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Studie klärt, ob Pferde tatsächlich anders auf Männer reagieren

von Marlen Fischer
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„Sei bitte vorsichtig, das Pferd hat Angst vor Männern.“ Viele Menschen kennen dieses Problem und man fragt sich doch immer wieder, ob es tatsächlich Frauenpferde gibt. Ein Forscherteam aus Australien untersuchte dieses Phänomen nun.

Die Studie – Verhalten sich Pferde in der Nähe von Männern anders?

Ein Forscherteam aus Australien untersuchte, ob sich Pferde in der Gegenwart von Männern anders Verhalten und ob es beim Reiten geschlechterspezifische Unterschiede gibt. Dafür wurde ein Fragebogen mit 300 Fragen erstellt und Daten von 1.500 Pferden aus 33 Ländern erhoben. Die Pferdebesitzer wussten beim Ausfüllen des Fragebogens nicht, worum es in der Untersuchung genau geht. Ein Jahr zuvor waren die Pferde dran. Man untersuchte den Unterschied zwischen Wallachen beim und Stuten beim Reiten. Das Ergebnis: Stuten haben zu Unrecht ihren schlechten Ruf! Gemäß der Umfrage seien Wallache nicht weniger schwierig als Stuten.

Aber nun zurück in die Gegenwart. Die Untersuchung ergab, dass Pferde tatsächlich anders auf Männer reagieren als auf Frauen. So lassen sich Pferde, die von Männern geritten werden, schwerer von der Koppel holen oder einfangen. Allerdings sind sie beim Reiten besser in der Anlehnung. Frauen hingegen haben öfter Probleme, die richtige Anlehnung zu erreichen. Die Pferde legen sich eher auf den Zügel oder schlagen mit dem Kopf. Im Umgang mit Frauen sind die sensiblen Tiere jedoch aufgeschlossener und kontaktfreudiger.

Weshalb kommt man zu diesem Ergebnis?

Nicht von der Hand zu weisen ist, dass es Pferde gibt, die mit Männern schlechte Erfahrungen gemacht haben. Die Forscher nehmen aber außerdem an, dass das Auftreten und der Gang von Männern Pferde einschüchtert. Männer haben im Allgemeinen ein dominanteres Auftreten und einen starken Gang. Pferde als Fluchttiere ziehen es jedoch vor, wenn man sich ihnen langsam und mit gesenktem Blick nähert. Fixiert man ein Pferd mit den Augen und geht schnurstracks auf es zu, löst man den Fluchtinstinkt aus, da man auf diese Weise ein Raubtier verkörpert.

In Sachen Verhalten ist es bei Männern also das dominantere Auftreten, beim Reiten hingegen sind Männer durchsetzungsfähiger und können so die richtige Anlehnung besser erarbeiten. Es mag wohl daran liegen, dass Männer kräftiger sind und mit dem Schenkel letztendlich etwas besser durchkommen. Fehler werden schneller korrigiert und die Pferde zeigen weniger Abwehrverhalten.

Was lernen wir daraus?

Das Wichtigste, was wir aus dieser Untersuchung lernen können, ist, dass unser Verhalten die Beziehung zu unserem Pferd maßgeblich beeinflusst. Man sollte immer darauf bedacht sein, dem Pferd ein schönes Erlebnis zu bereiten, damit sich eine vertrauensvolle Beziehung und eine positive Arbeitseinstellung entwickeln. Je mehr man über das Verhalten und die Sprache der Pferde weiß, desto leichter wird diese Aufgabe egal, welchem biologischem Geschlecht man angehört.

Beim Reiten hingegen macht es Sinn, an der eigenen Fitness zu arbeiten und darauf zu achten, dass das Pferd auch tatsächlich auf die reiterlichen Hilfen reagiert. Die positive Einstellung, die man sich am Boden erarbeitet hat, wird man beim Reiten ohne Frage merken und die reiterliche Fitness und das nötige Durchsetzungsvermögen tragen dazu bei, das Pferd auf gesunde Weise zu gymnastizieren. Die Quintessenz ist also: Behandelt eure Pferde artgerecht und reitet sie gesunderhaltend. Nichts Neues für den erfahrenen Reiter, aber dennoch gut, noch mal daran erinnert zu werden.

Quelle: MDPI Journal

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