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Checkliste eigenes Pferd: Das solltest Du beachten!

von Frederieke Wenning
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Checkliste: Erstes eigenes Pferd

Diese Checkliste sollte vor jedem Pferdekauf beachtet und geprüft werden:

    • Überlegungen vor dem Pferdekauf
    • Tipps, um den richtigen Verkäufer/Züchter zu finden
    • Voraussetzungen des eigenen Pferdes für die eigenen Ziele festmachen
    • Equidenpass
    • Haltung klären bzw. Stall finden
    • Grundausstattung – das brauchst Du für Dein eigenes Pferd
    • Versicherungen prüfen, die Du für das eigene Pferd abschließen solltest
    • Tierarzt und Hufschmied für Dein eigenes Pferd finden
    • Rolle als Pferdebesitzer bewusst machen (Vorerfahrung, Kosten, Zeit, Verantwortung)

Diese Punkte erklären wir Dir im weiteren Artikel noch einmal genauer.

Wie viel kostet ein eigenes Pferd?

Die Kosten für ein Pferd variieren je nach Rasse, Ausbildungsstand, Alter und Größe. Man kann Pferde für 2000€ oder 200 000 € und aufwärts kaufen. Grundsätzlich sollte man 5000 € bis 15000 € einplanen.

Eigenes Pferd – Überlegungen vor dem Pferdekauf

Als Vorbereitung auf die Entscheidung ein Pferd zu kaufen, solltest Du Dir zunächst Gedanken darüber machen, ob Du auch bereit bist. Denn abseits der Traumvorstellung des eigenen Pferdes muss man sich auch bewusst machen, welche Auswirkungen diese Entscheidung auf den eigenen Alltag hat. Ebenso muss kalkuliert werden, ob die anfallenden Kosten gedeckt werden können und man dem Pferd nach diesem Kauf überhaupt gerecht werden kann.

Persönliche Eigenschaften, die Du für ein eigenes Pferd brauchst

Wichtige Eigenschaften, um ein Pferd zu besitzen, sind:
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Flexibilität
  • Durchsetzungsvermögen & Konsequenz
  • Geduld

Verantwortungsbewusstsein ist besonders wichtig, da man die Verantwortung für ein Lebewesen übernimmt, welches darauf angewiesen ist, dass man sich kümmert. Es muss zu jedem Zeitpunkt sichergestellt sein, dass das Pferd versorgt ist. Der Kauf eines Pferdes kann den Alltag sehr verändern, denn Prioritäten müssen neu gesetzt werden. Ebenso muss die Langfristigkeit dieser Entscheidung erkannt werden. Ein Pferd wird im Durchschnitt 20-30 Jahre alt, was bedeutet, dass man sein Leben für diesen Zeitraum daran anpassen muss. Denn selten ist es der Plan, das Pferd in naher Zukunft wieder abzugeben. In jeder Lebensphase gibt es Fragen, welche gestellt werden sollten. Ob es der Wunsch nach einem Studium in einer anderen Stadt, ein Kinderwunsch, Auslandsaufenthalte oder auch das Alter ist. Alle diese Eventualitäten sollten bedacht werden, bevor man sich zu einem Pferdekauf entscheidet.

Flexibilität ist ein großer Faktor in Bezug auf Pferde, da immer etwas Unerwartetes passieren kann, weswegen sich Pläne ändern müssen. Der Grad der eigenen Flexibilität kann auch über die Stallauswahl entscheiden. Bei geringer zeitlicher Flexibilität ist ein Stall für Selbstversorger möglicherweise nicht die beste Wahl, sondern eher ein Pensionsstall. Eine flexible Arbeit oder sehr gute Versorgung im Stall sind entscheidend, gerade wenn es sich um gesundheitliche Zwischenfälle handelt. Auch Urlaube müssen detaillierter geplant werden, da das Pferd weiterhin versorgt und bewegt werden muss. Neben der zeitlichen Flexibilität ist es auch wichtig, immer die Möglichkeit zu haben, das Pferd zu transportieren, wenn es beispielsweise in die Klinik muss.

Eigenes Pferd: Pferd steht in der Box und guckt raus

Wichtig für die Haltung eines Pferdes ist das nötige Basiswissen.

