Im Jahr 1912 wurde das spanische Stutbuch eingeführt in dem die spanische Züchtervereinigung beschloss die Pferde Pura Raza Espaňola (Pferde reiner spanischer Rasse) zu nennen. Pferde mit vollen Papieren werden als PRE bezeichnet, Pferde mit halben oder ohne Papiere als Andalusier. Kartäuser (Cartujano) eine bestimmte Linie der PRE wurden bereits von den Mönchen des Kartäuserklosters im Mittelalter rein gezüchtet, sie galten als die wertvollste Linie. PRE Pferde finden ihren Einsatz in der Dressur bis zur Hohen Schule, bei Stierkampf, der Jagd, der Arbeit mit Rindern, als Fahrpferde und im Springsport, als verlässlicher Freizeitpartner und bei glanzvollen Ferias sowie als besonderes Highligt bei Showauftritten.
Inhalte
Wichtige Daten zu den PREs im Überblick
- Ursprung: Spanien
- Hauptzuchtgebiet: Spanien
- Verbreitung: weltweit
- Stockmaß: Widerristhöhe bei Stuten mindestens 152 cm, bei Hengsten mindestens 154 cm
- Gewicht: zwischen 400 und 500 kg
- Erscheinungsbild: Quadratischer, kompakter und gut bemuskelter Körperbau, edler Kopf mit üppiger Mähne und Schweif
- Farben: alle Farben, Schecken sind nicht erlaubt
- Haupteinsatzgebiet: Reitpferd (vor allem für den Einsatz bis zur Hohen Schule) und Showpferd
Herkunft/Ursprung der Pferderasse (Zuchtgeschichte)
Das Pura Raza Espanola Pferd ist ein iberisches Pferd mit spanischen Zuchtlinien, welche durch das Einkreuzen von Englischen Vollblütern und Arabern veredelt wurde. Die spanischen Tiere wurden sowohl vor dem Wagen als auch im Krieg eingesetzt. Als Kriegspferd lösten die Spanier die bis dahin schwere Streitpferde (oftmals Kaltblüter) ab, da sie deutlich wendiger und schneller waren.
Im Jahr 1476 begann die Zuchtgeschichte der Cartujanos bei den Karthäusermönchen. Diese setzten die Reinzucht fort, auch entgegen dem Befehl von Napoleon, der darauf bestand, dass die edlen Tiere mit schwereren und größeren Rassen gekreuzt werden sollten. Die Mönche blieben stur, retteten die Rasse und letztendlich ist es ihnen zu verdanken, dass das PRE Pferd heute noch in seiner Form existiert. Obwohl der Cartujano ein reines PRE Pferd ist, gibt es heute dennoch Typenunterschiede. Der Cartujano steht im schweren Barocktyp, während andere Züchter mittlerweile mehr ein leichteres und moderneres Sportpferd züchten.
1835 mussten die Kartäusermönche die Zucht aufgeben und verkauften ihre Pferde an die Familie Zapata. 1854 wurde diese Zucht an Vincente Romero veräußert, dann 1897 teilweise an Romero Benitez verkauft. 1911 wurde die Zucht von Vincente Romero vollständig aufgelöst und verschiedene Teile der Linie gingen an Privatzüchter wie Terry, Roberto Osborne, Salvatierra oder Urquijo und kurz darauf auf die staatlichen Gestüte wie etwa Hierro del Bocado, wo die Kartäuser bis heute als Reinzucht weiter gezüchtet und vermarktet werden.
Um den Ursprungstyp jedoch nicht gänzlich aus der Zucht verschwinden zu lassen und die Rasse zu erhalten, wurde im Jahr 1972 die Asociación Nacional de Criadores de Caballos de Pura Raza Espanola gegründet. Sie legt die Regelungen für die Eintragungen und Körbestimmungen der Rasse fest. Ein wichtiges Kriterium dabei ist die Größe der Pferde. Durch die Züchtung von moderneren Typen ist das Pura Raza Espanola bereits deutlich größer als beispielsweise noch in den 80er Jahren. Um weitere Abweichungen vom Ursprungstyp zu verhindern, gibt es nun feste Regelungen.
Exterieur
Hengste mit 3 Jahren mindestens 1,54-1,72m, Stuten mindestens 1,52-1,70m
Ebenmäßig, mittlere oder kurzlinige Form, ausgewogener Körperbau, Quadratpferd mit einem Gewicht von Hengsten ca. 400 – 550 kg und Stuten ca. 350 – 475 kg Breite Brust, langer Behang und edel geformter Kopf und Körperbau der an künstlerische Vollkommenheit reicht. Große, dunkle Augen spiegeln sein sanftes Wesen.
Eine Schulter im Winkel von 45 Grad. Der Kopf zeigt ein gerade bis subkonvexes Profil. Ein gut bemuskelter Körper mit trockenen Gelenken. Dichter Behang und tief angesetzter Schweif. P.R.E. Pferde zeigen einen ausgeprägten Geschlechtsunterschied.
Der Kopf zeigt ein gerade bis subkonvexes Profil.
Dominant Schimmel und Braune, zulässig alle Farben außer Schecken. Im P.R.E. Stutbuch sind die genetischen Codes der Pferde vermerkt was die Zuchtauswahl für die Zuchtzwecke einzigartig unterscheidet zu anderen Zuchtverbänden.
In den Grundgangarten sind sie energisch, rhythmische und elastisch. Sie verfügen über eine natürliche Dressurveranlagung bis zur Hohen Schule. Ihre Bewegungen sind erhaben, ausgreifend, harmonische, taktmäßig mit besonderer Veranlagung zur Versammlung und außergewöhnliche Bequemlichkeit für den Reiter
Impressionen der Rasse
Interieur von PRE Pferden
Besonnen und widerstandfähig und energetisch, edel und fügsam. Sie sind sehr menschenbezogen und ihrem Reiter ergeben. Ihr Temperament ist kombiniert mit einer fügsamen und ausgewogenen Persönlichkeit.
Sie haben eine große Kapazität für das Lernen und passen sich so mit Leichtigkeit den unterschiedlichsten Anwendungen und Situationen an.
PRE Pferde im Video
PRE Pferde – Erbkrankheiten und Haltung
Beim PRE Pferd sind keine rassetypischen Krankheiten bekannt. Wissen sollte man jedoch, dass die Tiere bereits seit vielen Generationen nur karges Land und entsprechend wenig Futter gewohnt sind. Die Fütterung sollte daher gut bedacht werden, um beispielsweise Stoffwechselkrankheiten zu vermeiden. Grundsätzlich gilt das PRE Pferd als robust, kann dank seines dichten Fells problemlos im Offenstall oder auch ganzjährig auf Weiden (mit ausreichendem Witterungsschutz) gehalten werden.
Grundsätzlich lässt sich diese Rasse als sehr genügsam einstufen. Ein wenig mehr Aufmerksamkeit sollte jedoch den Hufen geschenkt werden. Die Hufe sind klein und meist deutlich steiler, als man es von anderen Warmblutrassen gewohnt ist. Dies muss der Hufschmied bei seiner Arbeit berücksichtigen!
Bekannte Pferde der Rasse (im Sport, in Film/Fernsehen)
Viele kennen die edlen Tiere aus der Pferdeshow Apassionata. Dort stellen sie ihre Vielseitigkeit und Begabung sowohl in der Dressur als auch in der Hohen Schule zur Schau. Zu den bekanntesten Hengsten der PRE Pferde gehört der Linienbegründer Solo von Principe.