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Sowie Menschen können auch Pferde an Verspannungen leiden. Diese können in schlimmeren Fällen Lahmheiten auslösen oder andere unangenehme Folgen haben. Durch gewisse Massagetechniken, an die sich vorsichtig herangetastet werden sollte, können Verspannungen und Verletzungen behandelt werden. So sorgst Du für Schmerzlinderung beim Pferd. Das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere wird durch eine Pferdemassage gesteigert. Alles wichtige zur Pferdemassage erfährst Du in diesem Artikel.
Die Tiere verfallen bei einer Pferdemassage in einen angenehmen Entspannungszustand, der sogar langfristig nachwirken kann. Zudem stärkt eine regelmäßige Pferdemassage das Verhältnis zwischen Mensch und Pferd, was zu einem besseren Umgang miteinander führt. Alle, die sich unsicher mit den Massagetechniken sind, können sich Hilfe bei Tierärzten oder Therapeuten suchen, die im Bereich der Pferdemassagen über eine umfassende Ausbildung verfügen.
Voraussetzung und Hintergründe der Pferdemassage
Für eine entspannte und wirkungsvolle Massage sollten bestimme Bedingungen erfüllt sein. Zunächst sollte sich mit der Anatomie der Pferde insbesondere mit dem Pferderücken auseinandergesetzt werden, um ein kontraproduktives Ergebnis zu vermeiden. Zudem ist eine Pferdemassage nur dann sinnvoll, wenn das Tier gesund ist. Bei erhöhter Temperatur, Kolik, Sehnenbeschwerden, Muskelentzündungen, Trächtigkeit oder akuten Infektionen sollte von einer gut gemeinten Massage abgesehen werden. Entzündungen können dadurch nämlich sogar begünstigt werden oder starke Schmerzen auslösen.
Bei Unsicherheiten ist es in jedem Fall ratsam, einen Tierarzt in die Behandlung mit einzubeziehen. Ansonsten verrät zudem die Körpersprache des Pferdes, ob die Wirkung der Pferdemassage den gewünschten Effekt der Entspannung erzielt. Es empfiehlt sich daher achtsam auf die Anzeichen zu sein, die das Pferd ausstrahlt. Schlecken, Kauen und Gähnen sind Anzeichen tiefer Entspannung. Unruhige Bewegungen und nervöses Zappeln hingegen deuten auf Schmerzen oder Unsicherheit des Pferdes hin.
Neben den bereits genannten physischen Bedingungen für eine erfolgreiche Pferdemassage sollte außerdem für eine angenehme Umgebung für das Pferd gesorgt werden. Dazu zählt hauptsächlich eine entspannte Atmosphäre mit ruhiger und unaufgeregter Stimmung. Die Berührungen sollten stets bedacht und sanft sein und nicht unter Zeitdruck ausgeführt werden. Lockere Arme und Hände begünstigen den entspannenden Effekt für das Pferd.
Gute Gründe für eine Pferdemassage
Pferde können genauso wie Menschen an Verspannungen und demnach an unangenehmen Empfinden leiden. Mit entsprechenden Massagen und geübten Griffen können solche Verspannungen gelöst und Schmerzen sogar verhindert werden. Die Durchblutung wird gefördert und somit wird ebenfalls der Stoffwechsel angeregt. Zudem lockert eine Pferdemasse die Muskeln und führt somit zu mehr Elastizität im Körper, weswegen die unbeschwerte Beweglichkeit zunimmt. Eine erhöhte Sauerstoffaufnahme ist außerdem ein positiver Nebeneffekt des ganzheitlich gesunden Körpers.
Neben der physischen Gesundheit wird zusätzlich die Psyche der Tiere gestärkt. Das Wohlbefinden des Pferdes wird durch erholsame Berührungen positiv beeinflusst und somit wird gleichzeitig das Vertrauen zum Reiter gefördert. Auf langfristige Sicht werden bei regelmäßigen Massagen die Gesundheit, die Motivation und die Verbindung zum Menschen begünstigt. Das Pferd befreit sich von angestauten Beschwerden und lernt im Beisein des Menschen loszulassen und zu ruhen.
Als Hilfsmittel können Bürsten oder spezielle Massagehandschuhe genutzt werden, welche allerdings stets sanft und liebevoll verwendet werden sollten. Grundsätzlich gilt auch hier auf die Körpersprache der Pferde zu achten, wie sie auf die unterschiedlichen Berührungen reagieren.
Positive Auswirkungen der Pferdemassage
Die Pferdegesundheit des eigenen Tieres sollte der Anspruch aller Pferdehalter sein, weswegen neben einer artgerechten Haltung und einer korrekten gesunden Reitweise mit entsprechenden Übungen, die gesundheitsfördernden Maßnahmen außerdem durch eine regelmäßige Massage ergänzt werden sollte. Verspannungen beim Pferd zu lösen kann mithilfe eines Kurses oder durch eigene Erarbeitung von Kenntnissen angeeignet werden. Hierzu finden sich im Handel einige lehrreiche Bücher, die über diverse Massagetechniken handeln. Nach regelmäßiger Anwendung der erlangen Fertigkeiten gelingen die Handgriffe stetig professioneller. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass sich die Massagefähigkeiten permanent erweitern und sich das Gespür für Gewebsverklebungen oder muskuläre Verspannungen verbessert.
