Home PferdewissenGesundheit Mit dem richtig gestellten Pferdehuf steht und fällt … vieles!

Mit dem richtig gestellten Pferdehuf steht und fällt … vieles!

von Anne Schmatelka
2 Kommentare

„Der Pferdehuf ist das Fundament auf dem das Pferd steht. Die Basis für alles. Ohne korrekt gestellte Hufe hat ein Pferd wenig Chancen, langfristig gesund zu bleiben.“ – Frank Diekmann, Orthopädischer Hufbeschlagschmied

Der richtig gestellte Pferdehuf

Damit ein Pferd langfristig gesund bleiben kann, müssen Zehenrichtung und Zehenstellung des Hufes möglichst korrekt sein. Eine fehlerhafte Huf-Stellung führt mit der Zeit zu einer Veränderung des Gangmusters und ein verändertes Gangmuster wird in vielen Fällen zu körperlichen Problemen führen, in Fehlbelastungen und gesundheitlichen Schäden enden. Hufe und Gelenke müssen eine bestimmte Stellung haben, damit es nicht zu frühzeitigem Verschleiß kommt. In Fohlen-, Jährlings- und zweijährigen Alter kann der Hufschmied Stellungsfehler je nach Ausmaß noch relativ problemlos über einen absehbaren Zeitraum korrigieren.

Fotos zum Thema richtig gestellter Huf

Hufschmied bringt Pferdehufe anPlanmäßiges Auffußen, das heißt, eine gleichmäßige Belastung des gesamten Hufes beim Auftreten ist wichtig, damit es zu keiner ungleichen Belastung für den Pferdehuf, Sehnen, Knochen und Gelenke kommt. Fehlbelastungen bedeuten mit der Zeit nicht nur Probleme mit dem Huf selbst, sondern erstrecken sich dann über den ganzen Körper.

Die Pferden neigen zu Verspannungen und zu frühzeitigem Verschleiß, so dass sich Stellungsfehler je nach Ausmaß auch auf die Rittigkeit / auf die Ausbildung auswirken können. In den ersten 2 ½ bis drei Jahren schafft man die Basis für eine sich korrekt entwickelnden Hufstellung beim Pferd. Danach wird eine Korrektur von Fehlstellungen immer schwerer und bei einem älteren Pferd ist sie kaum mehr möglich. Dann kann man meist nur noch Schadensbegrenzung betreiben, da eine Korrektur nur in ganz kleinen Schritten machbar ist und meist Jahre dauert, denn ein Pferdehuf braucht allein schon ein Jahr, um einmal durchzuwachsen.

Um eine gute Hufentwicklung zu ermöglichen, ist eine korrekte und ausgewogene Fütterung des Pferdes Grundvoraussetzung. Gerade in den ersten Jahren (vom Fohlen bis zur Remonte) sind ausreichend Calcium und Vitamine unverzichtbar. Was in der Jugend versäumt wird, kann man später nicht mehr aufholen. Dieser Satz gilt auch für das Pferd.

Richtige Hufpflege

Auch die Pflege der Hufe ist wichtig. Gepflegt werden muss auch ein Strahl, denn ist er faul, kommt es zur sogenannten Strahlfäule, hat auch das Auswirkungen auf die Gesundheit des Pferdes. Der Strahl ist ein Platzhalter, damit es nicht zu Verengungen im Pferdehuf kommt. Wenn der Strahl also fault, wird er schmaler. Eckstreben und Trachten ziehen sich nach Innen. Es entsteht mit der Zeit ein Zwanghuf.

