Wahrscheinlich hast Du schon den ein oder anderen Pferdebesitzer kennengelernt, der dir erzählt hat, dass sein Pferd an Magenproblemen leidet oder sogar ein Magengeschwür hat. Oder hast Du selbst schon einmal die Erfahrung gemacht, dass dein Pferd sich im Training nicht hundertprozentig fit zeigt? Dass Du das Problem nicht konkret beschreiben kannst, aber Dein vierbeiniger Partner einen sehr matten und lustlosen Eindruck macht?
Einige Untersuchungen zu Magenproblemen im Pferdesport zeigen, dass Pferde jeden Alters und in allen Einsatzbereichen an Problemen mit dem Magen leiden. Insbesondere im Rennsport leiden rund 90 Prozent an solchen Erkrankungen und auch im allgemeinen Reitsport sind knapp 60 Prozent aller Pferde und Ponys betroffen. Im Freizeitbereich sind circa 37 Prozent betroffen und auch im Fohlenalter haben 51 Prozent ähnliche Erkrankungen.
Wie entstehen Magengeschwüre?
Der Magen eines Pferdes ist an der Innenwand von einer Schleimschicht überzogen, die so genannte Magenschleimhaut. Im unteren Teil des Magens ist die Schleimhaut dicker, da hier ununterbrochen Magensäure produziert wird. Diese wird einerseits zum Zersetzen des Futters und andererseits zur Tötung unerwünschter Bakterien im Magen-Darm-Trakt benötigt.
Pferde fressen von Natur aus nahezu ständig, da ihre Hauptnahrung sehr ballaststoffreich, aber energiearm ist. Außerdem produzieren sie erst mit den Kaubewegungen Speichel, der nicht nur das Futter einweichen soll, sondern auch die Magensäure neutralisiert. Wenn die Fütterung von Heu nur morgens und abends vorgesehen ist und das Pferd dadurch eine lange Fresspause hat, steigt der Säuregrad im Magen und greift die Magenschleimhaut an.
Bei der Gabe von Kraftfutter muss das Pferd weniger kauen, als bei den langen und festen Halmen des Raufutters. Dadurch gelangt eine großen Portion Futterbrei in den Magen und dieser verdrängt die Magensäure auch in die obere Hälfte des Magens. Wie bereits erklärt, ist die Magenschleimhaut hier nicht so resistent gegen die Säure und wird daraufhin angegriffen. Aus einer solchen Magenschleimhautentzündung oder Gastritis, insbesondere wenn die Fütterung des Tieres nicht angepasst wird und die Symptome korrekt gedeutet werden, kann in kürzester Zeit in Magengeschwür entstehen.
So erkennst Du ein Magengeschwür beim Pferd
Bei Magenproblemen oder bei einem bereits entstandenen Magengeschwür gibt es leider kein eindeutiges Symptom. Vielmehr sind mehrere Anzeichen, die einen Hinweis darauf geben, dass der Magen oder der gesamte Magen-Darm-Trakt an einer Entzündung leidet. Dazu kommt, dass das Erkennen einer Erkrankung auch vom Charakter deines Pferdes abhängig ist. Zeigt es schnell Schmerzen und ist sehr sensibel? Dann kannst Du, natürlich gemeinsam mit deinem Tierarzt, schneller zu einer Diagnose kommen. Wenn es jedoch ein robustes Wesen hat und erst sehr spät zeigt, dass es sich unwohl fühlt, wird die Prozedur um einiges erschwert.
Typische Symptome für ein Magengeschwür
Es gibt eine Reihe von typischen Symptomen, die bei Deinem Pferd auf ein Magengeschwür hindeuten könnten:
- Plötzliche Appetitlosigkeit
- Zähneknirschen
- Viele Bewegungen mit den Lippen und der Zunge
- Häufiges Gähnen
- Schmerzhafte Reaktionen bei Bauchberührungen (beim Satteln oder Putzen)
- Stumpfes Fell
- Schläfriger oder benommener Charakter
- Leistungsabfall
- Plötzlich erhöhte Regenerationszeit nach dem Training
- Abmagern
- Anhaltender Durchfall
Bei dem Verdacht einer Gastritis oder einem Magengeschwür, solltest Du bei Deinem Tierarzt eine Endoskopie veranlassen. Nur so kannst Du eine eindeutige Diagnose erhalten und die Behandlung mit dem Tierarzt besprechen. Mit dem Endoskop wird die die Speiseröhre begutachtet und den Magen auf eventuelle Geschwüre untersucht.
Vorsicht! Entzündungen oder Magengeschwür kommen innerhalb kürzester Zeit entstehen! Wenn ein Pferd eine Kolik hatte, entziehst du ihm das Futter, um den Darm zu schonen. Dies kann aber auch eine Ursache von Magengeschwüren sein, wenn dem Tier länger als 24 Stunden das Raufutter vorenthalten wird. Logischerweise ist das bei einer solchen Erkrankung die korrekte Vorgehensweise, aber habe dieses Risiko stets im Hinterkopf!
Was haben Magenprobleme zur Folge?
Wie die typischen Symptome einer Magenerkrankung zeigen, verschlechtert sich der Allgemeinzustand des Pferdes, wenn es ein Magengeschwür hat. Besonders Sportpferde zeigen nicht ihre gewohnte Leistung, sind matt und ausgelaugt. Leider entsteht bei der Entzündung des Pferdemagens eine Art Teufelskreis, da die Tiere meistens das Futter verweigern, wenn es ihnen schlecht geht, woraufhin aus der Folge eine Ursache der Krankheit wird und die Säure weiterhin die Magenschleimhaut angreift und Magengeschwüre weiterwachsen können.