Durchsetzungsvermögen und Konsequenz sind ebenso wichtige Eigenschaften im Umgang mit dem Pferd. Dies ist besonders im Umgang mit dem Pferd zu beachten, da andernfalls keine vertrauens- und respektvolle Partnerschaft entstehen kann. Klare Regeln und Anweisungen, welche feststehen, erleichtern das Miteinander und helfen eine Bindung aufzubauen.

Im Umgang mit Tieren ist Geduld immer ein entscheidender Faktor. In der Ausbildung von Pferden treten immer wieder Situationen auf, welche viel Geduld erfordern. Ebenso können immer wieder schwierige Situationen im Alltag auftreten, welche mit Ruhe gelöst werden müssen.

Fachwissen als wichtiger Faktor für ein eigenes Pferd

Wichtig für die Haltung eines Pferdes ist das nötige Basiswissen.  Es sollte sich über Haltungsformen, Fütterung, Umgang, Pferdegesundheit und Pferdeverhalten informiert werden. Haltungsformen gibt es viele verschiedene, wie beispielsweise Boxen-, Offenstall- oder Aktivstall-Haltung. Ebenso gibt es unterschiedliche Fütterungsmodelle, wobei Heu immer die Grundlage bilden sollte. Zusätzlich sollte sich auch über die Einstreu informiert werden, gerade bei möglichen Allergien des Pferdes. Es sollte auch der Umgang mit dem Pferd geübt werden. Die Ausrüstung muss verstanden werden, ebenso wie das richtige Eindecken eines Pferdes. Das Thema Pferdegesundheit ist nicht zu vernachlässigen, denn jeder Pferdebesitzer muss eine ordentliche Stallapotheke haben und die Basis der Versorgung von leichten Verletzungen kennen. Auch das Verhalten eines Pferdes muss korrekt interpretiert werden, denn dies gibt oft Aufschluss über den Gemütszustand eines Pferdes, was zum Beispiel beim Erkennen einer Kolik entscheidend sein kann.

Fähigkeiten im Umgang mit einem eigenen Pferd

Der Aspekt Fähigkeiten setzt nicht zwingend voraus, dass es nötig ist auf M-Niveau zu reiten, um ein Pferd zu besitzen, sondern meint viel mehr das Bewusstsein der eigenen Fähigkeiten und daran angepasstes Handeln. Wenn sich ein Reitanfänger ein Pferd kauft, ist es oft hilfreich, wenn dieses unterstützend von einem erfahrenen Reiter mit geritten wird. Die Frage, traue ich mir zu, ein Pferd alleine zu reiten oder möchte ich einen Beritt oder eine Reitbeteiligung ist sich in diesem Fall zu stellen. Ein guter Trainer ist genauso wichtig, denn egal auf welchem Niveau man reitet, man sollte eine Unterstützung durch einen Trainer zur Hand haben.

Unterstützung beim eigenen Pferd

Gerade mentale Unterstützung ist ein wichtiger Faktor. Dabei ist es egal, ob der Trainer, Stallfreunde oder einfach ein Familienmitglied Dich begleitet. Im besten Fall ein Zusammenspiel aus allem, denn beim Pferdekauf ist es immer gut, eine fachkundige oder zumindest neutrale Person mit einzubeziehen, damit keine falschen Entscheidungen getroffen werden. Idealerweise kann diese Person auch eine zweite Meinung zu dem Pferd abgeben, damit die richtige Entscheidung getroffen werden kann. Auch im Alltag ist es immer gut, jemanden zu haben, an den man sich bei Fragen oder Problemen wenden kann.

Tipps, um den richtigen Verkäufer/Züchter zu finden

Zwei Pferde nah beieinander

Die Suche nach dem richtigen Pferd ist wie wie den richtigen Partner fürs Leben oder einen wahren Freund zu finden.

Die Suche nach dem richtigen Pferd kann sehr aufwendig sein. Aus diesem Grund ist es wichtig für den Pferdekauf, einen vertrauenswürdigen Züchter zu finden. Dieser sollte dem Käufer mit Rat und Tat zur Seite stehen und seine Pferde gut einschätzen können. Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Züchter, die man schon kennt, zuerst zu kontaktieren. Dort weiß man, wie die Person ihre Pferde ausbildet, welchen Preis man erwarten kann und wie zufrieden andere Kunden waren. Man kann auch durch den eigenen Trainer oder einen Stallbesitzer oder Bereiter gute Kontakte knüpfen.

