Der Aegidienberger – eine junge Gangpferderasse aus Deutschland
Der Aegidienberger ist eine neue, aus Deutschland stammende Gangpferderasse, die erst seit den 1980er Jahren gezüchtet wird und in ihrem Ursprung auf die Kreuzung der beiden Rassen Islandpferd und Paso Peruano zurückgeht. Der im Reitpferdetyp stehende Aegidienberger zeichnet sich durch ein Stockmaß von etwa 145 bis 155 Zentimetern sowie ein harmonisches, elegantes Exterieur aus und vereint die Vorteile beider Ursprungsrassen. Er ist dem Islandpferd ähnlich und verfügt über dessen Geschwindigkeit, Robustheit und Leichtrittigkeit. Zugleich weist er die positiven Eigenschaften des Paso Peruano auf, darunter das höhere Stockmaß und die exzellente Fähigkeit zum Naturtölt. Genau mit dieser Besonderheit trumpft er als Gangpferd auf, denn er ist ein Viergänger, der nicht nur Schritt, Trab und Galopp, sondern auch den Tölt beherrscht. Dementsprechend wird er als Sportpferd vor allem bei Gangpferdewettbewerben eingesetzt. Darüber hinaus erfreut sich der Aegidienberger auch als Freizeitpferd für das Geländereiten und alle anderen Disziplinen des Freizeitreitens großer Beliebtheit. Gezüchtet wird er vornehmlich in Deutschland sowie in einigen Nachbarländern.
Das Exterieur des Aegidienbergers – ein Reitpferd mit eleganter Erscheinung
Der Aegidienberger steht im Reitpferdetyp, zeichnet sich durch ein stabiles, harmonisches und elegantes Exterieur aus und erreicht ein Stockmaß von etwa 145 bis 155 Zentimetern. Sein proportional ansprechend großer und trockener Kopf ist ausdrucksvoll und verfügt über klare, große Augen, feine und mittelgroße Ohren sowie ein korrektes Gebiss. Charakteristisch sind darüber hinaus die großen Nüstern und eine gute Ganaschenfreiheit. Der mittellange Hals ist hoch angesetzt, passt harmonisch zum gesamten Gebäude und zeigt sich mit einer guten, natürlichen Aufrichtung. Erwünscht sind sowohl eine ausgewogene Ober- und Unterlinie als auch eine Verjüngung zum Genick, eine dichte Mähne und ein gut ausgeprägter Widerrist. Ebenso harmonisch präsentiert sich auch der gut bemuskelte und elastische Rücken mit seiner gut geschwungenen Rückenlinie sowie die schräge und lange Kruppe mit ausgeprägter Bemuskelung. Der mittelhoch angesetzte Schweif überzeugt mit seinem dichten Langhaar, das perfekt zum dichten, feinhaarigen und kurzen Fell passt. Nicht zuletzt soll sich der Aegidienberger mit einer kräftigen und breiten Brust, langen, muskulösen und schräg angesetzten Schultern sowie einem gut gewölbten Brustkorb zeigen. Hinsichtlich des Fundaments sind trockene, stabile und korrekt gestellte Beine, gut ausgebildete und kräftige Gelenke sowie harte Hufen in harmonisch passender Größe maßgeblich. Die Hinterhand ist gut bemuskelt und kräftig und entspricht einer typischen Gangpferdekruppe, ohne dabei zu stark abzufallen. Mit Blick auf die Fellfärbung kommen beim Aegidienberger
vom Rappen bis zum Fuchs alle Farben vor.
Das Interieur – ein leistungswilliges und umgängliches Pferd
Mit seiner hohen Wachsam- und Aufmerksamkeit, der ausgeprägten Reaktionsbereitschaft und seiner positiven Sensibilität ist der Aegidienberger ein williges, leistungsbereites und leichtrittiges Pferd, das sich äußerst umgänglich und respektvoll zeigt. Im Idealfall zeichnet er sich durch eine hohe Lernfähigkeit und Kooperationsbereitschaft, ein seelisches Gleichgewicht und Zuverlässigkeit aus. Darüber hinaus ist der Aegidienberger mutig und mit einem natürlichen, aber jederzeit kontrollierbaren Vorwärtsdrang ausgestattet.
Zuchtgeschichte und Ursprung des Aegidienbergers
Der Aegidienberger ist eine besonders junge Pferderasse und wird erst seit rund 30 Jahren in Deutschland gezüchtet. In ihrem Ursprung geht die Rasse auf den Plan von Walter Feldmann Senior und Junior zurück, die bei einem Besuch der Peruanischen Pferdemeisterschaften im Jahr 1981 die Idee entwickelten, durch die Kreuzung der beiden Gangpferderassen Islandpferd und Paso Peruano eine neue Rasse zu züchten. Diese sollte die jeweiligen Vorteile der beiden Ursprungsrassen vereinen. Ihr Name geht auf den Ort zurück, in dem das neue Rassezuchtprogramm aufgelegt wurde, in Aegidienberg, einem Stadtbezirk von Bad Honnef in Nordrhein-Westfalen. Zuvor hatte das Vater-Sohn-Gespann in Lima exzellent töltende und leichtrittige Pferde gesehen, die sich durch reichlich Aktion, Adel und Temperament auszeichneten, aber Reitern, die an Islandpferde gewöhnt waren, zu wenig Tempo boten. Das Zuchtziel bestand dementsprechend in der Herausbildung eines Gangpferdes, das eine große Ähnlichkeit zum Isländer aufweist und seine Geschwindigkeit bewahrt, aber sich zugleich durch eine Fundament- und Töltverbesserung sowie ein höheres Stockmaß auszeichnet. Es sollte die Rassemerkmale des Paso Perunao, darunter die hervorragende Naturtölt-Fähigkeit, besitzen, ohne dabei an Leichtrittigkeit und Robustheit, wie es typisch für den Isländer ist, zu verlieren. Die ersten Zuchtversuche wurden ab 1981 unter fachlicher Beratung von Tierzucht-Experten der Universität Bonn und unter dem Dach des Rheinischen Pferdestammbuchs durchgeführt, das bis heute das Ursprungszuchtbuch führt. Erste Erfolge machten die Etablierung als neue Rasse zügig möglich. Seither ist der Aegidienberger vor allem in Deutschland und in einigen seiner Nachbarländer als Sport- und Freizeitpferd verbreitet.
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