Von einer Bindehautentzündung beim Pferd können ein oder beide Augen des Pferdes betroffen sein. Es ist wichtig, die Bindehautentzündung beim Pferd schnell zu erkennen und von einem Tierarzt behandeln zu lassen, da die Entzündung sich sonst auf das gesamte Auge ausbreitet. Eventuell kann die Bindehautentzündung beim Pferd ansteckend für weitere Pferde sein.
Inhalte
Was ist die Bindehautentzündung beim Pferd?
Die Bindehautentzündung beim Pferd wird auch als Konjunktivitis bezeichnet. Die Bindehaut ist eine Schleimhaut, die die Augenlider an der Innenseite überzieht und bis zu der Übergangsfalte in die Augenhöhle führt. Dort kehrt sich die Richtung der Schleimhaut um. Sie verläuft nach vorne und geht in die Hornhaut des Auges über. Wird die Entzündung zu spät erkannt, ist die Behandlung sehr langwierig.
Die Bindehautentzündung beim Pferd kann einseitig durch die Reizung eines Auges, oder beidseitig als Begleitsymptom anderer Erkrankungen auftreten.
Was ist eine Bindehautentzündung beim Pferd?
Die Bindehautentzündung beim Pferd ist eine Erkrankung der Augen, die meistens beidseitig auftritt. Die Erkrankung wird durch verschiedene Ursachen wie Viren, Bakterien, Parasiten, oder äußere Reize ausgelöst. Die Schleimhäute der Lider sind gerötet und geschwollen.
Ursachen/Wie entsteht eine Bindehautentzündung?
Entsprechend der Ursache wird zwischen einer nicht-infektiösen und einer infektiösen Bindehautentzündung beim Pferd unterschieden.
1. Nicht-infektiöse Ursachen
Pollen, Staub und Fremdkörper reizen die Bindehaut und verursachen eine Entzündung.
Bei Fremdkörpern handelt es sich Grannen oder andere Pflanzenteile, die beim Weiden in das Auge gelangen. Meistens wird die Bindehautentzündung beim Pferd durch eine allergische Reaktion auf Pollen ausgelöst. Die Konjunktivitis tritt vor allem im Frühjahr und Sommer auf. Bei dem Kontakt mit den Pollen bildet das Immunsystem Immunglobuline und Zytokine. Die Gefäßwände werden durchlässig, Flüssigkeit lagert sich in die Schleimhaut ein.
2. Infektiöse Ursachen
Die Bindehautentzündung ist meistens keine selbstständige Erkrankung, sondern ein Symptom, das bei vielen Erkrankungen auftritt. Meistens wird die Bindehautentzündung beim Pferd durch Viren verursacht. Das Pferd infiziert sich mit dem equinen Herpesvirus I und II, einem Adenovirus oder dem Influenzavirus A2. Vor allem ungeimpfte Pferde stecken sich schnell an und leiden lange an einer Entzündung der Bindehaut und der Hornhaut (Keratokonjunktivits).
Infektionen mit Bakterien wie Chlamydien treten lokal am Auge auf. Die Keime besiedeln die geschädigte Schleimhaut und vermehren sich. Seltener verursachen Pilze wie Aspergillus eine Bindehautentzündung beim Pferd.
Leidet das Pferd an Parasiten, können sich die Larven im Auge ansiedeln und eine Konjunktivitis verursachen. Die Larven sind vor allem in Bindehautsack zu finden. Durch die mechanische Reizung entzündet sich die Schleimhaut.
Wird die Bindehautentzündung beim Pferd durch Erreger verursacht, ist diese für andere Pferde ansteckend.
3. Konjunktivitis follicularis
Die Konjunktivitis follicularis ist eine Sonderform der Bindehautentzündung beim Pferd. Das Pferd reagiert auf verschiedene äußere Reize durch Wachstum des lymphatischen Gewebes. Auf der Innenseite des dritten Augenlids bilden sich Knötchen, die die Bindehaut des Pferdes mechanisch reizen.
Symptome einer Bindehautentzündung beim Pferd
Die Schleimhaut ist gerötet und durch die Einlagerung von Flüssigkeit geschwollen. Die Augen tränen stark. Am Anfang ist der Augenausfluss noch klar und wässrig. Siedeln sich im Rahmen einer Sekundärinfektion Bakterien auf der Schleimhaut des Auges an, wird der Augenausfluss trüb und eitrig gelb.
