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Sommerekzem beim Pferd – Ursachen, Symptome & Behandlung

von Felix Ortmann
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Viele Pferdebesitzer kennen dieses Bild – das Pferd läuft unruhig umher, reibt sich vor quälendem Juckreiz oder scheuert sich gar das Langhaar ab. Ursache ist das Sommerekzem, das als allergisch bedingte Dermatitis eine der am häufigsten auftretenden Hauterkrankungen bei Pferden darstellt. Auffällig sind stets die ungewöhnliche Unruhe des Pferdes sowie das starke Scheuern – Folgen des Sommerekzems, die Besitzer oftmals ratlos machen. Welche Behandlung ist möglich, wie lässt sich der Juckreiz lindern und wie entsteht das Sommerekzem beim Pferd überhaupt?

Sommerekzem: Krankheitssteckbrief

Ursachen und Auslöser eines Sommerekzems

Das Sommerekzem beim Pferd ist die Folge einer allergischen Reaktion, die durch den Speichel von Insekten im Zuge des Stechens hervorgerufen wird, insbesondere von der Kriebelmücke sowie von Gnitzen oder Culex-Stechmücken. Nicht der durchaus schmerzhafte Stich selbst, sondern das Speichelsekret der Mücken löst die Entstehung von Pusteln und Juckreiz aus. Der Speichel gelangt durch das Stechen in den Organismus der Pferde und ruft eine allergische Dermatitis, das Sommerekzem beim Pferd, hervor.

Einige Rassen sind häufiger von dem Sommerekzem beim Pferd betroffen als andere, darunter insbesondere das Islandpferd, aber auch Haflinger oder Norweger.

Teufelskreis Sommerekzem

Nicht jedes Pferd leidet unter den lästigen Sommerekzemen, doch wenn ein Pferd betroffen ist, entwickelt sich ein Teufelskreis und die Sommerekzeme kommen dann auch jedes Jahr wieder. Sie werden zwar durch den Speichel der Gnitzen beim Stich in das Pferd ausgelöst, doch dies geschieht nur bei Pferden, die eine Allergie gegenüber dem Speichel der Gnitzen aufweisen. Die Allergie wird in Fachkreisen als Typ-I Allergie bezeichnet. Durch eine Überreaktion des Immunsystems wird Histamin ausgeschüttet, das für die Entzündungen und den Juckreiz sowie die Rötungen auf der Haut des Pferdes verantwortlich ist. Durch die Allergie entstehen nässende Wunden und Infektionen, die wiederum die Gnitzen anlocken, wodurch der Teufelskreis zusammenkommt.

Was ist ein Sommerekzem und wie entsteht es bei Pferden?

Ekzeme sind Hauterkrankungen, die durch eine Überreaktion des Organismus auf Umweltreize ausgelöst werden. Ursachen eines Sommerekzems ist eine allergische Reaktion auf einen Stich einer Stechmücke. Denn Mücken sondern beim stechen ein spezielles Sekret aus, auf welches Pferde allergisch reagieren können.

Sommerekzem beim Pferd – Einflussfaktoren

Obwohl die Gnitzen die Auslöser für die Sommerekzeme sind, gibt es noch weitere Faktoren, die die Bildung der Ekzeme und der Allergie begünstigen. Teilweise kann der Halter vorbeugende Maßnahme treffen, wenn er diese Faktoren kennt, weshalb wir sie ebenfalls aufgelistet haben.

  • Rassedisposition/Vererbbarkeit: Es gibt Pferderassen, die deutlich öfter von Sommerekzemen betroffen sind als andere Rassen. Hierzu gehören die Islandpferde, da die Insekten, die Auslöser für die Ekzeme sind nicht in der Heimat der Tiere vorkommen. Allgemein gehen Experten davon aus, dass Allergiebereitschaften vererbt werden, weshalb vor dem Kauf eines Pferdes auch alle Allergieinformationen der Eltern eingeholt werden sollten.
  • Weitere Allergien: Wenn das Pferd bereits unter Allergien leidet, ist die Wahrscheinlichkeit für die Sommerekzeme enorm höher. Außerdem kann das Sommerekzem ohne Behandlung auch andere Allergien begünstigen. Eine Allergie-Abklärung durch den Tierarzt ist daher ratsam, um weitere Allergien zu vermeiden.
  • Übergewicht: Übergewicht schadet der Gesundheit. Es kann auch dazu führen, dass die Immunfunktionen nicht richtig Arbeiten und es zu einer erhöhten Allergiebereitschaft kommt.
  • Fütterung: Die Fütterung des Pferdes kann ebenfalls einen großen Einfluss auf die Funktionalität des Immunsystems haben und kann einen Einfluss auf die Allergiebereitschaft des Pferdes haben. Wichtig ist das Pferd vielseitig und ausgeglichen zu ernähren, das Pferd darf kein Übergewicht haben und sollte nur ein gesundes Maß an Eiweiß und Kohlenhydraten haben. Reine Wiesenfütterung gilt daher oft als ungesund, da die Wiesen in der modernen Zeit nicht alle Bedürfnisse abdecken und zu viel Kohlenhydrate beinhalten

