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Barockreiten

von Frederieke Wenning
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Reiten mit Pferdetypen aus vergangenen Jahrhunderten

Unter die Bezeichnung Barockreiten fallen sämtliche Reitaktivitäten, bei denen ausschließlich Barockpferde zum Einsatz kommen. Dies sind Pferde unterschiedlicher Rasse, die sich hinsichtlich ihres Exterieurs den in der Barockzeit an den Höfen und Hofreitschulen Mitteleuropas eingesetzten Pferdetypen ähneln. Sie erinnern optisch an die damals bereits existierenden oder gezüchteten Parade-, Kriegs-, Reit- und Kutschpferde. Oder an die in barocken Gemälden dargestellten Pferde. Das Zuchtbuch einiger Rassen lässt sich sogar bis in das Barock-Zeitalter zurückverfolgen. Zu den Barockpferden werden sowohl Andalusier und Berber als auch Kladruber, Friesen, Knabstrupper oder Lusitanos und Lipizzaner gezählt. Auch der Warlander, entstanden aus der Kreuzung von Friesen mit Pura Raza Españolas (Andalusier der „Reinen Spanischen Rasse“, kurz genannt PRE), ist ein typisches Barockpferd.

Barockreiten heuteBarockreiten

Zum Einsatz kommen Barockpferde bei Show-Veranstaltungen. Sie und ihre Reiter tragen dabei häufig traditionelle Kostüme. Daneben ist jedoch auch die klassisch-barocke Reiterei etabliert. Diese hat das feine Barockreiten mit minimalen Hilfestellungen zum Ziel.  Heute wird diese traditionelle Reitweise noch in der Wiener Hofreitschule absolviert. Auf der Grundlage der klassischen, barocken Reitlehre stehen die in der Barockreiterei begründeten Elemente im Mittelpunkt.

Ausbildung

Die Figuren der klasssischen barocken Reitweise werden als Training, welches die Muskeln der Pferde trainiert und den Körper lockert angesehen. Das bedeutet auch, das die Pferde relativ spät ausgebildet werden. Meist erst mit einem Alter von 5 oder 6 Jahren. Zudem wird die Ausbildung individuell auf das Pferd zugeschnitten und die Figuren werden vom Boden aus oder am langen Zügel erarbeitet.

Die Barockreiterei steht für höchste Versammlung, schwere Lektionen und natürlich der klassischen Eleganz des Pferdes. Bei der barocken Reitkunst unterscheidet man zwischen Schulen über der Erde und Schulen auf der Erde. Zu der Schule über der Erde zählen die Grundgangarten, sowie die Piaffe, Seitengänge, Galoppwechsel, Passagen und Pirouetten. Die Schulen über der Erde beinhalten zum Beispiel die Kapriole und die Levade.

Ursprung

Barockreiten

Zurückzuführen ist die Reitweise auf militärische Grundlagen. In Kriegen kam es darauf an, dass die Pferde ohne Zügelhilfe lenkbar sein mussten. Im Zeitalter des Barock, im 17. und 18. Jahrhundert galt die klassische Reitkunst als Freizeitbeschäftigung. Zudem galten Pferde oftmals als Statussymbole. In diesen Zeitalter wurden viele Reitschulen in Europa gegründet, die auch heute noch diese Traditionen folgen. Die wohl bekanntesten sind die Spanische Hofreitschule in Wien und die französischen Cadre Noir in Saumur.

Fotos: Peter Reinäcker / pixelio.de

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