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von Michelle Breitenfeld
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Das Berber Pferd ist bereits seit fast 4.000 Jahren im Dienste der Menschen und damit eine der ältesten Pferderassen überhaupt. Ihre Heimat haben diese außergewöhnlichen Pferde in Nordafrika, im Maghreb, einem Landstrich, der das Königreich Marokko und die es umgebenden nordafrikanischen Länder Algerien und Tunesien bezeichnet. Der Berber Pferd gilt neben dem arabischen Pferd als eine der Gründerrassen weltweit und als Begründer aller Barockpferderassen. Alles über das Berber Pferd erfährst Du in diesem Artikel.

Wichtige Daten zum Berber Pferd im Überblick

  • Ursprung: Algerien, Tunesien, Marokko
  • Hauptzuchtgebiet: Nordafrika, Frankreich, Deutschland
  • Verbreitung: Nordafrika und Europa
  • Stockmaß: ca. 140 cm bis 152 cm
  • Gewicht: 500 kg bis 600 kg
  • Erscheinungsbild: edler Kopf, kurzer Rücken, sehr muskulöse und starke Hals- und Brustpartie
  • Farben: hauptsächlich Schimmel, seltener Füchse und Braune
  • Haupteinsatzgebiet: Freizeitpferd, Showpferd, Distanzreiten

Zuchtgeschichte

Ursprung

Die Numider (kriegerische Nomaden der Berber um ~400 v.Chr. bis ~10 n. Chr.) züchteten in der Antike wendige Kavalleriepferde, mit denen sie zu größtem Ruhm gelangten. Sie waren als hervorragende leichte Kavallerie bekannt, die sehr schnell und beweglich war, vor allem weil die Reiter außer einem Schild keine Rüstung trugen und ihre treuen Pferde ohne Sattel und Zaumzeug ritten. Später verbündeten sie sich mit dem römischen Heer, so dass das Blut ihrer Pferde in alle regionalen Zuchten rund um das Mittelmeer einfloss.

Um 700 nach Chr. breitete sich der Islam weitgehend friedlich auf Kamelen und Pferden nach Westen bis in den Maghreb zu den Berbervölkern aus. Die Fortsetzung der Islamisierung nach Norden erfolgte von dort aus mit einer Kavallerie auf Berberpferden.

Dem Berberpferd eilte fortan der Ruf eines ausgezeichneten Kriegspferdes voraus und es wurde zu einem begehrten Veredler im Früh-, Hoch- und Spätmittelalter in Europa. Zum Beispiel floss sein Blut in die Hispanier (heute Andalusier und Lusitanos genannt), die Lipizzaner, die Frederiksborger, die Neapolitaner und in viele andere heute bereits ausgestorbene Pferderassen ein.

Auch nach der Vertreibung der Mauren aus Zentralspanien im Jahr 1212 und der Reconquista 1492 waren die Berberpferde ein fester Bestandteil der europäischen Pferdezucht.

Berberpferde waren den damals in Europa eingesetzten Rassen an Eleganz und Rittigkeit weit überlegen. Besonders im Nahkampf mit Schwert und Axt konnten die wendigen, kompakten Berberpferde ihre Stärken zeigen. Dies jedoch setzte voraus, dass der Ritter über gehöriges Reitergeschick verfügte und jederzeit in der Lage war, sein Pferd zuverlässig zu „tummeln“, also auf möglichst kleinem Raum zu wenden, zu stoppen, aus dem Stand anzusprengen und auf der Stelle zu galoppieren.

Als das Schießpulver sich bis in die Kriegsführung Europas verbreitet hatte, war der Nahkampf hoch zu Ross mit Lanze, Schwert und Axt nicht mehr zeitgemäß. Doch die Reitkunst der Ritter und die große Wertschätzung der Berberpferde lebten fort und vervollkommneten sich in der höfischen Reitkunst.

Berber Verkaufspferde bei ehorses

Zuchtmethodik & Veredelungen

Das reingezogene Berberpferd galt schon als vom Aussterben bedroht, da es nur noch ein paar Tausend reinrassige Exemplare gab. Der schnellere und vielseitiger einsetzbare Araber Berber hatte dem Berber den Rang streitig gemacht und ihn zusehends verdrängt. Der OMCB unternimmt seither grosse Anstrengungen, das ursprüngliche Berberpferd zu erhalten.

Es wird angestrebt, die Einkreuzung mit anderen Rassen zu vermeiden, so darf in Marokko eine Berberstute nur von einem Berberhengst belegt werden und es werden hohe Prämien vom Staat an Züchter von Berberfohlen bezahlt. Diese Maßnahmen wurden mittlerweile mit Erfolg gekrönt, das Überleben des Berbers gilt momentan als gesichert.

