liebe Grüße.

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