Home PferdewissenGesundheit Kehlkopfentzündung beim Pferd – wie Du die Krankheit erkennst und was hilft

Kehlkopfentzündung beim Pferd – wie Du die Krankheit erkennst und was hilft

von Rebana Uhe
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Wenn die kalte Jahreszeit beginnt, steigt die Zahl der Atemwegserkrankungen bei den Pferden deutlich an. Atemwegserkrankungen bei Pferden äußern sich durch schleimigen Nasenausfluss und Husten, dabei kann es sich um eine harmlose Erkältung handeln, aber auch um eine schwerwiegende Infektion der Atemwege und der Bronchien des Pferdes. In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du eine Kehlkopfentzündung beim Pferd erkennst und wie die Behandlung und die Heilungschancen für dein Pferd aussehen.

Was heißt Kehlkopfentzündung beim Pferd? 

Eine Kehlkopfentzündung gehört zu den Atemwegsentzündungen beim Pferd. Es gibt zwei unterschiedliche Formen der Kehlkopfentzündung, einmal die akute Kehlkopfentzündung und zum anderen die chronische Kehlkopfentzündung. Beide Formen treten vor allem im Herbst und Winter auf und können das Pferd sehr belasten, vor allem, wenn es stark genutzt wird. Der Fachausdruck für die Kehlkopfentzündung ist Laryngitis, bei der Atemwegserkrankung sind meist die Bronchien mit betroffen, es gibt aber auch Verläufe, die nicht die Bronchien betreffen und als besonders hartnäckig gelten. Bei der Kehlkopfentzündung ist in erster Linie die Schleimhaut des Kehlkopfes entzündet, es kann jedes Pferd in jedem Alter erkranken. Die Symptome treten in unterschiedlicher Stärke auf und in manchen Fällen treten die Symptome nur beim Fressen und bei Belastung (wie dem Reiten) auf. Doch dazu später mehr. Ähnlich wie bei anderen Tieren und auch bei uns Menschen kann sich eine Kehlkopfentzündung sehr lange hinziehen und ohne eine Behandlung zu einer Lungenentzündung entwickeln, wenn es sich um einen schweren Verlauf handelt. Daher ist es sehr wichtig bei Symptomen einen Tierarzt zurate zu ziehen, der die Entzündung besser einschätzen und ggf. Maßnahmen ergreifen kann.

Wie merkt man, dass das Pferd eine Kehlkopfentzündung hat?

Bei einer Kehlkopfentzündung hat das Pferd einen gelben Nasenausfluss, Husten bei Belastung und Berührung des Kehlkopfes und ein rasselndes Geräusch beim Atmen.

Wie verläuft eine Kehlkopfentzündung beim Pferd?

Der Verlauf einer akuten Kehlkopfentzündung beim Pferd kann je nach Schwere der Entzündung unterschiedlich sein. Meist beginnt es mit leichtem Husten beim Fressen oder die Entzündung entwickelt sich aus einer Vorerkrankung der Atemwege heraus. Im Verlauf der Krankheit zeigen sich immer mehr Symptome der Kehlkopfentzündung. In den meisten Fällen greift das Immunsystem des Pferdes ein und beginnt die Entzündung und damit verbunden die Viren in den Atemwegen zu bekämpfen. Innerhalb weniger Tage bis maximal zwei Wochen sollte die Kehlkopfentzündung abgeklungen sein. Dennoch ist es wichtig bei einer Kehlkopfentzündung immer einen Tierarzt hinzuzuziehen, denn bei einem schweren Verlauf kann es zu einer chronischen Kehlkopfentzündung oder gar einer Lungenentzündung kommen. Schwere Verläufe treten in der Regel bei immungeschwächten Tieren, älteren Pferden und leider auch sehr jungen Pferden auf.

Ursachen – so entsteht eine Kehlkopfentzündung beim Pferd

Kehlkopfentzündungen treten vor allem in der kalten Jahreszeit auf. Dies liegt daran, dass in dieser Zeit das Immunsystem der Pferde durch Viren und Bakterien häufig bereits angeschlagen ist. Die Ursache für eine Kehlkopfentzündung liegt bei unterschiedlichen Viren-Stämmen, die die Schleimhäute des Kehlkopfes befallen. Die Viren sind ansteckend und verbreiten sich in erster Linie durch Tröpfcheninfektion und Schmierinfektion. Daher sollte ein erkranktes Tier für einige Tage separiert werden und es muss sehr auf die Stallhygiene geachtet werden, damit sich die anderen Pferde im Stall nicht ebenfalls anstecken. Die Viren kommen auch durch Vorerkrankungen der Atemwege oder Bronchien zum Kehlkopf und können dort eine Kehlkopfentzündung auslösen. Sehr oft sind Fälle, die durch eine Vorerkrankung entstehen, wesentlich schwieriger Verläufe als bei einer Einzelinfektion.

