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Trabrennen

von Michelle Breitenfeld
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Das Trabrennen ist kein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten, sondern erfreut sich heute großer Beliebtheit, insbesondere im Sulkysport. Vor allem in Frankreich und den USA ist der Trabrennsport weit verbreitet. Zwar steht er nicht im Rampenlicht wie die Dressur oder das Springreiten, doch er zieht ein internationales und spezialisiertes Publikum an, das diesen Sport besonders schätzt. Trabrennen genießen daher ein einzigartiges Ansehen und sind ein Anziehungspunkt für leidenschaftliche Pferdeliebhaber und Kenner von Pferdewetten.

Grundlagen des Trabrennens

Im Trabrennsport nehmen die Jockeys in einem Sulky ihre Position ein. Dabei handelt es sich um einen zweirädrigen Wagen. Die Steuerung des Pferdes erfolgt demnach von hinten. Das Rennen, das ausschließlich in der Gangart Trab stattfinden darf, findet entweder auf einem Sand- oder Grasboden statt. Während der Rennphase müssen sich die Wettbewerber an Regeln halten. In Europa erfolgt beispielsweise eine Disqualifizierung nach dem Start, wenn die Pferde in den Galopp wechseln.

Zu den Regeln gehört auch die Pflicht, sich vorher auf die Waage zu stellen. Der Jockey darf nicht unter ein bestimmtes Mindestgewicht fallen. Abhängig ist die Gewichtsvorgabe von der Art des Rennens oder dem Niveau des Teilnehmers. Erst wenn alle Teilnehmer gewogen worden sind, darf die Annahme von Wetten beginnen. Angezeigt wird das durch ein rotes Signal. 

Was passiert wenn Pferd bei einem Trabrennen galoppiert??

Wenn ein Pferd bei einem Trabrennen in den Galopp wechselt, wird das Paar disqualifiziert.

Der Ablauf eines Trabrennens

Bevor das Rennen beginnt, dürfen die Teilnehmer sogenannte „Heats“ absolvieren, dabei wird das Pferd auf der Bahn aufgewärmt. Das hilft nicht nur den Pferden, sondern auch den Zuschauern, denn sie können sich in der Zeit ein Bild von den Pferden und ihrer Verfassung machen. Anhand der Farbkombination und der Startnummer am Geschirr des Pferdes können die Zuschauer das Team identifizieren und ihre Wette abschließen. Kurz vor dem Rennen findet dann die Parade statt. Dabei werden den Zuschauern die Teilnehmer in der Reihenfolge der Startnummern kurz vorgestellt. Danach haben die Paare noch etwa 5 Minuten Zeit sich aufzuwärmen, bevor das Rennen startet. Sobald die Gespanne den Zielpfosten passieren, endet das Rennen. Ist eine Platzierung umstritten, schafft das Zielfoto im Idealfall Klarheit. In offensichtlichen Fällen folgt nach der Zielankunft aller Gespanne die Bekanntgabe der Reihenfolge durch den Zielrichter. Verzögert wird der Ablauf bei
  • gleichzeitigem Passieren des Zielpfostens
  • der Erhebung eines Protestes des Jockeys oder des Trainers
  • bestehenden Zweifeln am Pferd selbst oder am Rennablauf.

Die verschiedenen Startmethoden

Bei einem Trabrennen gibt es drei verschiedene Startmethoden, die verwendet werden können, den Autostart, den Bänderstart und den Start mithilfe einer Lichtschranke. Die in Deutschland am häufigsten genutzte Methode ist der Autostart. Alle drei Startmethoden haben eine ähnliche Vorbereitung, die mit einem Signalton beginnt. Sind noch Pferde auf der Rennbahn, die nicht am nächsten Rennen teilnehmen, verlassen sie bei diesem Ton die Rennbahn. Alle anderen Fahrer dürfen das Renngeläuf nicht mehr verlassen.

Trabrennen: Traber auf der Rennbahn.

