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Embryotransfer beim Pferd – Diese Vorteile bietet das Verfahren

von Michelle Holtmeyer
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Das Thema Embryotransfer beim Pferd ist derzeit in aller Munde und wird ein immer gängigeres Verfahren in der Medizin. Was es mit dem Embryotransfer bei Pferden genau auf sich hat, wie ein Transfer abläuft und welche Kosten sowie Vor- und Nachteile damit verbunden sind, erfährst Du in diesem Artikel.

Was ist der Embryotransfer?

Unter einem Embryotransfer versteht man eine Technik der Reproduktionsmedizin, bei der Embryonen künstlich in die Gebärmutter eingebracht werden. Beim Embryotransfer werden also Embryonen von einer Spenderstute auf eine Empfängerstute übertragen.

Was ist Embryotransfer beim Pferd?

Ein Embryotransfer beim Pferd funktioniert ähnlich wie beim Menschen: Es gibt eine Spender- und eine Empfängerstute. Die Spenderstute wird von einem Hengst belegt, ob durch einen Natursprung, Frischsamen oder Tiefgefriersamen spielt dabei keine Rolle. Dieser Embryo wird dann auf die Empfängerstute übertragen, die das Fohlen letztendlich austrägt.

Wichtig ist, dass dabei auf eine geeignete Empfängerstute geachtet wird. Sie darf im Idealfall nicht älter als zehn Jahre sein, sollte eine gute Fruchtbarkeit, eine ausreichende Milchleistung und einen gutmütigen Charakter verfügen. Im besten Fall hat die Empfängerstute zuvor schon eigene Fohlen ausgetragen. Größe der Empfänger- und Spenderstute sollte zudem in etwa identisch sein.

Was ist der Unterschied zwischen künstlicher Besamung und Embryotransfer beim Pferd?

Bei der künstlichen Besamung (KB) werden die Samen Instrumental auf die Stute übertragen. Der Unterschied beim Embryotransfer ist, dass dabei schon eine befruchtete Eizelle, von einer Spenderstute auf eine Empfängerstute übertragen wird. Bei der künstlichen Besamung, ist die besamte Stute auch die Stute, welche das Fohlen bekommt.

Der Ablauf eines Embryotransfers

Wird ein Embryotransfer beim Pferd durchgeführt, müssen dafür die Zyklen der Spenderstute und der Empfängerstute synchronisiert werden. Folglich darf der Einsprung der beiden Pferde nur wenige Tage auseinander liegen, denn dann sind die Chancen für eine erfolgreiche Aufnahme des Embryos am höchsten. Dieses lässt sich zuvor mittels eines Ultraschalls herausfinden. Im Idealfall erfolgt der Eisprung der Empfängerstute 48 Stunden nach dem Eisprung der Spenderstute.

Sieben bis neun nach dem Eisprung der Stute wird eine sogenannte Embryospülung durchgeführt, denn zu diesem Zeitpunkt hat sich der Embryo im Bläschenstadium (Blastozyste) entwickelt und kann übertragen werden. Der Embryo im Entwicklungsstatium wird über den Muttermund in die Leihmutter eingesetzt. Die Embryos zuvor noch im Labor geprüft, um beurteilen zu können, ob die Qualität ausreichend ist.

Die Stuten sind während des Transfers meist in einer Klinik in Einzelboxen untergebracht, bekommen aber regelmäßig die Möglichkeit, sich zu bewegen. Nach dem Embryotransfer können die Stuten unverzüglich wieder nach Hause.

Kosten vom Embryotransfer

Die Kosten eines Embryotransfers unterscheiden sich , aber insgesamt handelt es sich um eine kostenintensives Verfahren. Die Spülung des Embroys kostet meist um die 200-250 Euro und für die Übertragung sollten weitere 50-80 Euro eingeplant werden. Hinzu kommen natürlich weitere Kosten für Folikelkontrollen, Ultraschalluntersuchungen Tupfer-Proben, eventuelle Synchronisationen der Empfängerstute, Medikamente oder anderen Untersuchungen und Behandlungen. Die üblichen Kosten wie Decktaxe etc. fallen selbstverständlich auch an.

Welche Rechtgrundlage gibt es für den Embryotransfer?

Bedeutende Rechtgrundlagen sind das Tierzuchtgesetz (TierZG), die Tierzuchtdurchführungsverordnung (TierZDV), sowie die Verordnung (EU) 2016/429.

Vor- und Nachteile des Embryotransfers bei Pferden

Vorteile

  • Einsatz von Stuten in der Zucht während der Sportkarriere
  • Stuten, die durch Erkrankungen  (orthopädisch, Resorptionen, Aborte etc.) nicht zur Zucht genutzt werden, können ihre Gene trotzdem vererben
  • Spenderstuten können mehr als ein Fohlen pro Jahr „bekommen“
  • Stuten, die altersbedingt kein Fohlen mehr bekommen sollen, können sich trotzdem vermehren

Nachteile

  • Hohe Kosten
  • Noch wenig verbreitet in Deutschland
  • Aufwendiges Management
  • Genetische Gesundheit der Empfängerstute nicht immer bekannt

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