So langsam aber sicher ist der Herbst da – und mit ihm die leidige Frage „Soll ich mein Pferd eindecken?“. Ja? Nein? Vielleicht? Die Diskussion um das Eindecken von Pferden kann jedes Jahr aufs Neue die Gemüter erhitzen – sei es auf Facebook, in Foren oder auch einfach im Gespräch mit den anderen Einstallern. Aus dem kurzen Plausch über den nahenden Winter wird schnell eine Grundsatzdiskussion. Diese möchte ich hier auf keinen Fall anstoßen, sondern einfach nur von meinen Erfahrungen berichten – und vielleicht dem ein oder anderen ein paar Empfehlungen mit auf den Weg geben.
Pferd eindecken? Ja, aber…
Grundsätzlich: Ich verurteile weder die Pferdebesitzer, die ihr Pferd am liebsten mit dicker Bettdecke und Fleecepulli auf den Paddock stellen wollen, noch diejenigen, die ihrem Pferd auch bei – 20 Grad noch zurufen, es solle sich nicht so anstellen. Dennoch sollte man nicht übertreiben. Kein Pferd muss meiner Meinung nach bei 15 Grad und Sonne eingedeckt auf der Wiese stehen (wir bedenken bitte: Die Wohlfühltemperatur der Pferde liegt i. d. R. zwischen 5 und 15°C), noch ist es verboten ein Pferd im Winter einzudecken und zu scheren, nur weil Wildpferde in der Natur bei eisigen Temperaturen auch ohne Decke überleben.
Warum meine Pferde eingedeckt werden
Das Thema Pferd eindecken ist schon ein Thema bei uns, auch wenn das Wort „eingedeckt“ bei meinen beiden Ponys eigentlich schon zu viel des Guten ist: Sie werden weder geschoren, noch stehen sie sobald die Tage kürzer werden mit der 50g Decke auf der Wiese. Wir warten jedes Jahr den Zeitpunkt ab, bei dem man sagen kann, dass nun nicht mehr viel Fell nachgeschoben wird. Bei Geronimo kann das mal bis in den Dezember dauern, bei Bambi ist es meist schon Ende Oktober so weit. Die beiden bekommen einfach ganz unterschiedliches Winterfell.
Bei Geronimo haben wir die ersten Winter auf eine Decke – und sei es nur eine einfache Regendecke – verzichtet. Aber mit den Jahren zeigte sich: Der Herr hat einen sehr empfindlichen Rücken. Da können selbst im Sommer schon Wind und Regen ausreichen, so dass er ganz arge Verspannungen bekommt. Also beschäftigten wir uns doch irgendwann mit dem Thema Decke.
Auch bei Bambi wollte ich nicht direkt auf Nummer sicher gehen und hab versucht, aus ihr ein „Robustpferd“ zu machen. Tja, das Experiment ging schief. Im ersten Winter beim ersten Schneegestöber stand sie zitternd auf dem Paddock und zog sich eine heftige Bronchitis zu (Hier habe ich bereits darüber berichtet). Jeder hatte mir zuvor gesagt, dass ihr leichtes Winterfell vollkommen ausreiche für die deutschen Winter – Bambi war da wohl anderer Meinung. Seitdem bekommt auch sie eine Decke auf, wenn ich das Gefühl habe, dass ihr eigener Pelzmantel nicht mehr ausreicht.
Bambi im ersten Winter bei uns mit der Bucas Freedom Turnout
Aber Decke ist nicht gleich Decke
Am Anfang reichten uns einfache Regendecken. Hauptsache sie passten richtig. Aber vor allem bei Geronimo, der auch im Winter regelmäßig gearbeitet wird, wurschtelten wir irgendwann mit diversen Kombinationen herum.Abschwitzdecke, Regendecke und Winterdecke, damit er nicht drei Stunden mit der Abschwitzdecke in der Box stand. Und wir warten mussten, bis auch das letzte Haar trocken ist. Nervig? Ja, das war es! Aber auch einfach nicht optimal – jedes Mal machten wir uns über Nacht Sorgen, ob nicht doch eine der Decken unter der Regendecke verrutschen könnte. Ja und selbst wenn die Abschwitzdecke den Schweiß aufsog – dann lag doch eigentlich die nasse Abschwitzdecke zwischen Fell und Regendecke, oder? Machte das dann immer noch so viel Sinn?
Ich habe meine Favoriten gefunden – Bucas Smartex & Power Turnout
Letzten Herbst setzten wir uns dann endlich einmal gründlicher mit dem Thema Pferd eindecken auseinander. Vor allem bei Geronimo war die Deckensuche vorher immer eine Farce: Sein Buggelenk scheint in Bezug auf Decken vollkommen unproportional zu dem Rest seines Körpers zu sein, denn fast jede Decke war ihm vorne einfach zu eng. Wenn er stand, sah alles super aus – wenn er am Boden fraß, sah es so aus, als würde die Decke ihm die Luft abschnüren. Dank dem Tipp einer Freundin fanden wir dann bei Bucas Decken in den „Big Neck“-Varianten: Diese sind extra für Pferde geeignet, die über einen breiten Schulterumfang verfügen, wie z.B. eben Andalusier.
Außerdem gibt es bei Bucas das Stay-dry Innenfutter. Dieses sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit schnell nach außen transportiert wird, das Pferd so schnell abtrocknet und auch das Innenfutter, das auf der Pferdehaut liegt, trocken bleibt. Für Geronimo gab es daher letzten Herbst die Power Turnout light in der „Big Neck“-Variante und für Bambi die Smartex Turnout Rain.
Geronimos Freund Timmy in der Smartex Turnout Rain
Mein Fazit nach der ersten Deckensaison mit Bucas?
Absolut positiv! Natürlich überlegt man sich zweimal, ob man für zwei Pferdedecken wirklich so viel Geld bezahlen muss. Aber ich bin vollkommen von der Qualität überzeugt. Und nein, ich kriege für diese Aussage leider nicht eine Deckenflatrate für die nächsten 10 Jahre. Selbst den wirklich ruppigen Spielen in Geronimos Wallachherde hält die Power Turnout stand. Und sogar als Geronimo einmal mit der noch offenen Decke in der Halle abgehauen ist (ja, ich war vielleicht etwas leichtsinnig), war an der Decke nicht eine Faser kaputt. Nach dem ersten Winter und der anschließenden Deckenreinigung sieht die Decke immer noch aus wie neu.
Und auch die Smartex Turnout Rain von Bambi hat den Winter einwandfrei überstanden. Selbst als die Stuten im neuen Stall sich in der Decke festbissen, sah man danach nichts außer ein paar Sabberspuren an der Decke. Und auch ganz praktisch: Bei dem Braunton der Decke fällt der ganze Dreck, in dem die kleine Pottsau sich wälzt, auch kaum auf.
Diesen Winter wird wohl noch eine Smartex Turnout Medium bei uns einziehen – denn Bambi zieht in einen Offenstall und da will ich dann doch von Anfang an auf Nummer sicher gehen. Meine Antwort also auf die Frage „Pferd eindecken oder nicht?“: Ja, aber die richtige muss es sein.
- Ihr sucht nach einer gebrauchten Pferdedecke? Bei unseren ehorses Kleinanzeigen werdet ihr bestimmt fündig!
Finde Dein Traumpferd im Pferdemarkt