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Magengeschwür beim Pferd – Das musst Du beachten

von Michelle Holtmeyer
8 Kommentare

Wahrscheinlich hast Du schon den ein oder anderen Pferdebesitzer kennengelernt, der dir erzählt hat, dass sein Pferd an Magenproblemen leidet oder sogar ein Magengeschwür hat. Oder hast Du selbst schon die Erfahrung gemacht, dass Dein Pferd sich im Training nicht hundertprozentig fit zeigt? Dass Du das Problem nicht konkret beschreiben kannst, aber Dein vierbeiniger Partner einen sehr matten und lustlosen Eindruck macht? Was Du wissen musst, wenn ein Magengeschwür beim Pferd festgestellt wird, erfährst Du in diesem Artikel.

Magengeschwür: Krankheitssteckbrief

Krankheitsbild & Definition: Magengeschwür beim Pferd

Grund für ein Magengeschwür beim Pferd ist ein erhöhter Säuregehalt in der Magensäure der Vierbeiner. Wird dies zu einem dauerhaften Problem, werden Magengeschwüre gefördert. Der Magen des Pferdes ist ein sehr empfindliches Organ. Durch den hohen Säuregehalt wird die Magenschleimhaut gereizt und angegriffen. Magengeschwüre können die Folge davon sein.

Magengeschwüre: Zwei Pferde bei strahlender Sonne.

Die Suche nach dem richtigen Pferd ist wie den richtigen Partner fürs Leben oder einen wahren Freund zu finden.

Was genau ist dann ein Magengeschwür beim Pferd? Magengeschwüre bei Pferden sind eine Verletzung der Magenschleimhaut, die gegebenenfalls auch zu bluten beginnen kann. Der Name lässt vielleicht vermuten, dass es sich um eine Geschwulst handelt, doch genau das Gegenteil ist der Fall. In der Magenschleimhaut befinden sich viele kleine Krater, wenn es sich um ein Magengeschwür handelt.

Einige Untersuchungen zu Magenproblemen im Pferdesport zeigen, dass Pferde jeden Alters und in allen Einsatzbereichen an Problemen mit dem Magen, auch in Form eines Magengeschwürs, leiden. Vor allem im Rennsport leiden rund 90 Prozent an solchen Erkrankungen und auch im Allgemeinen Reitsport sind knapp 60 Prozent aller Pferde und Ponys betroffen. Im Freizeitbereich sind circa 37 Prozent betroffen. Auch 51 Prozent der Fohlen haben ähnliche Erkrankungen.

Was tun bei einem Magengeschwür beim Pferd?

Säurehemmende Medikamente können Deinem Pferd kurzfristig helfen. Doch Vorsicht! Packe das Problem immer bei der Wurzel. Frage Dich, was der Grund für das Magengeschwür ist und versuche, möglichst magenschonend zu füttern.

Was sind Ursachen für Magengeschwüre beim Pferd?

Die komplette Palette an Ursachen eines Magengeschwürs kann auch trotz vieler Studien nicht aufgelistet werden. Die häufigsten Gründe für diese Krankheit sind:

  • Fütterungsfehler/Fütterungsumstellungen
  • Fehler in der Haltung
  • Stress
  • Fehler im Training
  • Dauerhafte Einnahme von Medikamenten
  • Magendasseln

Ein Magengeschwür kann innerhalb weniger Tage zu einer beachtlichen Größe heranwachsen und dem Pferd starke Schmerzen bereiten.

Doch wie entstehen überhaupt Magengeschwüre beim Pferd?

Der Magen eines Pferdes ist an der Innenwand von einer Schleimschicht überzogen, die so genannte Magenschleimhaut. Am Ende der Speiseröhre besitzt sie keine eigene Schutzschicht. Im unteren Teil des Magens ist die Schleimhaut dicker, da hier ununterbrochen Magensäure produziert wird. Diese wird einerseits zum Zersetzen des Futters und andererseits zur Tötung unerwünschter Bakterien im Magen-Darm-Trakt benötigt.[/vc_column_text]

Falsche Fütterung als Ursache

Pferde fressen von Natur aus sehr langsam und bis zu 18 Stunden am Tag, da ihre Hauptnahrung ballaststoffreich, aber energiearm ist. Außerdem produzieren sie erst mit den Kaubewegungen Speichel, der nicht nur das Futter einweichen soll, sondern auch die Magensäure neutralisiert. Der Speichel enthält Bikarbonat, was basisch ist und deshalb den pH-Wert des Magens ausgleichen soll. Wenn die Fütterung von Heu nur morgens und abends vorgesehen ist und das Pferd dadurch eine lange Fresspause hat, steigt der Säuregrad im Magen und greift die Magenschleimhaut an.

