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Wurmkur beim Pferd – Das ist bei einer Entwurmung wichtig

von Michelle Holtmeyer
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Die Wurmkur für Pferde ist so wie der regelmäßige Besuch des Hufschmieds und des Zahnarztes – ein wichtiger Bestandteil der Pferdehaltung. Doch es gibt verschiedene Verfahren der Entwurmung bei Pferden und sogar Probleme hinsichtlich der Bekämpfung von Parasiten im Pferdekörper. Wie genau eine Entwurmung durchgeführt wird und was es bei der Gabe einer Wurmkur beim Pferd zu beachten gilt, erfährst Du in diesem Artikel.

Wurmkur für Pferde: Was bedeutet das?

Die Wurmkur bezeichnet die Verabreichung eines speziellen Wirkstoffs, welcher das Pferd von im Körper befindlichen Parasiten befreien soll. Eine regelmäßige Entwurmung des Pferdes ist wichtig, um einem starken Wurmbefall vorzubeugen. Denn in den Vierbeiner können sich Parasiten wie Rund- und Bandwürmer oder Magendasseln befinden, die dem Pferd schaden. Diese scheiden die Vierbeiner über die Pferdeäpfel aus. Dort schlüpfen sie dann und können vom anderen Vierbeiner auf unterschiedliche Art und Weise aufgenommen werden.

Es gibt zwei Arten der Entwurmung: Die selektive und die strategische. Bei der Letzteren gehst Du – wie der Name erahnen lässt – strategisch heran und entwurmst Deinen Vierbeiner viermal im Jahr. Einen Zeitplan dafür haben wir im nächsten Abschnitt für Dich zusammengestellt. Demgegenüber steht die selektive Entwurmung, die mit mehr Aufwand verbunden ist, denn dabei schickst Du in regelmäßigen Abständen Kotproben an Deinen Tierarzt. Dieser entscheidet dann, welche Pferde wann und mit welchem Mittel entwurmt werden oder ob alle Pferde entwurmt werden müssen. Alle Infos zu dieser Methoden haben wir in einem weiteren Kapitel für Dich zusammengefasst.

Wann und wie oft ist eine Wurmkur beim Pferd notwendig?

Je nach Strategie und Wurmbefall wird ein Pferd bis zu 4-Mal im Jahr entwurmt. Dabei sind Frühjahr und Herbst, also zu Beginn und Ende der Weidesaison, die wichtigsten Termine, da die Pferde sich auf der Koppel besonders häufig anstecken.

Es werden zu verschiedenen Jahreszeiten verschiedene Mittel verabreicht, da bestimmte Wurmarten zu bestimmten Zeiten im Jahr vorkommen. So werden im Frühling die Rundwürmer, im Sommer die Rund- und Bandwürmer, im Spätsommer wiederholt die Rundwürmer und nach der Koppelsaison die Magendasseln, die Rund- und die Bandwürmer behandelt. Es wird immer zu einem Stichtag behandelt und es muss darauf geachtet werden, dass die Pferde in den drei darauffolgenden Tagen nach der Entwurmung besonders viele Larven, Eier und ausgewachsene Exemplare der Würmer ausscheiden. Sie sollten deshalb nach der Entwurmung nicht gemeinsam auf die Koppel und die Boxen müssen gründlich gereinigt werden.

Wie sinnvoll sind regelmäßige Wurmkuren?

Kotuntersuchungen und Wurmkuren müssen unbedingt regelmäßig durchgeführt werden. Pferde nehmen durch das Grasen immer wieder Parasiten auf und können sich durch den Kot auf der Weide gegenseitig anstecken. Ein Wurmbefall kann zu ernsten gesundheitlichen Problemen wie zentralnervösen Störungen, Koliken und Blutarmut führen. Bei einer Verwurmung besteht sogar die Gefahr, dass die Würmer den Darm verstopfen. Das Problem einer regelmäßigen Entwurmung ist jedoch, dass einige Parasitenarten bereits immun gegen die Wurmkuren geworden sind. Aus diesem Grund wurde das selektive Entwurmen eingeführt.

Welche Strategie ist bei der Entwurmung besonders effektiv?

