Entstehung von Kissing Spines
Und jetzt?
Rollkur beim Pferd
Folgen von Kissing Spines
- neue Wege zu gehen,
- Dinge anders zu machen als bisher,
- Dinge anders zu machen als andere,
- auch einmal „NEIN“ zu sagen,
- bisher praktizierte, evtl. falsche Methoden zu hinterfragen.
- ein schmerzfreies Pferd, was manchmal im ersten Schritt nur mit Hilfe von entzündungshemmenden Mitteln zu erreichen ist. Denn nur ohne Entzündungen und Schmerzen kann man an den so wichtigen Muskelaufbau denken.
- die Unterstützung durch einen guten Osteopatherapeuten, der die Grundmobilität wiederherstellt und entsprechende Übungen vermittelt, damit man als Reiter oderBesitzer sein Pferd für die Zukunft elastisch halten kann.
- korrekt gestellte Hufe und / oder Beschlag,
- der für Reiter und Pferd passende Sattel,
- ein möglichst korrekt sitzender Reiter, der zum Sitzen und zum Treiben kommt.
- die Schwungentwicklung aus der Hinterhand, korrekte Anlehnung und eine Nase, die an die Senkrechte gehört!
Muskulatur beim Pferd
Haben Pferde Rückenprobleme oder Kissing Spines, dann verändert sich mit der Zeit die Muskulatur. An den notwendigen Stellen wird sie abgebaut und aus Kompensation an den falschen Stellen aufgebaut. Das führt dazu, dass sich das Pferd vom Erscheinungsbild verändert. Am folgenden Fotovergleich sieht man deutlich, wie unterschiedlich Rücken aussehen können:
Nachdem der Sattel angepasst ist, die Hufe korrekt gestellt sind, der Rücken schmerzfrei ist, sollte ein Osteopath Blockaden beseitigen und eine erste Grundmobilität wieder herstellen. Bei den Osteopatherapeuten ist es wie bei den Ausbildern, einen wirklich guten zu finden, ist nicht einfach. Einen Fähigen Therapeuten erkennt man an folgenden Dingen:
- Die erste Behandlung sollte mindestens 1 ½ Stunden dauern.
- er Osteopath sollte sich das Pferd an der Hand vorführen lassen, sich die Fußfolge in Schritt und Trab genau ansehen, das Pferd an der Longe am Halfter links und rechts herum vorführen lassen, enge Wendungen gehen lassen,
- die einzelnen Schritte der Behandlung und seine gemachten Beobachtungen genau erklären können, dokumentieren.
- Bei der Behandlung sollte er sich nicht nur auf den Rücken reduzieren, sondern alle Gelenke und Strukturen im Körper des Pferdes checken.
- Auch nach den Zähnen schaut der gute Osteopath. Wenn da etwas nicht in Ordnung ist, ist das Pferd unter anderem in Kiefer und Genick verspannt.
- Er sollte vorsichtig mit dem Pferd umgehen, Ruhe vermitteln, damit das Pferd entspannen kann.
- Nach der Behandlung sollte der Therapeut das Pferd auf die Weide entlassen und nicht die Auflage machen, es für Tage in der Box einzusperren oder gar anzubinden.
- Da es mit einer osteopathischen Behandlungen nicht getan ist, sollte einem der Therapeut verschiedene Übungen zeigen und diese als quasi tägliche Hausaufgabe bis zur nächsten Behandlung mitgeben. Dazu gehören unter anderem das Aufwölben lassen des Rückens, ggf. das Lockermachen der Halsfaszie, Schweifdehnen, Möhren an der Hinterhand abholen lassen, den Widerrist bewegen, das Becken kippen und ähnliches.
- Die erste Nachbehandlung sollte je nach Situation 2-3 Wochen nach dem erstenTermin erfolgen.
Rückenprobleme beim Pferd
Das Pferd longieren
Arbeit im Gelände
Folgeerkrankungen
- Habe ich mich mit der Versammlung beschäftigt, muss danach ein Zulegen und ein Zügel aus der Hand kauen lassen erfolgen!
- Habe ich Lektionen geritten, sollte das Rauskauen lassen danach als Entspannung dienen!
- Schrittpausen während des Trainings und zum Abschluss dienen zum Zügel aus der Hand kauen lassen bis zur Schnalle.