Bei der Gabe von Kraftfutter muss das Pferd weniger kauen als bei den langen und festen Halmen des Raufutters. Dadurch gelangt eine großen Portion Futterbrei in den Magen und dieser verdrängt die Magensäure in die obere Hälfte des Magens. Wie bereits erklärt, ist die Magenschleimhaut hier nicht so resistent gegen die Säure und wird daraufhin angegriffen. Aus einer solchen Magenschleimhautentzündung oder Gastritis, insbesondere wenn die Fütterung des Tieres nicht angepasst wird und die Symptome korrekt gedeutet werden, kann in kürzester Zeit in Magengeschwür entstehen.

Daraus kann schnell ein dauerhaftes Problem werden, da das Geschwür chronisch werden oder in die Magenwand hineinwachsen könnte. An der Magenwand sitzen viele Blutgefäße, die verletzt werden könnten, was zu Blutungen oder im schlimmsten Fall zum Magendurchbruch führen kann. Andere verwandte Wörter für das Magengeschwür sind „Magenulzera“ und „Magenulkus“.

Artgerechte Haltung zur Vorbeugung eines Magengeschwürs

Auch die Haltung der Pferde spielt eine große Rolle. Besitzer müssen darauf achten, ihre Pferde artgerecht zu halten. Das bedeutet, dass sie regelmäßigen Auslauf durch Weide- oder Paddockgang benötigen. Sozialer Kontakt zu anderen Pferden ist ebenso wichtig. Deshalb sollten Besitzer darauf achten, ihr Pferd so oft wie möglich aus dem Stall auf eine Weide oder ein Paddock zu stellen. Bestenfalls stehen Pferde nicht alleine, sie fühlen sich in ihrer Herde am wohlsten.

Magengeschwüre: Pferd am grasen.

Besitzer müssen darauf achten, dass die Pferde einen regelmäßigen Auslauf durch Weide- oder Paddockgang benötigen.

Mögliche Stressfaktoren

Pferde sind Fluchttiere, weshalb sie mit kurzfristigem Stress relativ gut klarkommen. Gefährlich wird es dann, wenn das Pferd dauerhaft oder immer wiederkehrend unter Stress leidet, denn: Stress ist Gift für den Magen! Ständige und stressige Transport sollten deshalb vermieden werden.

Auch emotionaler Stress spielt hier eine Rolle, beispielsweise durch den Verlust von Artgenossen oder ständiger Wechsel der Herde. Daher sollte auch vermieden werden, den Stall zu wechseln, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Dennoch kann der Besitzer nicht immer etwas gegen den Stress tun, da auch Mobbing oder immer wiederkehrender Ärger mit Artgenossen ein Stressgrund für Pferde sein kann.

Ein Training mit hoher Intensität kann ebenfalls Magengeschwüre fördern, da das Hochspritzen der Magensäure durch den dauerhaften Druck auf den Magen nicht vermieden werden kann. Daher ist das Risiko eines Magengeschwürs im Profisport höher, selbst bei artgerechter Haltung und Fütterung. Um dem entgegenzuwirken, muss ein angemessener Trainingsplan erstellt und die Erwartungen sollten nicht zu hoch gesteckt werden.

Regelmäßige Schrittpausen sind ein Muss im Trainingsplan, um den Druck auf den Bauch immer wieder zu senken. Positive Motivation Deines Pferdes sollte ebenfalls immer auf dem Plan stehen. Regelmäßiges Loben gehört dazu und zeigt Deinem Pferd, dass es etwas gut gemacht hat. Vor dem Reiten solltest Du immer den Sitz Deines Sattels und der Trense kontrollieren, denn auch wenn diese falsch sitzen, können Probleme mit dem Magen entstehen.

