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Kladruber

von Frederieke Wenning
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Der Kladruber ist eine weitestgehend unbekannte, aus Tschechien stammende Pferderasse, die heute besonders im Nationalgestüt Kladruby nad Labem gezüchtet wird. Die nur als Schimmel oder Rappen vorkommende Rasse entspricht optisch dem barocken Typ Pferd und wurde einst als Kutschpferd für repräsentative Auftritte gezüchtet. Heutzutage kommt der Kladruber neben dem Einsatz vor der Kutsche auch als barockes Reitpferd in der Freizeit- oder Showreiterei vor.

Wichtige Daten zum Kladruber im Überblick

  • Ursprung: Tschechien
  • Hauptzuchtgebiet: Tschechien, Polen, deutschsprachige Länder
  • Verbreitung: allgemein sehr geringe Verbreitung; Tschechien, Europa
  • Stockmaß: ca. 165 cm bis 175 cm
  • Gewicht: ca. 600 kg bis 750 kg
  • Erscheinungsbild: Ramskopf, kurzer Rücken, barocker Typ, hoch angesetzter Kopf, viel Mähne
  • Farben: nur Rappen und Schimmel
  • Haupteinsatzgebiet: Fahrsport, Barockreiten, Freizeitreiten, Show

Zuchtgeschichte

Zuchtmethodik & Veredelungen

Alle Kladruber Schimmel gehen auf den Hengst ‚Imperatore‘ zurück, wobei alle Rappen auf zwei italienische Hengste zurückzuführen sind. Um die Kladruber Rappen schwarz zu erhalten, musste der Friesenhegst ‚Romke‘ eingekreuzt werden.

Woher kommt der Kladruber?

Ursprungsland dieser Rasse ist Tschechien, wo auch heute noch die größte Zucht des Kladrubers am Gestüt Kladruby nad Labem existiert und gepflegt wird.

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Kladruber – Aussehen (Exterieur)

Größe

Er erreicht ein Stockmaß von 160cm bis 170cm.

Kladruber: herde auf einer Wiese

Kladruber erreichen ein Stockmaß von 160cm bis 170cm.

Gebäude

Als massiges Kutschpferd zeigt der Kladruber einen großen Ramskopf. Der Hals ist lang und hoch angesetzt und führt zu einem kaum ausgeprägten Widerrist. Die Kruppe ist rund, und leicht abfallend, mit einem ebenfalls hoch ansetzenden, sehr dichten Schweif. Die Beine sind kräftig, Gelenke stark und die Hufe groß und ausgesprochen hart.

Fell und Färbungen

Kommt ausschließlich als Rappe oder als Schimmel vor, alle anderen Farben sind nicht zugelassen.

Wie groß wird ein Kladruber?

Kladruber erreichen ein Stockmaß zwischen ungefähr 165 cm und 175 cm.

Charakter (Interieur) vom Kladruber

Die Rasse des Kladrubers wurde ursprünglich als prachtvolles Kutschpferd für den Einsatz vor der kaiserlichen Kutsche gezüchtet. Ein gutes Kutschpferd muss Umwelteinflüssen gegenüber hart im Nehmen sein und so kommt es, dass diese Rasse sich durch äußerste Ruhe und Zuverlässigkeit auszeichnet. Ein Kladruber ist nicht nervös und bleibt auch in lauten oder stressigen Situationen stets ruhig und gut händelbar. Zudem gelten die gelassenen Pferde als sehr sanftmütig und geduldig, weshalb sie neben dem Fahr- und Reitsport auch häufig in der Hippotherapie eingesetzt werden. Kladruber sind sehr intelligent und freundlich und dank ihres angenehmen Wesens auch für Anfänger, eingeschränkte oder unsichere Personen geeignet.

Besondere Merkmale/ Einsatzgebiete der Rasse/ Erbkrankheiten

Das optisch markanteste Merkmal dieser Rasse ist vermutlich der konvexe Ramskopf, der ihnen ihr typisch barockes Aussehen verleiht. Ebenfalls besonders für diese Rasse ist das ausschließliche vorkommen von Rappen oder Schimmeln. In der Kladruber-Zucht gibt es sowohl für die Rappen als auch für die Schimmel verschiedene Familien und Stammväter, auf denen die beiden Farbzuchten ruhen. Die Geschichte der Kladruber Stammzucht geht rund 400 Jahre zurück, was sie zur ältesten böhmischen Pferderasse macht und einiges an Tradition und Geschichte birgt. Da diese Rasse nicht sehr weit verbreitet ist und nur einen vergleichsweise geringen Bekanntheitsgrad hat, gilt der Bestand der Kladruber Pferde erst seit 1996 als gesichert. Seit diesem Zeitpunkt gibt es genügend hochwertige und wertvolle Stuten und Hengste, die den sicheren Fortbestand der Kladruber garantieren.

Ursprünglich war das Einsatzgebiet des Kladrubers die Arbeit vor der Kutsche. Kaiserliche und kirchliche Oberhäupter wurden einst von den edlen Pferden durch die Stadt gezogen, wobei die Schimmel den Anhängern des Kaiserhauses vorbestimmt waren und die Kutschen kirchlicher Oberhäupter in der Regel von Rappen gezogen wurden. Auch im heutigen Fahrsport findet man die talentierten Zugpferde häufig, die sich sowohl im großen Gespann als auch in kleineren Gruppierungen als wendige und zuverlässige Fahrpferde präsentieren. Ebenso für die Dressur bringt der Kladruber Talent mit. In der barocken Reiterei, wo er meist zum Einsatz kommt, wird Dressur in großen Quadrillen oder anmutigen Pas de Deux vollführt, begleitet von spektakulärer Musik und historischen Kostümen.

Der freundliche und unkomplizierte Charakter dieser Pferderasse macht sie aber auch abseits von barocker Reiterei und Fahrsport zu treuen und angenehmen Partnern. Sowohl in der Freizeitreiterei als auch in der pferdegestützten Therapie sind Kladruber daher zu finden. Durch die sorgsame und durchdachte Zucht, die zum Erhalt der Rasse im Laufe ihrer Zuchtgeschichte notwendig war, konnten typische Erbkrankheiten beim Kladruber ausradiert werden. Die Rasse ist demnach sehr robust und gesund und erreicht bei artgerechter Haltung und Pflege ein relativ hohes Lebensalter.

Wie sieht ein Kladruber aus?

Kladruber stehen im barocken Typ, haben einen ausgeprägten Ramskopf, einen hoch angesetzten Kopf und sehr schwungvolle, geschmeidige Gänge. Der Rücken ist eher kurz, aber kräftig gebaut. Farblich gibt es Kladruber nur als Schimmel und als Rappen.

Bekannte Pferde der Rasse (im Sport, in Film/ Fernsehen)

Die Rasse der Kladruber ist recht wenig bekannt. Meist ist der Kladruber eher Anhängern der barocken Reiterei ein Begriff, weshalb es kaum bekannte Pferde dieser Rasse außerhalb der rasseinternen Zucht gibt. Ein wichtiger Kladruber außerhalb der Kladruber-Zucht war der Hengst Maestoso, geboren im Jahr 1773. Er gilt als einer der sechs Stammväter, aus denen die Lipizzaner-Zucht hervorging.

Durch den barocken Typus der Rasse und ihr Geschick für hohe Lektionen findet man auch in der hohen Schule, beispielsweise an den berühmten Hofreitschulen, Kladruber.

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