Wie erkennt man aber einen seriösen Verkäufer bzw. Züchter? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Natürlich sollte man vor dem Pferdekauf den Stall besichtigen. Dort kann man sehen, ob der Hof sauber und ordentlich ist, wie der Gesundheitszustand der Pferde ist und wie die Haltungsbedingungen sind. Außerdem kann man einen Einblick in das Training und den Umgang mit den Pferden gewinnen.

Wichtig ist es zudem, die richtigen Fragen zu stellen. Beispielsweise kann man sich nach der Zucht erkundigen. Wie viele Fohlen kommen jährlich zur Welt, wie werden diese aufgezogen, welche ist die Mutterstute meines auserwählten Pferdes sind hier nur einige Beispiele. Bezüglich des Verkaufspferdes könntest Du fragen, weshalb das Pferd verkauft wird, ob es schon auf Turnieren vorgestellt wurde, welchen Rang es in der Herde hat, wie es sich im Gelände verhält und welche Herausforderungen man beim Reiten zu erwarten hat. Stelle solche Fragen, die Dir mehr über das Wesen, die Arbeitseinstellung und das Potenzial des Pferdes verraten.

Welche Voraussetzungen sollte Dein erstes eigenes Pferd erfüllen?

Es gibt keine festen Voraussetzungen, die ein Pferd haben sollte. Jeder Pferdemensch hat andere Ansprüche und wie bei allem anderen auch sind die Geschmäcker verschieden. Bevor man sich auf die Pferdesuche begibt, sollte man sich darüber klar werden, welche Ziele man mit dem Pferd hat. Man sollte zunächst seinen eigenen Ausbildungsstand reflektieren und danach die Suchkriterien festlegen.

Alter des eigenen Pferdes

Weniger starke Reiter sollten nicht unbedingt ein junges Pferd kaufen, da sie der Ausbildung häufig nicht gewachsen sind. Gut ausgebildete Pferde sind für viele verschiedene Reiter geeignet, jedoch sind diese häufig teuer, was sich gerade, wenn es das erste Pferd ist, nur wenige leisten können. Zudem sollte eingeschätzt werden, ob man ein Verlasspferd braucht oder sich in der Lage fühlt ein etwas temperamentvolleres Pferd auszubilden.

Größe des Pferdes

Neben dem Alter sollte man sich auch über die Größe des Pferdes Gedanken machen. Wenn man kleinere Pferde bevorzugt, kommen vielleicht auch Ponys oder spezielle Rassen, wie Islandpferde und Haflinger infrage. Jedoch muss in diesem Fall eingeschätzt werden, ob man diese, von der eigenen Körpergröße und dem Gewicht abhängend, auch reiten sollte. In diesem Fall sollte man die Suche auf größere Pferde, welche als Gewichtsträger geeignet sind, beschränken.

Geschlecht des eigenen Pferdes

Wenn man keine züchterischen Ambitionen hat, ist es selten sinnvoll einen Hengst zu kaufen, da deren Haltung und gerade die Stallsuche unter Umständen schwierig sein können. Zudem ist es nicht immer einfach, ihnen eine artgerechte Haltung zu ermöglichen.

Eigenes Pferd – Sportliche Ambitionen

Einzuschränken gibt es ebenfalls aufgrund von Interessen, welche man mit dem Pferd verfolgen möchte. Möchte man ausreiten und vom Boden aus arbeiten, ist es wahrscheinlich nicht nötig ein auf sportliche Leistungen gezüchtetes Pferd zu kaufen. In diesem Fall sollte darauf geachtet werden, dass das Pferd geländesicher ist. Möchte man jedoch aufs Turnier fahren und sich sportlich weiterentwickeln, sollte das Pferd die Möglichkeiten besitzen, die gestellten Anforderungen auch zu erfüllen. Je nach Niveau spielt die Rasse dabei keine große Rollte. Trotzdessen kann beispielsweise bei manchen Gangpferderassen das Problem auftreten, dass die in Dressurprüfungen geforderten Grundgangarten nicht ganz taktrein vorgeführt werden, da diese Pferde zum Teil in ihre weiteren Gänge verfallen. Dies kann sich mindernd auf die Note auswirken, was für ambitionierte Reiter sehr frustrierend ist.

