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WFFS (Warmblood Fragile Foal Syndrom) – Gendefekt bei Pferden

von Michelle Breitenfeld
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WWFS oder Warmblood Fragile Foal Syndrom (kurz: WFFS) ist eine Erkrankung, die bei Warmblutpferden und Vollblutpferden auftritt. Geschätzt wird, dass sechs bis elf Prozent der Warmblut Pferde die Mutation des Gens in ihrem Erbmaterial besitzen. Alles über das Warmblood Fragiel Foal Syndrom erfährst Du in diesem Artikel.

WFFS: Krankheitssteckbrief

Was ist WFFS?

Bei WFFS handelt es sich um eine Erbkrankheit, die auch bei Menschen als Ehlers-Danlos-Syndrom VI bekannt ist. Die Fohlen, die mit dem Gendefekt geboren werden, sind nicht lebensfähig und müssen nach der Geburt euthanasiert werden. Obwohl die Tiere einen normalen Saugreflex zeigen, sind sie schwach. Die Oberhaut reißt infolge einer Bindegewebsschwäche bei Aufstehversuchen und Berührungen ein.

Wodurch wird das Warmblood Fragile Foal Syndrom verursacht

Verursacht wird WFFS durch eine Mutation, die auf dem PLOD1-Gen liegt. Dieses Gen ist für die Herstellung eines Proteins (Eiweißes) verantwortlich, das es den kollagenen Fasern ermöglicht, sich zu falten und miteinander zu verbinden. Nur mit einem intakten PLOD1-Gen ist es dem Pferd möglich, normale Strukturen der Haut und des Bindegewebes zu bilden.

Tritt der Gendefekt bereits vor der Geburt auf?

Der Gendefekt kann bereits vor der Geburt beim Fötus Probleme verursachen. Da eine normale Entwicklung nicht möglich ist, sterben die Föten, die das defekte Gen in sich tragen, im Mutterleib ab. Es kommt zu einem Abortus.

WFFS: Fohlen liegt auf Sand

Obwohl die Tiere einen normalen Saugreflex zeigen, sind sie schwach.

Was ist WFFS bei Pferden?

WFFS, das Warmblood Fragile Foal Syndrom, ist eine Erbkrankheit, die bei Warmblütern und Vollblütern auftritt. Die kollagenen Fasern können sich aufgrund des Gendefekts nicht vernetzen. Die Haut ist mit der Unterhaut nicht verbunden, löst sich ab und reißt ein.

Symptome

Die Oberhaut ist bei WWFS nicht mit der Unterhaut verbunden. Bei der Lösung von Haut und Unterhaut treten keine Blutungen auf. Aufgrund der Schwäche des Bindegewebes sind die Gelenke des Fohlens nicht stabil, sondern überdehnt. Das Jungtier versucht meistens kaum aufzustehen. Bei WWFS löst sich die Haut von dem Körper des Fohlens ab. Es ist nicht lebensfähig und muss erlöst werden. Eine Behandlung und Heilung des Pferdes ist nicht möglich.

Welche Pferde sind betroffen?

  • Warmblüter: 6 – 11 Prozent der Warmblutpferde sind Träger des Gendefekts
  • Vollblüter

Vererbung von WFFS

Das defekte Gen, das WFFS verursacht, wird autosomal rezessiv vererbt. Ist nur ein Elterntier Träger des Gendefekts, kann das Fohlen gesund oder ebenfalls Träger des Gendefekts sein. Die Erkrankung bricht nicht aus. Werden bei der Zucht zwei Genträger miteinander verpaart, besteht eine Chance von 25 Prozent, dass ein Fohlen an WFFS leidet. Bei dieser Form der Verpaarung sind also 50 Prozent der Fohlen Träger des Gens, 25 Prozent sind gesund und 25 Prozent sterben aufgrund von WFFS.

Was bedeutet WFFS?

WFFS bedeutet Warmblood Fragile Foal Syndrom. Die Pferde leiden an einer Bindegewebsschwäche und sind nicht lebensfähig. Wegen des fehlerhaft gebildeten Proteins können sich die kollagenen Fasern nicht falten und vernetzen. Haut, Sehnen und andere Strukturen des Bindegewebes sind nur schwach ausgebildet. Da seit 2019 bekannt ist, dass WFFS auch bei Vollblütern auftritt, sollte eine Korrektur des Namens zu FFS, Fragile Foal Syndrom, durchgeführt werden.

Was kann man gegen WFFS tun?

Da es sich bei WFFS um einen Gendefekt und eine Erbkrankheit handelt, ist eine Behandlung oder eine Heilung des betroffenen Pferdes nicht möglich. Um das Auftreten des Warmblood Fragile Foal Syndroms zu verringern, müssen alle Pferde vor der Zucht einem Gentest unterzogen werden.

Wie wird der Gentest durchgeführt?

Als Probenmaterial werden 20 Haare aus dem Schweif und der Mähne des Pferdes benötigt. Die Haare müssen herausgezogen werden und noch mit der Haarwurzel verbunden sein. Haare, die beim Bürsten ausfallen, sind für die Untersuchung nicht geeignet, da es sich meistens um abgestorbene Haare ohne Haarwurzel handelt. Der Gentest kann auch in Form eines Bluttests durchgeführt werden. Welches Untersuchungsmaterial für den Test benötigt wird, muss mit dem entsprechenden Labor abgeklärt werden. Heute wird der Gentest vor allem mit einer Blutprobe untersucht.

In welchem Labor kann der Gentest durchgeführt werden?

Heute wird der Gentest bereits von den verschiedensten Laborunternehmen angeboten. Über extern überprüfte und gesicherte Testverfahren verfügen Laboklin in Europa und Veterinary Genetics Laboratory der Universität von Kalifornien in den USA.

WFFS: Fohlen liegt flach auf Stroh

2019 wurde die Erbkrankheit erstmals auch bei einem Vollblutfohlen diagnostiziert.

Ergebnisse aus dem Gentest

Wurde ein Pferd durch den Gentest als WFFS-Träger identifiziert, darf dieses Pferd nur mit Nicht-Trägern des Gens verpaart werden. Zwei Trägertiere dürfen nicht verpaart werden, da das Fohlen von der Erbkrankheit betroffen sein kann. Mit reinerbigen Tieren kann nicht gezüchtet werden, da bei ihnen die Erkrankung spätestens bei der Geburt ausgebrochen ist und diese Fohlen nicht lebensfähig sind. Ein vollständiger Ausschluss der Trägertiere von der Zucht ist nicht möglich, da erst ein neuer WFFS freier Genpool aus den Nachkommen aufgebaut werden muss.

Was bedeutet WFFS negativ?

WFFS negativ bedeutet, dass das Pferd die Genmutation nicht in seiner Erbsubstanz trägt. Es kann bei der Zucht das fehlerhafte Gen nicht an das Fohlen weitergeben. Wird ein WFFS negatives Pferd mit einem Trägerpferd verpaart, tragen auch 50 Prozent der Fohlen das defekte Gen in sich. Die Krankheit bricht bei den Fohlen nicht aus.

WFFS auch erstmals bei Vollblutfohlen entdeckt

Ursprünglich war WFFS nur als Erkrankung des Warmblood bekannt. 2019 wurde die Erbkrankheit erstmals auch bei einem Vollblutfohlen diagnostiziert. Es wird vermutet, dass das defekte Gen durch ein Englisches Vollblutpferd bei der Kreuzung mit europäischen Pferderassen weitergegeben wurde.

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