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Traversale reiten – So geht es richtig!

von Finia Fischer
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Beim „Traversale reiten“ handelt es sich um einen bestimmten Seitengang, der einem Pferd mit der passenden Veranlagung, beigebracht wird. Dieser Seitengang gehört zu den hohen Reitkünsten und verlangt vom Reiter und vom Pferd viel Geschick und Können. Da es sich um eine erlernte und keine natürliche Gangart handelt, ist es wichtig alle Facetten der Traversale zu kennen, um dem eigenen Pferd diesen besonderen Seitengang korrekt beizubringen. Denn bei einer unsachgemäßen Ausführung kann es zu Verspannungen beim Pferd und sogar zu einer Lahmheit des Tieres kommen. Deshalb ist es uns wichtig, über das richtige Reiten der Traversale ausführlich zu informieren und Dir einen soliden Überblick über den Seitengang und das Training zu geben.

Definition: Traversale reiten

Der Begriff Traversale bezeichnet einen bestimmten Seitengang beim Pferd, der klassischerweise im versammelten Trab oder dem versammelten Galopp geritten wird. Die Übung fordert vom Reiter und dem Pferd höchste Konzentration und viel Training, bis beide den richtigen Schwung und Takt in der Vorwärts-Seitwärtsbewegung haben. Nur ein eingespieltes Pferd-Mensch-Team kann die Traversale ordentlich reiten.

Aussehen der Traversale

Bei der Traversale handelt es sich um eine Vorwärts-Seitwärtsbewegung des Pferdes. Das Pferd ist während der Bewegung in die Bewegungsrichtung gestellt und sein Körper unterstreicht dies durch die gebogene Haltung. Der Bewegungsfluss muss gleichbleibend sein und das Pferd muss die vorgegebene Kadenz erhalten. Die gesamte Traversale sollte elegant, kontrolliert und fließend wirken. Wobei es einen festen Ablauf beim Traversale reiten gibt. Eine korrekte Traversale setzt sich aus insgesamt drei Elementen zusammen.

Die Elemente der Traversale: 

  • Einleitung 
  • Traversale selbst 
  • Ende der Traversale 

Bei Turnieren werden alle drei Elemente von den Richtern betrachtet und bewertet.

Eine Traversale ist eine trainierte Bewegungsart, die das Pferd durch die entsprechende Veranlagung, Training und der Hilfestellung durch den Reiter erlernen kann. Wie diese Hilfestellung aussieht, erklären wir Dir im weiteren Verlauf.

Was ist Travers und Renvers?

Beides sind Seitengänge, die als Konterlektionen zueinander stehen und vor der eigentlichen Traversale erlernt werden sollten.

Traversale reiten: Weitere Formen des Seitenganges

Traversale, Travers und Renvers sind alle drei Formen von Seitengängen, wobei die Travers und die Renvers Konterlektionen zueinander darstellen. Beim Travers startest Du, indem Dein Pferd seine Vorhand auf dem Hufschlag liegen lässt und seine Hinterhand in die Bahn hineinführt, dadurch entsteht die gewünschte Vorwärts-Seitwärtsbewegung.

Wie bereits erwähnt, ist Renvers die Konterlektion zum Travers. Hierbei bleibt die Hinterhand auf dem Hufschlag liegen und die Vorderhand des Pferdes wird in die Bahn eingeführt. Beide Formen werden in der Versammlung geritten und sind vorbereitende Übungen für die Traversale.

Was ist der Unterschied zwischen Schenkelweichen und Traversale?

Bei der Traversale findet eine diagonale Seitwärtsbewegung statt, das Pferd ist in Bewegungsrichtung gebogen und gestellt. Beim Schenkelweichen hingegen ist das Pferd nur in die Bewegungsrichtung gestellt, nicht gebogen.

Traversale reiten

Bei der Traversale handelt es sich um eine Vorwärts-Seitwärtsbewegung des Pferdes. Das Pferd ist während der Bewegung in die Bewegungsrichtung gestellt und sein Körper unterstreicht dies durch die gebogene Haltung.

Zusammenspiel der Hilfsgebung beim Traversale reiten

Da die Traversale erst mit Geduld und Übung erlernt werden muss, zeigen wir Dir nun, wie Du Deinem Pferd die beste Hilfestellung zukommen lässt. Die Verbreitung für die Traversale besteht zunächst aus halben Paraden. Werden diese sicher beherrscht, folgt die eigentliche Hilfestellung. Hierfür muss der Reiter seinen inneren Gesäßknochen mehr belasten und den inneren Schenkel am Gurt anliegen lassen, um beim Pferd die Rippenbiegung einzuleiten und dessen Fleiß zu erhalten. Dabei darf nicht zu viel Druck aufgebaut werden, sonst wird das Pferd nervös und verweigert die noch ungewohnte Bewegung mit dem Reiter. Währenddessen liegt der äußere Schenkel leicht hinter dem Gurt und sorgt dafür, dass sich das Pferd in die Vorwärts-Seitwärtsbewegung begibt. Der äußere Zügel begrenzt die Stellung des Pferdes, während der innere Zügel das Pferd leicht stellt und bei Bedarf seitwärts weisend einwirkt.

