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Hilfszügel für Pferde – Vor- und Nachteile von Ausbindern & Co.

von Mimo Oeser
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Anzeige: Hilfszügel für Pferde bringen eine wichtige Funktion mit sich – sie sollen helfen. Dabei kommen sie häufig bei Reitanfängern oder beim Longieren des Pferdes zum Einsatz. Doch sie können nur helfen, wenn sie richtig eingesetzt werden. Wie Du Hilfszügel für Pferde richtig anwendest, welche Arten es gibt und wo Du Ausbinder & Co. kaufen kannst, erfährst Du in diesem Artikel.

Was sind Hilfszügel für Pferde?

Hilfszügel ergänzen die „normalen“ Zügel und helfen dabei, den Vierbeiner besser regulieren zu können. Hilfszügel für Pferde sind in vielen Situationen eine sinnvolle Ergänzung: Beim Longieren, wenn Anfänger ein Pferd reiten oder auch bei der Korrektur von falsch gerittenen Pferden. Oftmals sollen Pferde so lernen, die Anlehnung am Gebiss zu suchen, wenn die Reiterhand beispielsweise fehlt. Außerdem können Hilfszügel Pferd und Reiter etwas mehr Sicherheit geben.

Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Arten von Hilfszügeln, die jeweils auf verschiedene Schwerpunkte ausgelegt sind, welche wir Dir nachfolgend erklären.

Welcher Hilfszügel beim Reiten?

Beim Reiten kommen – vor allem bei Reit-Anfängern – häufig Ausbinder oder Dreieckszügel zum Einsatz. Auch Schlaufzügel kommen zum Einsatz, sollten aber nur von feinfühligen und erfahrenen Reiter genutzt werden.

Hilfszügel für Pferde – Arten & Wirkungen

Ausbinder/Ausbindezügel

Unter Ausbindern, auch Ausbindezügel genannt, versteht man Lederriemen, die links und rechts am Sattelgurt angebracht und mit der Trense verschnallt werden – mit Karabinern. Der Zweck davon ist es, dass das Pferd lernt, die Anlehnung zu suchen. Denn Ausbinder simulieren die stetige Zügelverbindung, weswegen sie oftmals beim Longieren oder bei Anfängern eingesetzt werden.

Im Springen und bei Ausritten dürfen diese Hilfszügel allerdings nicht verwendet werden, da das Pferd damit den Hals nicht flexibel genug ausbalancieren kann und die Gefahr eines Sturzes somit deutlich größer ist.

Was bewirken Ausbinder beim Pferd?

Der Zweck von Ausbindern ist es, dass das Pferd lernt, die Anlehnung zu suchen. Denn Ausbindezügel simulieren die stetige Zügelverbindung.

Martingal

Beim Martingal handelt es sich um einen Hilfszügel, der aus zwei Ringen besteht, durch die die „normalen“ Zügel gezogen werden. Die Ringe wiederum sind durch jeweils ein Lederband an einem ledernen Halsriemen oder aber am Vorderzeug des Pferdes befestigt. Viele Reiter verwenden ein Martingal beim Springen und im Gelände. Es eignet sich vor allem für Pferde, die den Kopf extrem hoch drücken, sich stark verwerfen und viel mit dem Kopf schlagen. Bei der Verschnallung solltest Du darauf achten, dass die beiden Lederriemen durchhängen, wenn die Zügel normal anstehen, damit das Martingal nur wirken kann, wenn der Vierbeiner den Kopf zu hoch nimmt.

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Ein Martingal kommt oft beim Springen und im Gelände zum Einsatz.

Stoßzügel

Ähnlich wie das Martingal verhindern auch Stoßzügel, dass das Pferd den Kopf zu hoch nimmt, allerdings sind sie dabei deutlich starrer. Beim Stoßzügel handelt es sich um einen Lederriemen, der vom Sattelgurt aus durch die Vorderbeine des Vierbeiners bis hin zum Gebiss verläuft. Doch Du hast hier nicht die Chance, die Einwirkung vom Stoßzügel zu variieren, wodurch dieser Hilfszügel meist sehr starr einwirkt. Daher eignet er sich nicht zum Springen oder für Ausritte im Gelände.

Dreieckszügel/Laufferzügel

Unter Dreieckszügel, auch Laufferzügel genannt, versteht man Schlaufzügel, die seitlich am Sattelgurt befestigt werden – daher auch der Name. Denn durch die Befestigung unten am Sattelgurt, an der Seite und an den Gebissringen entsteht ein Dreieck. Verschnallst Du diese Zügel korrekt, kann sich das Pferd tief dehnen. Aus diesem Grund kommen die Dreieckszügel oftmals beim Longieren zum Einsatz.

Was ist besser: Ausbinder oder Dreieckszügel?

Was für das jeweiligen Pferd besser ist, muss individuell betrachtet werden. Wir empfehlen zu testen, womit sich Reiter und Pferd am wohlsten fühlen.

