Die Impfung beim Pferd ist ein sehr wichtiges Thema. Denn Pferde leben nur noch selten in konstanten Beständen und Verhältnissen. Für Ausritte, Turniere oder auch Training verlassen sie häufig den Stall. Hier treffen sie in der Regel so auf andere Pferdebestände. Auch häufige Stallwechsel verursachen bei Pferden Stress und schwächen so die Immunabwehr. Daher steigt die Wahrscheinlichkeit, sich mit neuen Krankheitserregern zu infizieren. Um ihr Pferd vor schlimmen Infektionskrankheiten zu schützen, ist die Impfung unbedingt zu empfehlen.
Welche Impfung beim Pferd muss sein?
Es gibt zwei Impfungen, die bei Pferden Pflicht sind. Das sind die Schutzimpfungen gegen Tetanus und Equine Influenza. Je nach Region sind auch seuchenabhängige Schutzimpfungen sinnvoll. In tollwutgefährdeten Regionen ist z.B. Tollwut sinnvoll.
Tetanus
Tetanus, bzw. Wundstarrkrampf, ist eine Infektion mit dem Bakterium Clostridium tetani. Diese verläuft meist tödlich. Das Bakterium ist vorwiegend im Erdreich zu finden. Und stellt eine Infektionsgefahr schon über kleine Wunden dar. Vor allem auf Weiden ist die Gefahr groß. Ausnahmslos jedes Pferd sollte gegen Tetanus geimpft werden. Ein Unterlassen der Tetanusimpfung verstößt gegen den Tierschutz und ist unverantwortlich, da die Impfung der einzig wirksame Schutz gegen die Erkrankung an Tetanus ist.
Equine Influenza
Die sogenannte Pferdegrippe wird durch Influenzaviren verschiedener Stämme hervorgerufen. Sie gilt als hoch ansteckende Atemwegserkrankung. Erste Symptome der Pferdegrippe sind eine Verschlechterung des Allgemeinbefindens des Pferdes mit Fieber und Husten, die sich dann zu starkem Husten, hohem Fieber, Nasenausfluss und geschwollenen Lymphknoten verschlimmern. Außerdem können sich die Atemwege im Gesamten entzünden. Im Extremfall führt die Influenza zu chronischem Husten. Auch bleibende Schäden der Atemwege sind möglich. Im schlimmsten Fall kann die Equine Influenza tödlich enden. Pferdegrippe wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Auch hier empfehlen Tierärzte eine Schutzimpfung.
Influenza-Impfpflicht für Turnierpferde
Für Pferde, die am Turniersport teilnehmen, schreibt die FN die Influenza-Impfung alle sechs Monate vor. Der Grund ist einfach: Die Impfung gegen Influenzavirusinfektionen ist nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft die einzige Maßnahme, um die Infektion, das Auftreten der Erkrankung und deren Ausbreitung zu verhindern.
Impfung gegen das Equine Herpesvirus
Herpesviren werden in verschiedene Stämme aufgeteilt. Die Impfung bezieht sich auf die Stämme 1 und 4. Diese können Störungen des Nervensystems bis hin zur vollständigen Lähmung hervorrufen. Es handelt sich hier um hochansteckende Erreger, die über Tröpfcheninfektion übertragen werden. Dabei sind nicht bei jeder Infektion klinische Symptome zu beobachten. Manche Pferde sind unentdeckt Träger des Virus und stellen damit ein großes Risiko für ungeimpfte Tiere dar.
Der EHV-1-Stamm führt zu Aborten, also Fehlgeburten, im letzten Trächtigkeitsdrittel. Dies kann vor allem in Beständen mit vielen Zuchtstuten Auswirkungen haben. Der EHV-4-Stamm zeichnet sich vornehmlich durch schwere Atemwegserkrankungen aus.
In Deutschland bewirkt der einzige verfügbare und zugelassene Impfstoff auf Basis eines EHV1-Lebendvirus keinen zuverlässigen Immunschutz. Denn er bewirkt lediglich die Bildung von Antikörpern, die die klinischen Symptome einer Atemwegsinfektion abmildern. Daher kann die Infektion, die Viruslatenz und der Ausbruch der Erkrankungen, ebenso wie die Virusausscheidung so leider nicht verhindert werden. Trotz einer Impfung bleibt also ein Infektionsrisiko. Dieses ist nicht kalkulierbar – sowohl für das geimpfte Pferd, sowie für alle mit diesem Tier in Kontakt kommende Pferde.
Es gibt keinen Impfstoff, der vor Herpesinfektion und/oder dem Ausbruch der Erkrankung schützt. Aus diesen Gründen gibt es auch keine Impfverpflichtung gegen Herpes für Sport- bzw. Turnierpferde, wie es sie gegen Influenza gibt.
Wichtige Schutzimpfungen bei Pferden
Um Ihr Pferd gegen diese Krankheiten zu schützen, ist eine Impfung sehr wichtig. Ihr Pferd wurde bisher nicht regelmäßig geimpft? Oder ist der Impfstatus unbekannt? Dann lassen Sie vom Tierarzt eine Grundimmunisierung durchführen.
Warum ist eine Grundimmunisierung so wichtig?
Ein wirksamer Impfschutz beginnt mit der Grundimmunisierung. Je nach Impfstoff besteht diese aus drei aufeinander folgenden Impfungen. Eine Grundimmunisierung sollte jedoch nicht vor dem sechsten Lebensmonat erfolgen. Denn die Immunverhältnisse eines Saugfohlens sind noch andere als bei einem Absetzer. Nach der ersten Impfung folgt die zweite nach sechs bis acht Wochen. Und die dritte Impfung sollte dann nach sechs (Influenza) oder zwölf (Tetanus) Monaten gemacht werden. Wenn eine Auffrischimpfung versäumt wird, empfehlen Tierärzte eine wiederholte Grundimmunisierung.
Die Grundimmunisierung von Fohlen und die Impfung trächtiger Stuten unterliegen anderen Kriterien. Fragen Sie bei Bedarf hierzu bitte Ihren Tierarzt.