Andauernde Medikation – Förderung von Magengeschwüren

Neben diesen Faktoren können auch schmerz- und entzündungshemmende Medikamente, welche normalerweise zur Genesung unserer Liebsten eingesetzt werden, zu Magengeschwüren führen. Sogenannte nichtsteroidale Antiphlogistika wirken entzündungshemmend, stören jedoch die natürlichen Vorgänge im Magen und machen die Magenschleimhaut dadurch angreifbar.

Wie lange dauert ein Magengeschwür beim Pferd?

Ist das Magengeschwür diagnostiziert, kann das Problem innerhalb einiger Tage behoben werden. Allerdings wissen viele Besitzer gar nicht, dass ihr Pferd ein Magengeschwür hat. Dann könnte es zu einem langanhaltenden und bleibenden Problem werden.

Magendasseln – rechtzeitig entwurmen und Schäden vorbeugen

Dein Pferd sollte regelmäßig eine Wurmkur erhalten, denn dabei wird auch gegen Magendasseln entwurmt. Sie gehören zur Gattung der Dasselfliegen. Das Risiko von Magendasseln, ist besonders hoch, wenn die Pferde viel auf der Weide stehen, denn hier kommen sie mit den Schädlingen in Kontakt.

Die Dasselfliegen mögen die Wärme. Das bedeutet, dass sie in den Monaten Juli, August und manchmal auch noch im September aktiv sind. Die Eier der Dasselfliege werden von den Weibchen im Fell des Pferdes abgelegt. Häufig an den Vorderbeinen, dem Bauch, der Brust sowie dem Bereich um die Maulhöhle. Nachdem die Larven geschlüpft sind, wandern sie in Richtung Maulhöhle.

Leckt oder kratzt sich das Pferd an den Stellen, so kommen die Larven in das Maul und gelangen darüber in den Magen des Pferdes. Sie saugen sich im Bereich des Mageneingangs in der Magenschleimhaut fest. Dort fangen sie an zu wachsen und erreichen innerhalb einiger Monate eine beachtliche Größe von 2cm. Sie werden in der Regel im Frühjahr mit dem Kot ausgeschieden, entpuppen sich im Boden und dann geht das Ganze von vorne los.

Doch was für Schäden richten diese Parasiten an? Sind nur wenige Dassellarven im Magen, so kommt es meist nur zu einer leichten Magenschleimhautreizung. Je stärker der Befall, desto größer die Schäden. So kann es durch Magendasseln zu einer schweren Entzündung der Magenschleimhaut führen. Im schlimmsten Fall können bis zu 1000 Larven in einem Magen zu gravierenden Schäden der Magenschleimhaut führen.

Wurmkur gegen Magendasseln

Wie werde ich die Schädlinge los? Ganz einfach: Wurmkur. Diese sollte zwischen Ende Oktober und Mitte November erfolgen. Bis dahin sind alle Larven im Magen angekommen, konnten aber noch keine großen Schäden verursachen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann eine zweite Wurmkur im Januar durchführen, um wirklich alle Larven zu erwischen.

Magengeschwüre: Pferd schaut aus einer Box.

Die Wurmkur sollte zwischen Ende Oktober und Mitte November erfolgen. Bis dahin sind alle Larven im Magen angekommen, konnten aber noch keine großen Schäden verursachen.

Wie erkenne ich ein Magengeschwür beim Pferd?

Das eine eindeutige Symptom gibt es nicht. Es gibt viele Symptome, die oft in Einklang auf ein Magengeschwür hinweisen. Achte auf Verhaltensauffälligkeiten deines Pferdes, z.B. keine Nahrungsaufnahme, ständiges Flehmen oder Schmerzempfindlichkeit bei Berührung in der Bauchregion.