Gesundheitszustand eines eigenen Pferdes

Auch beim Gesundheitszustand eines Pferdes müssen leider oft Abstriche gemacht werden, gerade wenn klares Budget gesetzt ist. Angewohnheiten, wie Weben und Koppen, müssen dann genau beobachtet werden. Danach kann dann entschieden werden, inwiefern diese Problematiken minimiert werden könnten oder ob Gefahr besteht, dass sich diese verschlimmern. Doch nicht nur Angewohnheiten, welche sich negativ auf die Gesundheit auswirken können, sind zu beachten, sondern auch das Ergebnis der Ankaufsuntersuchung (AKU), welche in jedem Fall, unabhängig vom Kostenfaktor, durchgeführt werden sollte. Es ist nicht auszuschließen ein Pferd trotz Befunden zu kaufen, jedoch sollte man sich über diese vor dem Kauf im Klaren sein. Gerade eine große AKU fällt selten ohne Befund aus, in diesem Fall kommt es auf die Prognose und Schwere des Befundes an. Kann man seine Ambitionen mit der möglicherweise auftretenden Einschränkung vereinbaren oder sollte man den Kauf nochmal überdenken? Häufig führt eine AKU auch zu einer erneuten Preisverhandlung.

Wie bekomme ich ein eigenes Pferd?

Du kannst Dich in der Gegend nach Verkaufspferden umhören oder auf Online-Marktplätzen, wie auf www.ehorses.de, Verkäufer aus ganz Deutschland und der Welt finden.

Equidenpass – Der Personalausweis des Pferdes

Der Equidenpass wird auch Pferdepass genannt und ist sozusagen der „Personalausweis“ des Pferdes. Jedes Pferd bekommt solch einen Pass bei der Geburt. Das ist per Gesetz vorgeschrieben. Der Equidenpass enthält beispielsweise die Lebensnummer des Pferdes. Diese 15-stellige Nummer wird zur Identifikation genutzt und seit 2009 bekommt jedes Fohlen einen Mikrochip, von dem diese Nummer mithilfe eines Geräts ausgelesen werden kann.

Der Equidenpass ist auch gleichzeitig der Impfausweis und er ist für die Turnierteilnahme unerlässlich. Im Equidenpass wird auch der Besitzer eingetragen. Um einen Besitzerwechsel einzutragen, muss der Pass im Original zusammen mit dem entsprechenden Formular der Deutschen Reiterlichen Vereinigung an die Deutsche Reiterliche Vereinigung geschickt werden. Diese Aufgabe kommt dem neuen Besitzer zu, also dem Käufer, da er beim Kauf den Equidenpass erhält.

Man darf also nicht erwarten, dass der Verkäufer diese Aufgabe übernimmt oder man sich selbst als neuer Besitzer eintragen darf. Wichtig ist aber, dass der Equidenpass beim Kauf übergeben wird und es der echte Pass des Pferdes ist. Dazu kann man die Lebensnummer auf dem Mikrochip des Pferdes auslesen lassen und mit der auf dem Pass eingetragenen Nummer vergleichen.

Richtige Haltung: Die Suche nach einem passenden Stall

Sollte man in einem Reitverein sein, ein Pflegepferd und einen Trainer haben, ist man meistens schon recht gut versorgt. Probleme kommen auf, sobald kein Platz im angestammten Stall mehr frei ist oder dieser zu weit entfernt ist. Auch ein Umzug in den nächsten Jahren durch Arbeit oder Studium muss eingeplant werden.

Wie findet man aber den richtigen Stall? Zuerst muss man die eigenen Kriterien bestimmen. Mache Dir bewusst, welche Haltungsformen und welche Voraussetzungen für Dich wichtig sind. Eventuell haben Freunde oder Bekannte schon Erfahrungen mit bestimmten Ställen gemacht und Du kannst sie nach Feedback fragen.

