Home PferdesportPferdeausbildung Richtig longieren – Hilfreiche Tipps & Tricks bei der Longenarbeit

Richtig longieren – Hilfreiche Tipps & Tricks bei der Longenarbeit

von Michelle Holtmeyer
0 Kommentar

Anzeige: Die Arbeit an der Longe mit Deinem Pferd ist eine tolle Abwechslung neben dem herkömmlichen Reittraining. Nicht nur, dass das Pferd physisch ganz anders beansprucht wird, sondern auch psychisch ausgelastet ist. Wir erklären Dir, woran Du denken musst, wenn Du Deinen Vierbeiner richtig longieren willst. Zudem erfährst Du, welche Ausrüstung Du zum Longieren brauchst und warum Kappzäume hierbei eine wichtige Rolle spielen. Im Text erfährst Du hierzu unsere Produktempfehlungen!

Was heißt Longieren eigentlich?

Unter Longieren versteht man – vereinfacht gesagt – das Laufenlassen des Pferdes auf einem Zirkel. Dabei wird der Vierbeiner an einer Leine – in der Fachsprache Longe genannt – geführt. Die Longe wird am Zaumzeug befestigt und bildet das Verbindungsstück zwischen Longenführer und Pferd.

Warum ist Longenarbeit hilfreich?

Das Pferd lernt durch das Longieren sich auszubalancieren und der Muskelaufbau wird verbessert. Insbesondere die Rückenmuskulatur wird durch die Bewegung auf der Biegung mehr beansprucht und gedehnt. Das elastische Mitschwingen im Rücken fällt den meisten Pferden viel leichter, wenn kein Reiter im Sattel sitzt. Durch die Hilfengebung beeinflusst er sonst das Tier unentwegt.

Von Natur aus können Pferde nicht auf gebogenen Linien laufen. In der Biegung lehnen sie sich normalerweise nach innen und sie laufen mit einer Außenstellung um die Kurve. Deswegen ist der erste Schritt der Longenarbeit, dass Dein vierbeiniger Freund nach innen gestellt wird, aber gleichzeitig nicht auf die innere Schulter fällt. Erst dann schwingt die Rückenmuskulatur locker mit, die Hinterhand wird aktiviert und sie kann weiter unter den Körperschwerpunkt treten. Am besten begleitest Du Dein Pferd zunächst, sodass es neben Dir läuft, damit Du es besser korrigieren kannst. Je besser es die Hilfen annimmt und sich auf dem Zirkel korrekt biegt, desto weiter kannst Du es von Dir wegschicken.

Der nächste Schritt ist die vorwärts-abwärts Streckung des Halses. Das Pferd läuft weiter gleichmäßig und streckt dabei immer die Nase und den Hals Richtung Boden. In der Streckung des Halses spannt es automatisch die Bauchmuskeln an und der Rücken wölbt sich auf. Später kannst Du die Longenarbeit um weitere Elemente erweitern, wie das Einbauen von Trabstangen oder Du nimmst neue Lektionen mit auf.

Bist Du auf der Suche nach neuen Herausforderungen? Dann lass Dir  einmal die Arbeit mit der Doppellonge zeigen! Ein tolles Training, das nicht nur Dein Pferd ganz anders fordert!

Richtig Longieren – Die ideale Ausrüstung

Wenn Du Dein Pferd vom Boden aus arbeiten möchtest, solltest Du auf das richtige Equipment achten. Ganz wichtig ist natürlich, dass Du eine Longe sowie eine Longierpeitsche besitzt, damit Du Deinen Vierbeiner auch antreiben kannst. Hierbei ist jedoch die Longierpeitsche nur ein Hilfsmittel, um Dein Pferd treibend zu unterstützen. Schlage Dein Pferd niemals mit der Peitsche, sondern hebe diese, falls nötig, nur leicht an. Ansonsten behältst Du die Peitsche verwahrend in der treibenden Hand. Natürlich gibt es bei der Longenarbeit Unmengen an verschiedenen Möglichkeiten, die Pferde zu trainieren. In der Regel werden zwei verschiedene Arten der Zäumung genutzt:

  • am Halfter
  • am Kappzaum

Die einfachste Form ist, wenn Du eine ausreichend lange Longe im Halfter verschnallst. Hake hierfür die Longe in den Ring am Kinnstück ein, nicht an den äußeren Ringen, da sich sonst ein ungleichmäßiger Druck auf das Genick auswirkt und das Pferd verwirft sich, wenn Du es korrigieren willst. Allerdings kannst Du am Halfter keine genauen Hilfen geben, da es schnell verrutscht.