Die Strukturen des Pferdekörpers sind nach angeeigneten Erfahrung besser zu deuten und so ist es möglich, die Gesundheit des Pferdes aktiv zu fördern. Durch Verspannungen verursachte Schmerzen beim Pferd können so gezielt gelindert werden. Der Bewegungsablauf des Pferdes ist frei und die reiterlichen Disziplinen gelingen deutlich besser. Massagen fördern zudem eine gute Durchblutung, welche für ein gestärktes Immunsystem sorgt und zu einem gesteigerten Wohlbefinden führt. Durch das wohlige Gefühl, welches durch die Pferdemassage ausgelöst wird, wird die Bindung zwischen Pferd und Mensch enorm gestärkt.
Langfristig haben regelmäßige Massagen also durchaus Auswirkung auf ein friedliches Zusammensein. Zudem ist ein gesundes und vor allem zufriedenes Pferd um ein Vielfaches leistungsstärkster. Folglich erbringt das Pferd kraftvollere Bewegungen und gesteigerte Motivation beim Training.
Dauer und Zeitpunkt
Eine regelmäßige Entspannungsmassage für das Pferd kann unterschiedlich oft und je nach Bedarf durchgeführt werden. Eine Dauer von etwa 15 Minuten ist für eine Pferdemassage ausreichend, um dem Pferd in einen Zustand der Losgelassenheit zu verhelfen. Eine medizinische Massage, die konkrete Verspannungen und den gesamten Körper von Belastungen durch Fehlstellungen lösen soll, dauert allerdings oftmals wesentlich länger. Hier kann mit einer Behandlungsdauer von einer Stunde gerechnet werden. Medizinische Behandlungen sollten jedoch durch einen Fachmann der Osteopathie oder einen Tierarzt durchgeführt oder jedenfalls begleitet werden und entsprechend dessen Empfehlung wiederholt werden.
Die Dauer der Massageeinheit sollte außerdem immer auf die Rückmeldung des Pferdes angepasst werden. Ist das Tier unruhig und lässt eine Massage kaum zu, sollte nicht zwingend auf die Durchführung der Behandlung beharrt werden. Sobald sich Anzeichen andeuten, dass das Pferd womöglich Schmerzen hat, wird stets zur Beiziehung eines Tierarztes geraten, falls dieser nicht bereits Vorort ist.
Außerdem stellt sich die Frage, ob Massageeinheiten besser vor dem Reiten oder nach getaner Arbeit durchgeführt werden sollten. Vorher spricht definitiv dafür, dass vorhandene Verspannungen gelöst werden können und die Muskeln anschließend beim Reiten problemlos beweglich sind. Der Bewegungsablauf sollte im Anschluss an eine Massage besser intakt sein. Nach dem Training kann eine Massage dazu beitragen, dass dem Pferd kein Muskelkater bevorsteht. Außerdem werden die soeben beanspruchten Muskeln wieder entspannt und das Pferd wird für seine Mitarbeit belohnt. Für eine ganzheitlich gute Behandlung werden abwechselnde Massageeinheiten empfohlen, die etwa monatlich gewechselt werden.
Welche Massagetechniken für Pferde gibt es?

Gern wird auch ein Massagestriegel zur Pferdemassage genutzt.
Es gibt natürlich verschiedene Techniken, die für Pferdemassagen geeignet sind. Je nach gewünschtem Effekt und der eigenen Erfahrung sollte die passende Anwendung gewählt werden. Das Pferd kann dabei ohne Anbinden stehen, um die Massage selbstständig unterbrechen zu können, falls es unangenehm im Empfinden oder gar schmerzhaft werden sollte. Massagen an der Hinterhand können bei sehr verspannten Pferden ruckartige Reaktionen auslösen, weshalb hierbei stets zur erhöhten Achtsamkeit und Vorsicht geraten wird, sodass es zu keinen unnötigen Verletzungen kommt.
Sollten durch den Pferdehalter massive Verspannungen festgestellt werden, so ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren. Massagetechniken, die hingegen überwiegend zur allgemeinen Entspannung und zur Verbesserung des Vertrauensverhältnisses dienen sollen, können durchaus von Laien durchgeführt werden. Für diesen Zweck bieten sich besonders Handstreichungen, Fingerstreichungen und Mähnenkamm-Massagen an.
Handstreichung
Die wohl klassischste Entspannungsmassage ist die sogenannte Effleurage (Handstreichung). Hierbei handelt es sich um leichte und sanfte Berührungen mit der kompletten Handfläche. Beide Hände werden am Pferd angelegt und langsam in Fellrichtung gestrichen. Leichter Druck reicht bei der Handstreichung vollkommen aus.