Wurmkur beim Pferd: Pferd riecht an Pferdeäpfeln

Kontrolluntersuchungen und Wurmkuren sollten unbedingt in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden.


Gemäß der FN stehen Wurmkuren heutzutage unter dem Motto: „So viel wie nötig und so wenig wie möglich!“. Warum ist das so? Man muss darauf achten, die Häufigkeit der Wurmkuren  im Jahr zu reduzieren, damit die Parasiten nicht gegen die Wirkstoffe der Wurmkuren immun werden. Die einzige Lösung dafür ist, weniger Wurmkuren zu verabreichen.

Aufgrund der fortschreitenden Immunität der Würmer und keiner alternativen Medikamente mussten also neue Methoden eingeführt werden. Die moderne und nachhaltige Methode ist das selektive Entwurmen, wobei von allen Pferden eine Kotprobe genommen und untersucht wird. Daraufhin werden nur die Pferde entwurmt, bei denen ein schwerer Befall festgestellt wurde. Problematisch hierbei ist, dass man sich ausschließlich auf die Kotproben verlässt, wodurch ein Wurmbefall nicht immer erkannt wird.

Aus diesem Grund werden die strategische und selektive Methode oftmals kombiniert, wobei die Wurmkuren im Frühjahr und Herbst immer verabreicht werden, die Wurmkuren im Sommer und Winter jedoch nur nach Befund eines schweren Befalls. Dadurch reduziert man die Wurmkuren, riskiert aber keine Verwurmung bei seinem Pferd.

Wann muss man dem Pferd eine Wurmkur geben?

Es werden unterschiedliche Wurmkuren passend zu jeder Jahreszeit und dem damit einhergehenden Wurmbefall ausgegeben.

Symptome und Anzeichen: Wie erkannt man einen Wurmbefall beim Pferd?

Die typischen Symptome eines Wurmbefalls sind stumpfes Fell, Blähbauch, Abmagerung, Durchfall, Kolik, Juckreiz an der Schweifrübe und Wachstumshemmung. Symptome wie Husten und Nasenausfluss kommen ebenfalls bei einem Befall durch Lungenwürmer vor. Welche Würmer es gibt, in welche Kategorien sie eingeteilt werden und welche Symptome sie hervorrufen, haben wir im Folgenden zusammengefasst!

Rundwürmer

Rundwürmer werden durch das Gras aufgenommen und können durch den Kot wieder ausgeschieden werden. Zu ihnen gehören Blutwürmer, kleine Strongyliden, Spulwürmer, der Zwergfadenwurm, der Pfriemenschwanz und der Lungenwurm. Von diesen Wurmarten sind die Strongyliden die am häufigsten vorkommende Art und somit auch die bedeutendste. So wie die meisten dieser Würmer werden auch sie beim Grasen aufgenommen, durchlaufen dann den Verdauungstrakt und setzen sich letztendlich im Darm fest.

Kleine Strongyliden nisten sich massenhaft als Larven in die Darmschleimhaut ein und treten zu einem bestimmten Zeitpunkt gleichzeitig aus der Darmwand aus. Dies wird als „Massenauswanderung“ bezeichnet und die Strongyliden schädigen die Darmwand dadurch enorm. Äußerlich zeigt es sich durch Abmagerung, unaufhörlichem Durchfall, struppigem Fell und Wasseransammlungen.

Blutwürmer hingegen durchbohren vom Darm aus die Schleimhaut und wandern durch den ganzen Körper, wodurch Blutgerinnsel entstehen können. Die Folge sind Lahmheit, Appetitlosigkeit, Koliken, struppiges Fell und Fieber.

Der Spulwurm wandert vom Dünndarm über die Leber in die Lunge. Dies kann zu inneren Blutungen führen und das Pferd anfällig für Lungenentzündungen machen. Die Würmer können sogar in das Gehirn gelangen, was zu zentralnervösen Störungen führt. Betroffene Jungpferde zeigen meist Appetitlosigkeit, Husten, Fieber und Wachstumsstörungen. Allgemein kann sich der Befall durch Durchfall, Abmagerung, Kolikerscheinungen bis hin zur Darmwandruptur äußern. Der Befall durch den Zwergfadenwurm tritt meist bei Fohlen auf und auch der Menschen kann für ihn als Wirt dienen. Der Pfriemenschwanz veranlasst die Pferde, sich unaufhörlich an der Schweifrübe zu jucken. Sie werden außerdem unruhig und haben weniger Appetit. Der Lungenwurm wird meist durch Esel übertragen. Der Befall ist demnach für Pferde, die nicht mit Eseln auf einer Koppel oder in einem Stall gehalten werden, eher unwahrscheinlich.