Die Araber-Berberpferde sind eine eigenständige, anerkannte Pferderasse und heute die am meisten verbreitete Pferderasse in Nordafrika.

Mit dem Ziel vor Augen, ein ebenso wendiges wie schnelles und mutiges, aber auch robustes und rittiges Pferd zu züchten, begannen die Berber damit, ihre Pferde mit den edlen, schnellen und genügsamen Arabern der nordafrikanischen Moslems zu kreuzen. So züchtete die Bevölkerung in Nordafrika schon vor über 1.000 Jahren die ersten Araber-Berber.

Durch gezielte Kreuzung erhielt man eine eigene Rasse, die auf unvergleichliche Weise die Vorteile dieser beiden Ursprungsrassen verbindet. Araber-Berber vereinen den Mut, die Nervenstärke, Robustheit und Treue des Berbers mit der Schnelligkeit, Ausdauer und Schönheit des Araberpferdes. Die Kombination dieser Eigenschaften macht sie so besonders. Araber-Berber sind also keine zufällige Kreuzung, sondern ein so weit wie möglich geplantes Ergebnis einer gezielten Anpaarung über Jahrhunderte.

Die ungeheure Beliebtheit der Araber-Berber in Nordafrika liegt in ihrer unbegrenzten Vielfalt begründet. Sie ermöglicht die Nutzung ein und desselben Pferdes als nervenstarkes Showpferd, siegreiches Rennpferd oder geduldiges Arbeitstier, am besten mit bequemem Tölt, damit man schnell mal den Nachbarn besuchen kann. In Europa wird die Berberzucht heute größtenteils als „Hobbyzucht“ betrieben.

Das „Freizeitpferd Berber“ wird in Europa selten im Licht der Öffentlichkeit präsentiert und ist deshalb wenig bekannt. Die Leistungen dieser Rasse sind kaum in monetären oder sportlichen Erfolgen zu ermitteln, Charakterpoints und Robustheit, sowie eine „AllroundBegabung“ stehen für die europäischen Züchter heute im Vordergrund.

Pro Jahr werden nur ca 20-30 Berber und Araber-Berber-Fohlen geboren und der vom Verein der Freunde und Züchter des Berberpferdes sehr hoch gesetzte Rassestandard macht es möglich, ein typvolles, gesundes Berber- und Araber-Berberpferd mit Papieren aus artgerechter, liebevoller Aufzucht zu finden. Da die Rasse immer bekannter und beliebter wird, ist die Nachzucht sehr schnell verkauft. Ein Berber, älter als 3, ist daher nur sehr selten zu bekommen.

Besonders empfiehlt sich der Kauf eines Absetzers oder Jungtieres, um die Menschenbezogenheit in dieser frühen Entwicklungsphase zu fördern und die Beziehung zu „seinem“ Menschen zu festigen. Die Erziehung und Ausbildung zum zuverlässigen Freizeitpartner erfolgt dann mehr oder weniger nebenher.

Zuchtbücher / Zuchtverbände

1987 wurde die O.M.C.B. -Organisation Mondiale du Cheval Barbe (der Weltberberverband) mit seinen zuchtbuchführenden Mitgliedern Algerien, Marokko, Tunesien, Frankreich, Belgien, Schweiz und Deutschland gegründet, um die Erhaltungszucht der Berberpferde über Ländergrenzen hinweg zu koordinieren.

In den letzten Jahren sind in den Ursprungsländern gezielte Maßnahmen zum Schutz und der Erhaltung von Berberpferden eingeleitet worden.

Aussehen (Exterieur) vom Berber Pferd

Fundament

Das Berberpferd und Araber-Berberpferd besitzt trockene, kräftige und korrekt gestellte Gliedmaßen mit kleinen bis mittelgroßen, harten Hufen.

Gebäude

Der Rücken ist kräftig und eher kurz, die Hinterhand ist muskulös und mit einer starken Winkelung zur Hankenbiegung befähigt, der Schweif ist tief angesetzt. Der längere Kopf hat ein gerades bis leicht konvexes Profil, die Stirn ist breit und verjüngt sich auf Jochbeinhöhe drastisch, die Nüstern sind unauffällig.

Berber Pferd: Schimmel von der Seite

Der Rücken vom Berber Pferd ist kräftig und eher kurz.