Symptome – So erkennst Du ein Sommerekzem beim Pferd

Je nach Ausprägung der allergischen Reaktion treten die Symptome in unterschiedlicher Stärke auf. Die ersten Anzeichen eines Sommerekzems bleiben oftmals unbemerkt. Auftretende Pusteln, schuppige Hautirritationen oder kleine Knötchen sind zunächst noch gering ausgeprägt und daher kaum erkennbar. Meist wird das Problem für Besitzer und Reiter erst akut, wenn sich das Pferd zunehmend unruhig verhält und dazu neigt, sich stark zu scheuern. Das Sommerekzem beim Pferd tritt vor allem an Stellen auf, an denen eine senkrecht aufgerichtete Behaarung vorliegt. Dies ist zum Beispiel am Mähnenkamm, an der Schweifrübe oder an der Bauchnaht und Kruppe der Fall. Aufgrund des permanenten Reibens entstehen offene, mitunter auch eitrige Ekzeme, einhergehend mit einem Ausfall der Haare. Biotin sorgt für gesunde Haut, Haare und Horn, indem es den Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel anregt.

Was ist der Unterschied zwischen einem Sommerekzem und einem Winterekzem?

Ekzeme sind Hauterkrankungen, die eine Überreaktion des Organismus auf Umwelteinflüsse oder Unverträglichkeiten ausgelöst werden. Bei Sommerekzemen ist die Ursache häufig eine allergische Relations auf Mückenstiche. Bei Winterekzemen, auch Regenekzem, sind die Ursachen bakteriellen Ursprungs.

Pferd hat Sommerekzem – Diese Hausmittel helfen

Neben der Behandlung durch den Tierarzt, die bei einem Sommerekzem unerlässlich ist, kann der Halter im frühen Stadium und zur Vorsorge einige Hausmittel zur Unterstützung des Pferdes nutzen. So ist als erste vorbeugende Maßnahme ein guter Insektenschutz für das Pferd wichtig. Dieser kann zum einen mit einem begrenzten Weidegang erreicht werden, die die Gnitzen finden sich vor allem auf den Weiden der Tiere und Ekzemerdecken bieten einen zusätzlichen Schutz. 

Die Weide und der Ofenstall sollten Rückzugsmöglichkeiten haben und eine gute Stallhygiene aufweisen, dies vermindert ebenfalls eine Ansammlung von Insekten. Das Pferd selbst kann durch Zusätze im Futter und allgemein einem gesunden Pferdefutter unterstützt werden. Der meist genutzte Zusatz ist der bittersüße Nachtschatten. Diese Pflanze unterstützt die Hautregeneration beim Pferd und wird oft bei chronischen Ekzemen und sogar Neurodermitis genutzt.

Behandlung von Sommerekzemen beim Pferd

Die Therapie des Sommerekzems ist mit Schwierigkeiten verbunden und stellt die Linderung der Beschwerden in den Vordergrund. Inzwischen sind diverse Lotionen, Salben, Cremes und Öle erhältlich, die täglich auf die Haut aufgetragen werden sollen und eine Heilung des Ekzems versprechen. Es ist jedoch stets die Absprache mit einem Tierarzt erforderlich, zumal es bisher kein allgemeinwirksames Patentrezept gegen das Sommerekzem beim Pferd gibt. Bei schweren Krankheitsverläufen kommt unter Umständen eine Behandlung mit Cortison infrage.

Unsere Produktempfehlungen, wenn ein Pferd unter einem Sommerekzem leidet

Zuletzt aktualisiert am 17. Juni 2022 um 10:42 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Was ist beim Sommerekzem zu beachten?

Der Tierarzt sollte zu Rate gezogen werden, wenn es sich um ein stak ausgeprägtes Ekzem handelt. Der Arzt muss dann ggf. eine Behandlung mit Cortison oder Antihistaminika durchführen. Auf eine regelmäßige Fellhygiene sollte in jedem Fall geachtet werden.

Fütterung & Haltung – So kannst Du einem Sommerekzem vorbeugen

Sommerekzem: Pferd in einer Flieendecke.

Ekzemerdecken bieten Schutz gegen die lästigen Insektenstiche.

Entscheidender ist jedoch die richtige Vorbeugung, um das Sommerekzem beim Pferd gar nicht erst auftreten zu lassen. Zum einen sollte auf den nötigen Schutz gegen Stiche geachtet werden, indem Insektenschutzmittel und sogenannte Ekzemerdecken verwendet werden. Kriebelmücke und Co mögen es gerne feucht und windstill und sind vermehrt in der Dämmerung aktiv. Daher sollten Pferde nach Möglichkeit nur tagsüber bei trockenen und eher windigen Wetterbedingungen auf die Weide gelassen werden. Von besonderer Bedeutung ist aber auch die Fütterung als Voraussetzung für einen funktionierenden Stoffwechsel. Mangelerscheinungen aufgrund fehlender Vitamine oder Spurenelemente erhöhen das Risiko von Hauterkrankungen, da sich Ernährungsfehler negativ auf die Sensibilität für allergische Reaktionen auswirken.

Was ist der Unterschied zwischen Sommerekzem und Juckreiz beim Pferd?

Ursachen von Juckreiz ist meist ein Milbenbefall und tritt in den häufigsten Fällen an Stellen wie Ohren, Beinen und Bauch auf. Ein Ekzem ist eine allergische Reaktion auf Stechmücken. Der daraus ausgelöste Juckreiz zeichnet sich vor allem am Schweif und an der Mähne ab.

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