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Arasier

von Frederieke Wenning
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Der Arasier ist eine sehr neue Pferderasse, die sich aus der Kreuzung zwischen einem Achal-Tekkiner-Hengst und einer Vollblutaraberstute zusammensetzt. Diese neue Pferderasse definiert sich einzig und allein über die sportliche Leistung der Elterntiere: Es werden nur die leistungsfähigsten Achal-Tekkiner und Vollblutaraber für die Zucht eines Arasiers verwendet. Das Zuchtziel ist es, ein vielseitiges und sportliches Pferd zu züchten, was sich auch auf Turnieren mit anderen Pferderassen messen kann. Das ausschließlich auf den Leistungssport fokussierte Pferd glänzt in den Disziplinen Distanz und Pferderennen. Es ist aber auch auf anderen Gebieten ein Talent.

Wichtige Daten im Überblick

  • Ursprung: Deutschland
  • Hauptzuchtgebiet: Deutschland
  • Verbreitung: Deutschland, USA, Russland
  • Stockmaß: keine Größeneinschränkung
  • Gewicht: uneinheitlich
  • Erscheinungsbild: sportlich, schlank
  • Farben: Falben, Cremello, Palomino, gold und silbern durch das Metallic-Gen
  • Haupteinsatzgebiet: Distanzreiten, Rennsport

Herkunft, Ursprung und Zuchtgeschichte der Pferderasse

Bei dem Arasier handelt es sich um eine noch recht junge Pferderasse, die der Kreuzung Achal-Tekkinger und Arabisches Vollblut entstammt. Ziel der Zucht ist die Verbindung der besten Eigenschaften der Elterntiere in einem Pferd. Die durch die Kreuzung verbesserten Leistungselemente Ausdauer, Schnelligkeit, Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit machen den Arasier zu einem Elite-Pferd für den Pferdesport.

Dabei geht die Zucht auf das deutsche Ehepaar Urte und Jost Appel zurück. Für den nationalen und internationalen Renn- und Distanzsport züchten die Eigentümer des Gestüts Classic Performance seit einigen Jahren die Rasse mit der offiziellen Bezeichnung “Arasier®”. Die den leidenschaftlichen Züchtern zuzuordnende Rasse wird im Zuchtverband für Sportpferde Arabischer Abstammung e.V. (ZSAA) als Spezialrasse geführt. Für die Kreuzung ist Grundvoraussetzung, dass die Elterntiere beziehungsweise Hengst und Stute eine Leistungsprüfung vorweisen können. Im Schwerpunkt züchtet das Ehepaar zwar für den Distanz- und Rennsport. Dennoch weist der Arasier vielseitige Eigenschaften auf, die gleichermaßen auch für die Disziplinen Dressur und Springen Eignung finden. Die Rasse konnte sich seit 2006 auch auf internationaler Ebene etablieren. Deshalb ist der Arasier nicht nur in Deutschland im Sport vertreten, sondern beispielsweise auch in den USA oder in Russland.

Das Gestüt liegt in der Stadt Solms im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. Es bietet den Pferden sechs Hektar Fläche verbunden mit einem optimalen Trainingsgelände für das Reiten auf unterschiedlich hohen Ebenen. Die 30 Pferdeboxen des Gestüts beherbergen aber nicht nur Arasier, sondern auf die Rassen, mit denen die Zuchtleidenschaft des Ehepaares Appel begann. Mit der stetigen und gezielten Zucht grenzen sich die beiden Züchter von Schaupferden und einfachen Reitpferden deutlich ab. Die Spezialität des Arasiers ist damit auch als ein Weckruf an die Züchter zu verstehen. Viele züchten den Achal und den Vollblutaraber mehr und mehr für Show-Zwecke, obwohl die genetische Veranlagung die Tiere für einen leistungsfähigen Einsatz bestimmt.

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Wie alt wird ein Arasier?

Ein Arasier hat eine lange Lebenserwartung. Schätzungsweise mag sie ungefähr so hoch sein wie beim Vollblutaraber: zwischen 20 und 30 Jahre.

Beschreibung des Aussehens (Exterieurs)

Im Rahmen der meisten Züchtungen sind Größenordnungen für bestimmte Rassepferde vorgesehen. Eine verlässliche Angabe eines Stockmaßes gibt es daher regelmäßig. Das ist bei der Arasier-Rasse nicht der Fall, weil die sehr spezielle Zucht dieser Pferderasse keine bestimmte Größe anstrebt. Größenbegrenzungen gibt es deshalb nicht. Ein Arasier ist aber eigentlich immer größer als das Arabische Vollblut. Allein die Leistungserbringung steht im Vordergrund. Dabei geht es vor allem um Tempo, Ausdauer und Vielseitigkeit. Dies spiegelt sich auch im Erscheinungsbild des außergewöhnlichen Vierbeiners wider. Während das arabische Pferd über einen quadratischen Körperbau verfügt, ist das Gebäude des Tekkingers rechteckiger Natur. Der Arasier vereint beide Formen miteinander, die für den Distanzsport wie geschaffen sind.