Bandwürmer

Die zweite Kategorie sind die Bandwürmer. Hier ist die Ansteckungsgefahr im Spätsommer/Herbst besonders hoch. Bandwürmer heften sich an einer Stelle im Blinddarm an und ernähren sich von dort aus von den Darminhalten des Pferdes mit. Im schlimmsten Fall kann es an der Stelle, an der der Bandwurm sich angeheftet hat, zu einem Darmdurchbruch kommen. Dies hat den Tod des Pferdes zur Folge.

Magendasseln

Jeder kennt die kleinen gelben Punkte, die zum Ende des Sommers an den Beinen der Pferde zu sehen sind. Es sind jedoch keine harmlosen Punkte, es sind die Eier der Dasselfliege. Sobald das Pferd an einer Stelle mit diesen Eiern leckt, gelangen die Larven in seinen Körper und wandern von der Mundhöhle bis in den Magen. Im Magen kommt es dadurch zu einer chronische Magenschleimhautentzündung und Geschwürbildungen beim Pferd.

Letztendlich kann es sogar zu einem Magendurchbruch kommen. Äußerlich zeigt sich ein Befall zu Anfang durch Schluckbeschwerden und Entzündungen in der Mundhöhle. Im fortgeschrittenen Stadium treten Symptome wie Koliken, Durchfall, Abmagerung, Leistungsminderung und Blutarmut auf.

Wurmkur beim Pferd: Behandlung

Welche Wurmkur eignet sich für Pferde im Winter?

Im November bis Mitte Dezember wird gegen Magendasseln, Rundwürmer und Bandwürmer entwurmt. Es werden beispielsweise die Wirkstoffe Moxidectin+Praziquantel dafür verwendet.

Effektive Behandlungsmethoden zur Entwurmung von Pferden

Strategische Wurmkur vs. Selektive Wurmkur

Da die Parasiten zunehmend Resistenzen gegen die Wurmkur beim Pferd entwickeln, gibt es zwei mögliche Behandlungsmethoden. Zum einen die Strategische und zum anderen die Selektive Methode. Bei der strategischen Methode werden alle Pferde entwurmt, und zwar unabhängig davon, ob sie stark von Würmern befallen sind oder nicht. Dabei wird den Pferden im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter eine Wurmkur verabreicht. Die Wirkstoffe sind dabei unterschiedlich, da sich zu jeder Jahreszeit andere Würmer entwickeln.

Strategische Entwurmung – Ein Zeitplan

Die wohl gängigste Methode, um ein Pferd zu entwurmen, ist die strategische Entwurmung. Dabei wird der Vierbeiner meist in festen Abständen drei bis vier im Jahr entwurmt, wobei die Wirkstoffe sich unterscheiden, da sich zu verschiedenen Zeitpunkten, vor allem im Frühjahr und Herbst, andere Wirkstoffe empfehlen. Die Vorteile liegen hier in der einfachen Anwendung sowie in der erfolgreichen Bekämpfung vieler Würmer. Allerdings bringt die Methode auch Nachteile mit sich, da die Immunität des einzelnen Pferdes nicht berücksichtigt wird, die Entwurmung die Förderung von Resistenzen fördert und ein sehr hoher Einsatz von Arzneimittel von Nöten ist.

Hier haben wir eine Übersicht für Dich, wie ein gängiger Zeitplan bei der strategischen Entwurmung aussehen könnte:

Zeitpunkt Wirkstoffe Wurmart
März/April/Mai Ivermectin, Pyrantel Rundwürmer
Juni/Juli Ivermectin, Moxidectin, Pyrantel Rundwürmer
September/Oktober Ivermectin, Praziquantel Magendasseln, Lungen- & Rundwürmer
November/Dezember Ivermectin, Praziquantel, Moxidectin Magendasseln, Band- & Rundwürmer

Der Vorteil dieser Methode ist, dass alle Pferde uneingeschränkt entwurmt werden und man sich nicht nur auf die Kotprobe verlässt. Nachteilig hierbei ist jedoch, dass sich weiterhin Resistenzen gegen die Wurmkuren entwickeln, was zukünftig zu schwerwiegenden Problemen führen kann.

