Die Pferdezucht wird seit Jahrtausenden mit der Zielsetzung betrieben, die Merkmale einer Rasse sowie deren Gesundheit und Leistungsvermögen zu verbessern oder den Erhalt der Rasse zu fördern. Im Vordergrund steht die Vermehrung von Pferden unter Auswahl geeigneter Stuten und Hengste, die den Rassestandards und dem jeweiligen Zuchtziel bestmöglich entsprechen. Dies geschieht im Zuge der Befolgung unterschiedlicher Zuchtverfahren, unter anderem in Reinzucht. Bei dieser Methode mit geschlossenem Zuchtbuch erfolgt ausschließlich eine Paarung von Pferden, die derselben Rasse abstammen. Wird hingegen eine Zusammenführung positiver Eigenschaften angestrebt, werden zwei verschiedene Rassen miteinander gekreuzt, wodurch im Zuchtverlauf neue Zuchtrichtungen oder gar Rassen entstehen können. Ein Standard im Zuge der Pferdezucht ist jedoch auch die Veredelung durch die gezielte Einzucht von einzelnen Pferden anderer Rassen. Im Unterschied zur Kreuzung wird eine Auswahl anhand der gewünschten Eigenschaften durchgeführt, um die vielversprechendsten Veredler für die erfolgreiche Pferdezucht herauszufiltern.
Auswahlkriterien in der Pferdezucht
Für die Verwendung im Zuge der Pferdezucht werden ausschließlich Stuten und Hengste in Betracht gezogen, die dem Zuchtziel ihrer jeweiligen Rasse möglichst nahe kommen. Dementsprechend erfolgt eine strenge Auswahl anhand verschiedener Kriterien, die insbesondere das Exterieur und Interieur, die Nachkommen- und Eigenleistung sowie die Gesundheit und die Abstammung des Pferdes umfassen. Die Vererbungskraft ist hierbei ebenso von großer Bedeutung wie hervorragende Rittigkeitswerte und ausgezeichnete Ergebnisse in den Leistungsprüfungen. Nicht selten steht jedoch die Abstammung im Mittelpunkt, denn ein namhafter Stammbaum mit exzellenten Vorfahren lässt auch in Zukunft auf die Zucht von wertvollen Nachkommen mit besten Genen hoffen.
Ungeachtet dessen müssen Tiere, die bei der Pferdezucht eine Rolle spielen sollen, in das Zuchtbuch ihrer Rasse eingetragen sein. Hierzu ist die erfolgreiche Absolvierung von Leistungsprüfungen erforderlich, da ausschließlich gekörte Hengste und Stuten mit bestandenem Leistungstest zugelassen werden. Die exakten Richtlinien der Zulassung zur Zucht sind der jeweiligen Zuchtbuchordnung einer Rasse zu entnehmen, die von den zuständigen Zuchtverbänden geführt und auf ihre Einhaltung hin kontrolliert werden. Jede Rasse unterliegt einem Zuchtbuch, in dem ebenso die Zulassung zur Pferdezucht wie das Zuchtziel und die anzustrebenden Rassemerkmale festgehalten sind.
Ein Überblick über die Geschichte und den Zweck der Pferdezucht
Die Geschichte der Pferdezucht reicht bis in die Zeit vor Christus zurück, denn seit jeher haben sich Menschen den Einsatz von Pferden im Sinne der Mobilität, Nahrungszufuhr und Arbeitskraft zu Nutze gemacht. Schon früh gab es Bemühungen, möglichst leistungsfähige Pferde aus dem besten zur Verfügung stehenden Zuchtmaterial heranzuziehen, um sie als Zug- und Lastpferde für den Transport zu verwenden. Aber auch der Zweck der Fleischproduktion und später die Verwendung für das Reiten sowie der Einsatz als Arbeitspferd in der Landwirtschaft spielten eine zunehmende Rolle. Darüber hinaus wurde die Pferdezucht vielfach betrieben, um Militärpferde für den Kriegseinsatz zu züchten. Heute hat sich dieses Bild durch die Industrialisierung längst gewandelt. Die Pferdezucht dient inzwischen allein der Erhaltung und Verbesserung von Rassen sowie dem Reitsport. Nicht selten sind die erfolgreichsten Sportpferde, vor allem Hengste, für die Zucht sehr gefragt, denn ihr hohes Leistungsvermögen lässt auf vielversprechende und ebenso leistungsfähige Nachkommen schließen. Bei Hengsten, die zahlreiche Erfolge im Reitsport vorzuweisen haben, liegt die Decktaxe dementsprechend hoch
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