So erkennst Du ein Magengeschwür beim Pferd: Symptome & Anzeichen

Bei Magenproblemen oder bei einem bereits entstandenen Magengeschwür gibt es leider kein eindeutiges Symptom, weshalb es nicht immer leicht ist, dies sofort zu erkennen. Vielmehr sind mehrere Anzeichen, die einen Hinweis darauf geben, dass der Magen oder der gesamte Magen-Darm-Trakt an einer Entzündung leidet. Achte deshalb vor allem auf Änderungen im Fressverhalten oder generelle Verhaltensauffälligkeiten bei Deinem Pferd.

Akute Magengeschwüre äußern sich meist durch leichte Koliken, die schnellstmöglich behandelt werden müssen, um eine Darmverlagerung oder Darmverschlingung zu vermeiden. Jedoch kommt hinzu, dass das Erkennen einer Erkrankung auch vom Charakter Deines Pferdes abhängig ist. Zeigt es schnell Schmerzen und ist sehr sensibel? Dann kannst Du, natürlich gemeinsam mit Deinem Tierarzt, schneller zu einer Diagnose kommen. Wenn es jedoch ein robustes Wesen hat und erst sehr spät zeigt, dass es sich unwohl fühlt, wird die Prozedur um einiges erschwert.

Typische Symptome für ein Magengeschwür

Es gibt eine Reihe von typischen Symptomen, die bei Deinem Pferd auf ein Magengeschwür hindeuten könnten:

  • Plötzliche Appetitlosigkeit oder ununterbrochenes Fressen
  • Stumpfes Fell
  • Vermehrtes Flehmen
  • Leistungsabfall
  • Zähneknirschen
  • Schläfriger oder benommener Charakter
  • Viele Bewegungen mit den Lippen und der Zunge
  • Plötzlich erhöhte Regenerationszeit nach dem Training
  • Häufiges Gähnen
  • Abmagern
  • Schmerzhafte Reaktionen bei Bauchberührungen (beim Satteln oder Putzen)
  • Anhaltender Durchfall

Bei dem Verdacht einer Gastritis oder einem Magengeschwür, solltest Du bei Deinem Tierarzt eine Magenspiegelung, eine sogenannte Gastroskopie, veranlassen. Auch wenn dies sehr belastend und risikoreich ist, nur so kannst Du eine eindeutige Diagnose erhalten und die Behandlung mit dem Tierarzt besprechen. Mit einem speziellen Endoskop werden dann die Schleimhäute der Speiseröhre, Des Magen und des ersten Abschnitts des Zwölffingerdarms begutachtet.

Ein Pferd darf vor der Gastroskopie 6 bis 23 Stunden nichts gefressen haben und muss für den Vorgang sediert werden. Außerdem ist eine Gastroskopie sehr kostspielig. Sie kostet bis zu 200€. Hinzu kommen weitere Kosten für die allgemeine Untersuchung sowie die Sedierung Deines Pferdes. Hier musst Du selbst die Risiken mit dem Nutzen abwägen. Im Fohlenalter können Magengeschwüre noch im Kot nachgewiesen werden, was bei erwachsenen Tieren leider nicht der Fall ist.

Vorsicht! Entzündungen oder Magengeschwür kommen innerhalb kürzester Zeit entstehen! Wenn ein Pferd eine Kolik hatte, entziehst Du ihm das Futter, um den Darm zu schonen. Dies kann aber auch eine Ursache von Magengeschwüren sein, wenn dem Tier länger als 24 Stunden das Raufutter vorenthalten wird. Logischerweise ist das bei einer solchen Erkrankung die korrekte Vorgehensweise, aber habe dieses Risiko stets im Hinterkopf!

Was kostet eine Gastroskopie beim Pferd?

Eine Gastroskopie kostet laut Gebührenordnung der Tierärzte Stand 2021 bis zu 200€. Allerdings kommen Kosten für die allgemeine Untersuchung und die Sedierung hinzu.

Diagnose Magengeschwür beim Pferd: Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten

Wie oben schon erwähnt, erfolgt die Diagnose durch einen Tierarzt, indem eine Gastroskopie durchgeführt wird. Wurde ein Magengeschwür bestätigt, so kann der Tierarzt natürlich mit Schmerzmitteln, Entzündungshemmer und Medikamenten mit Omeprazol zum Schutz der Magenwand zunächst einmal Abhilfe schaffen.