Der Hals ist eher kurz, manchmal kräftig und in weichem Bogen geschwungen, er geht fließend in einen starken und markanten Widerrist über. Berber- und Araber-Berberpferde stehen tendenziell im Quadrattyp und haben einen kurzen Rücken mit starker Nierenpartie und eine rund abfallende Kruppe mit tiefer eingestecktem Schweif.

Die Hinterhand ist durch ihre Winkelung zu Versammlung und Reaktionsschnelligkeit prädestiniert, ebenso besitzt das Berberpferd ein stabiles Fundament. Es deckt bei mittlerem Stockmaß und stattlicher Gurtentiefe auch den größeren Reiter ohne Probleme ab.

Fell und Färbungen

Die meisten Berber- und Araber-Berberpferde, ca. 80%, sind Schimmel in allen Nuancen, können aber in allen Farben vorkommen: Braune, Füchse, Rappen und Cremefarbene (Palomino, Cremello, Falbe).

Wie groß sind Berber Pferde?

Das Stockmaß dieser Rasse hängt ein wenig vom jeweiligen Typus des Pferdes ab. Ungefähr liegt das Stockmaß für ein Berber Pferd jedoch zwischen 140 cm und 155 cm.

Grundgangarten / Bewegungen / Bewegungsablauf

Berber und deren Kreuzungsprodukte galten immer schon als die besten Reitpferde weltweit. Sie wurden und werden geschätzt von Kaisern und Königen, von Kavallerie und Polizei, von Distanz- und Freizeitreitern sowie von Showreitern in Nordafrika wie in Europa.

Das Berberpferd hat flüssige und geschmeidige Bewegungen mit gutem Untertritt bei weniger betontem Raumgriff, der Antritt ist stets kraftvoll und es besitzt eine hohe Trittsicherheit. Das typische Berberpferd geht energisch, federnd und fleißig voran, und ist eher zu versammelter Gangart befähigt. Dabei besitzt es einen besonders weichen Sitzkomfort bei weit untertretender Hinterhand und hoher Tragkraft- das macht jeden Ritt zu einem unvergesslichem Erlebnis.

Seine natürliche Versammlungsbereitschaft, d.h. sein kurzer, aber gut zu stellender Hals und seine ausgeprägte Hankenbiegung machen das Berberpferd zu einem ‚Bergaufpferd‘ mit besonderer Durchlässigkeit. Da der kompakte Rücken dabei erst gar nicht ins Schwingen kommt, sitzt der Reiter äußerst bequem und nahezu erschütterungsfrei– ideal für Leute mit Rückenbeschwerden und auf langen Ritten.

Auch bei höherem Tempo sind Berber immer noch gut zu regulieren und lassen sich auch in der Gruppe gut durchparieren – ein typisches Merkmal für nordafrikanische Pferde – das schätzt der Reiter der klassischen Reiterei ebenso wie der Wanderreiter, der in schwierigem Gelände auf ein schnell und zuverlässig reagierendes Pferd mit natürlichem Gleichgewicht angewiesen ist.

Das Araber-Berberpferd vereint die positiven Merkmale des Berberpferdes und des Vollblutaraberpferdes harmonisch miteinander, wobei das Berberpferd im Exterieur und Interieur klar erkennbar sein sollte. Das Araber-Berberpferd soll vor allem über mehr Raumgriff und Ausdauer verfügen.

Charakter (Interieur)

Berberpferde haben ein einzigartiges Interieur – ihre sprichwörtliche Besitzertreue– die eine Pferderasse nur entwickeln kann, wenn sie über viele Zuchtgenerationen im engstem Kontakt zum Menschen gehalten wird.

Die traditionellen Berbervölker halten ihre Pferde noch heute in unmittelbarer Umgebung der eigenen Behausung, das Abfohlen geschieht im Kreise der Familie. Dabei erhalten die Fohlen ihre erste Milch aus den Händen „ihrer“ Menschen. Eine Methode der Verhaltensselektion, die im Laufe der Jahrtausende Eingang in die genetische Disposition für bevorzugte Interieureigenschaften wie Sanftmut, Menschenfreundlichkeit und Personenbezogenheit gefunden hat. Auch dies gilt es heute zu erhalten.

So werden Pferde, die aggressives Verhalten zeigen, konsequent aus der Zucht ausgeschlossen. Die Bindung des Berberpferdes an seine Bezugsperson ist sprichwörtlich. Mut, Nervenstärke, Duldsamkeit und die Fähigkeit zur Instinktkontrolle machen das Berber Pferd zu einem Verlasspferd schlechthin -sei es im Gelände, im Straßenverkehr, bei öffentlichen Auftritten und im täglichen Umgang.