Longieren mit Kappzaum

Ein Kappzaum eignet sich sehr gut zur Arbeit an der Longe. Der Druck wird auf den Nasenrücken ausgeübt, was eine schonende Methode darstellt. Der Kappzaum ist ein Hilfsmittel, das am Kopf des Pferdes befestigt wird und dazu dient, dem Pferd Signale zu geben. So kann man seinem Tier auf einer sanften Art und Weise Stellung und Biegung beibringen, was die Grundelemente sind, damit sich ein Pferd gesund bewegen kann. Der Kappzaum besteht aus einem Kopfstück, einem Nasenriemen und einem Kinnriemen und wird in verschiedenen Größen und Materialien angeboten. Der Kappzaum ermöglicht dem Longierenden, auf das Pferd einzuwirken, ohne dabei direkt an einem Gebissstück ziehen zu müssen. Dadurch wird das Pferd schonend trainiert und es können gezielt bestimmte Muskelgruppen aufgebaut werden.

Wir empfehlen Dir Kappzäume von Hillbury. Hillbury ist ein bekannter Hersteller von Reit- und Pferdebedarf, der auch eine große Auswahl an Kappzäumen anbietet. Die Kappzäume von Hillbury zeichnen sich durch eine hohe Qualität und eine durchdachte Konstruktion aus. Sie sind in verschiedenen Größen erhältlich und können somit optimal an die individuellen Bedürfnisse des Pferdes angepasst werden. Die Kappzäume sind aus hochwertigem Leder gefertigt und bieten somit nicht nur eine lange Haltbarkeit, sondern auch einen angenehmen Tragekomfort für das Pferd. Darüber hinaus verfügen sie über einen gepolsterten Nasenriemen sowie ein gefüttertes Kinnpolster, die zusätzlichen Komfort bieten und das Verletzungsrisiko minimieren.

Schau Dir die Kappzäume von Hillbury selbst einmal an:

Überzeugt? Dann informiere Dich jetzt über die Kappzäume von Hillbury!

Um den Tragekomfort für jedes Pferd noch besser zu gestalten, kannst Du beispielsweise das Naseneisen des Modell Varioso aufgrund des formbaren Eisens auch individuell einstellen. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass die Naseneisen in den unterschiedlichen Größen auch unterschiedliche Längen haben sollten. Denn nur so kann gewährleistet werden, dass die Jochbeinkante frei bleibt.

Reagiert Dein Pferd besonders empfindlich, so stellt der Multifunktions-Kappzaum Caniro eine gute Lösung dar. Dieser ist vielfältig einsetzbar, bis hin zum gebisslosen Reiten. Er besitzt kein Naseneisen, wodurch er auch von empfindlichen Pferden sehr gut angenommen wird.

Richtig longieren: Haflinger mit Kappzaum

Der Multifunktionskappzaum Caniro

Bist Du von den Kappzäumen auch so begeistert wie wir?

Du bist Dir unsicher, welcher Kappzaum Deinem Pferd passt?

Kein Problem – Du kannst die verschiedenen Kappzaum-Modelle von Hillbury testen!

Du bist immer noch nicht sicher, ob ein Kappzaum das Richtig fürs Longieren für den Pferd ist? Dann leistet Hillbury Abhilfe: Denn dort kannst Du einen Kappzaum unverbindlich testen. Auf diese Weise testest Du bestmöglich, ob Dein Pferd sich mit der Variante wohlfühlt.

Ausbinder beim Longieren – lieber nicht!

Die Geister scheiden sich bei der Frage, ob Ausbinder oder Hilfszügel hilfreich sind oder dem Pferd Schaden zufügen. Jegliche Formen der Hilfsmittel, wie auch Gerten, Sporen oder spezielle Gebisse, können bei einer falschen Anwendung dem Pferd Schmerzen bereiten. Es verknüpft damit negative Erfahrungen. Ein Dreieckszügel kann es zum Beispiel in eine enge Haltung zwingen, woraufhin es den Hals nicht mehr als Balancestange nutzen kann. Besonders bei jungen, nicht gut ausbalancierten Tieren schleichen sich dann Taktfehler ein. Deswegen solltest Du zuerst ohne Hilfszügel arbeiten, damit das Pferd warm wird, die Muskulatur geschmeidig ist und seine Balance findet. Lass Dir ohnehin das korrekte Longieren von einer erfahrenen Person zeigen!

Welche Ausrüstung wird für das Longieren mit Pferd benötigt?

Neben der Longe und Longierpeitsche eignet sich besonders gut ein Kappzaum zum Longieren.

