Jeder Pferdebesitzer weiß, wie schnell sich Pferde verletzen können. Ob im ruppigen Spiel unter Wallachen auf der Wiese oder auch einfach in der Box. Meine Mama hat einmal gesagt „Du kannst gar nicht so dumm denken, wie ein Pferd handeln kann“. Und irgendwie hat sie ja recht. Daher ist es wichtig, einige Erste-Hilfe-Techniken als Pferdebesitzer und Reiter zu beherrschen. In diesen Artikel fangen wir mit etwas Wichtigem an: Dem Fiebermessen beim Pferd.
Warum muss ich bei meinem Pferd Fieber messen?
Das Fiebermessen beim Pferd ist oft nicht allzu beliebt. Dennoch ist es wichtig, die Temperatur viel über den Gesundheitszustand eines Pferdes verrät.
Denn oft ist Fieber oder eine erhöhte Temperatur ein erster Hinweis auf eine mögliche Infektion oder Entzündung im Pferdekörper und grundsätzlich nichts Schlechtes. Denn Fieber entsteht durch eine erhöhte Stoffwechselaktivität. So versucht der Körper mit der „Bedrohung“ fertig zu werden. Jedoch können ab 40,5°C die Enzyme und Eiweiße im Körper beschädigt werden. Wie bei einem Hühnerei, das man kocht, wird das Eiweiß dann fest. Vor allem für das Gehirn ist dies gefährlich, es kann durch Hirnödeme dauerhafte Schäden davontragen.
Aber auch eine Untertemperatur kann ebenfalls ein Alarmzeichen sein. In diesem Fall funktionieren der Stoffwechsel oder der Kreislauf des Pferdes nicht mehr richtig. Alles unter 37°C sollte beobachtet werden und bei unter 36,5°C sollte man einen Tierarzt konsultieren.
Wann sollte ich die Temperatur kontrollieren?
Sowohl Fieber als auch Untertemperatur können Indizien auf eine Erkrankung sein. Ein paar Beispiele, was ein Hinweis auf Fieber beim Pferd sein könnten:
- Das Pferd ist ungewöhnlich ruhig, wirkt matt und/oder ist bewegungsunlustig
- Wenn das Pferd nicht richtig frisst und/oder trinkt
- Bei bereits anderen Anzeichen einer Erkältung (z.B. Nasenausfluss, Husten oder geschwollene Lymphknoten)
- Wenn das Pferd eine Kolik hat
- Als Kontrolle bei Verletzungen (Einschuss möglich!) oder nach Operationen
- Wenn andere Pferde in der Stallgasse/Herde bereits unter einer Infektion leiden
- Bei Verdacht auf Hitzschlag oder Unterkühlung
Stellst Du fest, dass Dein Pferd eines dieser Anzeichen aufweist, solltest Du umgehend Fieber messen, um sicherzugehen, dass es Deinem Liebling gut geht.
Wie und womit messe ich Fieber beim Pferd?
Beim Fiebermessen beim Pferd wird die Temperatur wird immer im After gemessen. Ebenso wie beim Menschen schaltest Du einfach zunächst das Fieberthermometer ein und wartest darauf, dass es bereit zur Messung ist. Am sichersten stehst Du, wenn Du Dich seitlich von der Kruppe stellt. Da viele Pferde es nicht angenehm finden und unruhig oder sogar garstig werden können. Damit Dein Pferd nicht zu unruhig wird, kannst es während des Messens auch ablenken oder Du holst Dir einfach noch jemanden zur Unterstützung dazu.
Es reicht ein ganz normales Fieberthermometer. Dieses bekommst Du z.B. in eigentlich jedem Drogeriemarkt. Wichtig ist jedoch, dass Du kein altes Thermometer aus Glas mit Quecksilber nimmst. Die Verletzungsgefahr wäre sowohl für Dich als auch für Dein Pferd zu groß, da das Glas schnell splittern und das Quecksilber austreten kann. Dieses ist nämlich giftig!
Damit das Fieberthermometer nicht im Pferd verschwindet oder Du es nachher nicht mehr wiederfindest, ist es am praktischsten, wenn Du einfach ein Stück Kordel oder Strohband mit einem Klebeband am Thermometer befestigt. An das andere Ende kannst Du noch einen kleinen Stock oder Stift kleben.
Die Normaltemperatur eines Pferdes
Die normale Temperatur liegt bei einem erwachsenen Pferd zwischen 37,2°C und 38,4°C. Sie ist also etwas höher als bei uns Menschen. Dazu können natürlich auch noch äußere Umstände wie Außentemperatur oder vorherige Bewegung, aber auch die allgemeine Verfassung noch einen Unterschied machen.
Mögliche Ursachen für Fieber & Untertemperatur beim Pferd
Wie bereits oben geschrieben, können Fieber und Untertemperatur auf einige Erkrankungen hinweisen.
Fieber
- Infektionskrankheiten, wie z.B. Druse, Herpes, Influenza oder Lungenentzündung
- Entzündungen im Körper, wie z.B. Hufrehe oder Phlegmone
- Vergiftung
- Hitzschlag
Untertemperatur
- Schock
- Hoher Blutverlust
- Temperaturverlust durch kühle Witterung oder das Liegen auf kaltem Boden
- Durch Erkrankung oder Hunger bedingte Stoffwechselstörungen
- Vergiftung
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