Chambon

Beim Chambon handelt es sich um einen Hilfszügel, der ausschließlich beim Longieren eingesetzt wird und dem Pferd helfen soll, besser in die Vorwärts-Abwärts-Haltung zu kommen. Dabei besteht es aus drei Teilen: Einem Lederriemen/Stoßzügel, der zwischen den Vorderbein am Sattelgurt festgemacht wird, ein Genickstück, das unter der Trense verschnallt wird, sowie einem Seil. Dieses Seil wird im Gebissring befestigt und von dort durch den Ring des Genickstücks auf der selber Seite. Von dort aus geht es unter den Ganaschen zum zweiten Ring vom Gebiss und dann wiederum zum anderen Gebissring. Der Zügel wird unter der Kehle unter den Mittelteils dieses Seils eingehakt. Auf diese Weise verhindert ein Chambon, den Kopf hochzureißen und den Rücken wegzudrücken.

Gogue

Das Gogue ist dem Chambon sehr ähnlich und hat ebenfalls das Ziel, die Dehnungshaltung des Pferdes zu fordern. Der Unterschied zum Chambon liegt darin, dass die Karabiner beim Gogue nicht in die Gebissringe eingehakt werden, sondern durch die Schnur der Ringe hindurch geführt wird. Dieser Hilfszügel wird überwiegend zum Longieren verwendet, kann aber auch beim Reiten zum Einsatz kommen.

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Ein Gogue ist dafür da, um die Dehnungshaltung des Pferdes zu verbessern.

Schlaufzügel

Schlaufzügel sind wohl die umstrittensten Hilfszügel. Diese werden unter dem Bauch am Sattelgurt befestigt, führen durch die Gebissringe und landen neben den normalen Zügeln in der Hand des Reiter.

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Schlaufzügel gehören zu den umstrittenen Hilfszügeln.

Die große Diskussion: Können Schlaufzügel wirklich als Hilfsmittel eingesetzt werden?

Ist ein Schlaufzügel korrekt verschnallt, funktioniert dieser nach dem Flaschenzugprinzip. Kurz: Unter gewöhnlichem Kraftaufwand wird doppelt so viel Kraft auf das Pferd ausgeübt. Dadurch wird der Vierbeiner in die Dehnungshaltung gelockt. Sobald das Tier nachgibt, soll auch der Reiter mit den Schlaufzügeln nachgeben. Wird alles korrekt ausgeführt, hängt der Schlaufzügel die meiste Zeit durch und der Druck liegt auf den normalen Zügeln.

Doch Schlaufzügel sind sehr umstritten und mit einem schlechten Ruf verbunden, denn oftmals werden sie von Reitern eingesetzt, die ihrer nicht mächtig sind. Denn schon eine kleine Bewegung mit den Händen und die Schlaufzügel haben eine enorme Wirkung beim Pferd und können im schlimmsten Fall Schmerzen verursachen. Daher sollten diese Hilfszügel nur von wirklich sehr erfahrenen und einfühlsamen Reitern eingesetzt werden. Diese können die Schlaufen beispielsweise zur Korrektur von unrittigen Pferden nutzen. Doch auch dann sollten sie nur punktuell und sehr gewissenhaft zum Einsatz kommen.

Hilfszügel richtig einstellen

Wichtig ist, dass Hilfszügel beim Pferd korrekt eingestellt und verschnallt werden, um richtig wirken zu können. Beachte dabei, dass Dein Pferd – vor allem in den ersten Runden – immer die Möglichkeit bekommen soll, sich an einem längeren Zügel mit gestrecktem Hals warm laufen können. Aus diesem Grund solltest Du die Hilfszügel wie Ausbinder oder Dreieckszügel erst nach der Schrittphase festschnallen.

Darüber hinaus darfst Du die Hilfszügel auf keinen Fall zu eng einstellen. Denn damit müsste Dein Pferd eine unnatürliche Haltung einnehmen, die Schmerzen verursachen kann. Darüber hinaus fühlen sich einige Vierbeiner so provoziert und bauen Gegendruck auf, was wiederum zu einem angespannten Unterhals und festem oder offenem Maul führen kann.

Außerdem solltest Du bedenken, dass ein Pferd nicht permanent in derselben Kopf-Hals-Position laufen sollte. Vor allem zu Beginn und Schluss des Reitens reitet man in Dehnungshaltung und auch in den Schrittpausen zwischendurch werden die Zügel in der Regel länger gelassen, damit sich das Pferd dehnen kann. Das sollte auch bei der Verschnallung sämtlicher Hilfszügel bedacht werden. Denn läuft das Pferd zu lange in der gleichen Haltung, kann es im schlimmsten Fall zu Verspannungen und Muskelübersäuerungen kommen.