So sollte man für sich selbst klären, wie weit der Stall entfernt sein darf, welche Haltung zum eigenen Pferd am besten passt, was für Trainer der Stall haben sollte und natürlich, wie hoch das Budget ist. Auch hier gilt wieder: Die richtigen Fragen sind der Schlüssel zum Erfolg. Es ist, wichtig den Stallalltag kennenzulernen und abzuwägen, ob dieser zu Pferd und Reiter passt. Natürlich stehen die Bedürfnisse des Pferdes dabei immer im Vordergrund, schließlich geht es hier um die Lebensqualität und Gesunderhaltung des geliebten Vierbeiners.

Wichtige Faktoren, die bei jedem Stall stimmen sollten:

  • Genügend Auslauf
  • Ausreichend Zugang zu Raufutter und Wasser (Fresspausen von 3-4 Stunden und plötzliche Futterumstellungen können Magenprobleme verursachen und Koliken auslösen)
  • Eine passende Herde
  • Eine geräumige Box bzw. einen Rückzugsort von Stress und schlechtem Wetter
Pferd beim Auslauf

Pferde sind unter anderem Steppen- und Herdentiere. Daher benötigen sie viel Auslauf und den täglichen Kontakt zu Artgenossen.

Grundsätzlich brauchen Pferde genügend Auslauf. Durch zu wenig Bewegung können sich Übergewicht, ein Hufrollen-Syndrom und andere Krankheiten entwickeln. Auch Verhaltensauffälligkeiten können sich durch Langeweile und zu geringe Auslastung ergeben. Ob körperlich oder psychisch, all diese Probleme können zu einer ernsthaften Schädigung von Mensch und Pferd führen.

Durch schlechtes und zu wenig Heu werden sich Magenprobleme/Verdauungsprobleme entwickeln. Zum einen kann das Pferd nicht genügend Muskeln aufbauen und wird schneller übersäuern und Muskelkater bekommen. Es kann also nicht seine volle Leistung abrufen und wird sich zunehmend unwohl fühlen. Zum anderen können durch zu lange Fresspausen und unüberlegte Futterumstellung Verdauungsprobleme entstehen. Lebensbedrohliche Koliken können die Folge sein. Wirf also stets ein kritisches Auge auf die Fütterungsbedingungen.

Die Herde ist ein weiterer Aspekt, der zum Erfolg oder Misserfolg der Stallauswahl beiträgt. Nicht jedes Pferd ist also für die Haltung in einer Herde geeignet. Bei der Stallauswahl ist es sinnvoll zu schauen, ob es Alternativen wie Paddocks gibt, falls die Sozialisierung missglückt.

Wie viel kostet ein eigenes Pferd im Monat?

Ein Pferd kann monatlich 500€ bis 800€ kosten.

Grundausstattung – das brauchst Du für ein eigenes Pferd

Plane genügend Budget ein für eine solide Grundausstattung. Hier sind einige Dinge, die Du auf jeden Fall besitzen solltest, wenn Du Dir ein eigenes Pferd kaufst:

  • Putzzeug, Halfter, Führstricke
  • Reitzubehör für das Pferd – Sattel, Trense usw.
  • Reitzubehör für Dich – Reit-, helm, -handschuhe, ggf. Sicherheitsweste usw.
  • Erste-Hilfe-Ausstattung für Dein Pferd
  • Longierzubehör
  • Decken
  • Kraftfutter und Leckerlies

Natürlich denkt man zuerst an Sattel, Trense und Halfter, wenn es um die Ausrüstung geht, aber auch das richtige Futter und die Stallapotheke darf man dabei nicht vergessen. In der Stallapotheke sollte man Verbände, Desinfektionsmittel, Salben, ein Fieberthermometer, kühlende Kompressen und die Telefonnummer des Tierarztes bereitlegen. Sprich am besten mit Deinem Tierarzt über passende Produkte, die für das eigene Pferd oder Pony infrage kommen.

Ein Sattel ist ein weiteres komplexes Thema. Man sollte auf gar keinen Fall einfach den schönsten und halbwegs günstigsten Sattel nehmen. Dieser muss dem Pferd gut passen und ein fachkundiger Sattler muss dies bewerten. Scheue keine Kosten und Mühen, wenn es um den Sattel Deines Pferdes geht.

