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Pferde bei Hitze abkühlen: 8 Tipps für heiße Sommertage

von Felix Ortmann
4 Kommentare

Der Sommer ist schön, keine Frage. Aber wenn die Temperaturen mal wieder über 30 Grad steigen, machen sich die meisten Reiter und Reiterinnen nicht als erstes Gedanken darum, wo der nächste Badesee ist, sondern, ob die Pferde die heißen Tage vertragen. Geht es Dir auch so, haben wir für Dich ein paar Tipps gesammelt, wie Du Deinen Pferden durch die heißen Sommertagen hilfst.

Warum Hitze für Pferde so gefährlich ist

Pferde überhitzen zehnmal schneller als wir Menschen. Daher sollte gerade an schwülen Sommertagen beim Training Vorsicht geboten sein. Die Normaltemperatur bei Pferden liegt zwischen 37 und 38 Grad. Wenn diese auf 41 Grad ansteigt, kann die Temperatur in den Muskeln sogar bei bis zu 43 Grad liegen.

Bei so hohen Temperaturen wird das körpereigene Protein zersetzt. Die Folgen? Blutdruckabfall, Koliken und sogar Nierenversagen bei dauerhafter Überhitzung.

Daran erkennst Du eine Dehydration oder einen Hitzschlag bei Deinem Pferd

Dehydrierte Pferde wirken ebenso wie dehydrierte Menschen müde und schwach. Viele kennen selbst Kreislaufprobleme bei heißen Temperaturen. Unseren Pferden geht es im Fall der Dehydration nicht anders: Nach der Belastung erholen sie sich nur sehr schwer und langsam. Sie schwitzen sehr stark, schwanken vielleicht sogar beim Gehen. Die Körpertemperatur ist erhöht und der Puls sehr schwach und schnell. Ein kleiner Test kann oft schon einen Hinweis auf eine mögliche Dehydration geben:

Einfach das Pferd in der Schulterpartie in die Haut „kneifen“, so dass sich eine Falte bildet. Wenn sich diese Falte nicht innerhalb von drei Sekunden zurückbildet, kann man davon ausgehen, dass das Pferd dehydriert ist.

Pferde bei Hitze abkühlen – 8 Tipps für heiße Sommertage

  1. Eine durchgehende Wasserversorgung sicherstellen.
  2. Eigentlich selbstverständlich und sollte am besten vermieden werden: Nicht in der prallen Hitze, z.B. also in der Mittagszeit, reiten.
  3. Das Training besser in die kühleren Morgen- und Abendstunden legen. Manchmal ist so Ritt beim Sonnenaufgang um sechs Uhr in der Früh auch sehr schön.
  4. Genug Schatten- und Unterstellmöglichkeiten bieten. Wenn diese auf der Wiese nicht gegeben sind: Die Pferde lieber tagsüber im kühlen Stall lassen und nachts auf die Wiese stellen.
  5. Auch Pferde können Sonnenbrand bekommen! Gerade Pferde mit rosa Nase sind gefährdet, vor allem Schimmel, Palominos und andere helle Farben sind sehr anfällig.
  6. Auch wenn Fliegendecken vor den lästigen Plagegeistern schützen, unbedingt darauf achten, ob sich unter der Decke nicht die Hitze staut. Zur Not die Decke an besonders heißen Tagen weg lassen.
  7. Bei akuten Kreislaufproblemen: Das Pferd sofort aus der Sonne holen, kühl abwaschen (Achtung: Nicht abspritzen! Schockgefahr!) und langsam im Schritt führen. Wenn das Pferd zusammenbricht, auf jeden Fall einen Tierarzt rufen.
  8. Beim Abspritzen zwei Dinge beachten: Die Wassertemperatur sollte nicht mehr als 15 Grad unter der Außentemperatur liegen. „Nur mal kurz die Beine abspritzen“ hilft nicht, man sollte sich mindestens 10 Minuten kühlen. Kürzeres Abspritzen hat genau den Effekt, den man eigentlich vermeiden will – das Bein wird warm.

Hast du noch mehr Tipps zum Thema „Hitze und Pferde“? Teile uns diese in den Kommentaren mit.

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4 Kommentare

Beatrix Trömel 26. Juni 2017 - 14:19

Hallo vielen Dank für die guten Tips bei heißem Wetter. Ich möchte da noch einen Tip ergänzen. Es gibt für Pferde aus Amerika das Cool Down Programm – ganze decken und Rückendecken und Kopfkäppchen. Das Material wurde für Pferde mit dem Gendefekt das sie nicht mehr schwitzen können, entwickelt. Im Rennsport hat sich dieses Material sehr bewährt. Das Material wird feucht aufgelegt und kühlt das Pferd ganz schnell und angenehm herunter – sodass die schneller regenerieren nach dem Rennen und in den Gastboxen auch keine Kreislaufprobleme bekommen durch Hitzestau. Die Decken und weitere Infos gibt es bei. http://www.leather-import.de

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Patricia 26. Juni 2017 - 17:04

Hallo Tjorven, es sind nicht die Stuten im allgemeinen sondern die Appaloosa-Stuten die den Namen Zicke alle Ehre machen 🙂

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Tjorven 27. Juni 2017 - 8:41

Hallo Patricia, das sagen mir tatsächlich immer wieder Menschen… So langsam muss ich das wohl glauben. 😀

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Esther 15. August 2020 - 15:36

Kühlen nach Training an heißen Tagen
Zum Glück ist es mein Pferd vom Distanzreiten gewohnt , unterwegs zu trinken, wenn es durst hat. Ausserdem genießt es auch eine kalte Dusche während, vor und nach dem Training. Einen Schock hat es deswegen nie gekriegt.
Zum Angewöhnen kann man bei den Beinen beginnen dann zwischen den Beinen, weiter am Hals…. überall dort, wo die Venen gut sichtbar sind, am Schluss auch die Sattellage.
In den heißen Perioden lieber genügend Ekektrolyt verabreichen und immer genügend Wasser zur Verfügung stellen.
Pferde wegen Angst vor einem Kälteschock nicht zu kühlen, ist FALSCH
Gruß von einer passionierten Distanzreiterin

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