Magengeschwüre: Röntgenbild

Die Diagnose erfolgt durch einen Tierarzt, indem eine Gastroskopie durchgeführt wird.

Es reicht aber nicht nur, dass du die Symptome durch ein etwaige Behandlung linderst: Viel wichtiger ist es, dass die Ursachen ermittelt werden und diese in Zukunft vermieden werden. Nur dadurch ermöglichst Du Deinem Pferd eine vollständige Genesung.

Um Deinem Liebling jedoch wieder auf die Beine zu bekommen, können Medikamente oder Kräuter vorerst helfen. Der eben erwähnte Wirkstoff Omeprazol zählt zu den meistverwendeten Wirkstoffen und ist auch auf Turnieren zugelassen. Als Substitut kann der günstigere Wirkstoff Cimetidin verwendet werden. Dieser ist allerdings auf nationalen Turnieren untersagt. Die Säureproduktion wird gehemmt, damit sich die Magenschleimhaut regenerieren kann.

Zur Nachbehandlung oder um ein Magengeschwür vorzubeugen, können dem Pferd Zusatzfuttermittel gegeben werden, die den Magen vor Übersäuerung schützen. Jedoch sind Medikamente, wie oben bereits erwähnt, keine Dauerlösung.

Alternative Heilmethoden

Es kann sinnvoll sein, zu alternativen Methoden, wie der traditionellen chinesischen Medizin oder auch der Homöopathie zu greifen. Mit Naturheilmitteln kannst Du selbst erste Hilfe leisten. Hier sollte dennoch immer ein fachlicher Rat herangezogen werden. Beispiele von einsetzbaren Kräutern sind:

  • Hopfen: Diese Tropfen werden in der Apotheke gekauft. 2x täglich werden 25 Tropfen in Wasser aufgelöst und übers Futter gegeben
  • Kamille: Hier kannst Du ca. sechs Esslöffel der getrockneten Kamillenblüten mit ein bis zwei Liter kochendem Wasser übergießen und 20 Minuten abgedeckt stehen lassen. Den Tee filtern und handwarm über das Futter geben.
  • Kümmel: Einen Esslöffel getrocknete und zerquetsche Kümmelsamen mit einem Liter kochendem Wasser übergießen und 10 bis 15 Minuten ziehen lassen. Den Tee filtern und handwarm über das Futter geben.
  • Passionsblume: Erhältlich als fertige Teemischung in der Apotheke. Der Einsatz als Sechs-Wochen-Kur hilft gegen Magengeschwüre.

Was füttern bei einem Magengeschwür beim Pferd?

Füttere vor allem basisch und versuche säurehaltige Futtermittel zu vermeiden. Besonders viel Heu, Stroh und gerne auch mal ein Mash oder Leinsamen im Futter entsäuern die Magensäure und sind somit magenschonend.

Was haben Magenprobleme zur Folge?

Wie die typischen Symptome einer Magenerkrankung zeigen, verschlechtert sich der Allgemeinzustand des Pferdes, wenn es ein Magengeschwür hat. Besonders Sportpferde zeigen nicht ihre gewohnte Leistung, sind matt und ausgelaugt. Leider entsteht bei der Entzündung des Pferdemagens eine Art Teufelskreis. Die Tiere verweigern das Futter, wenn es ihnen schlecht geht, woraufhin aus der Folge eine Ursache der Krankheit wird und die Säure weiterhin die Magenschleimhaut angreift und Magengeschwüre weiterwachsen können.

Tipps zur Fütterung bei Magengeschwüren

Wichtig ist die Fütterung: Nur wenn das Tier korrekt und mit guter Qualität gefüttert wird, kannst du davon ausgehen, dass es ein gesundes Leben führen kann. Um euren Zustand einzuschätzen solltest du dir einige Fragen stellen:

  • Wie viel Raufutter füttere ich meinem Pferd und wann hat es Zugang dazu?
  • Wie groß ist die Ration des Kraftfutters?
  • Setze ich auch das richtige Mineralfutter ein? Oder versorge ich mein Pferd unnötig mit weiteren Nährstoffen, die für den Organismus irrelevant sind?