Diese wichtigen Versicherungen solltest Du für Dein eigenes Pferd abschließen

Eine Haftpflichtversicherung ist die grundlegende Versicherung, die ein Pferdebesitzer haben sollte. Bei dieser Versicherung werden Schäden, die das Pferd an fremden Gegenständen oder Personen verursacht, bis zu einer bestimmten Summe übernommen. Auch eine Operationskostenversicherung und eine Lebensversicherung schließen viele Pferdebesitzer ab. Eine Pferdetransportversicherung kann möglicherweise auch sinnvoll sein. Es gibt viele verschiedene Versicherungen für Pferde. Gegen welche Risiken man sich letztendlich absichern möchte, muss man selbst entscheiden.

Tierarzt & Hufschmied für Dein eigenes Pferd finden

Impfungen, Hufbeschlag, Zahnbehandlung und Physiotherapie – auch die medizinische Versorgung eines Pferdes ist umfangreich. Grundsätzlich muss man den Gesundheitszustand des Pferdes vor dem Kauf überprüfen. Nach dem Kauf fallen dann die regelmäßigen Kosten des Hufschmiedes und des Tierarztes an.  Die medizinische Versorgung ist finanziell aufwendig, allerdings ist ein gesundes Pferd die Mühen allemal wert! Höre Dich auch hier am besten in Deinem Umfeld nach Erfahrungen um. Erste Anlaufstellen können Reitställe in der Umgebung sein. Eventuell kennst Du auch bereits Pferdebesitzer, die Dir Erfahrungen und Feedback zu Tierärzten und Hufschmieden geben können. Auch in Internetforen kann man sich über Erfahrungen mit Gleichgesinnten austauschen.

Wie viel Zeit braucht man für ein eigenes Pferd?

Man muss sich grundsätzlich jeden Tag um sein Pferd kümmern. Hat man allerdings einen guten Pensionsstall, wo das Pferd auf die Koppel kommt, immer Zugang zu Raufutter und Wasser hat, die Box ausgemistet wird und das Pferd täglich beobachtet wird, kannst Du auch ein paar Tage Dein Pferd nicht besuchen. Das kann nützlich sein, wenn Du in den Urlaub fährst.

Eigenes Pferd: Die neue Rolle als Pferdebesitzer

Selbstverständlich kann nicht von Anfang an alles richtig ablaufen und Du wirst Dich in manchen Situationen eventuell unsicher fühlen. Allerdings steht fest, dass sich niemand einschüchtern lassen sollte. Bei Fragen kannst Du Dich jederzeit an einen Trainer, fachkundige Bekannte oder Miteinsteller wenden und bei medizinischen Fragen stets Deinen Tierarzt konsultieren.

Natürlich spielt Vorerfahrung eine große Rolle. Sollte man nur den Reitschulbetrieb kennen, hat man kein realistisches Bild davon, wie es ist, ein Pferd selbstständig zu versorgen und zu trainieren. Was heißt es aber, genügend Erfahrung zu haben?

Frage im Zweifel Deinen Trainer oder hole Dir eine zweite oder dritte professionelle Meinung ein. Erkundige Dich nach einem ehrlichen und fairen Feedback zu Deinen Fähigkeiten und Erfahrungen. Mehrere Blickwinkel sind immer hilfreich und Menschen, die die Erfahrungen schon gemacht haben, werden Dir hilfreiche Tipps geben können.

Vielleicht hast Du auch schon erfolgreich einige Reitabzeichen bestanden und durch Turniererfolge bereits höhere Leistungsklassen errungen. Durch die Abzeichen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) wird überprüft, wie weit fortgeschritten der Wissensstand und das reiterliche Können sind. Im Zweifel kann man sich daran orientieren.

Der Kostenaspekt muss dem zukünftigen Pferdebesitzer vollkommen klar sein. Die Stallmiete allein kann von 150€ bis 500€ rangieren und dazu kommen das Futter, die Ausrüstung, das Training, der Hufschmied, die Versicherung, der Pferdehänger, die Tierarztkosten und Wurmkuren und alles, was spontan sonst noch so anfällt.

Eine Trense und Reitstiefel sowie Reithelm können zusammen auch noch mal mehrere Hundert Euro kosten. Vielleicht braucht das Pferd auch noch einen speziellen Hufbeschlag und dann muss man sich auch noch etwas Geld zur Seite legen für den Notfall.