Im Zweifelsfall schafft das Zielfoto Klarheit über den Sieger.

Autostart

Bei dieser Startmethode können maximal 18 Pferde starten. Beträgt die Teilnehmerzahl mehr als neun, werden zwei Reihen gebildet. Für den Start fährt ein Auto mit zwei hinten montierten, aufklappbaren Gitterflügeln auf die Bahn auf. Hinter den aufgeklappten Gitterflügeln versammeln sich die Teilnehmer und nehmen ihre Rennposition ein. Anschließend beschleunigt das Auto bis auf Renntempo, klappt die Gitterflügel ein und verlässt die Bahn. Das Rennen startet.

Bänderstart

Der Bänderstart ist für Trabrennen mit unterschiedlichen Leistungsklassen geeignet. Dabei starten die Teilnehmer aus verschiedenen Positionen innerhalb der Startzone. Die Startpositionen können 25 bis 50 Meter auseinander liegen, um unter den verschiedenen Leistungsklassen für eine Chancengleichheit zu sorgen. Bei dem Start befinden sich die Teilnehmer auf der Innenbahn. Sie formieren sich absteigend nach Bändergruppen. Auf Kommando des Starters drehen die ersten Pferde der jeweiligen Bändergruppe parallel über die Einfahrtsstellen auf die Bahn ein. Hat das letzte Team die Bahn betreten, wird auf ein Kommando hin in Laufrichtung des Rennens gedreht. Die Teilnehmer fahren nebeneinander in Richtung des Bandes, welches quer über die Rennbahn gespannt ist. Bei dem nächsten Kommando werden die Bänder gelöst und die Pferde beschleunigen. Zuletzt folgt das Kommando „Ab“ und das Rennen beginnt.

Lichtschranke

Die Bänder werden durch einen fotoelektrischen Lichtstrahl ersetzt. Passiert ein Pferd den Lichtstrahl vor dem Startzeichen, löst das einen Fehlstart aus. Die Startlinie kann erst überschritten werden, wenn das Startkommando erfolgt ist.

Trabrennen: Zwei Gespanne fahren nebeneinander.

Üblicherweise wird in Deutschland der Autostart durchgeführt.

Wie viel kostet ein Traber?

Die Kosten eines Trabers sind abhängig von Alter, Abstammung und bisheriger Leistung des Pferdes. Auf dem ehorses Pferdemarkt liegt der Preis für einen Traber zwischen 5.000€ und 10.000€.

Die Taktiken eines Jockeys

Nach dem Start beginnt das Rennen, das nur einige intensive Minuten andauert. In dieser kurzen Zeit versucht der Jockey Taktiken anzuwenden, um sein Pferd auf die vordersten Plätze zu bringen. Unterschieden wird zwischen zwei Taktiken.

Warten: Der Jockey hält sein Pferd am Anfang etwas zurück, um dann kurz vor Ende des Rennens das Pferd anzuspornen und den Überraschungseffekt zu nutzen, um den ersten Platz zu erhalten. Bei dieser Taktik benötigen die Pferde ein Schluss-Speed, also ein hohes Tempo am Ende des Rennens.

Führen: Der Jockey übernimmt direkt zu Beginn die Führung und versucht diese bis zum Ende des Rennens zu halten. Für diese Taktik ist ein hohes Durchhaltevermögen der Pferde nötig, denn sie sollten ihr Tempo bis zur Ziellinie halten können.