Neben den Viren als Ursache, gibt es noch zahlreiche Faktoren, die die Bildung der Infektion fördern. Diese Faktoren belasten die Atemwege des Pferdes und können auch einen schweren Verlauf begünstigen, weshalb sie unbedingt vermieden werden sollten.

Zu den schädlichen Faktoren gehören:

  • Kälte 
  • Permanente Staub- oder Rauch-Belastung 
  • Ammoniak in der Luft (durch mangelnde Stallhygiene) 
  • Toxine (in der Luft, dem Futter oder dem Wasser) 
  • Verunreinigtes Futter (oder vergammeltes Futter) 
  • Zu viele Pferde auf engem Raum
Kehlkopfentzündung Pferd: Pferd und Tierarzt

Der Tierarzt kann mit seinem Stethoskop die Atmung kontrollieren und hört dadurch jedes auffällige Atemgeräusch. Bei einer Kehlkopfentzündung ist dies meist ein heißeres Rasseln.

Symptome einer Kehlkopfentzündung beim Pferd

Um eine Kehlkopfentzündung frühzeitig zu erkennen, ist es wichtig, die Symptome der Krankheit zu kennen. Bei einer akuten Kehlkopfentzündung kommt es vor, dass im Anfangsstadium das Pferd nur sichtbare Symptome bei der Belastung oder der Futteraufnahme zeigt, beispielsweise durch eine auffällige Atmung bzw. Husten. Daher ist es wichtig bei einem Verdacht das Pferd genau zu beobachten und ggf. früh einen Tierarzt hinzuzuziehen.

Zu den typischen Symptomen einer Kehlkopfentzündung zählen:

  • Gelber Nasenausfluss 
  • Schwere Atmung des Tieres 
  • Sporadischer oder häufiger Husten (vor allem bei Belastung und der Nahrungsaufnahme) 
  • Husten bei Stimulation oder Abtasten des Kehlkopfes 
  • Fieber 
  • Nebengeräusche bei der Atmung (Rasseln)

Ist eine Kehlkopfentzündung beim Pferd ansteckend?

Ja, eine Kehlkopfentzündung beim Pferd ist für andere Pferde ansteckend. Sie kann als Schmierinfektion oder Tröpfcheninfektion übertragen werden.

Diagnose Kehlkopfentzündung beim Pferd

Letzten Endes kann nur der Tierarzt die Diagnose „Kehlkopfentzündung“ stellen, denn die Symptome der Krankheit treten auch bei anderen Atemwegserkrankungen auf, wodurch eine sichere Diagnose durch einen Laien kaum möglich ist.

Der Tierarzt kann mit seinem Stethoskop die Atmung kontrollieren und hört dadurch jedes auffällige Atemgeräusch. Bei einer Kehlkopfentzündung ist dies meist ein heißeres Rasseln. Er kann zu dem gezielt den Kehlkopf abtasten, was bei einer Kehlkopfentzündung zu Husten führt.

Was kann man bei einer Kehlkopfentzündung beim Pferd machen?

Eine leichte Kehlkopfentzündung wird von selbst abheilen, bei einer chronischen Kehlkopfentzündung helfen unterschiedliche Kräuter, die die Atemwege unterstützen und befreien. Nur bei einem schweren Verlauf muss der Tierarzt mit Medikamenten eingreifen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Kehlkopfentzündung?

Bei einem leichten Verlauf klingt die Kehlkopfentzündung nach einigen Tagen ab, wenn Du Dein Pferd entsprechend unterstützt. Du solltest Dein Pferd nach der Diagnose von anderen Tieren separieren, weil die Kehlkopfentzündung anstecken für andere Pferd ist. Unterstützen kannst Du Dein Pferd, indem Du es während der Kehlkopfentzündung nicht reitest oder belastest und seine Umgebung frei von Staub und Rauch hältst.

Bei einem schweren Verlauf, wird der Tierarzt entzündungshemmende Medikamente geben, die auf pflanzlicher Basis aufbauen. Bei einer chronischen Kehlkopfentzündung helfen Kräuter wie Anis, Echter Eibisch, Thymian, Süßholz und Salbei. Bei sehr schweren Verläufen helfen jedoch diese schonenden Naturheilmittel nicht mehr und ein starkes Antibiotikum muss vom Tierarzt verschrieben werden.

 

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