Die selektive Entwurmung eines Pferdes

Die selektive Methode ist nachhaltiger, da hierbei nur die Pferde entwurmt werden, bei denen ein schwerer Wurmbefall nachgewiesen wurde. Dafür werden Kotproben von allen Pferden eingeschickt und untersucht. Nur die Pferde, bei denen ein schwerer Befall festgestellt wird oder eine besonders gefährliche Parasitenart bekommen eine Wurmkur. Alle anderen Tiere werden nicht entwurmt. Das Problem bei dieser Methode besteht darin, dass nicht alle Würmer kontinuierlich Eier ablegen und Magendasseln sowie Bandwürmer teilweise gar nicht entdeckt werden. Demnach sollte auf das Entwurmen zu Beginn und zum Ende der Weidesaison nie verzichtet werden.

Die  selektive Methode vermittelt dennoch ein genaueres Bild vom Parasitenbefall des Pferdes als die strategische. Durch die selektive Methode können Würmer gezielt behandelt werden und ein Pferd, das keine Wurmkur benötigt, muss keine unnötigen Medikamente zu sich nehmen. Im Vergleich zur strategischen Methode sind die Kosten und der Aufwand hierbei jedoch deutlich höher.

Strategische Wurmkur & Selektive Wurmkur in Kombination

Empfohlen wird eine Kombination der beiden Methoden. Dabei wird das Pferd grundsätzlich im Frühjahr und Herbst entwurmt und im Sommer und Winter nur nach einem positiven Test. Stets gemäß dem Leitsatz: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“, um auch zukünftig mit den vorhandenen Wirkstoffen erfolgreich entwurmen zu können.

Wurmkur beim Pferd: Wirkstoffe

Welche Wirkstoffe werden eingesetzt?

Es gibt fünf verschiedene Wirkstoffe, die derzeit zur Bekämpfung von Würmern beim Pferd genutzt werden. Die Resistenzbildung ist vor allem bei älteren Wirkstoffen ein Problem. Dafür ist Benzimidazol direkt ein Beispiel. Es ist ein älterer Wirkstoff gegen Rundwürmer, der aufgrund der Resistenzbildung nur noch eingeschränkt wirksam ist und deshalb lediglich bei Fohlen eingesetzt wird.

Der Wirkstoff Pyrantel hingegen ist ein durchaus wirksames Mittel zur Entwurmung und wird ausschließlich für ausgewachsene Pferde gegen Rundwürmer eingesetzt. Wurmkuren, die Makrozyklische Lactone enthalten, wirken gegen Rundwürmer, fast alle Lungenwürmer und Magendasseln. Gegen Bandwürmer hilft der Wirkstoff Praziquantel. Weiterhin gibt es Kombinationspräparate, die gegen alle drei Wurmarten eingesetzt werden können.

Welche Wurmkur eignet sich für Pferde im Frühjahr?

Im Frühjahr werden Pferde gegen Rundwürmer entwurmt. Dazu eignet sich beispielsweise der Wirkstoff Pyrantel.

Die richtige Dosierung bei der Wurmkur

Das Gewicht des Pferdes bestimmt die richtige Dosierung. Denn die Herstellerangaben auf der Verpackung der Wurmkur enthalten in der Regel eine Einteilung pro Gramm je Kilogramm Lebendgewicht des Vierbeiners. Die Wurmkur lässt sich dann mittels eines Drehreglers individuell einstellen, damit Du Deinem Pony oder Pferd die korrekte Menge verabreichen kannst.