Die Effleurage ist für den gesamten Körper geeignet und besonders unkompliziert in der Umsetzung. Die Wirkung soll tiefe Entspannung erzeugen und den Transport von Gewebeflüssigkeiten verbessern. Schneller ausgeführte Bewegungen regen den Kreislauf an und wirken demnach belebend. Werden bei einer Pferdemassage verschiedene Techniken kombiniert, so empfiehlt es sich zwischen den unterschiedlichen Techniken eine Handstreichung durchzuführen.
Fingerstreichung
Ähnlich der Handstreichung wird ebenso die Fingerstreichung durchgeführt. Die Finger erzeugen dabei aufgefächert einen leichten Druck auf den Pferdekörper. Auch hier wird mit beiden Händen sanft in Fellrichtung gestrichen. Mit der Fingerstreichung wird gleichfalls mit langsamen Bewegungen eine beruhigende Wirkung erzielt.
Besonders gut ist diese Auswirkung für unausgeglichene oder junge Pferde, die noch erheblich Anlehnung benötigen. Der gesamte Pferdekörper kann mit der Fingerstreichung massiert werden. Durch leichte Druckveränderung der Finger kann Einfluss auf die Intensität genommen werden. Schnellere Bewegungen wirken auch bei dieser Massagetechnik tendenziell stimulierend und erfrischend. Fingerstreichungen können zudem im Bereich der Rippenmuskeln positiven Einfluss auf bronchiale Beschwerden haben, dass sich der Husten lindern kann.
Muskeldruck am Mähnenkamm
Der Mähnenkamm ist der obere Teil des Pferdehalses, an dem die Mähne herauswächst. Darunter verlaufen das Nackenband und der Nackenstrang, welche durch sanften Druck massiert werden können. Begonnen hinter den Ohren wird in gleichmäßigem Rhythmus bis zum Ende der Mähne massiert. Hierzu liegt der Handballen auf der einen Seite des Halses und die Finger werden über den Mähnenkamm auf die andere Seite des Halses gelegt. So kann durch zusammendrücken der Hände eine Muskeldruck-Massage erzielt werden.
Im Normalfall empfinden Pferde diese Druckmassage als äußerst angenehm und senken folglich den Kopf bis hin zum leichten Dämmerschlaf. Falls die Reaktion des Pferdes unerwartet heftig ausfällt, sollte der Druck um ein Vielfaches reduziert werden. Im Bereich der Ohren bzw. im Genick sind Pferde oftmals sehr verspannt, weswegen hier besonders mit der Auswahl des Druckes achtsam umgegangen werden sollten. Womöglich genügt hier zu Beginn das kurzweilige Auflegen der Hand, welches öfter wiederholt wird. Lösen sich die Verspannungen, kann mit langsamen kreisenden Bewegungen im Nackenbereich weitergearbeitet werden.
Medizinische Massagen
Wer sich als Pferdehalter bislang wenig mit der Anatomie der Tiere auseinandergesetzt hat, der sollte sich anfänglich für intensivere Massagen durch eine versierte Fachkraft unterstützen lassen, um keine schmerzhaften Wirkungen zu verursachen. Ohne das nötige Hintergrundwissen empfiehlt es sich ausschließlich die Streichungen sowie die Mähnenkammmassage durchzuführen.
Medizinische Massagen sollten gelernt sein und können durch fehlerhafte Anwendung unangenehme Folgen haben. Eine akute Schmerztherapie, Fehlstellungen oder eingeklemmte Nerven sollten fachmännisch durch einen Therapeuten korrigiert werden. Dieser kann während der Behandlung Tipps geben, welche Handgriffe zukünftig eigenständig gemacht werden können. Es ist also ratsam, den Therapeuten während seiner Arbeit auszufragen und dabei einiges zu erfahren und zu lernen.
Pferdemassage – Wichtige Infos & Tipps
Ein entspanntes Pferd zeigt dies anhand einem gesenktem Kopf und durch lockere Muskeln im gesamten Körper. Gegebenenfalls schließt es sogar die Augen und knickt eines der Hinterbeine etwas ein. Das Pferd als Fluchttier nimmt diese Haltung ausschließlich ein, wenn es sich absolut sicher und wohl fühlt. Angespannte Pferde, die aufgrund ihres Charakters von Grund auf skeptisch sind, verfallen seltener in diesen angenehmen Entspannungszustand.
Um als Pferdehalter solchen Pferden die Möglichkeit der Entspannung zu erleichtern, ist eine Wellness-Massage durchaus ein geeignetes Hilfsmittel. Die Massagetechniken der Streichungen können mit Einsatz diverser Produkte unterstützt werden. Im Handel sind dazu verschiedene Massagegeräte mit unterschiedlichen Aufsätzen erhältlich. Zudem gibt es hilfreiche Massagestriegel, die mit sanften Kugeln oder Rollen ausgestattet sind. Außerdem kann der Einsatz von Massageöl, welches extra für Pferde entwickelt wurde, die Massage unterstützen. Die Anwendung von Vibrationen kann zudem helfen, die Tiefenmuskulatur zu erreichen. Dabei sollte allerdings ein gewisses Maß an Erfahrung und Hintergrundwissen bereits vorhanden sein.