Schlussendlich muss man bereit sein, zu jeder Tages- und Nachtzeit für das Pferd da zu sein. Mit einem eigenen Pferd hat man die Verantwortung für ein anderes Lebewesen. Man muss es täglich umsorgen, gesunderhaltend trainieren, richtig füttern und erkennen, wenn etwas nicht stimmt. Trotzdem wird man selbst auch mal krank oder möchte in den Urlaub fahren. Dann braucht man kompetente Freunde, auf die man sich verlassen kann und die im Notfall oder Urlaub einspringen können und wollen.

Was muss man können, um ein eigenes Pferd zu haben?

Du solltest mehrere Jahre Reiterfahrung und Erfahrung im Umgang und der Versorgung von Pferden haben. Zur Überprüfung der Fähigkeiten gibt es Reitabzeichen und zum Beispiel den Basispass Pferdekunde.

Überblick: Alle Anzeichen dafür, dass Du bereit für ein eigenes Pferd bist

Dir ist bewusst, wie viel ein Pferd kostet

Du hast eine realistische Vorstellung darüber, welche Kosten, neben dem Kaufpreis auf Dich zukommen? Am besten ist es hier, sich sowohl eine Monats-, als auch eine Jahresübersicht anzufertigen. In dieser Übersicht sollten folgende Kostenpunkte bedacht werden.

  • Kaufpreis
  • Monatliche Stallmiete
  • Tierarzt
  • Hufschmied
  • Reitunterricht / Trainer
  • Ausrüstung
  • Ggf. Medikamente / Zusatzmittel / Pflegeprodukte
  • Versicherungen etc.

Hier ist eine genaue Erklärung zu den Kosten:

  • Pferdekauf – ein solide ausgebildetes, gesundes Pferd mit einer guten Grundausbildung kostet in der Regel mindestens ab 4.000€ aufwärts. Je mehr Vermögen das Pferd hat und je besser die Abstammung ist, desto teurer wird es. Nachwuchspferde gehen schnell mal in den fünfstelligen Bereich. Günstiger wird es bei rohen Pferden, Fohlen und Jährlingen oder auch älteren Tieren – hier fallen aber ganz andere Kosten und Verantwortungen an.
  • Ankaufsuntersuchung – die bereits erwähnte tierärztliche Untersuchung des Pferdes hilft, den Gesundheitszustand des Pferdes festzustellen. Eine AKU sollte vor einem Pferdekauf unbedingt durchgeführt werden.
  • Ausbildung – wer ein rohes Pferd oder ein Jungtier holt, muss in die Ausbildung investieren. Bei Fohlen kommen die Kosten für die Aufzucht hinzu. Gute Plätze können hier bis zu 300€ monatlich kosten und das für mehrere Jahre. Rohe Pferde müssen ausgebildet werden. Wer selbst kein starker Reiter mit Jungpferdeerfahrung ist, benötigt zumindest einen Teilberitt. Die Kosten beginnen monatlich bei 500€ und enden deutlich weiter oben.
  • Stallkosten – wer ein Pferd zum Reiten will, benötigt mehr als irgendeinen Offenstall ohne Strom und Wasser. Halle, Reitplatz, eventuelle weitere Annehmlichkeiten sind für die meisten Reiter wichtig, da sie nach dem Job ein halbes Jahr lang im Dunkeln zum Pferd kommen. Je nach Region, Ausstattung und Nachfrage gestalten sich auch die Preise. Im Norden Deutschlands gibt es gute Ställe für 300€ monatlich, in Ballungsgebieten und im Süden kostet der Stall im Monat auch mal eine Wohnungsmiete.
  • Ausrüstung – Trense, Gamaschen, Decken und vieles mehr. Wer sich ein Pferd anschafft, benötigt eine Grundausstattung. Wichtig ist vor allem, dass am Sattel nicht gespart wird. Selbst ein gebrauchter Sattel muss angepasst werden. Ein neuer gebrauchter, aber auf das Pferd anpassbarer Sattel, kostet mindestens 1.000€. Hat das Pferd einen komplizierten Rücken oder wird ein neuer Sattel gewünscht, können die Kosten weitaus höher sein. Achtung: Während der Ausbildung verändert sich die Statur von Jungpferden und der Sattel muss immer wieder angepasst werden.
  • Versicherungen – ein Pferd muss haftpflichtversichert sein. Die Beträge sind jedoch relativ gering und liegen bei knapp einhundert Euro jährlich. Bei Pferden empfiehlt es sich zudem mindestens eine OP-Versicherung, die im OP-Fall einen guten Teil der Kosten trägt, abzuschließen.
  • Erhaltung – alle acht bis zehn Wochen muss der Hufschmied kommen. Hat das Pferd Eisen, werden bei jedem Besuch mindestens um die 150€ fällig. Jährlich muss ein Pferd geimpft werden, drei bis vier Mal im Jahr wird eine Wurmkur durchgeführt. Wird das Pferd krank, wird es schnell teuer. Eine Tierarztbehandlung erreicht häufig eine vierstellige Summe.