Die korrekte Länge eines Hilfszügels hängt von Deinem Pferd ab. Denn dabei solltest Du stets den Ausbildungs- und Trainingszustand sowie die Größe des Vierbeiners beachten. Du solltest alles immer so verschnallen, dass das Genick der höchste Punkte sein kann und die Nase des Pferdes sich stets vor der Senkrechten befindet. In der Dehnungshaltung sollte die Nase auf Bughöhe sein.

Wie befestigt man Ausbinder beim Pferd?

Ausbinder beim Pferd werden links und rechts am Sattelgurt angebracht und mit der Trense verschnallt – mit Karabinern.

Hilfszügel zum Longieren nutzen

Oftmals kommen Hilfszügel beim Longieren zum Einsatz. Denn dann sitzt kein Reiter auf dem Pferderücken und das Pferd hat dementsprechend keine Hand, an die es sich anlehnen kann. Dabei können zum Longieren verschiedene Hilfszügel verwendet werden wie beispielsweise Ausbinder, Dreieckszügel, Chambon oder Gogue. Wichtig ist, darauf zu achten, dass das Pferd auch mit Hilfszügeln die Möglichkeit hat, sich fallen zu lassen, den Rücken zu öffnen und zu entspannen. Verwende die Hilfszügel beim Longieren zudem nur während der Arbeitsphase, für die Schrittphase zu Beginn und am Ende der Einheit solltest Du sie weglassen.

Welche Hilfszügel zum Longieren?

Zum Longieren können verschiedene Hilfszügel verwendet werden, wie beispielsweise Ausbinder, Dreieckszügel, Chambon und Gongue. Teste, was für Dein Pferd am angenehmsten ist.

Hilfszügel wie Ausbinder & Co. kaufen – Unsere Tipps

Du bist auf der Suche nach Ausbindern oder anderen Hilfszügel für Deinen Liebling? Denn egal ob Du sie selbst beim Reiten benötigst oder sie zum Longieren verwenden möchtest – Dieses Zubehör gehört zu einer guten Ausstattung im Stall einfach dazu. Möchtest Du Hilfszügel, wie Ausbinder, kaufen, empfehlen wir Dir die Produkte der Marke Dy’on. Die Marke aus Belgien steht für höchste Qualität und hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bindung zwischen Pferd und Reiter durch die hochwertigen Produkte zu unterstützen. Bei der stetigen technischen Weiterentwicklung sämtlicher Produkte steht für Dy’on stets das Wohlbefinden des Pferdes an oberster Stelle. Vor allem die anatomisch geformten Artikel bringen einen hohen Tragekomfort mit sich und bestechen darüber hinaus durch eine optimale Funktionalität.

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Dy’on vereint höchste Qualität mit edlem Design.

So auch bei Hilfszügeln für Pferde: Diese liegen durch das hochwertige Material optimal am Pferd kann und bringen eine lange Haltbarkeit mit sich. In der Kollektion findest Du Ausbinder, Schlaufzügel oder ein Gogue. Bist Du auf der Suche nach einem Martingal, wirst Du bei Dy’on ebenfalls fündig. Und zudem kannst Du dabei sogar wählen, ob Du eine feste oder geschlossene Martingalgabel haben möchtest oder ein Ringmartingal. Kurz: Du kannst die Hilfszügel bestmöglich auf die Bedürfnisse von Deinem Pferd und Dir abstimmen.

Überzeug Dich selbst und durchstöbere das gesamte Sortiment von Dy’on:

Fazit: Vor- und Nachteile von Hilfszügeln für Pferde

Hilfszügel für Pferde bringen ganz klar viele Vorteile mit sich. Gerade Anfänger und noch unerfahrene Reiter profitieren davon, wenn das Pferd sich an einem Hilfszügel, wie beispielsweise Ausbindern, orientieren kann und sie sich selbst erst einmal auf ihren Sitz konzentrieren können. Auf diese Weise haben sie die Möglichkeit, die Zügel lockerer zu lassen und das Pferd nicht unnötig im Maul zu stören. Auch beim Longieren können Hilfszügel, wie Ausbinder, eine große Hilfe sein. Ebenso gibt zum Beispiel das Martingal Reiter und Pferd beim Springen und im Gelände mehr Sicherheit. Schlaufzügel können helfen, wenn das Pferd extrem unrittig ist und dadurch gefährliche Situationen entstehen können.

Bei allen Vorteilen ist es aber stets wichtig, dass darauf geachtet wird, dass der jeweilige Hilfszügel korrekt zum Einsatz kommt. Denn passiert das nicht, kann dieser falsch auf einen Vierbeiner einwirken und eventuell sogar Schäden und Schmerzen verursachen. Unser Tipp daher: Frag bei Unsicherheiten lieber einmal zu viel als zu wenig einen Profi, damit die Hilfszügel auch wirklich eine Unterstützung für Dich und Dein Pferd sind!

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