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Zulassung für Trabrennen

Für die Zulassung zum Trabrennen müssen einige Kriterien erfüllt sein. Diese sind:

  • Kaltbrand oder Mikrochip: Der Kaltbrand befindet sich meistens unter dem Mähnenkamm. Dieser besteht aus dem Geburtsjahr des Pferdes und einer laufenden Nummer. Für die Prägung wird Trockeneis eingesetzt. In Deutschland ist diese Form der Kennzeichnung aber nicht üblich. Häufig bekommen die Pferde  an der rechten Seite des Halses einen Mikrochip mit Code implantiert. Den Code trägt der Tierarzt in den Equidenpass ein. In Deutschland ist das Pflicht.
  • Verifizierung: Verifiziert wird das Tier von Tierärzten der jeweiligen Rennvereine oder der Zentralstelle. Die Daten im Equidenpass werden mit der ausgelesenen Chipnummer verglichen. Das Pferd kann damit identifiziert werden und mit richtigem Namen an den Start gehen.
  • Qualifikation: Die Pferde müssen sich für eine Zulassung zum Rennen qualifizieren. Ein Traber muss auf einen Kilometer eine Zeit von unter 1:25,0 Minuten laufen. Auch nach einer Pause von mehr als sechs Monaten muss ein Traber erneut eine Qualifikation durchlaufen. In Österreich hängen die Qualifikationszeiten vom Alter der Pferde ab.
  • Probelauf: Der Probelauf ist einer Qualifikation ähnlich, jedoch ist die Teilnahme an einem solchen Probelauf nicht zwingend mit einer Qualifikation gleichzusetzen.

Die Ausstattung

Für den Reiter:

Für das Pferd:

Trabrennen: Ein Paar auf der Rennbahn.

Der Sulky wird hinter dem Pferd hergezogen.

Pferderassen in Trabrennen

Für den Trabrennsport kommen nur Traber in Betracht. Dabei handelt es sich um Pferde, die über Generationen hinweg zielgerichtet gezüchtet wurden. Der moderne Traber, wie beispielsweise der Deutsche Traber, wird heute ausschließlich für den Trabrennsport gezüchtet

Nur Pferde, die über die zusätzliche Veranlagung zu den Gangarten Tölt und Pass verfügen, können eine hohe Geschwindigkeit bei Trabrennen erreichen, ohne in den Galopp zu verfallen. Man spricht von der Genmutation DMRT3, über die alle Traberrassen verfügen. Um diese Genmutation zu erhalten, wurden die Pferde oft mit dem American Standardbred gekreuzt. Der französische Traber geht teilweise auf die Rasse American Standardbred zurück. Eingekreuzt wurden hier noch der russische Orlow beziehungsweise Metis Traber. Aber auch Rassen, die nicht mit dem American Standardbred verwandt sind, verfügen über das DMRT3-Gen. Dazu gehören beispielsweise die skandinavischen Kaltbluttraber.

Als Traber bekannt sind folgende Rassen:

Diese Traberrassen verfallen so gut wie nie in den Galopp, weil die hohe Trabgeschwindigkeit sie nicht dazu veranlasst. Zudem gilt der Galopp als unerwünschtes Verhalten, sodass die Tiere darauf trainiert sind, diese Gangart weitestgehend zu vermeiden.

Die Geschichte des Trabrennsports

Wagenrennen dienten schon zu Zeiten der alten Griechen und Römer dem Volksvergnügen. Das Trabrennen, wie man es heute kennt, ist allerdings erst später entstanden. Rennbahnen wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den USA an großen Jahrmärkten angelegt. In den 60er Jahren wurden auch in Deutschland die ersten Trabrennen abgehalten. Dies geschah im Rahmen des Münchner Oktoberfestes. Dabei orientierte man sich am amerikanischen Trabrennsport-Modell, während sich die Schweiz nach dem französischen Modell richtete. Im Trabrennsport gibt es aber auch Satteltraber wie beim „Prix de Cornulier“ in Frankreich. Heute ist der Trabrennsport besonders in den USA, Frankreich und Skandinavien populär. Allerdings steht der Pferderennsport im Allgemeinen regelmäßig im Verdacht der Tierquälerei. Schlagzeilen dazu können Interessierte leicht in den Medien finden. Vereine und Pferdehalter, die den Rennsport fair betreiben, halten ihre Pferde jedoch gesund und leistungsbereit.

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