In inneren Augenwinkel bilden sich Krusten aus Sekret, die eintrocknen. Diese können den Tränen-Nasenkanal verschließen. Da die Bindehautentzündung beim Pferd starken Juckreiz verursacht, schüttelt das Tier immer wieder den Kopf und reibt diesen an der Stallwand oder am Barren. Die Augen reagieren empfindlich auf Licht. Das Pferd kneift die Augenlider zusammen, oder sucht den dunklen Stall auf. Da in der Schleimhaut kleine Nerven verlaufen, ist die Konjunktivitis unangenehm und schmerzhaft.
Die Bindehautentzündung beim Pferd als Symptom einer Grunderkrankung
Liegt zusätzlich eine Grunderkrankung vor, leidet das Pferd an Fieber, ist müde und frisst schlecht. Lungeninfektionen verursachen hartnäckigen Husten. Bei einem Befall mit Parasiten können eine Entzündung der Leber, Koliken und Durchfall auftreten.
Wie lange dauert eine Bindehautentzündung beim Pferd?
Im besten Fall heilt eine Bindehautentzündung innerhalb von drei bis sieben Tagen ab. Bei einer chronischen Entzündung muss die Behandlung über drei bis fünf Wochen erfolgen.
Wie lang dauert eine Bindehautentzündung beim Pferd?
Treten nur geringgradige Symptome auf, heilt die Bindehautentzündung beim Pferd innerhalb von drei bis vier Tagen ab. Voraussetzung dafür ist, dass die äußere Ursache beseitigt wird.
Handelt es sich um eine chronische oder eitrige Bindehautentzündung beim Pferd, muss die Behandlung über drei bis vier Wochen durchgeführt werden. Wird eine Behandlung der Augen früher abgebrochen, kommt es zu einem Rezidiv. Die Bindehautentzündung beim Pferd flammt wieder auf. Durch die zu kurz verabreichten Antibiotika entstehen resistente Bakterienstämme, die nur mehr schwer mit Antibiotika bekämpft werden können.
Die Bindehautentzündung beim Pferd wird auch als Konjunktivitis bezeichnet. Die Ursachen sind vielfältig.
Diagnose durch den Tierarzt
Um die Bindehaut des Pferdes genauer betrachten zu können, spreizt der Tierarzt die Lider des Pferdes. Nach einer lokalen Betäubung des Auges kann auch die Unterseite der Nickhaut, das dritte Augenlid, untersucht werden. Um zu überprüfen, ob sich die Entzündung schon auf weitere Teile des Auges ausgebreitet hat, untersucht der Tierarzt das Auge mit einer Spaltlampe.
Wie erkenne ich eine Bindehautentzündung beim Pferd?
Die Augen des Pferdes tränen, die Lider sind mit Krusten des eingetrockneten Sekrets bedeckt. Eventuell ist eitriger Augenausfluss sichtbar. Das Pferd hat Schmerzen, schüttelt den Kopf und zieht sich in den Stall zurück.
Wie eine Bindehautentzündung beim Pferd erkennen?
Als erste Symptome treten bei einer Bindehautentzündung beim Pferd Rötungen der Bindehaut und ein verstärkter Tränenfluss auf. Das Pferd bleibt nicht gerne auf der Weide, sondern sucht Schutz im kühlen, dunklen Stall.
Hat der Pferdehalter einen Verdacht auf eine Bindehautentzündung, sollte immer schnell ein Tierarzt eine Behandlung durchführen, um schwere Augenschäden zu vermeiden.
Was tun bei einer Bindehautentzündung beim Pferd?
Das Pferd sollte von einem Tierarzt untersucht werden, um die Ursache abzuklären. Bei leichten Symptomen kann eine Behandlung mit Hausmitteln erfolgen. Bessert sich die Bindehautentzündung nicht innerhalb weniger Tage, muss die Behandlung durch einen Tierarzt erfolgen.
Notwendige Laboruntersuchungen bei einer Bindehautentzündung beim Pferd
Vor der Behandlung des Auges wird ein Abstrich von der Lidbindehaut genommen. Dieser wird im Labor auf Viren und Bakterien untersucht. Mit einem Antibiogramm wird bei einer bakteriellen Infektion das passende Antibiotikum ermittelt.
