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Sattelkörung – Was ist das überhaupt?

von Jil Wiedemann
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Damit Hengste zur Zucht zugelassen und in das Zuchtbuch des jeweiligen Pferdezuchtverbandes eingetragen werden können, müssen sie im Rahmen von entsprechenden Veranstaltungen gekört werden. Bei der Art der Sattelkörung zeigen Reiter das Tier unter dem Sattel. Danach müssen die Pferde noch eine Hengstleistungsprüfung, die sich über mehrere Tage erstreckt, absolvieren. Alles über die Sattelkörung erfährst Du in diesem Artikel.

Was ist eine Sattelkörung?

Im Rahmen einer Sattelkörung beurteilt die Körkommission den Hengst nicht nur an der Hand sowie freilaufend, sondern auch unter dem Sattel. Sowohl der eigene als auch ein Fremdreiter kommen zur Prüfung der Rittigkeit des vorgeführten Pferdes zum Einsatz. Am Ende des Verfahrens erfolgt das Urteil durch die Körkommission, die den Hengst entweder kört oder nicht kört. Speziell mit dieser Form der Körung unter dem Sattel liegt der Schwerpunkt auf den jeweiligen Reiteigenschaften (Grundgangarten, altersgemäßes Springen und Rittigkeit). Vor der Sattelkörung müssen sich die Hengste einer Hengstvorauswahl stellen, wofür es – wie auch bei der Körung selbst – zu erfüllende Zulassungsvoraussetzungen gibt.

Mit einer Hengstkörung verfolgen die Zuchtverbände eine gezielte Auswahl von geeigneten Hengsten für den Einsatz zur Zucht, womit die Zuchtkarriere für die Tiere beginnen soll. Dabei ist die Körung eine verpflichtende Voraussetzung. Die verschiedenen Zuchtverbände sind die Organisationen, die eine Körung durchführen. Die jeweiligen Voraussetzungen dafür können sich aber voneinander unterscheiden. Sie werden von dem einzelnen Pferdezuchtverband festgesetzt. Dennoch gibt es einheitliche Erfordernisse, die allen Zuchtverbänden gemeinsam sind:

  • Das Mindestalter eines Hengstes beträgt zwei Jahre.
  • Vor der Zulassung zur Körung muss das Pferd an einer Hengstvorauswahl teilnehmen.
  • Um den Zuchtwert zu garantieren und gesundheitliche Mängel auszuschließen, muss ein Hengst zur Köruntersuchung.

Die Hengstkörung ist eine Voraussetzung für die Eintragung in das Zuchtbuch des jeweiligen Zuchtverbandes. Das Zuchtbuch ist in der Regel unterteilt in die Abschnitte Hengstbuch I, Hengstbuch II mit Anhang.

Was ist eine Sattelkörung?

Bei einer Sattelkörung wird das Pferd unter dem Sattel beurteilt hinsichtlich aller Reiteigenschaften, Grundgangarten und Rittigkeit.

Welche Hengste kommen zur Sattelkörung?

Es kommen nur solche Hengste zur Sattelkörung, die sich einer Hengstvorauswahl gestellt haben und zugelassen worden sind. Auch hier fallen die Voraussetzungen der Zuchtverbände für die jeweiligen Pferderassen unterschiedlich aus. Jedoch müssen sämtliche für die Teilnahme an der Vorauswahl vorgestellten Hengste die Anforderungen hinsichtlich der Abstammung für das jeweilige Zuchtbuch erfüllen. Beispielsweise sieht der Trakehner Verband in Neumünster vor, dass die Mütter und Väter dieser Hengste weder arabische noch englische Vollblüter noch Anglo-Araber oder Shagya Araber sind. Die vorgestellten Pferde dürfen ein Alter von drei oder vier Jahren haben und müssen für die Vorstellung zur Hengstvorauswahl ebenso unter dem Sattel gezeigt werden.

Um den langen Weg zum Beschäler antreten zu können, dürfen zum Beispiel bei der Hannoveraner Hengstvorauswahl des Hannoveraner Verbandes in Verden Junghengste im Alter von zwei Jahren vorgeführt werden. Ist die Hengstvorauswahl abgeschlossen und sind auch die übrigen Voraussetzungen für die Zulassung erfüllt, kommen die ausgewählten Pferde zur Sattelkörung. Nach der Körung besteht eine Verpflichtung zur Absolvierung einer Hengstleistungsprüfung (HLP).

Wer ein Pony kören lassen will, muss sich an die jeweilige Körordnung halten. Für alle Körungen sollte der Equidenpass beziehungsweise der Abstammungsnachweis zur Verfügung stehen.

Sattelkörung: Hengst wird geritten

Bei der Sattelkörung werden die Hengste auch unter dem Sattel vorgestellt und dann gemäß den Reiteigenschaften beurteilt.

Ablauf einer Sattelkörung

Wenn Pferdebesitzer ihre talentierten Junghengste auf breiter Basis vermarkten wollen, können sie an einer Auktion teilnehmen. Sie sind häufig mit einer der Sattelkörung verbunden.

Der Ablauf einer Sattelkörung geht über mehrere Prüfungsstationen. Zunächst wird die Korrektheit des Fundaments des Tieres auf festem Boden bewertet. Im Rahmen der Dreiecksbahn erfolgt die Bewertung von Schritt und Trab und des Exterieurs. Im sogenannten Freilaufen und Freispringen bewerten die Richter die Grundgangarten sowie die Nutzung der Springanlage. Schließlich wird der Hengst dann gemäß der Sattelkörung auch unter dem Sattel in den Grundgangarten, Springen und in Hinsicht auf die Rittigkeit geprüft. 

Wann kommt ein Hengst zur Sattelkörung?

Es müssen zuvor bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, die schon mit einer Hengstvorauswahl anfangen. Regelungen für eine Sattelkörung betreffen das Mindestalter, die Teilnahme an einer Hengstvorauswahl und eine Köruntersuchung.

Termine von Sattelkörungen der verschiedenen Zuchtverbände

Für das Jahr 2022 gibt es beispielsweise eine Elite-Auktion und Sattelkörung in Vechta. Dabei handelt sich bei der Sattelkörung um die am 31. März 2022 stattfindende Oldenburger Sattelkörung, die in die Frühjahrsauktion mit 17 Hengsten im Oldenburger Pferdezentrum in Vechta eingebettet ist. Die Westfälische Sattelkörung des Westfälischen Pferdestammbuches findet vom 26. bis 28. April 2022. Darüber hinaus gibt es im Juli vom DSP (Deutsches Sportpferd Süddeutsche Pferdezuchtverbände) organisierte Auktionen für Fohlen.

Sttelkörung: Exterieur Brauner

Auch das Exterieur der Hengste wird bei einer der Prüfungsstationen begutachtet und bewertet

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