Sowohl das Arabische Vollblut als auch der Achal-Tekkiner sind die führenden Rassen im Distanzreiten. Die besten Eigenschaften der Härte, Ausdauer und Schnelligkeit der Vollblüter sind in dem Arasier vereint. Die Bewegungen sind ebenso wie beim Achal-Tekkinger raumgreifend. Das Pferd mit den schlanken, langen Beinen verfügt wie seine Eltern über ein ausgeprägtes Galoppiervermögen.

Schlank geformt ist auch der Kopf des Tieres, wobei sich der typisch geformte Hechtkopf des Arabischen Vollbluts im Exterieur des Arasiers nicht in einem Extrem durchsetzen konnte. Das gerade Kopfprofil des Achal-Tekkiners gleicht in der neuartig anmutenden Pferdezucht den klassischen “Araberknick” wieder aus. Auch der Hals des Arasiers ist wie bei seinen Elterntieren hoch aufgesetzt. Der Rücken der Arasier-Rasse ist von der Rückenlänge des Achal-Tekkiners geprägt. Zumindest ist er deutlich länger als der typisch kurze Rücken des Arabischen Vollbluts. Insgesamt ist das Exterieur korrekt.

Vorteilhaft erweist sich auch die Veranlagung durch das Metallic- und CR-Aufhellungsgen des Achal-Tekkiners. Beide Gene geben dem Fell des Arasiers ein außergewöhnliches Erscheinungsbild. Die Ausnahmefarben Gold, Silber, Palomino und Dunkelfalbe zeigen stets einen unverwechselbaren metallischen Glanz.

Wie schwer wird ein Arasier?

Da das Stockmaß der Rasse sehr unterschiedlich ausfallen kann, liegen die Gewichtsangaben im uneinheitlichen Bereich.

Beschreibung des Charakters (Interieurs)

Der Arasier hat die enorme Leistungsbereitschaft seiner Elterntiere geerbt und ebenso das hohe Leistungspotential. Die für den Pferdesport gezielt gezüchtete Rasse zeigt eine extrem gute Ausdauer und eine hohe Grundschnelligkeit. Bei langen Distanzen haben diese Pferde buchstäblich die Nase vorn. Die Zeit für die Regeneration nach Wettbewerben, die eine Tagesdistanz von 160 Kilometern fordern, fällt bemerkenswert kurz aus. Diese schnelle Regenerationsfähigkeit ist daher ein weiteres kennzeichnendes Merkmal.

Während sich die Rassen Achal-Tekkiner und Arabisches Vollblut im Schwerpunkt auf Distanzreiten und Pferderennen verstehen, kommt dem Arasier eine besondere Vielseitigkeit zugute. In dem Pferd stecken nicht nur die Leistungskomponenten für lange Strecken, sondern auch solche für andere olympische Disziplinen. Die Zucht hat für moderne Bewegungsabläufe gesorgt, die das Tier auch für die Pferdesportarten Springen und Dressur prädestinieren. Grundsätzlich rücken in dieser Hinsicht die Warmblüter in den Vordergrund. Die internationale Konkurrenzfähigkeit der Arasier wird dennoch hoch eingeschätzt.

Wie alle Pferde, die für den Einsatz im Wettbewerb gezüchtet werden, zeigen Arasier Nervenstärke, Härte und die richtige Portion Temperament. Gleich zu Beginn der Trainingsfähigkeit der Tiere werden sie an die Zusammenarbeit mit dem Menschen gewöhnt. Deshalb ist der Rasse ein menschenbezogenes Wesen zu eigen. Der Umgang mit den Pferden ist unkompliziert.

Wie groß wird ein Arasier?

Es gibt speziell für diese Pferderasse keine Größenbeschränkungen, die eingehalten werden müssen. Das Pferd ist aber häufig größer als ein Vollblutaraber, der höchstens 156 cm erreicht.

Besondere Merkmale, Einsatzgebiete und Erbkrankheiten der Rasse

Das besondere Merkmal eines Arasiers macht sich schon rein äußerlich durch das oft golden oder silbern schimmernde Fell bemerkbar. Dies ist dem Metallic-Gen geschuldet. Mit den sportlichen Eigenschaften der Elterntiere ausgestattet bewegen sich die Leistungen des Vierbeiners auf höchstem Niveau. Dies gilt vor allem auf dem Gebiet Distanzreiten. Rassen, die sich auf Dressur und Springen verstehen sind meistens nicht auch für Distanz- oder Pferderennen vorgesehen. Beim Arasier ist das anders. Die Rasse eignet sich nicht nur für das Distanzreiten und Pferderennen, sondern auch für Dressur und Springen. Erbkrankheiten sind bei dieser Rasse nicht bekannt.

Bekannte Pferde der Rasse

Der Arasier ist eines der stärksten Pferde im Renn- sowie Distanzsport und konkurrenzfähig auch in anderen olympischen Disziplinen.

Wofür ist ein Arasier geeignet?

Ein Arasier ist vornehmlich geeignet für die Disziplinen Distanz und Rennsport. Die Rasse kann aber auch auf den Gebieten Dressur oder Springen zum Einsatz kommen.

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