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Schweres Warmblut

von Hannah Baumann
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Zuchtgeschichte des Schweren Warmbluts

Das Schwere Warmblut gehört zu den ältesten deutschen Pferderassen und wird in Sachsen und Thüringen seit mehr als 130 Jahren gezüchtet. Die Rasse geht ursprünglich auf ostfriesisch-oldenburgische, schwere Warmblüter zurück. Nachdem die Zucht in den 1970er Jahren zum Erliegen gekommen und die Rasse fast komplett ausgestorben war, hat sich der Bestand inzwischen wieder erholt. Heute ist das Schwere Warmblut ein immer häufiger eingesetztes Wagen- und Kutschpferd für den Freizeitbereich, aber auch ein Sportpferd, das im Gespann bei internationalen Turnieren mithalten kann.

1873 wurde das Zuchtziel für das Schwere Warmblut als robustes Zugpferd festgelegt, wobei bis in die 1960er Jahre Zuchtpferde aus Ostfriesland und Oldenburg importiert wurden. Aufgrund der Industrialisierung der Landwirtschaft ging der Bestand zurück, und 1973 wurde das Zuchtbuch geschlossen. In den folgenden Jahren erholte sich die Nachfrage, und man begann, die Rasse mit Hengsten im staatlichen Hengstdepot Moritzburg und rund 200 gehaltenen Stuten zu reaktivieren. Das neue Zuchtziel berücksichtigt die Nutzung des Schweren Warmbluts vor allem für Freizeitzwecke und betont vielseitige Bewegungseigenschaften, während die sehr schweren Typen weniger gefragt sind.

Im Jahr 1990 bestand der Zuchtbestand der Schweren Warmblüter wieder aus etwa 500 Pferden, insbesondere weil der Fahrsport boomte und die Population ausgeglichen war. In Bayern und Baden-Württemberg gab es jedoch keine rein gezogenen Zuchthengste dieses Typs mehr. Das Schwere Warmblut in den Niederlanden und Dänemark hatte sich vom ursprünglichen Typ entfernt, während in Südpolen noch reine Zuchttiere existierten. Die Rasse war als Freizeitreitpartner beliebt und wurde zur Auffrischung anderer Populationen genutzt. Im Jahr 2004 erreichte der Zuchtbestand 1.100 Tiere, was eine solide Grundlage für die Zukunft darstellt, obwohl die Pferderasse weiterhin als gefährdet gilt.

Hier findest du eine Übersicht aller Deutschen-Pferderassen.

Aussehen (Exterieur) des Schweren Warmbluts

Das Schwere Warmblut hat ein Stockmaß ab 158 Zentimetern und entspricht dem Erscheinungsbild eines eleganten und harmonischen Fahrpferdes.

Das Zuchtziel sieht einen für Freizeit- und Sportzwecke geeigneten Körperbau vor, der sich durch einen ausdrucksvollen und markanten Kopf mit freundlichen und großen Augen auszeichnet. Die bemuskelte und gut aufgesetzte, mittellange Halsung geht in eine lange und markante Schulter über. Der Widerrist ist deutlich markiert und verfügt über eine ausreichende Sattellage. Typisch sind außerdem der elastische, ausreichend lange und gut bemuskelte Rücken, die ausgeprägte Flanken- und Brusttiefe sowie die Rippenwölbung und die leicht geneigte und kräftig bemuskelte Kruppe. Die Aufteilung von Vor-, Hinter- und Mittelhand zeigt sich sehr harmonisch. Nicht zuletzt ist ein zum Körperbau passendes, starkes und trockenes Fundament erwünscht.

Von der Seite gesehen, soll das Vorderbein gerade gestellt sein.  Hinsichtlich der Fellfarbe treten vor allem Braune und Rappen auf. Füchse und Schimmel können vorkommen; die Fuchsfarbe ist aber meist nicht erwünscht.

Wie groß wird ein Schweres Warmblut?

Schwere Warmblüter werden zwischen 1,57 und 1,65m groß.

Impressionen der Pferderasse

Schweres Warmblut auf einer Wiese.
Schweres Warmblut im Portrait.
Schweres Warmblut im Trab.

Interieur (Charakter) des Schweren Warmbluts

Ein Schweres Warmblut erweist sich als unkompliziertes Pferd mit hervorragenden Charaktereigenschaften, gutem Verhalten. Auch bei schweren Belastungen zeigt sich das Schwere Warmblut mit leistungsbereit. Rassetypisch sind die hohe Einsatzfreude und Umgänglichkeit sowie das ausgeglichene Temperament. Erwünscht ist ein Pferd, das sich durch eine sehr gute Fahreignung und Rittigkeit auszeichnet. 

Wie schwer ist ein Schweres Warmblut?

Schwere Warmblüter wiegen zwischen 550 und 650 kg.

Disziplinen und Einsatzgebiete des Schweren Warmbluts

Das Schwere Warmblut ist vor allem als Fahrpferd im Turniersport sowie als Wagen- und Kutschpferd im Freizeitbereich geeignet. Darüber hinaus wird es vielfach für Repräsentationszwecke oder als Reitpferd verwendet. Mit ihrem guten Temperament bietet sich die Rasse nicht zuletzt für das therapeutische Reiten, den Schulsport oder das Voltigieren an. Auf den Turnierplätzen weltweit stellen Schwere Warmblüter immer wieder ihre sportliche Eignung unter Beweis. 

Haltung und Fütterung des Schweren Warmbluts

Das Schwere Warmblut ist eine robuste und kräftige Rasse, die viel Bewegung und Platz benötigt. Eine Haltung im Offenstall oder auf großzügigen Weiden ist ideal, da sie ausreichend Bewegung an der frischen Luft fördert. Diese Pferde kommen gut mit wechselnden Witterungsbedingungen zurecht, sollten jedoch bei extremen Wetter Schutzmöglichkeiten haben. Regelmäßige Bewegung und Beschäftigung, z. B. durch Arbeit oder Freizeitaktivitäten, sind wichtig, um ihre Muskulatur und ihr Wohlbefinden zu unterstützen.

Schwere Warmblüter haben einen höheren Energiebedarf als leichtere Pferderassen, vor allem, wenn sie aktiv arbeiten. Die Fütterung sollte auf hochwertigem Raufutter wie Heu basieren, ergänzt durch Kraftfutter wie Hafer oder Pellets, je nach Arbeitsbelastung. Zudem benötigen sie ausreichend Mineralien und Vitamine. Überfütterung sollte vermieden werden, da diese Pferde leicht zu Übergewicht neigen. Frisches Wasser sollte immer verfügbar sein.

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Gangarten des Schweren Warmbluts

Das Schwere Warmblut hat die typischen drei Gangarten: Schritt, Trab und Galopp. Diese Gangarten sind bei schweren Warmblütern standardmäßig vorhanden. Sie zeichnen sich bei dieser Rasse durch schwungvolle und fließende Bewegungen aus. 

Wie alt wird ein Schweres Warmblut?

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei etwa 20 bis 25 Jahren.

Erbkrankheiten und Anfälligkeiten des Schweren Warmbluts

Es sind keine rassetypischen Krankheiten des Schweren Warmbluts bekannt. Viele Rassevertreter sind leichtfuttrig, sodass Halter gut darauf achten müssen, dass die Tiere nicht zu schwer werden. Mit einem guten Futtermanagement ist das aber leicht kontrollierbar. So kann das Heu beispielsweise mithilfe eines Heunetzes gefüttert werden, sodass die Pferde für die gleiche Menge an Futter länger brauchen.

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