Berber Pferd mit Stangen

Mut, Nervenstärke, Duldsamkeit und die Fähigkeit zur Instinktkontrolle machen das Berber Pferd zu einem Verlasspferd schlechthin

Ein Berber Pferd reagiert nicht kopflos mit Flucht, sondern beobachtet in Ruhe die ungewohnte Situation. Meist wird es sich dann wieder entspannt seiner Aufgabe widmen. Dieses Verhalten ist nicht antrainiert, man kann es schon bei den Fohlen sehr gut beobachten. Meist neigen schon als Fohlen dazu, bei Gefahren besonnen stehen zu bleiben und erst mal zu beobachten, wie ernst man die scheinbare Bedrohung wirklich nehmen muss. Davon profitieren später unsichere Reiter oder Anfänger genauso wie Fortgeschrittene.

Auch in der Zuchtarbeit im VFZB e.V. wird großer Wert auf charakterlich einwandfreie, stets umgängliche Zuchttiere gelegt. Darum müssen alle zukünftigen Zuchthengste eine VFZB Gehorsamkeitsprüfung im Rahmen der Reitleistungsprüfung erfolgreich absolvieren. Auch für Stuten und Wallache wird diese spezielle Prüfung angeboten, die insbesondere Gelassenheit, Nervenstärke und stetes Vertrauen zu ihrer Führperson abfragt.

Wie alt werden Berber Pferde?

Bei guter Pflege und einer artgerechten Haltung sowie der benötigten Auslastung kann diese robuste und ursprüngliche Pferderasse rund 25 bis 30 Jahre alt werden.

Verwendung der Berber Pferd

Berber- und Araber-Berberpferde sind keine „Spezialisten“, wie z.B. das Englische Vollblut. Vielmehr zeigen sich Berber und Araber-Berberpferde als begabte und schnell lernende „Allrounder“.

Berber- und Araber-Berberpferde werden in den Ursprungsländern als Arbeitspferde vor dem Wagen oder Pflug und auch als Reitpferde zur Jagd, zur Fortbewegung in unwirtlichem Gelände, zu den berühmten Reiterspielen („Tbourida /Fantasia“), als Reitschulpferde, für Distanzritte (eher mit Araber-Berberpferden) und zum Springen (mittlere Höhen) eingesetzt.

Sie werden in unseren Landen sowohl western als auch klassisch bis zur Hohen Schule geritten. Man kann sie auch hervorragend fahren, sie lernen spielend leicht Zirkuslektionen und besonders die Araber-Berber sind erfolgreiche und ausdauernde Langstreckenpferde. Durch diese besondere Wesensfestigkeit und Ausgeglichenheit, gepaart mit der natürlichen Versammelbarkeit und Rittigkeit, bietet sich das Berber- und Araber-Berberpferd für jeden vielseitig ambitionierten Reiter an – aber es ist ebenso ein verlässliches und geduldiges Traumpferd für die ganze Familie.

Haltung eines Berber Pferdes

Einige Araber-Berber warten mit einer «Sonderausstattung» in punkto Gängen, dem Tölt, auf. Die Königsfamilie von Marokko schätzt die Araber-Berber wegen ihres ausgeglichenen Charakters und ihrer Töltveranlagung sehr. Araber-Berber sind in der Lage, den Tölt über lange Distanzen durchzuhalten ohne zu ermüden. In ihrer Heimat dienen die Pferde vielfach als Transportmittel, die ihre Halter im Tölt zu den oft 30 Kilometer und mehr entfernten Märkten tragen.

Berberpferde sind von überaus zäher Konstitution und zählen zu den eher leichtfuttrigen Robustpferden.

Seine nordafrikanischen Herkunft mit den zum Teil extremen Temperaturschwankungen von bis zu 30 Grad am Tag, die dort klimatisch bedingte wenig artgerechter Fütterung und das oft unwegsame, steinige Gelände, haben das Berberpferd hart und widerstandsfähig gemacht. So konnte er sich auch problemlos an die klimatischen Verhältnisse Mitteleuropas anpassen.

Wie alle anderen Pferde zieht das Berberpferd eine Offenstall-Auslauf-Haltung der Boxenhaltung vor. Doch besonders dieses Pferd mit seiner angeborenen Anhänglichkeit und Intelligenz würde ohne regelmäßigen Kontakt zu „seinem“ Menschen und ohne Umweltreize verkümmern. Deshalb wird das Berberpferd idealerweise ganz in der Nähe des Hauses gehalten und man lässt ihn so viel wie möglich an seinem Alltag teilnehmen

Wie viel wiegt ein Berber?