Der Schirmer Tränentest
Der Schirmer Tränentest wird eingesetzt, um die Menge der Tränenflüssigkeit zu bestimmen. Ein Papierblättchen wird unter die Bindehaut gelegt. Die Tränenflüssigkeit verfärbt das Papier. Liegt eine systemische Erkrankung vor, sollte zusätzlich eine Blutuntersuchung durchgeführt werden
Behandlung einer Bindehautentzündung beim Pferd
Die Behandlung der Bindehautentzündung beim Pferd erfolgt symptomatisch und richtet sich nach der vorhandenen Grunderkrankung. Krusten werden vorsichtig mit lauwarmem Wasser aufgeweicht und gemeinsam mit Resten des Sekrets entfernt. Spülungen mit physiologischen Kochsalzlösungen beseitigen Staub und Pollen, die sich noch auf der Bindehaut befinden. Fremdkörper müssen unter lokaler Betäubung aus dem Auge entfernt werden.
Um die Entzündung zu lindern, werden mehrmals täglich Tropfen und Salbe in die Augen eingebracht. Für die Applikation werden die Lider des Pferdes gespreizt. Das Medikament verteilt sich durch den Lidschlag auf der Oberfläche der Hornhaut und der Bindehaut. Die Augensalben und Augentropfen enthalten Antibiotika und bei Bedarf auch Cortison.
Ist die oberste Schicht der Hornhaut bereits geschädigt, darf kein Cortison angewendet werden. In diesem Fall schützen Salben mit Vitamin A das Auge des Pferdes und überziehen die Hornhaut mit einer öligen Schicht. Reste der Augensalben werden vor der neuerlichen Behandlung mit künstlicher Tränenflüssigkeit aus den Augen gespült.
Bei einer Infektion mit Parasiten benötigt das Pferd zusätzlich Antiparasitika wie Ivermectin. Die Larven werden durch Spülungen aus dem Bindehautsack entfernt. Hat sich die Entzündung bereits weiter ausgebreitet, erhält das Pferd auch systemisch Antibiotika. Wegen der Schmerzen benötigen die meisten Pferde Schmerzmittel.
Folgen des nicht-Behandelns
Wird die Bindehautentzündung beim Pferd nicht von einem Tierarzt behandelt, breitet sich die Entzündung auf weitere Strukturen des Auges aus. Die Iris und andere Augenhäute sind ebenfalls entzündet. Im schlimmsten Fall erblindet das Pferd durch Schädigung der Netzhaut.
Homöopathie und Hausmittel
Leichte Bindehautentzündungen beim Pferd können auch mit Hausmitteln und homöopathischen Mitteln behandelt werden. Diese lindern die Reizung des Auges und unterstützen die Selbstheilungskräfte.
Homöopathie
Euphrasia Augentropfen verringern Reizungen. Die Tropfen beruhigen das Auge bei allergischen Reaktionen durch Pollen. Lachesis Globuli wirken bei stark geschwollener Bindehaut abschwellend. Apis mellifica wird bei eitrigem Augenausfluss eingesetzt.
Hausmittel
Feuchte Teebeutel, die schwarzen oder grünen Tee enthalten, kühlen das Auge und lindern die Schwellungen durch die in dem Tee enthaltenen Gerbstoffe. Der flüssige Tee sollte nie direkt mit den Augen in Kontakt kommen, da kleine Teilchen in dem Tee die Bindehäute zusätzlich reizen.
Mit Aloe vera getränkte Auflagen wirken kühlend und lindern allergische Reaktionen. Die Kühlung der Augen kann auch durch kalte Auflagen mit Quark erfolgen.
Augentropfen mit kolloidalem Silber töten Parasiten, Bakterien und Viren ab und verringern die Entzündung.
Das Pferd sollte von einem Tierarzt untersucht werden, um die Ursache abzuklären. Bei leichten Symptomen kann eine Behandlung mit Hausmitteln erfolgen.
Bindehautentzündung vorbeugen
Pferde sollten gegen die wichtigsten Viruserkrankungen geimpft werden. Um das Immunsystem zu stärken, kann Lysin unter das Futter gemischt werden.
Vermeidung von Stress, Bewegung, hochwertiges Futter und Sozialkontakt stärken das Immunsystem des Pferdes.
Für die Fütterung sollte möglichst staubfreies Heu verwendet werden. Das Heu sollte immer trocken aufbewahrt und auf Schimmelpilze untersucht werden.
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