Eine saubere und trockene Box und gute Haltungsbedingungen tun ihren Teil, um die Basis für einen gesunden Pferdehuf und damit ein gesundes Pferd zu schaffen. Fühlt sich das Pferd auf seinen Hufen sicher und wohl, erleichtert das die Ausbildung. Der regelmäßige Beschlag oder das Abraspeln und Korrigieren von ungleicher Abnutzung durch bodenbedingten Abrieb des Hufes ist wichtig. Ein Pferdehuf wächst immer weniger nach, als er sich abnutzt. Er nutzt sich durch das Laufen auf dem Sand vom Reitplatz und Halle, durch Betonstein- oder Mattenböden ab. Deshalb ist in vielen Fällen ein Beschlag unverzichtbar, wenn der Huf nicht immer kleiner werden oder unkontrolliert ausbrechen soll.

Nutzung und Bewegungen

Je nach Nutzung kann es sinnvoll sein, dass Pferd vorne und hinten zu beschlagen. Denn ein Beschlag kann zum Beispiel bei der Dressur die Lastaufnahme der Hinterhand unterstützen und zwar dann, wenn die Eisen eine entsprechende Form und je nach Bedarf auch längere Schenkel haben. In manchen Fällen werden Eisen aus medizinischen Gründen mit Polstern, mit Querstreben, als Eisen ohne seitliche Auszüge, die dann das Abrollen unterstützen, mit Platten oder ähnlichem eingesetzt, um beispielsweise dem Pferd eine Entlastung oder Unterstützung zu bieten.

Die Qualität eines Schmiedes und damit eines Hufbeschlages hat weitreichende Folgen oder Auswirkungen. Aus diesem Grund sollte man bestimmte Perioden beim Beschlagen einhalten. Selbst, wenn die Eisen noch fest sitzen, sich nicht gelöst haben. Ein guter Hufschmied zeichnet sich nicht dadurch aus, dass die Eisen möglichst lange in einer Periode nicht abfallen. Die Dauer, in der ein Eisen in einer Beschlagperiode drauf beleiben sollten, richtet sich nach Beschaffenheit und Qualität des Hufes.

Man muss allerdings bedenken, je länger die Eisen in einer Periode drauf bleiben, umso größer die Umstellung nach dem Umbeschlagen. Aus diesem Grund sollte die durchschnittliche Beschlagperiode 6-8 Wochen nicht überschreiten. Je länger der Pferdehuf (die Stellung) nicht korrigiert oder nicht umbeschlagen wird, umso mehr muss sich das Pferd an naturbedingten Hufwachstum oder ungleichen Abrieb gewöhnen. Das kann schnell zu gesundheitlichen Problemen führen.

Beliebte Pferde im ehorses Marktplatz

2 Kommentare

Marvin 29. April 2016 - 21:25

Nach meiner Erfahrung mit Fehlstellungen bei Pferden trotz Beschlag ziehe ich einen Huforthopäden und natürliche Barhufhaltung bei Pferden vor. Es gibt leider zu viele Hufbeschlagschmiede mit einer schlechten Ausbildung und schließlich verdienen sie, wie neulich ein Hufschmied meinte das meiste Geld mit dem Beschlag.

Antworten
Pferdefreund 2. Mai 2016 - 8:18

Ein Huf wächst immer weniger nach als er sich abnutzt??? Was für ein Quatsch.. und dann noch auf Hallensand und Gummimatten? Das kann der Verfasser doch selber nicht glauben, oder? Hier wird offenbar verzweifelt versucht, besorgten Pferdehaltern, deren Pferd ja alle zu „Verspannungen und frühzeitigem Verschleiss neigen“ ein Beschlag aufzuschwatzen, obgleich wissenschaftlich längst belegt ist, dass dieser meist weit mehr schadet als nutzt -zumal ein Großteil der Schmiede eine wenig empfehlenswerte Arbeit abliefert – oder wie hier versucht, alle Pferde unabhängig von deren Anatomie in den selben Winkel der Fesselung zu zwingen. Ich schließe mich dem Kommentar oben an: Ein guter Barhufbearbeiter, bevorzugt kein Hufbeschlagsschmied ist fast immer die bessere Wahl.

Antworten

Schreibe einen Kommentar

* Mit der Nutzung der Kommentarfunktion erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden.

pop-up-fruehjahrsputz (2)