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Aegidienberger

von Frederieke Wenning
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Der Aegidienberger zählt zu den modernen deutschen Pferderassen, wobei er in erster Linie eine Kreuzung zwischen der Ponyrasse der Isländer und der Pferderasse Paso Peruano ist. Diese ungewöhnliche Kombination zwischen Pony und Pferd wird in die Kategorie der Kleinpferde bzw. der Endmaßponys gezählt und wird seit den 1980er Jahren erfolgreich gezüchtet. Bei dem Aegidienberger ist der bequeme Tölt vereint mit der südländischen Leichtigkeit und der Größe eines Kleinpferdes. Die Pferderasse ist als Freizeitpferd und Schulpferd für Kinder sehr beliebt, da es sowohl den Tölt als auch die Grundgangarten beherrscht und ein menschenbezogenes sowie ruhiges Gemüt hat.

Wichtige Daten im Überblick

  • Ursprung: Deutschland
  • Hauptzuchtgebiet: Deutschland
  • Verbreitung: Deutschland, Europa
  • Stockmaß: 143 – 152 cm
  • Gewicht: 600 – 700 kg
  • Erscheinungsbild: kompakt und robust
  • Farben: Alle Farben
  • Haupteinsatzgebiet: Freizeitreiten, Gangreiten
  • Typ: Kleinpferd/ Endgrößenpony

Die Herkunft des Aegidienberger

Die Aegidienberger stammen aus Deutschland und sind eine Kreuzung zwischen Isländern und den Paso Peruano. Begründet wurde die Zucht von Walter Feldmann, der ein angesehener und erfahrener Isländer-Züchter ist. Die Islandpferde mit ihrem besonderen Tölt-Gang haben in Deutschland eine sehr große Fangemeinde und viele Hobbyzüchter und Liebhaber der Rasse wollten bereits lange Zeit die Vorteile der Isländer mit einer größeren Rasse kombinieren. Isländer waren bereits seit ihrer Einkunft in Deutschland sehr beliebte Reitpferde, da sie wetterfest und robust sind, doch ihre geringe Größe mit gerade mal rund 140 cm und ihre manchmal sture Art waren nicht für jeden Reiter leicht zu händeln. Hinzu kommt noch, dass die Isländer in Deutschland im Sommer oft unter der Hitze leiden.

Ein Zuchtziel war daher schnell definiert. Die neue Rasse sollte resistenter gegen die Hitze des Sommers sein und einiges an Größe gewinnen, dabei sollte der Tölt-Gang erhalten bleiben und die robuste und freie Art der Isländer. Die Idee zur Zucht wurde im Jahr 1979 von einem Herrn Feldmann beschlossen. Es fehlte jedoch noch das passende Gegenstück zu den Eigenschaften der Isländer. Es begann die Suche nach einem passenden Partner, die schließlich mit dem peruanischen Pasos endet. Diese aus Südamerika stammenden Pferde sind ebenfalls Gangpferde und beherrschen den Tölt, zudem sind sie höhere Temperaturen gewohnt und auch das Stockmaß passt zu den Isländern. Die ersten Zuchterfolge kamen in den 80er Jahren, eine Anerkennung als eigenständige Rasse erfolgte dann im Jahr 1994 mit dem Namen Aegidienberger.

Pferde dieser Rasse

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Woher kommt der Aegidienberger?

Die kleine Pferderasse stammt aus Deutschland, um genauer zu sein aus einem Gestüt, welches direkt am Aegidienberg gebaut wurde. Dieses Gestüt ist folglich auch für den Namen der Rasse verantwortlich.