- Lösungs wie auch Abschlussphase eines jeden Trainings beginnen und enden mit Zügel aus der Hand kauen lassen in allen drei Grundgangarten. In Perfektion wird der Zügel dann bis fast zur Schnalle herauskauen gelassen!
Anlehnung und Sitz
Reithilfen gegen Kissing Spines
- das Gebiss anzunehmen und sich davon abzustoßen
- eine korrekte Anlehnung zu zeigen
- elastisch von hinten nach vorne durch den Körper zu schwingen
- die Halben Paraden durch den Körper bis zum Hinterbein durchzulassen
- sich im Ergebnis loszulassen.
Finde Dein Traumpferd im Pferdemarkt
Danke für diesen Artikel!
Bei meinem Pony wurde vor kurzem Kissing Spines diagnostiziert, erstmal ein Schock. Aber was bleibt einem schon anderes über als daran zu arbeiten? Ohne Training wird alles schlimmer, so viel wusste ich. Nachdem ich mich damit abgefunden habe ganz langsam von vorne anzufangen habe ich begonnen eine Zeit lang zu longieren/Arbeit vom Boden bis er wirklich entspannt und wieder arbeitswillig war. Inzwischen fange ich langsam (10 Minuten Schritt,… Inzwischen 20 Minuten schritt mit Trab) an mich wieder in den Sattel zu setzen. Aber wenn ich ehrlich bin konnte mir niemand wirklich helfen wie man vorgehen soll. Longieren, Bodenarbeit,v/a . Ich habe alles aus meinem Gefühl heraus gemacht und auf mein Pony geachtet. Er wirkt zufrieden wieder unter dem Reiter laufen zu dürfen wenn auch momentan nur kurz. Nicht zu schnell zu viel verlangen, das führt nur 3 Schritte zurück. Dank Ihrem Beitrh fühle ich mich sicherer indem was ich tue und konnte endlich mal etwas fachlich richtiges zu dem Thema lesen was mich weitergebracht hat. Vielen Dank dafür ! 🙂
>>Die Remonte war früher vier bis fünf Jahre alt, wenn sie unter den Sattel kam. Die Knochen und Gelenke waren dann schon viel stabiler und gefestigter als sie es mit drei Jahren (das heute übliche Alter zum Einreiten) überhaupt sein können. <<….wie kommen Sie darauf? Auch "früher", wann immer das auch ist bei Ihnen, wurden die Pferde 3 jhr. angeritten, gingen im Herbst sogar schon die berühmten "Trakehner Jagden" mit, sie wurden aber altersgemäß weiter geritten ausgebildet und trainiert, und nicht verkaufsmäßig zusammen geknallt!
Ansonsten guter Artikel
Toller Bericht, danke für diese Ausführlichkeit, teile ich gerne
Die ganzheitliche Betrachtung des Themas ist interessant, gut und wichtig. Allerdings hätte mich vor allem am Beispiel des offensichtich weiter ausgebildeten 20-jährigen Wallachs mit Kissing Spines im finalen Stadium mehr als interessiert, wie ein tägliches Training oder ein Wiederaufbau-Plan aussehen kann. Wird es hierzu noch eine Folge geben?