Diagnose Magengeschwür: Das solltest Du jetzt machen
Wenn du bei deinem Pferd Magengeschwüre oder eine Entzündung des Magens vermutest, kann der Tierarzt natürlich mit Schmerzmitteln, Entzündungshemmer und Medikamente mit Omeprazol zum Schutz der Magenwand zunächst einmal Abhilfe schaffen. Es reicht aber nicht nur, dass du die Symptome linderst: Viel wichtiger ist es, dass die Ursachen ermittelt werden und diese in Zukunft vermieden werden. Nur dadurch ermöglichst Du Deinem Pferd eine vollständige Genesung.
Tipps zur Fütterung bei Magengeschwüren
Wichtig ist die Fütterung Deines Pferdes: Nur wenn das Tier korrekt und mit guter Qualität gefüttert wird, kannst du davon ausgehen, dass es ein gesundes Leben führen kann. Um euren Zustand einzuschätzen solltest du dir einige Fragen stellen:
- Wie viel Raufutter füttere ich meinem Pferd und wann hat es Zugang dazu?
- Wie groß ist die Ration des Kraftfutters?
- Setze ich auch das richtige Mineralfutter ein? Oder versorge ich mein Pferd unnötig mit weiteren Nährstoffen, die für den Organismus irrelevant sind?
Für ein Pferd, das im Sport eingesetzt wird, reicht aber meistens das Raufutter nicht als Energiequelle. Für eine konstante Leistung muss es viele Nährstoffe über das Kraftfutter, sei es Müsli oder Pellets, aufnehmen. Vermeide hier ein Kraftfutter mit einem hohen Stärke- oder Zuckergehalt, da diese nur kurzfristige Energielieferanten sind und überlasten den Magen-Darm-Trakt.
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Es ist mittelalterlich, Kolikern über Stunden das Futter zu entziehen! Wir (Rehastall, Dr. bis S***) stellen seit Jahrzehnten schon kein Pferd mehr um auf Späne oder – wie in der Klinik gesehen- auf blanke Steine. Das erzeugt zusätzlichen Stress! Pferde sind nicht dumm- wenn der Magen nicht mehr schmerzt, fressen sie auch wieder- und das ist sehr wichtig für die Darmtätigkeit- wie bei uns auch. Gras und junges Heu oder sehr gutes Silo bringen solche Pferde in Stunden wieder in die Normalität zurück. Ansonsten hilft gegen Magengeschwüre schnell Omeprazol – und der Stressauslöser muss SOFORT ausgeschaltet werden. Meist sind dieses falsche Herden/ Boxenzusammenstellung und Überforderung beim Reiten. Der Rest ist Spielkram und unnötig.
Meiner Meinung nach kann ein Magen sich nur Zuckerfrei und nur ohne Stroh erholen. Die harten Stengel tun dem Magen auch nicht gut und getreidehaltiges Futter nach meiner Erfahrung auch nicht. Eigentlich sollte man den Magen mit viel gutem Heu versorgen und Kraftfutter nur getreidefrei – wenn überhaupt füttern- ,wozu also noch Soja? Und welches Pferd hat ein massives Magengeschwür und wird damit weiterhin als Sportpferd auf Turnieren eingesetzt? Mein Pferd stellt übrigens sofort bei Gabe von Entzündungshemmern das Fressen von Kraftfutter komplett ein. Daran sieht man auch, dass das die Heilung nicht wirklich fördert. Da helfen nur schnell entsprechende Medikamente die die Magensäure raus nehmen, damit das Geschwür schnell abheilt. Alles andere hilft nichts und ist nur Geld gedruckt.
Pferde die Gesundheitsprobleme haben, sollten langsam aber sicher mit Luzernenklee (frisch von der Wiese)
erhalten, aber am Anfang nur als zufutter. Der Pferdehalter merkt schnell dass die Pferde das bisherige Heu liegen lassen und sich verstärkt um die Luzerne kümmern. Gesundheit ist wichtiger wie jeder Tierarzt.
Meine Pferde hatten früher oft im Frühjahr mit Rehe zu kämpfen. Seit ich die Pferde in die Luzerne stelle und im Winter Luzernenklee Heu verfüttere gibts keine Rehe mehr.
Ich kann ab der ersten Ernte voraussichtlich wieder kleine Luzerneballen liefern mit 15 kg zum Preis von
4,–€ ab Wiese. Quaterballen mit 600 kg ab Wiese für 130,– ab Heulagerstätte 160,00 €.
Wo wohnen Sie? Ich in Potsdam. Hätte Interesse
Gastro vom Havens! Absolut das beste!
Der Artikel ist sehr schön und sachlich geschrieben, ABER gerade dieses neue Pavo Futter Ease&Exel hat einige Komponenten drin, die meiner Meinung nach eben nicht für Pferde mit Magenproblemen geeignet sind! Da gibt es deutlich geeignetere Futter.
Richtig
Von Rübenschnitzel und z.B. Melasse bin ich nicht begeistert. Zuckerhaltige Futtermittel übersäuern den Magen. Etwas ganzen Hafer in die Ration fördert die Kautätigkeit. Die möglichst hohe Anzahl der „Kieferschläge“ pro „Happen“ fördert die Speichelbildung und puffert, wie oben beschrieben, die Magensäure ab. Gut durchgekauter Futterbrei kann von der Magensäure leicht durchdrungen werden, so dass die Säure nicht nach oben steigt, sondern sich mit dem Futterbrei mischt.
Also RUHE und Muße während und nach der Futterzeit!