Das Gewicht hängt von der Größe des jeweiligen Pferdes ab. In der Regel bringt ein Berber Pferd ein Gewicht zwischen ca. 500 kg und 650 kg auf die Waage.

Berber Pferd: Besondere Merkmale/ Einsatzgebiete der Rasse/ Erbkrankheiten

Berber Pferde verfügen über gleich mehrere besondere Merkmale, die diese Rasse zu etwas ganz Einzigartigem machen. In Deutschland ist die Rasse der Berber zu Unrecht relativ unbekannt. Eine ihrer meistgeschätzten Eigenschaften ist ihre enorme Menschenbezogenheit. Unter Liebhabern wird ihre Bindung zum Menschen mit der eines Hundes gleichgesetzt. Berber Pferde leben in ihrer Ursprungsregion Nordafrika seit Generationen eng mit den Menschen zusammen, was sich in ihrem Wesen niederschlägt. Sie binden sich sehr eng an ihre Bezugsperson und sind generell dem Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen und interessiert. Ihre Treue sucht in der Welt der verschiedenen Pferderassen ihresgleichen.

Eine weitere Besonderheit dieser nordafrikanischen Rasse, die sie mit anderen Rassen aus bergigen Ursprungsregionen teilt, ist ihr souveränes Verhalten in Stresssituationen, in denen andere Pferde normalerweise zur Flucht ansetzen würden. Berber Pferde verhalten sich in solchen Situationen etwas bedachter, zeigen sich mutig und neigen nicht zu kopfloser Flucht, was sie besonders für Anfänger zu interessanten Reitpartnern macht. Dieses überlegte Verhalten kann in bergiger Umgebung lebensrettend sein, da unbedachte Flucht schnell zu Fehltritten und damit verbundenen, lebensgefährlichen Stürzen führen konnte.

Neben ihrer großen Menschenbezogenheit und der besonderen Nervenstärke gilt diese Rasse als äußerst bequem zu sitzen. Ihre Gänge sind schwungvoll und von hoher Knieaktion geprägt, was sie imposant anzusehen macht. Durch die starke untertretende Hinterhand und den kurzen Rücken, kommt es trotz der schwungvollen und ausgeprägten Gänge kaum zu einem Schwingen des Pferdekörpers, wodurch für den Reiter im Sattel wenig Bewegung auszugleichen ist. Einige Berner verfügen sogar über eine natürliche Veranlagung zur Gangart Tölt, die als besonders bequem gilt.

Die Rasse der Berber Pferde verfügt in Deutschland über einen recht geringen Bestand, jährlich kommen hierzulande nur rund 20 bis 30 Berber Fohlen zur Welt.

Aufgrund ihrer komfortablen Gänge werden Berber Pferde gerne für Distanzritte eingesetzt. Die ausdauernde Rasse ist sehr leistungsfähig und kann problemlos lange Strecken zurücklegen, was sie für diese Sparte des Reitsportes prädestiniert. Ansonsten ist das Berber Pferd ein gelassener und vielseitig einsetzbarer Partner für den Freizeitsport, lange Ausritte oder Dressurlektionen. Auch in Pferdeshows wird diese alte Pferderasse dank des barocken Aussehens und des ausgeprägten Gangwerkes gerne gezeigt.

Da die Rasse der Berber Pferde zu den alten, ursprünglichen Pferderassen gehört, sind diese Pferde äußerst robust und von rassespezifischen Erbkrankheiten nicht betroffen.

Wie viel kostet ein Berber Pferd?

Da die Rasse allgemein sehr selten ist und auch in Deutschland kaum verbreitet bzw. gezüchtet wird, sind die Kosten für ein Berber Pferd vergleichsweise recht hoch. Ein Fohlen liegt preislich ca. bei 5000 € aufwärts. Für ältere und höher ausgebildete Pferde muss mit einem entsprechend höheren Preis gerechnet werden.

Bekannte Pferde der Rasse (im Sport, in Film/ Fernsehen)

Im großen Sport sind die Berber Pferde nicht zu finden, da sie ihrer Veranlagung gemäß meist eher im Freizeitsport eingesetzt werden. Der Film „Im Bann der Pferde – Marokko“ portraitiert die Rasse der Berber Pferde in ihrem Heimatland Marokko. Der Film ist Teil einer Reihe, die verschiedene Rassen in verschiedenen Teilen der Welt vorstellt und ihr Leben dort abbildet, ebenso wie die Geschichte der einzelnen Rassen dort erzählt wird.

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