Du hattest schon mal eine Reitbeteiligung oder ein Pflegepferd

Eine Reitbeteiligung bietet eine tolle Möglichkeit, das Gefühl vom (fast) eigenen Pferd kennenzulernen, ohne dabei die volle Verantwortung für das Tier zu tragen. Hier lässt es sich wunderbar austesten, wie viel Zeit man bei dem Pferd verbringen kann und möchte. Empfehlenswert ist es, für mindestens ein halbes Jahr, besser noch ein ganzes. Nach dieser Zeit lässt sich meistens ganz gut abschätzen, ob ein eigenes Pferd die richtige Entscheidung ist.

Du hast einen guten Trainer

Ein guter Trainer ist wichtig. Er kann Dir helfen, das passende Pferd für Dich auszusuchen. Und Dich gerade am Anfang mit der neuen Situation sehr gut unterstützen. Es ist wichtig, dass Du Vertrauen zu dem Trainer hast und Dich mit ihm wohlfühlst, da er Dich neben dem Training an sich auch bei anderen Fragen beraten kann.

Du bist bereit, Dich langfristig zu binden und Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen

Mit dem Kauf eines Pferdes entscheidet man sich dazu, die volle Verantwortung für ein Tier zu übernehmen. Das ist in der Regel eine Entscheidung für einige Jahre. Du solltest Dir darüber bewusst sein, dass Du diese Entscheidung nicht einfach ändern kannst, wenn sich zum Beispiel Deine Lebenspläne ändern.

Du kannst Deine Fachkenntnisse und Fähigkeiten realistisch einschätzen

Wenn man mit dem Gedanken spielt, sich ein eigenes Pferd zu kaufen, sollte man eine klare und realistische Einschätzung seiner reiterlichen Fähigkeiten haben. Bin ich reiterlich schon in der Lage für ein eigenes Pferd? Auch wenn man diese Frage mit „ja“ beantworten kann, ist Pferd nicht gleich Pferd. Man muss in diesem Punkt ehrlich zu sich selbst sein, um das passende Pferd zu finden. Denn nur mit dem passenden Pferd, das sowohl Deinem reiterlichen Stand als auch die Eignung hat, die Du Dir wünschst, werdet ihr beide eine langfristige und harmonische Pferd-Reiter-Beziehung haben.

Du bist bereit, ständig dazuzulernen

Wie Du sicher weißt, gibt es beim Reiten und rund ums Pferd eine Menge zu lernen. Der Satz: „Man lernt nie aus“, ist hier tatsächlich wörtlich zu nehmen. Bist Du bereit und offen dafür, alleine und zusammen mit Deinem Pferd neues zu lernen, und Dein Wissen über Pferde zu vertiefen?

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2 Kommentare

Equi Hanni 26. Oktober 2020 - 21:45

Ein eigenes Pferd ist mein aller größter Wunsch.
Aber da muss ich wohl noch ein paar Jahre warten bis ich älter bin und ich mir eine Pferdchen leisten kann, so dass es gesund und munter im Stall steht.

Antworten
Equi Hanni 26. Oktober 2020 - 21:46

Ein eigenes Pferd ist mein aller größter Wunsch.
Aber da muss ich wohl noch ein paar Jahre warten bis ich älter bin und ich mir ein Pferdchen leisten kann, so dass es gesund und munter im Stall steht.

Antworten

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