Das Gewicht kann jedoch grundsätzlich nur durch Wiegen ermittelt werden. Da man aber meist keine Möglichkeit sein Pferd zu wiegen, stellen wir hier eine Formel zur Berechnung des Gewichts Deines Pferdes bereit:

Gewicht in kg = [Brustumfang (cm) x Brustumfang (cm) x Körperlänge (cm)] : 11900

Der Brustumfang wird dabei direkt hinter dem Ellenbogen gemessen. Es ist der Umfang des Brustkastens, der hinter den Vorderbeinen bis zum Widerrist rundherum gemessen werden muss. Die Körperlänge wird vom Buggelenk bis zu den Sitzbeinhöckern des Pferdes gemessen.

Alternative Entwurmungsmethoden

Bei alternativen Entwurmungsmethoden handelt es sich um unterschiedlich natürliche Formen der Wurmkur beim Pferd. Das heißt: Bei einem Befall mit Endoparasiten, wie beispielsweise kleinen Strongyliden (Rundwürmern), großen Strongyliden, Magendasseln oder Spulwürmern wählt man alternative Methoden frei von Chemie. Der Grund dafür liegt in der Bildung von Resistenzen, die Parasiten gegenüber gängigen Wurmkuren entwickeln können, wenn der Pferdekörper sie zu oft bekommt. 

Bauen Würmer eine solche Resistenz auf, und vermehren sich diese resistent gewordenen Parasiten, sind Medikamente nicht mehr wirksam. Insbesondere haben kleine Strongyliden eine weit verbreitete starke Tendenz gegenüber Wirkstoffen auf Basis von Benzimidazol (Fenbendazol, Mebendazol, Febantel). 

Um dem entgegenzuwirken, greifen Pferdebesitzer immer häufiger zu Kräutermischungen als alternative Wurmkuren. Dabei kommen unter anderem Knoblauch, Thymian oder Potpourri von Hagebutten zum Einsatz. Darin enthaltene sekundäre Pflanzenstoffe wirken entzündungshemmend. Darüber hinaus schützen sie vor Bakterien und Viren, fördern den Stoffwechsel und regen die Zellerneuerung an. Kurz: In jeder Hinsicht stärken sie das Immunsystem der Vierbeiner. Ein starkes Immunsystem reicht aus, um Würmern, die nach den Untersuchungsergebnissen unter einem bestimmten Schwellenwert liegen, Herr zu werden.

Solange die Untersuchungsergebnisse über den Wurmbefall den Schwellenwert von unter 200 Strongyliden-Eier pro Gramm Kot nicht überschreiten, reichen Kräutermischungen und ein starkes Immunsystem für die natürliche Abwehr aus. Pferdegruppen mit solchen Werten fallen in die grüne Gruppe. Alle anderen, die darüber liegen und Eier und Larven von Spulwürmern, Pfriemen­schwänze oder Bandwürmern enthalten, zählen zur gelben oder roten Gruppe. Man spricht auch von der Einteilung in „Ampelgruppen“. Verlassen die Untersuchungsergebnisse den grünen Bereich und zeigen sich Symptome, sollte mit den vom Tierarzt verschriebenen Medikamenten entwurmt werden. In diesem Rahmen gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Für eine davon müssen sich Pferdefreunde entscheiden und diese systematisch sowohl für Stall- als auch für Pferdegruppen auf der Weide anwenden.

Nebenwirkungen von Überdosierung und Unterdosierung

Die strategische Entwurmung kann mit den Wirkstoffen Invermectin, Moxidectin, Praziquantel und Pyrantel erfolgen. Abhängig ist das zum Beispiel von der Haltungs- und Bestandsform, der Altersgruppe, dem Weidebesatz sowie der Weidehygiene, dem Witterungsverlauf und bestehenden Resistenzen. Dabei sollten die festgelegten Zeiten für Entwurmungskuren systematisch eingehalten werden. Zudem dürfen Pferdehalter weder über- noch unterdosieren.

Die Zahl der unempfindlichen Würmer beim Pferd sollte die der resistent gewordenen Würmer überlegen sein. Ein zu häufiger Abtötungsversuch ist daher nicht zu empfehlen und ebenso wenig eine Überdosierung. Das Motto „Lieber zu viel als einmal zu wenig“ führt in Fällen der Überdosierung zu Nebenwirkungen wie eine gestörte Darmflora, Kotwasser, Durchfall und Koliken. Pferdehalter sind daher angehalten, die Gebrauchsinformationen bezüglich Dosierung, Altersbeschränkung und Körpergewicht des Pferdes einzuhalten. Dabei sollte man bei einem Fohlen auf Alter und Gewicht achten, wenn eine Wurmkur in Betracht kommt.

