Donnerhall gehörte zu den absoluten Größen des Pferdesports. Er feierte unzählige Triumphe und machte sich auch als Ausnahmevererber einen wichtigen Namen in der Szene. Wie sein Leben aussah, welche Erfolge er gefeiert hat und wer die Nachkommen von Donnerhall sind, erfährst Du in diesem Beitrag.
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Eckdaten zu Donnerhall im Überblick
Der Hengst Donnerhall war ebenso als Dressurpferd wie als Zuchthengst einer der absoluten Größen des Pferdesports der letzten 30 Jahre und zählt auch heute noch, nach seinem Tod im Jahr 2002, zu den berühmtesten Pferden weltweit. 1981 geboren, gehörte der Oldenburger zu den Top-Vererbern seiner Zeit und zeugte zahlreiche, äußerst erfolgreiche Nachkommen, darunter mehrere Siegerhengste, Prämienstuten, Grand Prix-Sieger und Weltmeisterschafts-Teilnehmer. Insgesamt hat der 1,70 große Dunkelfuchs mehr als 450 Stuten und über 100 gekörte Söhne hervorgebracht, so viele erfolgreiche Pferde wie kein anderer Hengst. Donnerhall wurde von Otto Gärtner gezüchtet und war bis zu seinem Tod im Besitz der Familie Schulte-Frohlinde.
Geboren | 1981 |
Gestorben | 2002 |
Rasse | Oldenburger |
Farbe | Dunkelfuchs |
Verband | Verband der Züchter des Oldenburger Pferdes e.V. |
Stockmaß | 170 Zentimeter |
Züchter | Otto Gärtner |
Besitzer | Otto Schulte-Frohlinde, später Henrik Schulte-Frohlinde |
Decktaxe | – |
Zuchtwert | 175 Punkte |
Zuchtsicherheit | 99 Prozent |
Zulassungen | Zugelassen für Oldenburg, Hannover, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Holstein, Westfalen, KWPN |
Leben und Erfolge des Deckhengstes Donnerhall
Die ersten Jahre des Wunderhengstes
Donnerhall ist nach wie vor eine der berühmtesten Vererberlegenden aller Zeiten. Allein seine Eigenleistung im Dressursport ist mehr als beeindruckend – zahlreiche Grand Prix-Erfolge, 118 Siege in der S-Dressur, Mannschafts-Weltmeister, Einzel Bronze und vieles mehr. Angefangen hat dabei alles am 30. Mai 1981, als mit dem Sohn von Donnerwetter und Ninette (Mutter-Vater Markus-Carnot) ein Hengstfohlen zur Welt kam, das später als Donnerhall einen ungeahnten Siegeszug antreten sollte.
Geboren im holsteinischen Wensin auf dem Hof von Otto Gärtner, wurde der Dunkelfuchs bereits als Fohlen an Otto Schulte-Frohlinde verkauft und wuchs fortan auf dem Grönwohldhof, ein Gestüt und Dressurstall im holsteinischen Grönwohld, auf. 1983 nahm Donnerhall an der Oldenburger Körung teil, erhielt den Körsegen, zeigte sich aber, damals noch etwas schmal gebaut, eher unspektakulär.
Musterschüler mit hervorragender Veranlagung
Ein Jahr später sollte sich dies bereits ändern, als der Fuchs in Adelheidsdorf aus der Leistungsprüfung mit 130 Punkten als Reservesieger hervorhing. Vor allem mit Blick auf die Rittigkeit ließ er alle anderen Mitbewerber hinter sich. Fortan wurde Donnerhall von Herbert und Karin Rehbein ausgebildet und erwies sich schnell als absoluter Musterschüler mit hervorragender Veranlagung. Nicht nur seine Rittigkeit, sondern auch seine erstklassigen Grundgangarten und seine Leistungsbereitschaft ließen ihn wie geschaffen für eine internationale Karriere im Dressursport erscheinen.
Große Erfolge in den Meisterschaften
Schon 1986 stellte er sein Können in Hannover imposant unter Beweis, als Siegerhengst auf der DLG-Ausstellung, ehe er sich unter Karin Rehbein in der schweren Klasse des Dressurreitens etablierte. Ohne Probleme gelang Donnerhall der Sprung in die Reihe der Top-Dressurpferde, einhergehend mit zahlreichen hohen Platzierungen sowie mehreren Siegen in Grand Prix, Grand Prix-Küren und Grand Prix-Special.
1994 standen die Weltmeisterschaften im niederländischen Den Haag an. Der Ausnahmehengst gewann nach einem verzaubernden Kürauftritt Einzelbronze und Gold in der Mannschaft. Zugleich hatte sich Donnerhall zu diesem Zeitpunkt bereits einen klangvollen Namen in der Zucht gemacht. Mit seinen vielen hochdekorierten Töchtern und gekörten Söhnen galt er damals schon als Ausnahmevererber.
Drei Jahre später errang er in Verden bei den Europameisterschaften erneut die Goldmedaille im Team sowie Bronze im Einzel. Auch 1998 gehörte Karin Rehbein mit dem inzwischen 17-jährigen Donnerhall bei den in Rom stattfindenden Weltmeisterschaften zur deutschen Dressurequipe, die wieder als Sieger aus dem Mannschaftswettbewerb hervorging.
Hinzu kam ein hervorragender, vierter Platz in der Einzelwertung – zugleich der letzte internationale Auftritt des Hengstes, bevor er während des Gala-Abends der Oldenburger Körung im gleichen Jahr offiziell verabschiedet wurde. Donnerhall konnte auf eine mehr als beeindruckende sportliche Leistung zurückblicken, die sich in einer Gewinnsumme von rund 640.000 DM widerspiegelte.