Das Aussehen (Exterieur) des Aegidienbergers – ein Reitpferd mit eleganter Erscheinung

Der Aegidienberger steht im Reitpferdetyp, zeichnet sich durch ein stabiles, harmonisches und elegantes Exterieur aus und erreicht ein Stockmaß von etwa 145 bis 155 Zentimetern. Sein proportional ansprechend großer und trockener Kopf ist ausdrucksvoll und verfügt über klare, große Augen, feine und mittelgroße Ohren sowie ein korrektes Gebiss. Charakteristisch sind darüber hinaus die großen Nüstern und eine gute Ganaschenfreiheit. Der mittellange Hals ist hoch angesetzt, passt harmonisch zum gesamten Gebäude und zeigt sich mit einer guten, natürlichen Aufrichtung. Erwünscht sind sowohl eine ausgewogene Ober- und Unterlinie als auch eine Verjüngung zum Genick, eine dichte Mähne und ein gut ausgeprägter Widerrist. Ebenso harmonisch präsentiert sich auch der gut bemuskelte und elastische Rücken mit seiner gut geschwungenen Rückenlinie sowie die schräge und lange Kruppe mit ausgeprägter Bemuskelung. Der mittelhoch angesetzte Schweif überzeugt mit seinem dichten Langhaar, das perfekt zum dichten, feinhaarigen und kurzen Fell passt. Nicht zuletzt soll sich der Aegidienberger mit einer kräftigen und breiten Brust, langen, muskulösen und schräg angesetzten Schultern sowie einem gut gewölbten Brustkorb zeigen. Hinsichtlich des Fundaments sind trockene, stabile und korrekt gestellte Beine, gut ausgebildete und kräftige Gelenke sowie harte Hufen in harmonisch passender Größe maßgeblich. Die Hinterhand ist gut bemuskelt und kräftig und entspricht einer typischen Gangpferdekruppe, ohne dabei zu stark abzufallen. Mit Blick auf die Fellfärbung kommen beim Aegidienberger vom Rappen bis zum Fuchs alle Farben vor.

Der Charakter (Interieur) – ein leistungswilliges und umgängliches Pferd

Mit seiner hohen Wachsam- und Aufmerksamkeit, der ausgeprägten Reaktionsbereitschaft und seiner positiven Sensibilität ist der Aegidienberger ein williges, leistungsbereites und leichtrittiges Pferd, das sich äußerst umgänglich und respektvoll zeigt. Im Idealfall zeichnet er sich durch eine hohe Lernfähigkeit und Kooperationsbereitschaft, ein seelisches Gleichgewicht und Zuverlässigkeit aus. Darüber hinaus ist der Aegidienberger mutig und mit einem natürlichen, aber jederzeit kontrollierbaren Vorwärtsdrang ausgestattet.

Wie alt werden Aegidienberger?

Die Aegidienberger gehören zu den Kleinpferden bzw. zu den Endgrößenponys, die eine recht hohe Lebenserwartung von 25 bis sogar 30 Jahre haben. Dies hängt natürlich von der Gesundheit und der Haltung des jeweiligen Pferdes ab.

Die Gangarten des Aegidienberger

Bei dem Aegidienberger gibt es die drei Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp, die jedes Pferd beherrscht. Hinzu kommt noch der Tölt und in seltenen Fällen der Rennpass. Tölt und Rennpass sind besondere Gangarten, die nur bei Gangpferden vorkommen und die besonders angenehm sind für den Reiter. Der Rennpass kommt nicht bei jedem Aegidienberger vor, die Rasse hat jedoch eine genetische Veranlagung zu diesem fünften Gang. Das Besondere am Rennpass ist die Flugphase, die beim Rennen immer wieder zu sehen ist. Die zusätzlichen Gangarten, gelten bei Reitern als bequemer als die drei Grundarten, wobei immer darauf geachtet werden sollte, dass es sich um eine zusätzliche Gangart handelt und nicht um eine Lahmheit des Tieres.

Besondere Merkmale der Aegidienberger

Das Besondere bei den Aegidienberger ist die Gangart. Sie beherrschen mindestens einen vierten Gang, meist sogar einen fünften. Im Vergleich zu den Isländern sind sie deutlich größer. Durch das Blut der Paso aus Südamerika sind die kleinen Pferde nicht nur robust und gegen schlechtes Wetter eingestellt, sondern auch die Hitze im Sommer gut durchstehen.

Was kostet ein Aegidienberger?

Der Preis für ein Aegidienberger liegt je nach Gangveranlagung, Ausbildung und Abstammung zwischen 2000 Euro und 7000 Euro.

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