Wichtig ist vor allem: Füttere möglichst basisch! Das hält den Säurewert im Magen Deines Pferde niedrig und das Risiko eines Magengeschwürs sinkt.

Aber welches Futter ist basisch und welches ist sauer? Hier eine kleine Auflistung der üblichen Futtermittel:

Basisch

Sauer

  • Heu
  • Hafer
  • Stroh
  • Müsli
  • Silage
  • Kräuter
  • Viele Leckerlis
  • Leinsamen
  • Zucker
  • Mash

 

Pferdebesitzer sollten das natürliche Fressverhalten ihres Pferdes fördern. Das heißt, es muss ausreichend Raufutter geboten bekommen. Eine Faustformel lautet hier: 1,5 – 2,0 % des Gewichts des Pferdes an Raufutter (Trockenmasse). Idealerweise sollte dein Pferd uneingeschränkten Zugang auf Raufutter bekommen, beispielsweise mit einer Heuraufe oder Ähnlichem. Falls dies für dich nicht möglich ist, sollten Fresspausen nie länger als vier Stunden andauern.

Die Ration des Kraftfutters sollte nie zu groß ausfallen. Für ein Pferd, das im Sport eingesetzt wird, reicht meistens das Raufutter nicht als Energiequelle. Für eine konstante Leistung muss es viele Nährstoffe über das Kraftfutter, sei es Müsli oder Pellets, aufnehmen. Vermeide hier ein Kraftfutter mit einem hohen Stärke- oder Zuckergehalt, da diese nur kurzfristige Energielieferanten sind und überlasten den Magen-Darm-Trakt.

Die Fütterung von Mash mit einem hohen Anteil an Leinsamen ist bestens für Pferde geeignet. Verwende hochwertige Pflanzenöle wie Leinöl, Hanföl oder Schwarzkümmelöl anstelle von Konzentraten bei der Fütterung.

Magengeschwüre: Pferd am grasen.

Die Fütterung sollte bei Magengeschwüren möglichst basisch erfolgen.

Tipps gegen ein Magengeschwür beim Pferd zum Mitschreiben:

  • Fütterung von hochwertigem Raufutter in angemessener Menge
  • Kraftfuttermengen möglichst geringhalten
  • Möglichst viel freier Auslauf mit sozialen Kontakten zu Artgenossen
  • Vermeidung von physischem und psychischem Stress
  • Optimalen und angemessenen Trainingsplan erstellen
  • Sparsamer Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten

Der Heilungsverlauf vom Magengeschwür bei Pferd

Generell gilt natürlich: Je früher Du ein Magengeschwür erkennst, desto höher ist auch die (schnelle) Chance auf eine Heilung. Die meisten Magengeschwüre benötigen einige Wochen, bis die vollständig geheilt sind. In dieser Zeit sollte das Pferd, wie bereits oben beschrieben, möglichst nicht unter Stress stehen. Wichtig ist, dass Du den Heilungsverlauf regelmäßig von Deinem Tierarzt überprüfen lässt.[/vc_column_text]

Fazit

Magengeschwüre können sowohl bei Freizeitpferden als auch im Profisport vorkommen. Allerdings ist bei Sportlern besondere Vorsicht geboten. Wichtig: Prävention, denn Magengeschwüre lassen sich vermeiden! Füttere möglichst naturnah, das bedeutet immer eine ausreichende Menge Raufutter und vermeide möglichst saure Futtermittel. Dabei sollten die Pausen zwischen den Mahlzeiten nie länger als vier Stunden betragen.

Neben der Fütterung ist vor allem die Haltung ein wichtiger Faktor. Pferde benötigen viel Auslauf, dann bleiben sie länger gesund. Auch der soziale Kontakt zu Artgenossen ist förderlich für die Gesundheit deines Pferdes. Zu viel Stress ist Gift für den Magen. Deshalb solltest Du versuchen, das Stresslevel deines Pferdes nicht unnötig zu strapazieren. Vermeide häufige Stallwechsel oder Transporte.