Wie lerne ich Traversale zu reiten?

Am besten mit der Hilfe eines Reitlehrers, damit Fehler bei der Hilfestellung gleich korrigiert werden können. Außerdem musst Du zuvor die Übungen Travers und die Renvers gemeistert haben.

How to: Wie das Pferd die Traversale erlernt

Die Traversale ist eine erlernte Vorwärts-Seitwärtsbewegung, die für das Pferd nicht einfach ist. Bevor Dein Pferd beginnen kann, die Traversale zu erlernen, muss es zunächst die beiden Seitengänge Travers und Renvers meistern. Beide Bewegungen haben wir bereits beschrieben und stehen als Konterlektionen zueinander. Hinzu kommt noch das “Schulterherein”, das ebenfalls zu den Seitenbewegungen gezählt wird, wenn das Pferd diese Übungen perfekt mit ausreichend Schwung und Takt beherrscht, kann es beginnen, die Traversale zu trainieren.

Wenn der Reiter mit dem Training zur Traversale startet, sollte er die Bewegung am Anfang nicht zu steil versuchen. Offener kann das Pferd sich leichter an die Bewegung gewöhnen und den Takt sicher halten und die gewünschte Biegung kann auch später verbessert werden. Es empfiehlt sich zudem auch mit einer halben Traversale zu beginnen, die an der Mittellinie in die Richtung der Bande startet. Als Reiter solltest Du darauf achten, dass die Vorwärtsbewegung Deines Pferdes im Schwung und Takt bleibt. Dies ist am Anfang deutlich wichtiger, als früh mit der Seitwärtsbewegung zur Bande zu gelangen. Wichtig ist beim Training Geduld zu haben, denn für das Pferd ist es sehr anstrengend, die Hinterbeine zu kreuzen. Es ist daher sinnvoll, die Biegung in der Längsachse und damit das Kreuzen der Hinterbeine langsam aufzubauen. Ein guter Lehrer achtet dabei auf Dein Timing und die korrekte Anwendung der Hilfestellung, die wir bereits oben beschrieben haben. Gerät Dein Pferd bei der Übung aus dem Takt oder bricht komplett aus, sollte die Übung abgebrochen werden und zunächst einfachere Muster wiederholt werden, damit sich das Pferd beruhigt und nicht das Vertrauen verliert.

Was kann man beim Traversale reiten falsch machen?

Meistens entstehen Fehler beim Traversale reiten durch eine falsche Hilfestellung des Reiters. Das Pferd kann die Signale falsch deuten oder wird in der Bewegung blockiert. Auch Takt und Schwungfehler kommen häufig bei noch ungeübten Pferden vor.

Was kann man beim Traversale reiten falsch machen?

Wenn das Pferd die Traversale mit Ruhe und Geduld gelernt hat, entstehen Fehler im Takt oder dem Schwung meist durch den Reiter. Dieser begeht oft Fehler bei der Hilfestellung und gibt damit dem Pferd falsche Signale oder blockiert es. Meist nimmt der Reiter den inneren Zügel zu stark an oder der Einsatz des inneren Schenkels ist zu gering. 

Folgende Fehler können auftreten:

  • Taktfehler: Diese gehören zu den häufigsten Fehlern und entstehen oft, wenn der Reiter seine innere Hand zu stark nutzt. Allerdings kann es auch bei ungeübten Pferden zu diesem Fehler kommen. Wenn die Traversale zu lange gehalten werden soll, kann es auch zu Taktfehlern kommen.
  • Vorausgehende Hinterhand: Dieser Fehler entsteht meist bei geübten Pferden, die zu übereifrig sind. Hier hilft es nur kurz zu üben und dann wieder gerade Strecken zu reiten oder früh einzuwirken.
  • Engwerden im Hals des Pferdes: Dieser Fehler kann mehrere Ursachen haben. Häufig muss der Reiter hier mehr am äußeren Zügel nachgeben. 
  • Verwerfen im Genick: Hier hilft es, die innere Hand höher zu tragen, sollte dies jedoch keine Veränderung bringen, muss die Traversale abgebrochen werden. Es kann nämlich auch ein Anzeichen für Schmerzen beim Pferd sein.

Wiederholende Fehler bei der Traversale müssen unbedingt vermieden werden, sonst kann es beim Pferd zu Blockaden im Muskel (besonders im Halsbereich und der Hinterhand) und sogar zu einer Lahmheit durch die Fehlbelastung kommen.

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