Zucht und Nachkommen
Donnerhall – Ein absoluter Ausnahmevererber
Seine Bedeutung als Vererber stand dem in nichts nach, denn zu seinen Nachkommen gehören mehr als 100 gekörte Söhne und über 450 eingetragene Stuten, von denen fast 200 die Staatsprämie erhielten, beispielsweise die Siegerstuten Hallo und Primavera. Nicht zu vergessen ist die Zahl von mehr als 300 Nachkommen, die als Sportpferde registriert sind. Nach seiner sportlichen Karriere wurde er weiterhin für die Zucht auf dem Grönwohldhof eingesetzt, ehe er am 14. Januar 2002 aufgrund einer akuten Darmvergiftung einging.
Zweifellos war mit Donnerhall ein Hengst gestorben, der schon zu Lebzeiten zur Legende geworden war und wie kein anderer eine geglückte Vereinigung von züchterischen und sportlichen Zwecken verkörperte. Wie kein vergleichbarer Hengst war er ebenso im Dressursport wie in der Zucht ein Ausnahmepferd.
Erfolgreichen Weltmeisterschafts- und Olympiateilnehmer
Die Liste von Donnerhalls Glanztaten als Vererber ist derart lang, dass gar nicht alle namentlich erwähnt werden können. Seine Nachkommen brachten bei einer Vielzahl an Auktionen absolute Spitzenpreise ein, wie beispielsweise das Fohlen Deinhard, das 1998 zu einem damaligen Höchstpreis von 155.000 DM auf der Vechter Fohlenauktion in die Niederlande verkauft wurde.
Zu seinen Nachkommen gehört eine Reihe von sehr erfolgreichen Weltmeisterschafts- und Olympiateilnehmern, Staatsprämienstuten und Siegerhengsten. So stammten allein bei den Olympischen Spielen 2012 in London alle Pferde der deutschen Dressurequipe von Donnerhall ab – Damon Hill als Donnerhall-Sohn, Diva Royal als Enkelin und der 2020 verstorbene Desperados FRH als Enkel.
Donnerhall: Bei den Dressurpferden allgegenwärtig
Und auch bei den Olympischen Spielen in Hongkong vier Jahre zuvor war Donnerhall bei den Dressurpferden allgegenwärtig. Zwei seiner direkten Söhne gewannen mit dem dänischen Team Mannschaftsbronze. Zwei Enkelsöhne nahmen erfolgreich teil. Kein Wunder, denn der Top-Vererber führte jahrelang die Zuchtwertschätzung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) im Bereich Dressur an. Im Jahr 2009, bereits sieben Jahre nach seinem Tod, stand er auf der Weltzuchtrangliste immer noch auf dem zweiten Platz.
Zu seinen bekanntesten und erfolgreichsten Nachkommen zählen unter anderem sein Sohn Davignon I, der 1992 Bundeschampion des Deutschen Reitpferds war, und seine Tochter Hallo, die 1994 die Elitenstutenschau in Rastede für sich entschied. Bekannt wurde auch die Stute Primavera, Bundeschampionats-Dritte und Siegerin der Oldenburger Elitestutenschau im Jahr 1992. Zweite beim Bundeschampionat in Verden wurde im gleichen Jahr die Donnerhall-Tochter Deutsche Einheit, noch dazu mit 420.000 DM das bis dato teuerste Pferd auf deutschen Verbandsauktionen. Ihr Vollbruder Duntroon war 1993 der Reservesieger der Oldenburger Körung und 1994 der HLP-Sieger in Adelheidsdorf.
Hochbezahlte Nachkommen
Mit Donatello wurde 1996 ein weiterer Donnerhall-Sohn zum höchstbezahlten Auktionspferd – stolze 450.000 DM brachte der Hengst ein. Sehr erfolgreich etablierten sich darüber hinaus die Hengste Don Schufro, Don Primero, Donner Bube, Don Gregory, Donnerschwee, Don Frederico und Donnerball. Der züchterisch wertvollste Sohn von Donnerhall ist aber ohne Zweifel De Niro, der 1993 geborene Hannoveraner-Hengst und derzeit führende Top-Vererber. Er hat die Führungsposition auf der Rangliste der besten Dressur-Vererber der Weltzüchtervereinigung inne und selbst viele erfolgreiche Nachkommen hervorgebracht, die bis heute eine Lebensgewinnsumme von über 2,7 Millionen Euro erzielen konnten.
In sportlicher Hinsicht machten in den letzten Jahren vor allem die Donnerhall-Nachkommen Weihegold OLD unter Isabell Werth und Desperados unter Kristina Bröring-Sprehe von sich Reden, die bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 Gold in der Teamwertung sowie Silber und Bronze in der Einzelwertung gewannen.
Donnerhall ♂ | Donnerwetter ♂ Hannoveraner Rappe, 1977 | Disput ♂ Hannoveraner Braun, 1967 | Diskant ♂ Hannoveraner Braun, 1957 |
Amselmaerchen ♀ Hannoveraner Fuchs, 1953 | |||
Melli ♀ Hannoveraner Braun, 1963 | Matador ♂ Hannoveraner Fuchs, 1966 | ||
Lilli ♀ Hannoveraner Braun, 1965 | |||
Ninette ♀ Oldenburger Rappe, 1976 | P. B. Markus ♂ Oldenburger Braun, 1963 | Manolete xx ♂ Englisches Vollblut Kastanienbraun, 1955 | |
Harine ♀ Oldenburger Rappe, 1956 | |||
Negola ♀ Oldenburger Rappe, 1966 | Carnot ♂ Oldenburger Fuchs, 1962 | ||
Negra III ♀ Oldenburger Rappe, 1956 |