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8 Kommentare

Astrid Tammer 16. Mai 2018 - 19:23

Von Rübenschnitzel und z.B. Melasse bin ich nicht begeistert. Zuckerhaltige Futtermittel übersäuern den Magen. Etwas ganzen Hafer in die Ration fördert die Kautätigkeit. Die möglichst hohe Anzahl der „Kieferschläge“ pro „Happen“ fördert die Speichelbildung und puffert, wie oben beschrieben, die Magensäure ab. Gut durchgekauter Futterbrei kann von der Magensäure leicht durchdrungen werden, so dass die Säure nicht nach oben steigt, sondern sich mit dem Futterbrei mischt.
Also RUHE und Muße während und nach der Futterzeit!

Steffi Kolpin 16. Mai 2018 - 19:58

Der Artikel ist sehr schön und sachlich geschrieben, ABER gerade dieses neue Pavo Futter Ease&Exel hat einige Komponenten drin, die meiner Meinung nach eben nicht für Pferde mit Magenproblemen geeignet sind! Da gibt es deutlich geeignetere Futter.

Bernd 16. Mai 2018 - 21:32

Richtig

Bernd 16. Mai 2018 - 21:31

Gastro vom Havens! Absolut das beste!

erich Leicht 16. Mai 2018 - 21:50

Pferde die Gesundheitsprobleme haben, sollten langsam aber sicher mit Luzernenklee (frisch von der Wiese)
erhalten, aber am Anfang nur als zufutter. Der Pferdehalter merkt schnell dass die Pferde das bisherige Heu liegen lassen und sich verstärkt um die Luzerne kümmern. Gesundheit ist wichtiger wie jeder Tierarzt.
Meine Pferde hatten früher oft im Frühjahr mit Rehe zu kämpfen. Seit ich die Pferde in die Luzerne stelle und im Winter Luzernenklee Heu verfüttere gibts keine Rehe mehr.
Ich kann ab der ersten Ernte voraussichtlich wieder kleine Luzerneballen liefern mit 15 kg zum Preis von
4,–€ ab Wiese. Quaterballen mit 600 kg ab Wiese für 130,– ab Heulagerstätte 160,00 €.

Christina Dortschy 17. Mai 2018 - 10:07

Wo wohnen Sie? Ich in Potsdam. Hätte Interesse

Baumgart 17. Mai 2018 - 11:23

Meiner Meinung nach kann ein Magen sich nur Zuckerfrei und nur ohne Stroh erholen. Die harten Stengel tun dem Magen auch nicht gut und getreidehaltiges Futter nach meiner Erfahrung auch nicht. Eigentlich sollte man den Magen mit viel gutem Heu versorgen und Kraftfutter nur getreidefrei – wenn überhaupt füttern- ,wozu also noch Soja? Und welches Pferd hat ein massives Magengeschwür und wird damit weiterhin als Sportpferd auf Turnieren eingesetzt? Mein Pferd stellt übrigens sofort bei Gabe von Entzündungshemmern das Fressen von Kraftfutter komplett ein. Daran sieht man auch, dass das die Heilung nicht wirklich fördert. Da helfen nur schnell entsprechende Medikamente die die Magensäure raus nehmen, damit das Geschwür schnell abheilt. Alles andere hilft nichts und ist nur Geld gedruckt.

Amena Rauf-Vater 17. Mai 2018 - 11:30

Es ist mittelalterlich, Kolikern über Stunden das Futter zu entziehen! Wir (Rehastall, Dr. bis S***) stellen seit Jahrzehnten schon kein Pferd mehr um auf Späne oder – wie in der Klinik gesehen- auf blanke Steine. Das erzeugt zusätzlichen Stress! Pferde sind nicht dumm- wenn der Magen nicht mehr schmerzt, fressen sie auch wieder- und das ist sehr wichtig für die Darmtätigkeit- wie bei uns auch. Gras und junges Heu oder sehr gutes Silo bringen solche Pferde in Stunden wieder in die Normalität zurück. Ansonsten hilft gegen Magengeschwüre schnell Omeprazol – und der Stressauslöser muss SOFORT ausgeschaltet werden. Meist sind dieses falsche Herden/ Boxenzusammenstellung und Überforderung beim Reiten. Der Rest ist Spielkram und unnötig.

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