Eine Unterdosierung hingegen tötet die Parasiten nicht ab. Sie verbleiben im Körper, zumeist im Darm des Pferdes. Darüber hinaus besteht die Gefahr der Bildung von Resistenzen bei einer stetigen Unterdosierung. Um dem vorzubeugen, sollten Pferdefreunde diese Faktoren vermeiden:

  • Unterdosierung
  • zu hohe Behanldungsfrequenz
  • alleinige Gabe von nur derselben Wirkstoffgruppe
  • hohe Besatzdichte

Die Kosten für eine Wurmkur beim Pferd

Die Kosten einer Wurmkur beim Pferd sind abhängig von der Methode der Entwurmung. Die selektive Methode ist deutlich aufwendiger und teurer, da hierbei Kotproben auf Parasiten untersucht werden müssen, was bis zu 35 Euro kosten kann. Dazu kommen noch einmal Kosten bei einem positiven Befund für das Entwurmungsmittel. Die Kosten einer Wurmkur variieren teilweise sehr stark. Solltest du sie online bestellen, wird sie wahrscheinlich günstiger sein als beim Tierarzt. So sollten zwischen 15 und 40 Euro einkalkulieren.[/vc_column_text]

Wann werden beim Pferd Würmer nach der Wurmkur ausgeschieden?

Die Würmer werden bis zu drei Tage nach der Wurmkur ausgeschieden.

Die ideale Fütterung während der Wurmkur

Während einer der Behandlung gegen Würmer kann mit dem optimalen Futter der Stoffwechsel des Pferdes unterstützt werden. Spezielle Vitalstoffe und Aminosäuren unterstützen die lebenswichtigen Prozesse und erhalten die Darmflora des Pferdes.

Gegen Durchfall und Kotwasser während der Wurmkur helfen Leinsamen, Biertreber-Hefe und Lebendhefen. Sie stabilisieren die Verdauung und sorgen für eine gesunde Darmflora.

Es sollte außerdem darauf geachtet werden, dass das Futter frei von Getreide- und Melasse ist, damit es auch für einen empfindlichen Stoffwechsel geeignet ist.

Pektine und Schleimstoffe besitzen darmaktive und magenfreundliche Wirkstoffe, weshalb Ergänzungsfuttermittel mit diesen Inhaltsstoffen ebenfalls gut geeignet sind, um das Pferd während einer Wurmkur zu unterstützen.

Vorbeugende Maßnahmen – Hygienemaßnahmen einhalten

Um es gar nicht erst zu einem starken Wurmbefall kommen zu lassen, müssen die Ausläufe und Boxen im Stall der Pferde unbedingt sauber gehalten werden. Dazu zählt das tägliche Ausmisten der Ställe sowie das Abäppeln der Paddocks und Weiden. Auf der Weide wird zu einer Bestandsdichte von zwei Pferden pro Hektar geraten und einem regelmäßigen Weidenumtrieb. Weiterhin sind die Wechselbeweidung mit Rindern, das zwischenzeitliche Abmähen und das Ausbringen von Kalkstickstoff im Frühjahr Maßnahmen, die einem Wurmbefall vorbeugen.

Jungpferde

Jungpferde haben noch kein ausgeprägtes Immunsystem, weshalb der Wurmbefall hier etwas genauer kontrolliert werden muss. Besonders der Spulwurm stellt eine Gefahr für Jungpferde dar. Sobald ein Stall vom Spulwurm betroffen ist, sollte man sich an Universitäten wenden. Dort kann ein spezielles Konzept zur Bekämpfung des Befalls ausgearbeitet werden.

Grundsätzlich sind die Methoden zur Behandlung der Jungpferde ähnlich denen der über 3-jährigen Pferde. Es wird strategisch allerdings alle 4 bis 8 Wochen entwurmt. Die FN rät dazu 4-Mal jährlich zu entwurmen und zusätzlich Kotproben zu untersuchen.

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Zuletzt aktualisiert am 17. Juni 2022 um 6:33 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

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