Hallo,
ich habe 2011 ein Buch zum Thema Rückenprobleme und Kissing Spines veröffentlicht. Es heißt „Über den Rücken“ und ist im Cadmos Verlag erschienen. In dem Buch findet man sehr viele Anregungen und Tipps. Der 20-jährige Wallach auf dem Foto wurde nicht mit 20 Jahren wieder antrainiert. Er hatte den Befund schon mit fünf Jahren. Durch ein kontinuierliches Reiten über den Rücken war er auch mit 20 Jahren noch fit und schmerzfrei. Das ist dann die Arbeit über Jahre. Auf unserer los-gelassen-mediathek finden Sie ebenfalls viele nützliche Tipps, wie man mit Pferden mit Rückenprobleme arbeiten und vorgehen kann. Sie gerne einmal reinschauen. Viel Spaß dabei. Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie sich gerne nochmals melden. Viele Grüße
Ich finden es erfreulich zu sehen, dass sich jemand die Zeit nimmt, dieses wichtige Thema im Ganzen (und mit einem langen Artikl) zu beleuchten – und das geht eben nicht in 3 Sätzen. Viele Faktoren sind zu beachten und sie sind alle gleich wichtig. Besonders aus der Seeel spricht mir die Forderung nach mehr Zeit und Ruhe in der Ausbildung der Pferde. Aber ich möchte auch gerne eine – hoffentlich konstruktive verstandene Kritik anbringen: Es ist keine Hexenwerk, Pferde am Kappzaum unausgebunden zu longieren, ohne dass sie auseinander fallen oder auf der Vorhand laufen. Jedes Pferd kann das lernen, wenn es ihm richtig beibebracht wird. Das ist allerdings der wichtigste Punkt: Das Pferd wird es nicht von alleine lernen, wenn man es nur lange genug im Kreis laufen lässt – Ich habe als Longenführer die Pflicht, ihm die Kreisbahn so zu „erklären“, dass es sich ohne Hilfszügel mit aktiver Hinterhand und in Dehnungshlatung auf ihr bewegen kann. Das dafür nötige Wissen und Handwerkszeug muss man sich natürlich – wie beim Reiten auch – von einem Profi beibringen lassen.
Danke endlich einmal ein Artikel der das Problem in Gänze Beleuchtet und Lösungsansätze anregt danke
Danke – gerne 🙂
Hallo.
Übrigens es heisst „Kissing Spine“ nicht spines mit s. Es gibt nur ein Wirbelsäule. Aber mehrere Vertebrae.
Ich kann den Ausführungen nur zustimmen. Da ich und mein Pferd in der selben problematischen Lage (schmerzhafte Kissing Spines) waren . Aus Unwissenheit und falschen Zielen hatte sich die Lage so sehr verschlimmert , dass die Klinik uns noch ein Jahr gegeben hat. Nach dem Schock und einer totalen Umstellung vor allem von meiner Seite, wurde mein Pferd wieder zu einem schmerzfreien Reitpferd. Mein Pferd und ich haben hier einen Sieg errungen und leben seit 4 Jahren glücklich. Das Problem ist nicht verschwunden, aber durch bedachtes Reiten und longieren, kommen wir sehr gut klar. Ich muss sagen, dass ich Westernreiterin bin und es auch hier extrem wichtig ist eine ehrliche Losgelassenheit auch am losen Zügel zu erhalten. Daher danke ich für diese Ausführung. Da sie mir aus der Seele sprechen.
Diese , etwas langwierig erscheinenden, Ausführungen, sprechen mir aus der Seele, bzw. sind in Gänze absolut richtig! ‚Langwierig‘ müssen sie sein, da das Thema nicht in 2 Sätzen abzuhandeln ist. Dazu ist es zu komplex, bzw. zuviele Faktoren sind zu berücksichtigen. Eigentlich schön für Alle die sich auf Osteopathie, Chiropractik etc. spezialisiert haben, der Markt boomt, schade nur, dass Deren Engagement nichts nützt, wenn Sie nicht das ‚Gesamtpaket‘ betrachten, bzw. dass es heutzutage überhaupt soviele Pferde gibt, die Deren Hilfe bedürfen. Das Problem dabei ist aber nicht nur Zeit und Geld, sondern auch absolut mangelndes Wissen und Sensibilität, Hilfe wird erst gerufen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist! Sicher gibt es kein’Schema F‘, nachdem alle Pferde in einer bestimmten Zeit dies oder jenes erlernen können. Ich bin mir aber sicher, dass man die heutigen hochtalentierten Pferde schon frühzeitig gut und gesundheitsschonend trainieren kann. Man muss aber dann die 3 jährigen an der Longe so vorbereiten, dass Sie, zum Ztpkt. des Einreitens tatsächlich einen ‚Reitertragfähigen‘ Rücken ausgebildet haben. Natürlich muss sich auch die weitere Förderung am Entwicklungsstand des Pferdes orientieren. Ich zumindest, habe mit meinen Zuchtpferden die Erfahrung gemacht, dass Sie leistungsbereit und willig sind , wenn die Konditionen stimmen, nur auf der Koppel rumstehen, fanden Sie langweilig! MfG Dr. Corinna Kröly
danke für Ihre Worte von kompetenter Seite!