Die richtige Hilfengebung und Tipps zum Longieren

Longierst Du Deinen Vierbeiner, kannst Du für Übungen wie Gangart- oder Tempiwechsel, Stellung und Biegung mit einer Reihe von Hilfen arbeiten. Selbstverständlich kannst Du über die Longe selbst Hilfen geben: Sowohl annehmende als auch nachgebende Hilfen sind möglich. Darüber hinaus treibst Du Dein Pferd über eine Longierpeitsche zusätzlich an und variierst dabei in der Intensität. Ist Dein Vierbeiner besonders sensibel, reicht oftmals ein kurzes Andeuten mit der Peitsche und es reagiert.

Die Stimmhilfen sind ebenfalls ein wichtiger Teil des Longieren, wobei es dabei vor allem auf die Betonung und Tiefe ankommt, wodurch Du Anweisungen zusätzlich verstärkst. Achte auf deutliche und klare Befehle, damit Dein Pferd Dich bestmöglich versteht. Außerdem lässt sich beim Longieren besonders gut mit der Körpersprache arbeiten, weshalb Du Dir Deiner Bewegungen im Longierzirkel bewusst sein solltest.

Beginn mit einem Warm Up

Das Longieren ist eine anstrengende körperliche Aktivität für Dein Pferd. Plane also immer genügend Zeit ein, um Dein Pferd gut aufzuwärmen, bevor Du mit einem anspruchsvollen Training anfängst. Denn, wenn Dein Pferd nicht gut genug aufgewärmt ist, kann es sich schnell verletzen. 20 Minuten Schrittarbeit sollte jedes Pferd vor dem eigentlichen Training absolvieren, um die Gelenke und Muskeln genügend aufzuwärmen und um ausreichend Gelenkflüssigkeit zu bilden. Das Aufwärmen kannst Du super mit kurzen Bodenarbeitseinheiten verbinden. Das Longieren an sich sollte in der Regel nicht länger als 30 Minuten dauern.

Lass schlechtes Verhalten nicht zu

Viele Pferde sehen gerade zu Beginn der Ausbildung das Longieren als eine Art Freikarte an, um sich schlecht zu benehmen. Lass schlechtes Verhalten, wie Buckeln, Steigen oder auch Losrennen an der Longe auf keinen Fall zu, da hierdurch auch eine gewisse Verletzungsgefahr besteht. Wenn Du Deinem Pferd von Anfang an verständlich machst, dass das Longieren auch zur gemeinsamen Arbeit dient, wird es zu einer sicheren und angenehmen Erfahrung für Dich und Dein Pferd. Ebenso sollte das Pferd den Respekt vor Dir wahren. Achte darauf, dass genügend Abstand zwischen Dir und Deinem Pferd ist und es Dich nicht „bedrängt“.

Halte die Longe immer hoch genug

Eine der größten Gefahren beim Longieren ist, dass sich das Pferd mit seinen Vorderbeinen in der Longe verfängt. Bleibe während des Longierens deshalb immer konzentriert und halte die Longe hoch genug, sodass sich Dein Pferd nicht verheddern kann.

Wickle niemals die Longe um Deine Hand

Eine der wichtigsten Lektionen beim Longieren ist das Festhalten der Longe. Achte immer darauf, dass Du niemals die Longe um Deine Hand wickelst. Sollte Dein Pferd sich einmal erschrecken und losrennen oder bocken, zieht sich die Longe um deine Hand fest. Das kann zu schwerwiegenden Verletzungen führen.

Longiere Dein Pferd nur auf gutem Boden

Longiere Dein Pferd nur in Bereichen, in denen der Boden eine gute Basis hat. Am besten sind hier weiche Böden, die gut federn. Böden, die zu hart, zu steinig oder zu tief sind, können sehr schnell zu Verletzungen an den Beinen und Sehnen der Pferde führen. Dies gilt natürlich genauso beim Reiten.

Longieren fördert die Gesundheit

Longieren trainiert die Beine und die Muskulatur Deines Pferdes, da es vom Pferd verlangt, sich gleichmäßig in einer Biegung zu bewegen. Wenn Dein Pferd das Laufen im Kreis noch nicht so gewöhnt ist, überfordere es nicht gleich. Beginne das Training langsam und erhöhe die Anforderungen an Dein Pferd in Intervallen. Die Arbeit an der Longe baut nicht nur Muskulatur auf, sondern trainiert auch die Ausdauer Deines Pferdes. Auch beim Longieren gilt, dass eine positive Verstärkung und genügend Pausen zu guten Trainingserfolgen führen.

Wenn die Grundsteine gelegt sind, kannst Du die Longenarbeit abwechslungsreich gestalten – so wird sie zu einem wichtigen Baustein in der Arbeit und Gymnastizierung Deines Pferdes werden.

Welche Zäumung eignet sich für die Longierarbeit am besten?

In der Regel werden verschiedene Arten der Zäumung genutzt, dazu zählt das Halfter oder auch der Kappzaum.

Beliebte Pferde im ehorses Marktplatz